Fragestunde #5: Gemeinsames Hobby

© Würfelheld

Willkommen zur 5.Fragestunde. Ich hatte auf Social Media folgende Frage gestellt: „…Also, was wolltest du schon immer über „Spielen als blinde Person“ wissen ??? Keine Scheu, einfach her mit deiner/n Frage/n!“. Nochmals vielen Dank für die Fragen. Auf geht`s.

Hier die Frage, welche mir von wahreworte2 gestellt wurde: Was wäre eine gute Herangehensweise unser gemeinsames Hobby Blinden näher zu bringen? Dafür gibt es noch keine Guides u.Ä. meines Wissens.

Die Vorgeschichte meiner Einschränkung kannst Du im Artikel „Blind am Rollenspieltisch“ oder in der 42.Folge des Niveauvollen Trashtalks „Barrierefreiheit im Rollenspiel“ nachvollziehen. Aber das hält mich jetzt nicht davon ab hier auf Deine Frage einzugehen. Und „blind“ ist nicht gleich „blind“. So zählt man in Deutschland als „blind“ wenn man maximal 2% Sehkraft aufweist.

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Ich war zu Gast bei „Der niveauvolle Trashtalk“- hier die Folge!

Wie im letzten „vorgehört“ bereits zu lesen war, war ich beim „Der niveauvolle Trashtajk“ von Philipp zu Gast.

Dazu heißt es:
Wie kann man das Rollenspiel-Hobby, aber auch anderen Nerdkram, für Blinde und seheingeschränkte Menschen zugänglich machen? Wie können sie Grundregelwerke und Charakterbögen lesen? Wie finden sie sich auf einer Convention zurecht? Und wie würfelt man eigentlich, wenn man das Ergebnis nicht sehen kann?

Über Wege zur Barrierefreiheit spricht Philipp in dieser SpinOff-Folge mit dem sehbehinderten Blogger André „Würfelheld“ Skora sowie mit Michael Darcu, einem Experten für barrierefreie Kommunikation.

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[vorgehört] Der niveauvolle Trashtalk 42: Barrierefreiheit im Rollenspiel

Dieses Vorgehört ist eine Besonderheit. Nein kein Jubiläum! Aber es handelt sich um ein Gast-Vorgehört. Dieses Vorgehlört stammt nämlich aus der Feder von Rafaela Creydt.. Die VÖ erfolgt aber hier, da es der bekannte Kanal dafür ist.

Warum, wieso und weshalb dies so ist, könnt Ihr nachlesen, oder die Tage auch nachhören. Somit bleibt mir nur noch zu sagen „viel Spaß!“

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Nennen Sie die Art „Review-Notfalls“.
Würfelheld kann die Vorab-Rezi für die neue Niveauvolle Trashtalk Folge nicht schreiben, weil er selbst zu Gast ist!
Ah. Ja. Das kann ich erledigen.

Diesmal zu Gast bei Philipp ist André, bekannt als Würfelheld (wir erfahren auch warum), später ergänzt durch Michael Dancu. Zu dritt werden sie über Barrierefreiheit im Rollenspiel reden.

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Mattel hat UNO Braille veröffentlicht

© Mattel Games

Weil der Oktober so randvoll war, ist das Thema etwas abseits geraten, aber ich bin gerade durch einen Link wieder drauf gestoßen. Was, wie, wo? Also seit etwas über einen Monat hat Mattel Games eine Braille-Version seines Spieleklassiker UNO auf den amerikanischen Markt zum verkauf stehen. Diese Version wurde mit der National Federation of the Blind „NFB“entwickelt und soll dank seiner nun vorhandenen Braille-Prägung auch für sehbehinderte und blinde Spieler*in geeignet sein.

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LEGO Braille Bricks kommen!

Es gibt immer wieder Momente wo man sich freut. So auch als ich soeben auf dieses Video zu den in 2020 kommenden LEGO Braille Bricks gestoßen bin.

Ich kann mich noch an viele Gespräche mit etlichen Vertreten auf den Internationalen Spieltagen SPIEL in Essen zum Thema „Barrierefreiheit“ / „Inklusion“ erinnern. Meist sah man in fragende bzw. unwissende Gesichter. Aber in der Regel tut sich erst immer was, wenn einer „der Großen“ den Anfang macht. So hoffe ich, das dieser Verstoß nicht der Letzte sein wird und man endlich die Möglichkeiten, welche vorhanden sind, ausnutzt und einbindet.

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[Buch] Kinderbücher in Blindenschrift

Der Deutschlandfunk berichtet an dieser Stelle über Kinderbücher in Blindenschrift. Es gibt einen Verlag der Sams und das Doppelte Lottchen in Braille zugänglich macht. Aber damit nicht genung.

HIER geht`s zur Verlagsseite.

Ich find das super!

 

[Buch] Comics für Blinde

© Deutschlandradio

Ich bin soeben bei Deutschlandradio Kultur über einen Mediathek-Beitrag gestolpert, welcher sich mit der Zugänglichkeit von Comics für Blinde beschäftigt.

Nachhören kann man das ganze HIER.

