[Rezension] Freiheit für Schwarzenbrück: Eine Finsterland-Kampagne, Band #2

© Redaktion Phantastik

Ausgezeichnet. Da habe ich wirklich lange auf der Rezi von Teil 1 rumgebrütet, da flattert mir doch auch schon Band 2 der auf 5 Bände angelegten Kampagne ins Haus. Meine große Zuneigung zum kompletten Finsterland-Projekt dürfte hinreichend bekannt sein, daher nerve ich euch an dieser Stelle nicht damit.

INHALT
Vom Look and Feel bin ich schon mit dem Betrachten des Covers und dem Blättern auf den ersten Seiten sofort wieder in Finsterland angekommen. Es gibt professioneller illustrierte Rollenspielprodukte, aber hey, hier ist alles aus einem Guss, ich habe mich in zahlreichen Publikationen an das Aussehen der Reihe gewöhnt und fühle mich immer auf Anhieb wohl.

Die Charaktere sind mittlerweile etablierte Mitglieder der „Czernamostaner Freiheit“ und ihr Ziel ist es, interessante Artikel für das Blatt zu recherchieren und den Ruhm des progressiven Presseerzeugnisses zu mehren (jawollja, dafür gibt es sogar Regeln, ausgezeichnet). Dass sie dabei den einen oder anderen üblen Plot aufdecken und eventuell sogar stoppen ist da selbstredend.

In diesem Teil der Kampagne bekommen sie es mit dem fiesen Ahasver Irisov zu tun, der in diverse Ereignisse verstrickt ist, die hier im Rahmen von drei Abenteuern vereitelt werden müssen. Das Finsterland-Projekt wäre nicht das Finsterland-Projekt, wenn der Bösewicht nicht in einer einleitenden Kurzgeschichte eingeführt und vorgestellt würde. Ach, ich kann ihn ja irgendwie verstehen …

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[Rezension] Freiheit für Schwarzenbrück: Eine Finsterland-Kampagne, Band #1

© Redaktion Phantastik

Ach, ja! Finsterland! Ein System, das ich von Beginn an wohlwollend begleite. Zuerst im Eigenverlag, seit einiger Zeit bei der Redaktion Phantastik hat das kleine österreichische Team immer interessante und qualitativ hochwertige Produkte herausgebracht, die regeltechnisch sehr wie ein WoD-Heartbreaker aussehen, aber spätestens durch das tolle austrozentrische Steampunk-Setting völlig eigenstandig und für die Rollenspielszene relevant wird.

Und so freut es mich sehr, dass ich mir hier diesen Abenteuerband genauer ansehen darf. Mal sehen, ob die sympathische Truppe den hohen Standard der vergangenen Jahre halten kann.

INHALT
Wie immer kommt die leicht verschnörkelte österreich-basierte Strampunk-Welt auch in den Illustrationen und dem Layout zum Tragen. Die Kapitel werden jeweils mit einer etwa halbseitigen Illustration und einem bogenförmigen „Fenster“ eingeleitet und die Seitenränder weisen eine schicke Maschinenoptik auf. Ansonsten gibt es eher weniger Illustrationen auf, aber es mangelt nicht an Karten für die unterschiedlichen Orte. Mir ist das sehr recht, da diese mir gerade als Spielleiter sehr dabei helfen, mir die Umgebung vorzustellen.

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[RSP-Rezension] Dracolith – Eine Finsterland-Kampagne

Herausgeber: Georg Pils
Autoren: Anette Meister, Markus von Leon
Illustrationen: Eleonore Eder, Lukas Hofreiter, Chris Gmeiner
Verlag: Verlag Georg Pils
Art: Gruppenabenteuer für 3-6 fortgeschrittene Spieler
Format: Softcover A4
Seitenzahl: 72
Erschienen: Mai 2015
ISBN: 978-3950327083
Preis: 15,90 Euro

von: kris

Finsterland ist ein „Pen-und-Paper“-Rollenspiel, dass sich wohl am ehesten der „Steamfantasy“ zuordnen lässt. Eine Welt, die mehr oder weniger dem Europa in der Zeit der industriellen Revolution gleicht, trifft auf Magie und alte Wesen, die Mythen zu sein scheinen, aber durchaus real sind: Drachen.

Klappentext:
Dracolith! Eine geheimnisvolle Substanz, die angeblich die Energie und Macht der Alten Drachen bündelt. Ein Stück dieses höchst seltenen Materials ist ausgesprochen wertvoll. Sammler zahlen ein Vermögen für einen vollständigen Stein. Aber ist das die ganze Wahrheit? Es ist an den Charakteren, die Mysterien des Dracoliths zu erforschen und ein unheilvolles Schicksal abzuwenden, das die ganze Welt vernichten könnte! Dracolith ist eine Kampagne für das Finsterland-Rollenspiel. Sie besteht aus drei Abenteuern und Zusatzmaterial. Um dieses Buch zu nutzen, benötigen Sie das Finsterland-Grundbuch sowie den Almanach der Zauberkunst.

Zum Inhalt:
Ausdruck des wissenschaftlichen Fortschritts sind Luftschiffe und Maschinen, aber auch die magische Kunst hat noch ihren Stellenwert im Ringen um die Macht jenseits des gesellschaftlichen und kulturellen Umbruchs. Die Helden selbst stehen irgendwo dazwischen, sind Glücksritter oder Detektive – jedenfalls immer da, wo es Geheimnisse zu klären oder aber Aufträge zu erfüllen sind. Ein solcher findet sich in „Dracolith“, der ersten „Finsterland“-Kampagne.

Dracolith ist ein seltenes und außergewöhnliches Gestein, für das Sammler und Zauberer Höchstpreise bezahlen, denn es ist nicht nur kaum zu finden, sonder auch ausgesprochen magisch – gerade gefährliche Rituale gelingen damit besonders gut. Es heißt, die Substanz stamme noch aus der Zeit der alten Drachen und bündle deren Macht und Arkane Energie. So ist es kein Wunder, das viele es begehren und es in ihre Hans bekommen wollten.

Zu diesen Menschen gehört offensichtlich auch ein reicher und verschrobener Juwelenhändler namens Gaspardi, der den Charakteren den Auftrag gibt, für seiner Sammlung nach Dracolith zu suchen.

Er will sie dafür natürlich fürstlich entlohnen, doch ist das wirklich alles? Steckt nicht vielleicht sogar mehr dahinter?

Im Verlauf ihrer Suche entdecken die Helden nämlich nicht nur die Wahrheit sondern auch die Spuren eines Planes, der die Welt schneller als gedacht in den Untergang stürzen könnte. Und so entwickelt sich ein einfacher Privatauftrag schon bald zu einer Kampagne, die jeden, der an ihr teilnimmt alles kosten kann …

Der Abenteuerband umfasst drei eng miteinander verbundene Abenteuer, die es in sich haben – aus diesem Grunde sind diesmal keine Einsteiger- sondern bereits erfahrene Spieler und Helden gefragt. Auch der Spielleiter muss sich gut vorbereiten und die Grundregeln, aber auch den Almanach der Zauberkunst bereit halten.

