Media Monday #169

Es ist Montags und somit ruf der Media Monday wieder. Mal sehen was sich diesesmal für Fragen stellen und was mir dazu einfällt. Somit viel Spaß beim lesen!

1. Transformers ist ein erschreckend schwacher Film, wenn man berücksichtigt, dass so ein großes Budget zur Verfügung stand und man den so gehypt hat. Boah übel!

2. Jüngst habe ich nach vielen Jahren einmal wieder M*A*S*H gesehen und muss sagen, dass diese Serie nichts von ihren Charme verloren hat und ich war überrascht das sie mich nochmalig so gut unterhalten konnte.

3. Vikings ist eine dieser Serien, die ich mir schon längst hätte angesehen, wenn ich dafür einfach die Zeit finden würde. Aber zumindestens liegt die erste Staffel konsumbereit hier rum.

4. Für meine private (Medien-)Sammlung möchte ich unbedingt eine deutsche Komplettbox von Nash Bridges haben. Mir hat es die Serie, nicht nur wegen des Gastauftrittes von Steve Austin und dem Cuda von Bridges, sehr angetan.

5. Ein völlig zu Unrecht viel zu unbekannter Romanheld – das ist schwierig zu sagen, da es aus meiner Sicht viele Romanhelden gibt, die ein Weiterleben auf der Leinwand oder einem zweiten Teil verdient hätten.

6. Der Auftakt aus Wien, Stadt der Vampire hätte genauso gut ein Theaterstück sein können, denn diese  Hörsaalszene war gnadenlos und doch erfrischend zugleich. Außerdem passte die Kulisse.

7. Zuletzt gelesen habe ich A Litle Bit Zombie und das war einfach nur gut, weil  es einfach um Hirn ging!

[Rezension] Wien, Stadt der Vampire

Autor: Fay Winterberg
Verlag: Art Skript Phantastik
Cover: Grit Richter
Format: Taschenbuch, 120 Seiten
Erschienen: Juli 2012
ISBN 10: 3981509242
ISBN 13: 978-3981509243

von: Würfelheld

Ich lese ja selten Romane aus dem Vampir-Genre, wobei mich hier der Sinn nach so einem Lesestoff wieder gepackt hatte und Dank der Kompaktheit, 120 Seiten, kann man mal einen Blick riskieren.

Klappentext:
2090 – das Jahr, in dem der Krieg ausbrach. Die verborgene Welt der Vampire offenbart sich der Menschheit und führte auch einen Großteil anderer übersinnlicher Wesen mit ans Licht der Öffentlichkeit. Erst nach Jahren des Krieges gelang es den Nachtwesen, eine Co-Existenz mit den Menschen aufzubauen.

Die Halb-Vampirin Lilith Avant-Garde arbeitet als Archäologin, spezialisiert auf übersinnliche Artefakte, und ist Verbindungsglied zwischen Menschen und Vampiren im Europa des Jahres 2207, einer Zeit, die als New-Steampunk-Age betitelt wird. Ihre Aufgabe führt die 26-Jährige nach Wien, denn die Stadt der Vampire hat nicht nur ein neues Oberhaupt, sondern auch ein Problem mit illegalen Werwolf-Fights.

Die Story:
Lilith geht am Anfang ihren Job als Verbindungsperson zwischen Menschen und Vampiren nach und hält an einer Universität einen Vortrag über die geschichtlichen Ereignisse zwischen diesen Parteien, wobei sie besonders auf die Kriegsjahre eingeht. Nach dem Vortrag, trifft Lilith auf Balthasar, einen guten alten Bekannten und macht sich mit diesem auf zu ihrem Vater, welcher der Prinz (Obervampir) von Dresden ist, um ein paar Dinge klären zu können.

Bei ihrem Besuch stellt sich heraus, dass der neue Prinz von Wien, zu seinem Debüt, der erste öffentliche Ball nach Amtsantritt, auch Lilith Vater eingeladen hatte, dieser hat aber vor lauter Lustlosigkeit abgesagt. Nun liegt es an Lilith die Familie zu repräsentieren und den gesellschaftlichen Gepflogenheiten nachzukommen.
Als Lilith sich in Wien bei Freunden einquartiert hat, begibt sie sich zu einen Treffen mit dem Stadtprinzen, worum dieser sie im Vorfeld extra gebeten hatte. Bei diesem Treffen sprühen die Funken zwischen den beiden, aber keiner weiß genau warum.