Prix Chronos 2017 vergeben

© SBSDa ich diese Aktion der Schweizerischen Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderter gut finde verlinke ich einfach mal auf die entsprechende Gewinner-Mitteilung. Weitere Information finden sich ebenfalls auf der Webseite.

[Barrierefreiheit] Braille Kinderbücher

Aufmerksame LeserInnen wissen ja, das ich ab und an das Thema „Barrierefreiheit“ anspreche, was zum einen daran liegt, das ich selber eine Sehbehinderung habe und somit ab und an vor einem Konssmhemmnis stehe und zum anderen, es eine interessante Thematik ist.

Da ich ja gerne und viel lese, finde ich die Idee, auf die ich soeben gestossen bin, sehr gut und möchte euch diese nicht vorenthalten.

Und zwar geht es um Braille Kinderbücher. Die verwendete Punktschrift wird dabei auf Folien gedruckt und weiterhin werden die Bücher mmit den Original-Cover versehen. Ebenso sind ein paar Spiele im Angebot.

Na da sollte mal der ein oder andere Verleger nachdenken, ob man nicht etwas aus seinem Sorttment zugänglich machen könnte.

HIER der entsprechende Link.

HIER mehr zu Louis Braille.

[RSP-Karneval] Drei Punkte für zwei Augen

Der März ist nun schon einige Tage ins Land gestrichen und so ist es langsam an der Zeit meinen Artikel zum aktuellen Thema „Auf`s Auge“ anzugehen und somit erneut beim RSP-Blogs-Karneval mitzumachen.

Ich muss gestehen, als ich das Thema las, habe ich einige Zeit gebraucht mir darüber Gedanken zu machen und dabei zu überlegen ob ich es so angehe wie ich es nun mache.

Also ich möchte die Thematik nutzen um unser gemeinsames Hobby aus Sicht eines Menschen mit Handicap, sprich einer Sehbehinderung, zu beleuchten. Was mich dazu berechtigt ist, dass ich diese Erlebnisse aus erster Hand niederschreiben kann, da ich dieser Mensch bin. Ohne genauer ins Detail zu gehen, kann ich sagen das ich auf eine Restsehkraft von geschätzt 4-5% angewiesen bin. Nur als kleine Information nebenbei, in Deutschland und der EU zählt man mit einer Restsehkraft von maximal 7% als Blind (BL).

Dann mal los. Wie bin ich zum P&P Rollenspiel gekommen? Ich würde sagen: „Ganz klassisch!“, denn ich bin 1991 in einer „Das schwarze Auge“ Runde gelandet. Die ersten Spielrunden gingen meistens schön um Metzeleien und Orkschlachtungen. Nach den ersten Con Besuchen entwickelte sich dann unser Spiel etwas weiter und wir konnten in der Runde langsam auch etwas mit dem Originalabenteuer anfangen und haben uns dann durchgespielt. 1992 kam dann Shadowrun hinzu. Und so hatten wir an vier Tagen in der Wochen ein straffes Programm zwischen Ork-klatschen und Konzerne in den Arsch treten, immer schön im Wechsel. Über die Jahre kamen dann einige Editionswechsel, Systembeerdigungen und Testrunden zustande. Aus alten Tagen ist Shadowrun noch übriggeblieben und das wird wohl auch immer mein System bleiben, denn es macht mir einfach am meistens Spaß, außerdem freut es mich immer wieder zu sehen, zu lesen und zu hören was passiert, wenn ein Edition- oder Publisherwechsel ansteht. Ja da gab es ja über die letzten Jahre so einiges und auch vieles was sich wiederholte.

Damit erst einmal ein wenig zu meinem Hintergrund. Jetzt dürfte ggf. auch ein wenig verständlicher sein, warum ich mich für diese Thema entschieden habe.

P&P Rollenspiel hat nämlich für Menschen mit einer Sehbehinderung viele Vorteile, auch wenn einige dem technischen Fortschritt geschuldet sind. So z.B. braucht es nicht viel an Ausstattung und zum zweiten kann und wird das Kopfkino hervorragend als Instrument benutzt. Hier ist das gesprochene Wort das zentrale Mittel um die Geschichte zu erzählen, Problemlösungen bei Konflikten zu beschreiben und den Spielverlauf voran zu bringen.

Kommen wir zu einigen Beispielen die am Anfang ein kleines Hindernis darstellen und wie diese gelöst werden können.