Zudem betonen die Autoren, dass die gesamte Kampagne nur dann zu verstehen ist, wenn die Gruppe zuvor das Abenteuer „Der Herr der Sphären“ durchgespielt hat. Denn dadurch sind die Spieler bereits mit dem magischen Hintergrund der Welt vertraut und wissen, dass viele okkulte Schriften und Legenden einen durchaus wahren Kern haben, dass auch die Drachen nicht nur Gestalten aus einem Märchen sind.

„Gaspardis Angebot“ dient als Einführungsabenteuer, beginnend mit einem klassischen Szenario, das erst nach und nach die Richtung ändert und das vorbereitet, was noch kommen wird. Die Helden dürfen sich als Detektive betätigen, hier sind ihre sozialen Fähigkeiten mehr gefragt als andere Dinge, denn es gilt in erster Linie Leuten Informationen zu entlocken. Erst zum Ende hin kommen auch die magischen Fähigkeiten zum Zuge.

Ähnlich sieht es auch in „Staub und Vergangenheit“ aus – während es in „Ritualleuchten“ dann wirklich zur Sache geht … und die Charaktere all ihr Wissen und Können in die Waagschale werfen müssen, um das Verhängnis aufzuhalten.

Grob gesehen bedient der Plot natürlich eines der klassischen Kampagnenthemen – alles beginnt mit einem eher harmlosen und unscheinbaren Auftrag, durch den die Helden ungewollt in mehr Schwierigkeiten geraten als ihnen lieb ist und am Ende dazu berufen sind, wieder einmal die Welt zu retten.

Aber genau solche Geschichten funktionieren immer wieder und machen Spaß, wenn die Autoren Spielern und Spielleiter genügend Freiheiten lassen, aber auch selbst einiges an Ideen einbringen, die man bisher nicht in dem Zusammenhang gelesen hat. Das gelingt in der „Dracolith“-Kampagne erstaunlich gut. Auch wenn die Szenarien vorgegeben sein mögen, es gibt immer Ausweichmöglichkeiten, die auch angesprochen werden. Zudem nehmen die Autoren Rücksicht auf das besondere Ambiente der Welt – immerhin können die Helden und Schurken hier auf mehr als nur Magie zurückgreifen.

Mein Fazit:
Das angebotene Material ist ausreichend und überschaubar genug für den Spielleiter. Diverse Anregungen und ausführlichere Erläuterungen könnten auch dazu verleiten, eigene Abenteuer auf die Kampagne aufzubauen.

Der Meister sollte jedoch besonders versiert darin sein, Figuren zu spielen, denen die Helden begegnen, denn die Abenteuer leben in erster Linie von der Interaktion miteinander und weniger von Action durch inszenierte Kämpfe, auch wenn zu jedem Showdown durchaus auch eine kriegerische Auseinandersetzung gehört.

Interessant ist auch das zur Kampagne erfundene Kartenspiel, das sicherlich auch zwischendurch für viel Unterhaltung sorgen kann.

Wer sich gerade erst „Finsterland“ zugelegt hat, wird sich sicherlich auf die „Dracolith“-Kampagne freuen, denn sie führt wie keine andere in die Welt, ihre Geheimnisse und Mythen ein, kann durchaus auch Anregung für eigene Abenteuer werden.

Meine Wertung:
4 von 5 Dracolithen

[Rollenspiel-Rezension] Finsterland Compendium der Curiositäten

Autor: Georg Pils, Gregor Eisenwort, Anette Meister, Michael Prammer
Verlag: Eigenverlag
Erschienen: 2014
Format: Softcover A4
Seitenzahl: 208
ISBN13: 978-3-9503270-7-6
Preis: 25,- €

von: Greifenklaue

Nach dem Handbuch der Technologie und dem Almanach der Zauberkunst folgt mit dem Compendium der Curiositäten das dritte Quellenbuch (mit reichlich Abenteuerkost – etwa 200 Plothooks und kurze Abenteuer warten hier!!!) für das österreichische Steampunk-Rollenspiel Finsterland. Das ganze im Softcover auf 208 Seiten für 25 Euro im Eigenverlag.

Den Auftakt macht eine einstimmende Kurzgeschichte und ein Errata auf zwei Seiten mit kurzen Regelfragen und Antworten, die im Zuge der bisherigen Veröffentlichungen aufgekommen sind.

An zweiter Stelle mit knapp 80 Seiten wird die Stadt Alexanderstadt bzw. Alexandragrad vorgestellt, die Hauptstadt der Finsterlande. Bezirk für Bezirk wird erforscht, immerhin 19 gibt es davon. Das klingt langatmiger als es ist, der Aufbau ist etwa ein kurzer Ingametext, eine allgemeine Einleitung, eine Vorstellung der wichtigsten Bauten, eine Detailkarte und – vorbildlich – jeweils 5 Plothooks, oft kleine aber feine Ideen. Z.B. soll ein Park niedergerissen werden und die SC werden um Hilfe gebeten oder die Expertengruppe auf der Suche nach einem verschollenen Buch ist verschwunden. Zusammen mit den etwas kompakter beschriebenen Vorstädten macht allein das schon 100 Plothooks.

Das Compendium wird auch genutzt, um die Spielwelt näher vorzustellen, so z.B. das Geld im Finsterland, die Landwirtschaft sowie die zwei gegenseitig sich spinnefeind seienden Organisationen Leoniden und Kaiserliche. Beim Geld z.B. heißt das ein Blick auf die Historie, der Kaiserlich-Priviligierten Bank, quasi die Zentralbank, die Inflation des Geldes, die Einkommenssituation der Bürger sowie das Bankwesens. Abgeschlossen wird das jeweilige Thema mit weiteren Plothooks, hier kommen insgesamt 19 zusammen.

Wie in den bisherigen Quellenbänden auch bringt der Spielerteil neue Beispielcharaktere, Spezialmanöver (eine Art Talentgebiet), neue Hintergründe und Organisationen sowie ausführliche Hinweise zum Entwickeln einer eigenen Organisation. Kleiner Bonus ist ein Artikel über Katzen im Finsterland (inkl. Charaktererschaffung), so dass man hier ganz im Stile von Kathulhu loslegen kann … Plus 6 Plothooks anbei.