Nach dem ersten Treffen ist es für Lilith klar, dass sie auf dem Debüt erscheinen sollte und dort einfach mal schaut was der Abend so bringen wird. Gesagt getan! Nach einiger Zeit auf dem Debüt begibt sich Lilith an die frische Luft und beobachtet dort dann etwas ungewöhnliches. Als Sie der Sache auf den Grund gehen will, gehen bei Ihr die Lichter aus. Als sich ihre Sicht wieder klärt, kann Lilith das ihr gebotene kaum verstehen noch glauben.

Das Setting:
Die Story spielt in Dresden und Wien des Jahres 2207. Vampire, Werwölfe und Menschen leben nach einen schrecklichen Krieg nun in einer friedlichen Co-Existenz.

Die gebotene Technik befindet sich ungefähr auf dem Stand Ende des 20. bis Mitre 21. Jahrhunderts. So befindet sich ein geregelter Flugverkehr, mit Luftschiffen, wieder im Aufbau. Für die Fortbewegung per Pkw benötigt man Sondergenehmigungen und modisch ist es ein sehr großer Mix aus Barock bis Klassisch.

Magische Elemente werden zum Teil angeschnitten oder finden kurz Erwähnung.

Die Charaktere:
Lilith ist der Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte. So finden wir Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Einen Einblick in das Leben eines Dhampire, eines Halb-Vampirs.

Der zweite Protagonist, der Prinz von Wien wird auch mit all seinen Schattenseiten beschrieben und man findet hier Einblicke in fiktionale Vampir Politik.

Die anderen Charaktere reichern die Story gut an und bieten genügend Züge um deren Rollen in der Geschichte zu erkennen.

Mein Fazit:
Es finden ja selten Romane mit Kroppzeugs wie Vampire, Werwölfe oder Zombies den Weg auf meinen Lesestapel. Da ich derzeit aber viel Steampunk konsumiere und mich hier vom Buchdeckel die Worte New-Steampunk-Age angelächelt haben, dachte ich mir, ich gebe diesem 120seitigen Buch eine Chance.

In der Story war ich dann auch sehr schnell drin und die Anfangsszene macht einen dann auch neugierig auf mehr. Die im weiteren Verlauf gebotenen Szenen ließen mein Kopfkino weiter laufen und boten einen schönen zügigen Konsum, sodass das Buch in einem Rutsch weggelesen war.

Leider nutzt das Buch das Steampunk-Element so gut wie gar nicht und man erfährt in ein paar Nebensätzen von einigen technischen Errungenschaften oder Änderungen. Nimmt man dieses Nebensätze raus, könnte die Story sowohl 1950, 2030 oder wie gehabt in 2207 spielen.

Ein weiterer Aspekt, der mir ein wenig auf den Keks ging, ist die etwas jugendhaft anmutende Romanze, die nicht nur Klischeehaft ist, sondern man auch zig mal so schon gelesen hat.

Ich muss aber feststellen, das mich dieses Buch am Ende doch sehr gut unterhalten hat und ich es mit einem guten Gefühl ins Regal gestellt habe.

Meine Wertung:
4 von 5 Blutsaugern

[Interview] Georg Pils führt uns ins Finsterland

Servus Georg,

vielen Dank das Du Dir die Zeit genommen hast meine Fragen zu beantworten. Könntest Du Dich zum Anfang bitte den LeserInnen vorstellen?

Georg Pils: Ich bin 28 Jahre alt, davon etwa die Hälfte der Zeit Rollenspieler. Beruflich bin ich in der Krebsforschung tätig. Ich bin verheiratet und habe eine einjährige Tochter. Mein Kollege Gregor ist 32 Jahre alt und Berufsschullehrer, ebenso verheiratet aber (noch) kinderlos.

Würfelheld: Du steckst ja mit Gregor Eisenwort hinter dem Finsterland Rollenspiel. Was ist Finsterland genau?

Georg Pils: Begonnen hat Finsterland vor über zehn Jahren als unser Versuch, ein eigenes System für den Hausgebrauch zu entwickeln. Von da an ist es gewachsen, hat sich entwickelt und ist schließlich zum größten österreichischen Rollenspiel geworden. Aber dass es einmal so weit kommen würde, haben wir selber anfangs nicht geahnt.

Würfelheld: Finsterland ist ja im Bereich „Steampunk“ anzusiedeln. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?

Georg Pils: Steampunk ist ein sehr fesches Genre, das aber unter den großen Mainstream- Rollenspielen nicht wirklich stark repräsentiert ist. Es ist also etwas Neues. Die Kombination des Steampunk mit Magie ist daher gekommen, dass auch in unserer Runde immer wieder gern Magier gespielt werden, und der akademische Rahmen passt ja auch gut zum Setting.