Da wäre als erstes der Konsum der Grundregelwerke. Mit Hilfe von Pad, PC, oder aber Bildschirmlesegeräte ist dort schon einmal eine Hürde genommen. Nehmen wir an man nimmt sich ein PDF öffnet dieses, so kann man auf dem PC unter Windows 7 & 8 sowie unter den meisten Linux Versionen auf die Hilfe der „Bildschirmlupe“ welche unter den „Erleichterten Bedienhilfen“ zu finden ist zurückgreifen. Dieses bietet einen nicht nur die Möglichkeit die Ansicht Prozentual zu verändern, sondern auch eine Invers-Ansicht darzustellen (Beispiel: (s/w ↔ w/s). Außerdem kann eingestellt werden wie sich Tastatur und Mouse auf die Darstellung auswirken. Ok, die Bildschirmlupe ist in vielerlei Hinsicht schon gut und ein richtiger Schritt in Richtung Barrierefreiheit, allerdings stößt diese auch an ihre Grenzen und ist bei Umschaltungen der Einzelfunktionen nicht sonderlich Benutzerfreundlich. Wenn es aus der Sicht etwas besser werden sollte, geht der Griff eigentlich nur noch ins Kaufregal der entsprechenden Fachhersteller. Dort stößt man dann auf ZoomText. Diese Software ist im Moment das Topprodukt, denn hier kann man die Einstellungen der Windows Lupe ebenfalls vornehmen, aber man hat hier weitaus mehr Möglichkeiten. So können hier Einzelfarben getauscht und ersetzt werden, eine Sprachausgabe und Vorlesefunktion ist auch erhältlich (Versionsabhängig) und ein weitaus feineres Rendering ist sicht- bzw. machbar. Hat man einen PDF Viewer wie den Adobe Acrobat Reader oder den Foxitreader in seiner Sprache installiert, so kann man sich die PDFs auch direkt von der Software vorlesen lassen.
Im Bereich Pads, gehen wir einmal vom Apple iPad aus. Auch hier gibt es eine Barrierefreiheit. So ist hier ebenfalls eine Vergrößerungsfunktion bzw. Lupe serienmäßig einprogrammiert. Weiterhin geht auch hier eine Inversansicht angeboten. Zusätzlich wird in vielen Funktionen auch die Chance des Verlesens angeboten.
Bei den Konkurrenten mit Android oder Windows Systemen hat sich in den letzten 12-18 Monaten auch sehr viel getan und so bieten diese entsprechende Funktionen ebenfalls an.
Hier hat der technische Fortschritt was Sinnvolles mit sich gebracht und so hat man zum Glück mittlerweile die Qual der Wahl!
Wenn man nun aber, wie ich gerne, was Holziges in der Hand hält, verkneift euch das Grinsen, ich meine Bücher 🙂 dann kann man sich diese noch mit Bildschirmlesegeräten zu Gemüte führen. Hier hält der Markt, ebenfalls einiges parat. Die Palette reicht von Stand-Alone-Geräten, welche an alte Tisch-Geräte aus Bibliotheken erinnern, bis hin zu HD-Handlesegeräte die nicht größer als ein aktuelles Smartphone sind.

Wie ihr seht ist der Konsum der Grundregelwerke und Zusatzbände heute kein Problem mehr, zu mindestens, wenn man diese zur Hand hat. Was ist aber am Spieltisch selbst.
Na da gibt es ein paar Sachen die sich eben bei uns eingebürgert haben.
Karten werden eben nicht mit Bleistift gezeichnet, sondern mit Filzmarker. Spieler werden durch unterschiedliche Figuren dargestellt, welche natürlich auf das entsprechende Farbspektrum angepasst sein sollten, denn die Zahl der Menschen die eine Farbsehschwäche haben ist höher als man im ersten Augenblick glaubt. Für die Pläne, Figuren usw. haben wir ja letztlich hier das GAMEBOARD getestet und das hilft sehr.

Was gibt es noch so an Hilfen die wichtig sein könnten?
Zum einen muss jeder natürlich seine Würfel selber wählen mit denen er am besten auskommt. So sind es bei mir „schwarze“ mit „weißer“ Beschriftung, wobei auch andere „harte Kontraste“ vorhanden sind. Und man bekommt sogar Braille Würfel, wenn man sie wirklich mal braucht. Allerdings sollte man sich in der Runde Gedanken machen, ob man sich darauf verständigen kann, dass alle Würfel leicht erkennbar sind, das kann Diskussionen vorbeugen. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass die Lichtverhältnisse ausreichend sind, oder schnell auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden können.

Ein weiteres Problem was am Tisch noch aufkommen kann, ist die Lesbarkeit der Charakterbögen. Nicht nur, dass die meisten von Haus aus schon mit jeder Menge Feldern, Tabellen usw. daherkommen, sondern meistens werden diese noch vollgeschrieben und das mit dünnen Bleistift. Hier gibt es in den letzten Jahren zwar auch immer öfters Verlagsangebote, sprich Charaktergeneratoren oder PDFs, allerdings sollte dort noch mehr kommen!!!

Ein kleiner Aufruf noch, ab und an täte es dem einen oder anderen Produkt sehr gut, wenn man sich mal genauestens die Schrifttypen, -farbe und Kontraste anschaut, denn dort findet man genügend Beispiele die zeigen, dass es ein unerkanntes Problem ist. Aber es gibt auch Produkte, wo der Sehende seine Probleme hat, als Beispiel sei roter Hintergrund mit rosa Schrift genannt.

So, damit ein kleiner Einblick. Aber das Wichtigste kommt natürlich zum Schluss. Dies ist natürlich das Miteinander. Sonderbehandlungen sollten nicht erfolgen, klar wenn Hilfe am Tisch benötigt wird, wird gefragt. Offener und ehrlicher Umgang ist da wie sonst auch einfach alles!