Der Spielleiterteil, den ich allein schon immer für seine Eingangsillustration einer Spielrunde liebe (diesmal liegen Bananen auf dem Tisch und die Battlemap wird mit Mensch-ärgere-DichFiguren benutzt) erklärt die typischen Spielleitertypen ganz ähnlich dem Modell von Robin D. Laws. Genau wie er,versucht man jeden Spielertyp positiv zu besetzen, was imho nur zu 90% gelingt, klappt hier zu nahezu 100%. Der Power-Gamer wird hier zum Experten / Technikerin – jede der 7 Typen bekommt zwei Begriffe, wovon der zweite immer weiblich ist. In einer kurzen Mag / mag nicht-Liste werden die Vorlieben deutlich, hier z.B.:
Mag: viele Charakteroptionen / harte Herausforderungen / außergewöhnliche Extras
Mag nicht: Problemlösungen, ohne auf das System zurückzugreifen / Langweilige Situationen unter seinem Können / Unfaire Herausforderungen, die daraus ausgelegt sind, dass sie scheitern.
Neben einer allgemeinen Beschreibungen, den Vorlieben via Liste werden noch die besonderen Stärken des Typs beschrieben und auf mögliche Probleme und wie man ihnen begegnet hingewiesen. Das alles einerseits sehr locker, auf einer Ebene mit dem Leser, nie von oben herab, nie besserwisserisch und immer positiv. Fand ich sehr gelungen, bisher das beste, was ich in der Richtung gelesen habe – und das ist nicht wenig.

Dann wird ein Punkteverteilsystem zur Charaktererschaffung als Alternative zum Auswürfeln vorgestellt, eine Regelvariante für Bessere Charaktere (also kompetentere Startcharaktere), und zwei Subsysteme für Krankhe.iten und Wahnsinn. Den Abschluß hier bilden sechs Ereignisse, quasi ausgearbeitete Plothooks.

Der Teil Neue Gegner beschäftigt sich erstmal mit Gegnervarianten und Regeloptionen, so z.B. mehrstufige Gegner (im Sinne von Multi-Stage-Gegnern, also z.B. der Werwolf, der erst als normaler Mensch, dann in Wolfs- und dann in Werwolfsform kämpft) mit einigen Vorschlägen, alternative Ideen, die Bonusschaden bei Krits ersetzen. Ein Abriss über Nekromantie, die außerirdischen bzw. außerfinsterländischen Athananer sowie den Bahöstren, Dämonen, die sich vom Schall nähern – vorzugsweise Angstschreie oder Hiferufe. Allein die Athaner, deren Kultur kurz angerissen werden, bieten wieder Potential, aber auch die unterschiedlichen Ausprägungen der Bahöstren, grammophonartigen Wesen, haben einiges für sich.

Mit Monstrositäten des Krieges gibt es noch ein Arsenal des Schreckens, welches in den Wirren der nachkriegsjahre für Unheil sorgt, so aus Massengräbern entwachsende Totenhunde oder Beckmänner, die wie verarmte, heruntergekommende Soldaten aussehen und sich an der Zuneigung des Gegenüber laben. Einen eigenen Abschnitt bekommen die Totmacher, die an Oger erinnern, aber noch menschlich genug sind, um in der Gesellschaft leben zu können und häufig in Schlachthöfen, Lazaretten oder Bestattungsinstituten zu finden sind.

Dann folgt das Kapitel Abenteuer. Und das meint: Abenteuer! 31 Abenteuer im Ca.-Umfang eines OnePages, ein normales Abenteuer, eine Minikampagne und zwei Kampagnen werden präsentiert. Das Format der Onepages, quasi Abenteuerskizzen, stellt das Abenteuer kurz vor (Kurzinhalt), präsentiert den Ablauf in 5 Szenen, von denen ausschließlich nur die Namen genannt werden, die wichtigsten, beteiligten Charaktere in je ein, zwei Sätzen und eine Beschreibung des Handlungsschauplatz (Die Ortschaft). Gefällt mir sehr gut. Ohne Frage muss man noch Arbeit reinstecken, aber dafür hat man ergebnisoffene Szenarioskizzen, die durch SL, Spieler und die Entscheidung ihrer SC zu Leben erweckt werden, ohne auf etwas festgelegt zu sein. Das Abenteuer Die Rettung ist dann wieder wie ein klassisches Abenteuer aufgebaut, die Kampagnen wiederum wie mehrere OnePages hintereinander. Kurzum, wer hier vorgekaute Abenteuer erwartet wird (fast) enttäuscht, wer Ideen, Plothooks und einen Abenteuerrahmen zum Selbstauffüllen sucht, bekommt hier eine echte Schatzkiste.

Das Layout ist übersichtlich, der einheitliche Rahmen wertet das Werk durchaus auf und die Illustrationen reichen von gutem, aber symphatischen Fanniveau bis hin zu sehr guten sw-Illus.

Mein Fazit:
Nach meinem Geschmack ist dieser Quellenband noch stärker als die beiden bisherigen. Die große Stärke der vielen Plothooks wurde weiter ausgebaut und um etwas ausführlichere Formate ergänzt. Die Hauptstadt wird detailliert beschrieben, aber alles mit Orten, von denen man sich vorstellen kann, dass sie auch innerhalb eines Abenteuers vorkommen – und kann man sich dies nicht, hilft oft einer der Plothooks auf die Sprünge. Wer Finsterland schon hat, wird von dem Band unter Garantie nicht getäuscht. Theoretisch lohnt der Kauf auch allein aufgrund der vielen Plothooks und Abenteuer, die sich nicht nur innerhalb des Genres transponieren lassen, ¾ oder mehr funktionieren auch locker in Fantasy-Kulissen. Kurzum, empfehlenswert!

Meine Bewertung:
5 von 5 Curiositäten

[Finsterland] Quickstarter for the English-speaking people

Zum Steampunk Rollenspiel Finsterland gibt es nun den kostenlosen Quickstarter in englischer Sprache.

Also weitersagen und verteilen.

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[Rezi] Finsterland – Almanach der Zauberkunst

Format: Hardcover

Seiten: 152 Seiten

Veröffentlicht: Dez.2011

ISBN 13: 978-3950327007

von: Greifenklaue

„Almanach der Zauberkunst“ heißt die erste Erweiterung zum östereichischen Steampunk-Rollenspiel Finsterland, weches Steampunk mit Magie kreuzt – und um eben letztere geht es hauptsächlich in dem 152-seitigen Hardcover, welches zum Preis von 25 Euro erhältlich und im Eigenverlag erschienen ist.

Die Einleitung bietet eine stimmige Kurzgeschichte zur Einleitung, ein skurril illustriertes Sphärenmodell und zahlreiche Literatur, welche die Magie der Finsterlande oder einzelne Aspekte inspirierte.

„Arten von Magiern“ stellt verschiedene Magierkarrieren in den Finsterlanden vor wie Amtsmagier, Militärmagier, Konsulenten etc. und beleuchtet ihre Ausbildung, Ziele, Rechte und Pflichten. Verschiedene Arten magischer Duelle und die magische Weltbild wie das Sphärenmodell werden erläutert.

Elf berühmte Magier werden anschließend im gleichnamigen Kapitel vorgestellt, zu jeder gibt es jeweils 2 Abenteuervorschläge, von ganz klein bis ganz groß, in jeweils ein oder zwei Sätzen.