Würfelheld: Ihr nehmt als Schauplatz ein aus dem 19. bzw. Anfang 20. Jahrhundert ähnliches Europa. Was hat Euch dazu bewogen?

Georg Pils: Das Steampunk-Setting bietet natürlich eine alternative Geschichte zu diesem Zeitpunkt an. Außerdem ist man in Wien ständig mit der vergehenden Glorie des endenden 19. Jahrhunderts konfrontiert, in der Architektur, dem Stadtbild und teilweise auch den Einstellungen der Leute. Es ist also ein Setting, das für uns sehr natürlich gekommen ist.

Würfelheld: Könntest Du bitte mehr über die Magie in Finsterland erzählen.

Georg Pils: Magie ist im Finsterland etwas Alltägliches, aber nichts Allgemeines. Jeder weiß, dass es Magier gibt, die sehr mächtig sind, aber auch lange dafür studiert haben. Die Magier sind aber durch Gesetze in der Ausübung ihrer Magie gebunden – nur, weil man vom Gegenüber die Freundin ausgespannt bekommen hat, darf man nicht gleich Feuerbälle werfen. Diese Regelungen werden von der amtsmagischen Inspektion, einer polizeiähnlichen Behörde, kontrolliert. Außerhalb der großen Städte ist das alles ein wenig anders, da gibt es Naturmystiker, Hexen und vereinzelt in den Wäldern auch noch Fabelwesen. Aber das sind natürlich nur Märchen, um kleine Kinder zu erschrecken.

Würfelheld: Und nun würde mich auch noch die Technologie interessieren. Gibt es ggf auch Magietech?

Georg Pils: Die Technologie ist ein sehr spannender Aspekt des Settings: Alle Technologien, die verwendet werden, sind neu und aufregend. Von der Eisenbahn über Luftschiffe bis hin zu Körperverbesserungen, den sogenannten Machinae, bieten sich den Bewohnern des Finsterlandes viele neue Möglichkeiten. Natürlich werden diese Entwicklungen von einigen Leuten auch sehr skeptisch bedacht, und insbesondere Machinaträger sind teilweise sozial geächtet.

Magietech gibt es vielleicht in einigen Forschungsstätten der Regierung oder von Unternehmen, aber offiziell ist nichts bekannt. Aber wenn es zum nächsten großen Krieg kommt, werden manche Kurfürsten sicher die eine oder andere Überraschung parat haben.

Würfelheld: Auf welchen Regelmechanismus basiert Finsterland?

Georg Pils: Es basiert auf einem Würfelpoolsystem mit W10. Man würfelt für eine Probe so viele W10, wie man in der relevanten Eigenschaft und Fähigkeit zusammen hat. Jeder Würfel, der 7 oder mehr zeigt, ist ein Erfolg. Spezialmanöver geben den Charakteren zusätzliche Fähigkeiten oder Würfelboni.

Würfelheld: Wie funktioniert die Charaktererschaffung?

Georg Pils: Die Attribute werden ausgewürfelt, auf die Fähigkeiten werden Punkte verteilt. Allfällige Spezialmanöver und Hintergründe kann man frei auswählen. Alles in allem haben wir darauf Wert gelegt, dass die Erschaffung sehr schnell geht. Wenn man ein Charakterkonzept im Kopf hat, sollte es sich binnen 15 Minuten umsetzen lassen.

Würfelheld: Bietet Ihr kostenloses Spielmaterial an?

Georg Pils: Es gibt auf unserer Website und Facebook-Seite mittlerweile über 50 Abenteuer Onesheets zum freien Download, außerdem einige Regelvarianten und zusätzliche Informationen zum Hintergrund. Weiters können wir Support on demand anbieten: Wenn eine Spielgruppe Regeln für irgendetwas benötigt, das nicht im Buch steht, können wir das üblicherweise in wenigen Tagen entwickeln und online stellen.

Würfelheld: Wenn sich jemand berufen fühlt für Finsterland etwas zu schreiben, was sollte er beachten? Kann er ggf. mit Euch bzgl. einer Veröffentlichung in Kontakt treten?

Georg Pils: Auf jeden Fall! Wir bemühen uns, dass Finsterland nicht nur unser Projekt bleibt, sondern zu einer größeren Community anwächst. Wir werden im nächsten Jahr zB auch einen Band mit Kurzgeschichten veröffentlichen, für den wir Nachwuchsautoren über das Internet rekrutiert haben. Und wenn jemand Abenteuer, Spezialmanöver oder Hintergründe entwickeln will, sind wir auch gern behilflich.