Im Kapitel „Magische Universitäten“ wird der Werdegang an Universitäten vom Studenten bis zum Professor beleuchtet, die wichtigsten magischen Universitäten werden ebenso vorgestellt – erneut inkl. zwei Abenteuerideen pro Uni wie einige magische Geheimorden. Zuguterletzt werden typische magische Experimente angerissen, von Alchemie über Nekromantie bis zu Sphärenschiffen.

„Einen Magier spielen“ bietet dann Crunch und Fluff für den Magier-SC. Typische Rollen, Beispielcharaktere sowie seitenweise diverse Spezialmanöver sortiert nach Magiearten (etwa vergleichbar mit Talenen). Dazu drei Organisationen, der sich SCs anschließen können und diverse Fähigkeiten gegen EP erlernen können. Jede Organisation hat aber auch drei Einschränkungen (z.B. Naturbursche und Tierlieb), die sein Profil schärfen und evtl. kleine Nachteile darstellen. Abschließend geht es um freie Magie, quasi improvisierte, spontane Magie, kleine Nutzzauber und das Durchführen magischer Duelle.

Für den Spielleiter bietet dann „Spielleiten für magische Gruppen“ Stuff, angefangen mit magischen Kampagnen: 7 Kampagnenvorschläge mit jeweils 8 typischen Abenteuern, die nur durch den Namen umrissen werden, werden vorgestellt.Tipps zum Durchführen magischer Nebenszenen, Rituale zum Erwirken mächtiger Magie, magische Strafen, allerlei magische Artefakte und magische Materialien bieten dann einzelne Ideen zum Einbauen, um Finsterland ein Stückchen magischer erscheinen zu lassen. Abschließend magische Orte wie Regenbogengründen oder verlassene Laboratorien, um auch die nötigen Schauplätze dazu zu haben.

„Gegner“ liefert dann zahlreiche Opposition: die Dämonen sind wirklich schräg, schon der Kapitelopener zeigt einen Hund mit Teekannenkopf, einen Ziegenbock mit Trompetennase, eine Mischung aus Krebs und Uhr sowie ein Elefantenreptil mit Tentakeln und Augen an der Rüsselspitze beim Pokern … Dazu gibt es einen Generator, der schräge, einzigartige Viecher garantiert, ein Namensgenerator und einige Beispiele für die – langen – Titel von Dämonenfürsten. Dazu dann noch diverse Handlungen (sozusagen Dämonen-Talente wie Flügelschlag oder Frostpeitsche), Werte für verschiedenste Dämonengrößen und weiteren Bildern. Daneben gibt es aber auch noch andere magische Wesen wie Golems, Homunculi, Merkurier, Svartaffen, Elementare, Ergebnisse okkulter Experimente, Hexenjäger, Kultisten, Hexen etc. pp. Abgeschlossen wird das Kapitel mit der unterschiedlichen Magie, die diese (und andere) Wesenheiten in der Lage sind zu zaubern, die außerhalb der beschriebenen, menschenfokussierten Magie stehen.

Den Abschluß des Bandes bildet ein magisches Abenteuer namens „Der Herr der Sphären“. Ein junger Student ist verschwunden – und die SC müssen seiner – magischen – Spur folgen, wenn sie ihn retten wollen. Das Abenteuer bietet einige gute Ideen, vor llem flechtet es viele magische Elemente des Bandes mit ein.

Insgesamt bietet der Band zusammen mit GRW und Technologie-Handbuch einen umfassenden Hintergrund zu Finsterland sowohl was Fluff und Crunch betrifft. Alles, was das GRW an Magie vermissen läßt, wird hier nachgelegt. Dabei glänzen insbesondere die Spielleiterkapitel. Die vielen Abenteuerideen sind klasse und anregend, auch wenn sie im Technologie-Handbuch (noch) zahlreicher waren. Bei den Gegnern wird nicht nur eine gute Mischung geboten, gerade die Dämonen kommen ungewöhnlich und nicht schon tausend mal gelesen daher. Aber auch Spieler bekommen hier zahlreiche Ideenhäppchen, um ihren Charakterausgestalten zu können.

Optisch bewegt sich Finsterland auf gutem, soliden Niveau. Die Bilder sind sehr gutes Fanniveau, denen man imho auch die Liebe zum Detail anmerkt – und sie haben einen eigenen, durchgängigen Stil.

Fazit:

Wer das Grundregelwerk gut fand, findet hier eine gelungene Ergänzung, auch wenn Magie kein direktes Thema ist.

4,5 von 5 Zaubereien

Weitere Infos:

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Rezi: Handbuch der Technologie

Rezi: Finsterland Grundregelwerk

[Rezi]Handbuch der Technologie – Fortschritt in Finsterland

Herausgeber: Georg Pils

Format: Hardcover, 164 Seiten

ISBN: 978-3950327014

Preis: 29,95 €

 von: Greifenklaue

Das Hardcover „Finsterland – Handbuch der Technologie“ ist eins von zwei Quellenbüchern für das österreichische Steampunk-Rollenspiel Finsterland. Die 164 Seiten mit einem Kampf auf einem Doppeldecker-Flugzeug, dadrüber ein Zeppelin thronend, auf dem Cover und im Eigenverlag produziert, gibt es für 25 Euro. Aber erstmal zum Inhalt.

Wer beim Namen „Handbuch der Technologie“ ein reines Ausrüstungsbuch a la Shadowrun erwartet, wird verwundert schauen, den das Handbuch geht das ganze umfangreicher an, ohne nicht auch technische Gadgets zu bieten. Insgesamt baut es aber eher den Hintergrund des Grundbuchs weiter aus und liefert dazu noch ein weiteres Abenteuer – und enorm viele Plot Hooks, also Abenteueransätze.

Nach einer etwa vierseitigen Einleitungsgeschichte und reichlich Medientipps, die einen in das Feeling von Finsterland eintauchen lassen sollen, gibt es im Kapitel „Krieg“ erstmal eine Übersicht über die Geschichte des Finsterlandes bzw. des Kaiserreichs. Schon hier werden pro Geschichtsabschnitt kurz und knackig je 2 Abenteuerideen geboten, insgesamt 16 Stück, die in einem Satz präsentiert werden. Mal etwas, auf das man auch sofort kommt, mal etwas wirklich Ungewöhnliches. Einiges, was man nicht mit der Kneifzange anfassen würde, anderes, was ich sofort ausarbeiten und spielen will. Insgesamt in ihrer Menge (es folgen noch viel viel mehr) und Vielfalt ein wirklich positiver Aspekt des Buches. Das Militär wird ebenso beleuchtet, von Altbekannten wie Volksarmee oder Artillerie, über frisch erfundene wie Maschinengewehr zu Geächteten wie Kampfgas oder Minen, bis hinzu rein fiktiven wie Panzerläufern oder der humanen Flugvorrichtung. Auch hier wieder Abenteueransätze! Schließlich werden noch doppelseitig zehn berühmte Einheiten vorgestellt, mal gibt es Kost, die man so auch in der irdischen Historie findet, mal erfrischend anderes. Eine interessante Mischung aus beiden ist z.B. die Überzeugungskompanie, eine Mischung aus Geheimdienst, Leibgarde und einem Schuss Fremdenlegion. Derjenige, der eintritt, bricht mit seinem bisherigen Leben und spioniert andere Kurfürsten aus, fungiert als Leibwächter oder transportiert Geheimdepeschen. Jede beinhaltet wieder Abenteuerideen und auch die „Bekannten Einsätze“ vermitteln sehr schnell ein Bild.

Das Kapitel „Technologie“ gibt einen Rundflug über die wichtigsten Techniken der Finsterland, sehr weitschweifig, aber geschickt ein Bild vermittelnd. Neben den schon wieder zu erwähnenden Abenteuerideen werden z.B. kurz die wichtigsten Firmen in je zwei, drei Sätzen vorgestellt. Das macht die Welt greifbar, gefällt mir gut. Neue Materialien, eben mit phantastischen oder steampunktigen Einschlag oder typische Verkehrsmittel werden in diesem Rahmen auch vorgestellt. Die wichtigsten Unis in Bezug auf Technik bekommen ihren Platz und wichtige (Technik-)Unternehmen werden ausführlicher vorgestellt.

Den Aufbau des Kaiserreichs skizziert „Politik“, welche Institutionen es gibt, welche Aufgaben und Einfluss sie haben, dazu die wichtigsten Parteien und Strömungen, eine Vielzahl von Geheimdiensten und -organisationen. Wem das Bild der Finsterlande zu grob war, bekommt hier benötigte Detailinformationen – was im Prinzip für den gesamten Band gilt, aber insbesondere hier.

Beispielcharaktere mit kurzen Hintergründen und Werten finden sich in „Technologie für Spieler“, zum OneShoten und Ausprobieren find ich das ideal. Weitere wählbare Manöver (ich würde sie mit den Talenten bei DnD vergleichen) für Kampf, Körper und Technik (z.B. Fahrzeuge oder Sprengmeister) werden aufgelistet. An Organisationen gibt es weitere technikorientierte Organisationen, wo man für EP auch unterschiedlichste Fähigkeiten, Ausrüstung und Vorteile abgreifen kann. Abschließend noch kaufbare Ausrüstung, Fahrzeuge und Waffen. Hier findet sich also das Crunch-Kapitel mit ordentlich Kram, um die Finsterlande nicht nur vom Hintergrund, sondern auch vom Crunch zu erweitern.

„Technologie für Spielleiter“ ist aber nicht etwa das ebenfalls crunchige Gegenstück zum vorherigen Kapitel fürt den SL, sondern zeigt auf, wie man Ideen rund um Technik in seine Kampagne einbindet. Dazu wird unter dem Oberbegriff Krieg, Technologie oder Historische Kampagnen verschiedene Kampagnenarten aufgeführt, z.B. „Das Tor zur Welt“ im Stile von in 80 Tagen um die Welt. In fünf Sätzen wird der Kampagnenrahmen umrissen und darunter werden immer acht wichtige Geschichten, also potentielle Abenteuer nur vom Namen genannt, z.B. „Die Wette“ oder „Wer ist der Verräter?“. Beim Thema Krieg gibt es noch etwa 20 Vignetten, also Ereignisse, die man generell in Kriegskampagnen einbauen kann und das Thema verdeutlichen, z.B. Kriegsgefangene, ein Massengrab oder Deserteure. Orte des Fortschritts stellt Schauplätze dar, die für das Leitthema Technik stehen, wie Labore, Fabriken oder Planstädte. Schließlich noch Gefahren, die man in seine Abenteuer integrieren kann. Für mich ein unheimlich starkes Kapitel, neben den vielen einzelnen Abenteuerideen im gesamten Buch gibt es hier nochmal ganz kompakt Kampagnenideen, für die unterschiedlichsten Geschmäcker, mit denen man Jahre füllen kann.

Das Kapitel „Gegner“ gibt es die verschiedensten Gegner – Automaten, Militärpsychologen, Homunkuli, Schwertautomat, autonome Minen, Soldaten, Luftpiraten, Aufständischee und, diese ausführlicher, die Eisenmeister.

Zuguterletzt folgt das Abenteuer „Die Höllenfahrt der Engel HX“, bei dem die SC den Transport via Zug eines Prototypen durchführen und überwachen sollen. Vom Aufbau werden erst die Schauplätze, dann die NSC (hier vielleicht ein wenig viele Fraktionen …) und dann der szenische Ablauf beschrieben. Angenehm ist, dass es kein vorgegebenes Ende gibt, sondern auch darauf eingegangen wird, was passiert, je nachdem mit wem sie kooperiert haben.

Optisch ist das ganze für einen Eigenverlagsprodukt gut geworden. Reichlich passige Illustrationen, dazu ein durchgängiger Rahmen mit Technikthema, einzig die Battlemaps könnten informativer sein.

Fazit:

Eine gelungene Ergänzung für Finsterland – insbesondere wem im Grundbuch nich zu wenig Steam drin war. Der größte Pluspunkt im Buch sind die darin verstreuten Abenteuerideen und das SL-Kapitel mit Kampagnenideen. Für Steampunker, die Ideen abgreifen wollen, ist der Band tendentiell eher nicht zu empfehlen, da der Finsterland-Charakter doch stark ausgeprägt ist (ein Plus natürlich für Finsterländer) – allerdings bieten sich Einzelideen durchaus als Ideenbruch an.

Weitere Infos:

Rezi Finsterland GRW

Interview: Georg Pils führt uns durchs Finsterland

Finsterland bei Facebook

 

 

[Rezi] Finsterland – Das Rollenspiel // gewinnt ein Grundregelwerk!!!

Verlag: Eigenverlag

Format: Gebunden, 172 Seiten

ISBN 13: 978-3-200-02332-1

Preis: 29,95 €

von: Würfelheld

Finsterland ist ein Rollenspiel, welches Europa Ende des 19. Jahrhunderts in ein Gaslicht, Steampunk Dasein packt. Das Finsterland Rollenspiel stammt aus Österreich und wird von seinen Machern in Eigenverlag vertrieben. Das Buch kommt als Hardcover daher.

Zum Inhalt:

Um einen genaueren Einblick zu geben, folgen nun einige Einblicke in die einzelnen Abschnitte des Buches. Bevor es aber ins Detail geht, erhält man ein strukturiertes Inhaltsverzeichnis an die Hand.