Zuletzt muss man zu diesem Thema dann auch noch die Finsterland-Wiki erwähnen: Es gibt eine Wiki mit Informationen über die Spielwelt. Wir würden uns freuen, wenn die verschiedenen Spielerrunden ihre eigenen NSCs, Orte und Plotelemente dort verewigen. Das Ziel soll einmal eine Welt sein, die von den Spielern mitentwickelt und geformt wurde.

Würfelheld: Ihr wart ja auch auf der SPIEL`12 anzutreffen. Wie war die Resonanz bzw. das Feedback auf Eure Publikationen?

Georg Pils: Das Feedback war sehr gut, den meisten Leuten hat es scheinbar gefallen. Leider hatten wir auf der SPIEL keine Möglichkeit, Demorunden anzubieten, deshalb haben wir kein Feedback zu den Regeln und der Spielmechanik bekommen können. Aber der Gesamteindruck, die Illustrationen und das Projekt insgesamt sind sehr gut aufgenommen worden.

Würfelheld: Ihr veröffentlicht ja als Eigenverlag. Wie kam es dazu? Hat sich kein anderer Verlag getraut Finsterland zu publizieren?

Georg Pils: Wir haben am Anfang natürlich probiert, die großen Verlage anzuschreiben. Aber deren Konditionen waren bei unserer Auflage unmöglich zu erfüllen, da hätten wir uns selbst in den Ruin getrieben. Deshalb der Eigenverlag. Und der ist auch im Wachsen: Mittlerweile hat er neben der Finsterland-Bücher auch noch einen Comic, Zwerg/Elf, im Programm. Und im nächsten Jahr werden wir voraussichtlich ein weiteres Rollenspiel, Highschool of Awesomeness, ins Programm aufnehmen.

Würfelheld: Was erwartet uns noch sagen wir mal bis zur RPC`13?

Georg Pils: Zunächst wäre da einmal die zuvor erwähnte Sammlung von Kurzgeschichten. Außerdem arbeiten wir derzeit an einem Kampagnenband, der könnte sich bis dahin auch noch ausgehen, wobei ich natürlich nichts versprechen kann. Bezüglich weiterer Quellenbücher haben wir erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres mehr geplant.

Würfelheld: Ihr stammt ja aus unserem Nachbarland Österreich. Kannst Du uns ein wenig mehr zu der dortigen Rollenspielszene erzählen.

Georg Pils: Die Rollenspielszene ist viel kleiner als in Deutschland, nicht nur absolut, sondern auch relativ. Auf der SPIEL hat jeder Besucher, mit dem wir geredet haben, zumindest gewusst was Rollenspielen ist, meistens von DSA. In Österreich ist das nicht so, da ist es eher noch ein Nischenhobby, allerdings auch auf dem Weg nach oben. In ganz Wien gibt es drei Rollenspielfachgeschäfte (von denen ich weiß).

Würfelheld: Wie wird Finsterland dort aufgenommen? Habt ihr einen Local-Bonus?

Georg Pils: Auf jeden Fall. Auf den Messen in Österreich kaufen viele Leute die Bücher einfach auch deswegen, weil es ein heimisches Produkt ist. Und eines der Rollenspielfachgeschäfte in Wien hat uns neulich verraten, dass sie mittlerweile mit Finsterland mehr Umsatz machen als mit D&D. Da werden wir dann auch manchmal zum Signieren eingeladen.

Würfelheld: So zum Ende habe ich dann noch fünf kurze Fragen mit der bitte um kurze Antworten.

Georg Pils: Aber bitte gern!

Würfelheld: Welches war Dein erstes Rollenspiel?

Georg Pils: DSA

Würfelheld: Zum Rollenspielen gehört unbedingt dazu?

Georg Pils: Freunde

Würfelheld: Dein Lieblings-Fantasy-Buch?

Georg Pils: Baudolino von Umberto Eco

Würfelheld: Was wünscht Du Dir für 2013?

Georg Pils: Gesundheit und eine Gehaltserhöhung

Würfelheld: Die RPC 2013 ist?

Georg Pils: Ein Fixtermin für uns.

Würfelheld: So Georg, vielen Dank für das Interview, es hat wirklich Spaß gemacht. Die letzten Worte gehören Dir.

Georg Pils: Kaufen Sie Finsterland!

Weitere Infos:

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INTERVIEW BEI DER SEIFENKISTE