Einleitung:

Nach dem Inhaltsverzeichnis geht es direkt mit der Einleitung weiter. Zu Beginn folgt hier eine Kurzgeschichte, in der das Setting vorgestellt wird, und man einen ersten Eindruck erhält, was auf einem im Buch zu kommt. Diese wird von den mittlerweile in Regelwerken typischen Abschnitt „Was ist ein Rollenspiel“ gefolgt. Wobei dieser Abschnitt kurz gehalten wir. Ein kleiner Bonus sei hier auch erwähnt, denn im Unterpunkt Quellen und Inspiration findet man einige Bücher, Filme und Spiele, die Finsterland beeinflusst haben.

Erstellung einer Figur:

Den Anfang macht hier ein Überblick über die einzelnen Charaktermodelle. Hier werden mehrere Modelle vorgeschlagen, welche vom Ritter über Detektiv bis zum Magier reichen. Nachdem das Modell gewählt wurde, folgt die Charaktererschaffung. Dabei werden zuerst die fünf Eigenschaften des Charakters mit 2 W6 ausgewürfelt, zusammengerechnet und anhand einer Ergebnistabelle endgültig ermittelt und zugewiesen.

Die Charakterfertigkeiten bekommen vom Spieler eine gewisse Punktezahl zugewiesen. Die Fertigkeiten sind dabei in vier Hauptgruppen unterteilt. Wobei eine nur für Zauberer gedacht ist.

Als nächstes bekommt der Charakter seine Spezialmanöver zugewiesen. Dabei handelt es sich um spezielle Kampf-, Magie- und Wissensboni. Für die Zuweisung muss man im Buch allerdings ein wenig blättern und kann der bis dato verwendeten Abfolge nicht weiter folgen.

Wenn dieses nun geschehen ist, werden Initiative und Kampffertigkeiten ausgerechnet. Danach geht es an den Hintergrund der Spielfigur, sprich man haucht seiner Figur Leben ein. Erstellung einer Figur schließt mit einem alternativen Erschaffungssystem und Vorlagen für Charakterhintergründe.

Spezialmanöver:

Wie im vorigen Abschnitt schon kurz erwähnt, muss man bei der Charaktererschaffung sich auch mit Spezialmanövern auseinandersetzen. Da Finsterland dort eine ganze Menge zur Verfügung stellt, wird sich deren als nächstes angenommen. Die Spezialmanöver decken die Bereiche Kampf, Magie, Körper, Soziales, Wissen, Technik und Übernatürliches auf knapp über zwölf Seiten ab. Somit kann jedem Charakter bei der Erschaffung und im Spiel eine große Auswahl geboten werden.

Hintergründe:

Der Hintergrund zeigt auf, aus welcher Umgebung die Spielfigur stammt. Die Beschreibungen die folgen geben einen kurzen Überblick über die Organisation, die Vorteile die eine Spielfigur erlangen kann usw.. Das ganze wird mit einem typischen Bild einer solchen Spielfigur abgerundet. Als erstes wird hier auf Organisationen eingegangen. Den Anfang machen hier die Machinatorensekten. Dies sind Organisationen, die aus Menschen bestehen, die die Prothetik als Zukunft der Menschheit ansehen.

Wer für seinen Charakter etwas Ehrenhaftes sucht, ist bei den Ritterorden genau an der richtigen Adresse. Stolz und Mut sind zwei weitere Tugenden die in diesen Organisationen hoch gehalten werden. Weitere sieben Organisationen werden anschließend nach gleichem Schema beleuchtet und dargestellt.

Im Abschnitt Reichtum geht es um die finanziellen und materiellen Angelegenheiten der Charaktere. Hier wird genauer beleuchtet, welche Arten von Immobilien ein Charakter haben kann und inwieweit dieser im Luxus lebt.

Funktionen werden nun näher beschrieben. Hierbei geht es schlicht und einfach um Titel wie etwa Akademiker oder Gesetzeshüter. Helfer sind Menschen, Tiere und/oder Roboter, die dem Charakter treu ergeben sind, wobei deren Intelligenz und Treue von der Einsatzmenge an Erfahrungspunkten abhängt.

Als letztes findet sich in diesem Buchabschnitt Machinae. Dies sind körperliche Veränderungen, die die Spielfigur durchführen kann. Das Spektrum reicht vom Beschleuniger bis zum Exosklett.

Handlungen:

Hier wird dem Spielleiter alles das an die Hand gegeben was er benötigt um Handlungen, sowohl körperliche als auch geistige abzuhandeln, sprich einen entsprechenden Schwierigkeitsgrad zu ermitteln und einen Würfelwurf festzulegen. Dabei wird auch beschrieben, was sowohl bei Erfolg als auch bei Misserfolg passieren kann bzw. könnte.

Kämpfe:

Hier gibt einen das Grundregelwerk alles das an die Hand um sich in Finsterland ordentlich eins auf die Mütze zu hauen. So wird hier von der Kampfinitiative über Schaden bis hin zu Heilung alles beschrieben. Hinzu kommen speziellen Begebenheiten, wie z.B. Schleichen, die sich auf Kämpfe auswirken können. Das ganze wird mit Situationsbeispielen untermauert und sorgt für eine bessere Aufnahme der Hinweise.

Die Spielwelt:

An dieser Stelle bekommt man auf dreißig Seiten alles an die Hand was man zum Hintergrund von Finsterland wissen muss. So gibt es einen Überblick über die Geschichte, angefangen bei der Urzeit bis hin zum aktuellen Kaiserreich. Weiter geht’s mit einem Überblick über Religion, Organisationen, Militär, Magie und Technologie. Dabei wird sich am Europa des 19.-20. Jahrhunderts orientiert. Weiter findet man eine geografische Abhandlung über Finsterland. Nach dieser wird ein Blick auf die bekanntesten Städte geworfen. Hier gibt es dann auch Szenarien Vorschläge an die Hand. Danach werden noch die wichtigsten Persönlichkeiten vorgestellt. Nachdem ganzen gibt es noch das Finsterlandkartenwerk.

Spielleiter

Dieses Kapitel wendet sich, wie der Name schon vermuten lässt an die Spielleiter. Hier wird kurz und knapp alles das erklärt, was dem SL das Leben als solches vereinfachen sollte.

Gegner:

In Gegner bekommt der Spielleiter alles das an die Hand um seinen Spieler in Finsterland das Leben etwas schwieriger zu gestalten. So bleiben kaum Wünsche offen, erhält man durch kleine Beschreibungen und Tabellen genügend Gegner an die Hand. Die gelisteten Tabellen geben einen dabei auch genügend Spielraum, durch mehrfachlistung einzelner Gegner, genau den passenden zu wählen.

Zudem wirft das Kapitel einen Blick auf Völker, die den Finsterländern nicht gerade freundschaftlich gesinnt sind. So werden diese Völker sehr detailliert beschrieben und man erhält alles an die Hand um seinen SC damit zu konfrontieren bzw. vor Abenteuer zu stellen.

Einstiegsabenteuer:

Hier bekommt der Spielleiter nach einer kleinen Einleitung ein Einstiegsabenteuer an die Hand, welches in fünf Abschnitte unterteilt ist. Dabei erfüllt das Abenteuer optimal seinen Job sowohl dem SL wie auch den SC Finsterland und seine Besonderheiten, Gefahren und Freuden näher zu bringen. Hier lässt es aber genügend Platz, eigene Ideen einzubinden bzw. damit zu erweitern.

Mein Fazit:

So nun wird es Zeit für mein Fazit. Das Grundregelwerk kommt als Hardcover, welches ein schlichtes Cover aufweist daher. Die Bindung macht einen guten Eindruck und sollte vielfachen Einsatz am Spieltisch gut weg stecken.

Kommen wir zu den inneren Werten. Die Kapitel sind gut voneinander getrennt. Der Text ist ohne Schnörkel und es wird sich auf das Wesentliche besonnen, sprich Fakten schaffen. Die Einleitung ins Buch vermittelt einem recht gut wie es in Finsterland abläuft.

Die Regeln auf die Finsterland zurückgreift sind sehr einfach gehalten und sollten so schnell von jeder Gruppe erlernt sein. Die Charaktererschaffung ist ebenfalls sehr einfach gehalten was bei mit auf Zustimmung stösst.

Im Kapitel „Die Spielwelt“ liefert einem genügend Hintergrundinformationen zum Setting und sorgt somit dafür das Finsterland einen guten Kopfkinofilm produziert!

Die gebotenen Gegner sind sowas von ausreichend um seine Spieler zu fordern und zu pisaken. Die Mehrfachauflistung einzelner Gegner mit unterschiedlichen Werten finde ich hervorragend und so kann man diese ohne große Probleme optimal auf seine Spielgruppe anpassen.

Allerdings habe ich am Grundregelwerk auch etwas entdeckt, was mir nicht so gefallen hat. Und zwar dürfte das Buch aufgrund des schlichten Cover und Logo in vielen Regalen untergehen. Weiterhin fehlt mir ein Lesebändchen. Und zu guter letzt springt das Buch im Satz öfters von ein- auf zweispaltig und zurück. Da wäre eine einheitliche Aufmachung besser gewesen.

Nichts desto trotz gefällt mir das Grundregelwerk mir seinem, an Europa des 19.-20. Jahrhunderts angelehnten Setting, sehr gut und so komme ich zu folgender Bewertung.

Meine Bewertung:

4,5 von 5 Gaslichtern

WEITERE INFOS:

Finsterland Wiki

Finsterland bei Facebook

Interview: Georg Pils führt uns ins Finsterland

GEWINNSPIEL:

Gewinne ein signiertes Finsterland Grundregelwerk.

Beantworte dafür einfach die folgende Frage und sende eine E-Mail bis zum 06.12.2012 – 12 Uhr mit der richtigen Lösung und Deiner Adresse am wuerfelheld [at] arcor [.] de

Frage: Wie heisst der aktuelle Finsterland Kaiser?

  • a. Werner XII
  • b. Alexander XIV
  • c. Ludwig iX
  • d. Ernst II

Tipp: schaut mal in der Wiki vorbei!

Viel Glück !

[Interview] Georg Pils führt uns ins Finsterland

Servus Georg,

vielen Dank das Du Dir die Zeit genommen hast meine Fragen zu beantworten. Könntest Du Dich zum Anfang bitte den LeserInnen vorstellen?

Georg Pils: Ich bin 28 Jahre alt, davon etwa die Hälfte der Zeit Rollenspieler. Beruflich bin ich in der Krebsforschung tätig. Ich bin verheiratet und habe eine einjährige Tochter. Mein Kollege Gregor ist 32 Jahre alt und Berufsschullehrer, ebenso verheiratet aber (noch) kinderlos.

Würfelheld: Du steckst ja mit Gregor Eisenwort hinter dem Finsterland Rollenspiel. Was ist Finsterland genau?

Georg Pils: Begonnen hat Finsterland vor über zehn Jahren als unser Versuch, ein eigenes System für den Hausgebrauch zu entwickeln. Von da an ist es gewachsen, hat sich entwickelt und ist schließlich zum größten österreichischen Rollenspiel geworden. Aber dass es einmal so weit kommen würde, haben wir selber anfangs nicht geahnt.

Würfelheld: Finsterland ist ja im Bereich „Steampunk“ anzusiedeln. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?

Georg Pils: Steampunk ist ein sehr fesches Genre, das aber unter den großen Mainstream- Rollenspielen nicht wirklich stark repräsentiert ist. Es ist also etwas Neues. Die Kombination des Steampunk mit Magie ist daher gekommen, dass auch in unserer Runde immer wieder gern Magier gespielt werden, und der akademische Rahmen passt ja auch gut zum Setting.

Würfelheld: Ihr nehmt als Schauplatz ein aus dem 19. bzw. Anfang 20. Jahrhundert ähnliches Europa. Was hat Euch dazu bewogen?

Georg Pils: Das Steampunk-Setting bietet natürlich eine alternative Geschichte zu diesem Zeitpunkt an. Außerdem ist man in Wien ständig mit der vergehenden Glorie des endenden 19. Jahrhunderts konfrontiert, in der Architektur, dem Stadtbild und teilweise auch den Einstellungen der Leute. Es ist also ein Setting, das für uns sehr natürlich gekommen ist.

Würfelheld: Könntest Du bitte mehr über die Magie in Finsterland erzählen.

Georg Pils: Magie ist im Finsterland etwas Alltägliches, aber nichts Allgemeines. Jeder weiß, dass es Magier gibt, die sehr mächtig sind, aber auch lange dafür studiert haben. Die Magier sind aber durch Gesetze in der Ausübung ihrer Magie gebunden – nur, weil man vom Gegenüber die Freundin ausgespannt bekommen hat, darf man nicht gleich Feuerbälle werfen. Diese Regelungen werden von der amtsmagischen Inspektion, einer polizeiähnlichen Behörde, kontrolliert. Außerhalb der großen Städte ist das alles ein wenig anders, da gibt es Naturmystiker, Hexen und vereinzelt in den Wäldern auch noch Fabelwesen. Aber das sind natürlich nur Märchen, um kleine Kinder zu erschrecken.

Würfelheld: Und nun würde mich auch noch die Technologie interessieren. Gibt es ggf auch Magietech?

Georg Pils: Die Technologie ist ein sehr spannender Aspekt des Settings: Alle Technologien, die verwendet werden, sind neu und aufregend. Von der Eisenbahn über Luftschiffe bis hin zu Körperverbesserungen, den sogenannten Machinae, bieten sich den Bewohnern des Finsterlandes viele neue Möglichkeiten. Natürlich werden diese Entwicklungen von einigen Leuten auch sehr skeptisch bedacht, und insbesondere Machinaträger sind teilweise sozial geächtet.

Magietech gibt es vielleicht in einigen Forschungsstätten der Regierung oder von Unternehmen, aber offiziell ist nichts bekannt. Aber wenn es zum nächsten großen Krieg kommt, werden manche Kurfürsten sicher die eine oder andere Überraschung parat haben.

Würfelheld: Auf welchen Regelmechanismus basiert Finsterland?

Georg Pils: Es basiert auf einem Würfelpoolsystem mit W10. Man würfelt für eine Probe so viele W10, wie man in der relevanten Eigenschaft und Fähigkeit zusammen hat. Jeder Würfel, der 7 oder mehr zeigt, ist ein Erfolg. Spezialmanöver geben den Charakteren zusätzliche Fähigkeiten oder Würfelboni.

Würfelheld: Wie funktioniert die Charaktererschaffung?

Georg Pils: Die Attribute werden ausgewürfelt, auf die Fähigkeiten werden Punkte verteilt. Allfällige Spezialmanöver und Hintergründe kann man frei auswählen. Alles in allem haben wir darauf Wert gelegt, dass die Erschaffung sehr schnell geht. Wenn man ein Charakterkonzept im Kopf hat, sollte es sich binnen 15 Minuten umsetzen lassen.

Würfelheld: Bietet Ihr kostenloses Spielmaterial an?

Georg Pils: Es gibt auf unserer Website und Facebook-Seite mittlerweile über 50 Abenteuer Onesheets zum freien Download, außerdem einige Regelvarianten und zusätzliche Informationen zum Hintergrund. Weiters können wir Support on demand anbieten: Wenn eine Spielgruppe Regeln für irgendetwas benötigt, das nicht im Buch steht, können wir das üblicherweise in wenigen Tagen entwickeln und online stellen.

Würfelheld: Wenn sich jemand berufen fühlt für Finsterland etwas zu schreiben, was sollte er beachten? Kann er ggf. mit Euch bzgl. einer Veröffentlichung in Kontakt treten?

Georg Pils: Auf jeden Fall! Wir bemühen uns, dass Finsterland nicht nur unser Projekt bleibt, sondern zu einer größeren Community anwächst. Wir werden im nächsten Jahr zB auch einen Band mit Kurzgeschichten veröffentlichen, für den wir Nachwuchsautoren über das Internet rekrutiert haben. Und wenn jemand Abenteuer, Spezialmanöver oder Hintergründe entwickeln will, sind wir auch gern behilflich.

Zuletzt muss man zu diesem Thema dann auch noch die Finsterland-Wiki erwähnen: Es gibt eine Wiki mit Informationen über die Spielwelt. Wir würden uns freuen, wenn die verschiedenen Spielerrunden ihre eigenen NSCs, Orte und Plotelemente dort verewigen. Das Ziel soll einmal eine Welt sein, die von den Spielern mitentwickelt und geformt wurde.

Würfelheld: Ihr wart ja auch auf der SPIEL`12 anzutreffen. Wie war die Resonanz bzw. das Feedback auf Eure Publikationen?

Georg Pils: Das Feedback war sehr gut, den meisten Leuten hat es scheinbar gefallen. Leider hatten wir auf der SPIEL keine Möglichkeit, Demorunden anzubieten, deshalb haben wir kein Feedback zu den Regeln und der Spielmechanik bekommen können. Aber der Gesamteindruck, die Illustrationen und das Projekt insgesamt sind sehr gut aufgenommen worden.

Würfelheld: Ihr veröffentlicht ja als Eigenverlag. Wie kam es dazu? Hat sich kein anderer Verlag getraut Finsterland zu publizieren?

Georg Pils: Wir haben am Anfang natürlich probiert, die großen Verlage anzuschreiben. Aber deren Konditionen waren bei unserer Auflage unmöglich zu erfüllen, da hätten wir uns selbst in den Ruin getrieben. Deshalb der Eigenverlag. Und der ist auch im Wachsen: Mittlerweile hat er neben der Finsterland-Bücher auch noch einen Comic, Zwerg/Elf, im Programm. Und im nächsten Jahr werden wir voraussichtlich ein weiteres Rollenspiel, Highschool of Awesomeness, ins Programm aufnehmen.

Würfelheld: Was erwartet uns noch sagen wir mal bis zur RPC`13?

Georg Pils: Zunächst wäre da einmal die zuvor erwähnte Sammlung von Kurzgeschichten. Außerdem arbeiten wir derzeit an einem Kampagnenband, der könnte sich bis dahin auch noch ausgehen, wobei ich natürlich nichts versprechen kann. Bezüglich weiterer Quellenbücher haben wir erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres mehr geplant.

Würfelheld: Ihr stammt ja aus unserem Nachbarland Österreich. Kannst Du uns ein wenig mehr zu der dortigen Rollenspielszene erzählen.

Georg Pils: Die Rollenspielszene ist viel kleiner als in Deutschland, nicht nur absolut, sondern auch relativ. Auf der SPIEL hat jeder Besucher, mit dem wir geredet haben, zumindest gewusst was Rollenspielen ist, meistens von DSA. In Österreich ist das nicht so, da ist es eher noch ein Nischenhobby, allerdings auch auf dem Weg nach oben. In ganz Wien gibt es drei Rollenspielfachgeschäfte (von denen ich weiß).

Würfelheld: Wie wird Finsterland dort aufgenommen? Habt ihr einen Local-Bonus?

Georg Pils: Auf jeden Fall. Auf den Messen in Österreich kaufen viele Leute die Bücher einfach auch deswegen, weil es ein heimisches Produkt ist. Und eines der Rollenspielfachgeschäfte in Wien hat uns neulich verraten, dass sie mittlerweile mit Finsterland mehr Umsatz machen als mit D&D. Da werden wir dann auch manchmal zum Signieren eingeladen.

Würfelheld: So zum Ende habe ich dann noch fünf kurze Fragen mit der bitte um kurze Antworten.

Georg Pils: Aber bitte gern!

Würfelheld: Welches war Dein erstes Rollenspiel?

Georg Pils: DSA

Würfelheld: Zum Rollenspielen gehört unbedingt dazu?

Georg Pils: Freunde

Würfelheld: Dein Lieblings-Fantasy-Buch?

Georg Pils: Baudolino von Umberto Eco

Würfelheld: Was wünscht Du Dir für 2013?

Georg Pils: Gesundheit und eine Gehaltserhöhung

Würfelheld: Die RPC 2013 ist?

Georg Pils: Ein Fixtermin für uns.

Würfelheld: So Georg, vielen Dank für das Interview, es hat wirklich Spaß gemacht. Die letzten Worte gehören Dir.

Georg Pils: Kaufen Sie Finsterland!

Weitere Infos:

FINSTERLAND bei Facebook

FINSTERLAND Wiki

INTERVIEW BEI DER SEIFENKISTE