Karneval der Rollenspielblogs: Und was kommt danach? Der Tod und das Sterben im Rollenspiel (Februar 2020)

Die Februar-Ausgabe des Karneval der Rollenspielblogs wird von Infernal Teddy von Neue Abenteuer geleitet. Den Startpost findest Du HIER und im RSP-Blog-Forum.

Ja logo gehört der Tod und das Sterben zum Rollenspiel dazu. Sei es, wie bei mir am Anfang bei DSA, einfaches umherziehen und Orks den Erdboden gleichmachen. Oder bei den unzähligen Schattenläufen, einfach zur falschen Zeit den Kopf in eine Bleiumlaufbahn zu stecken. Da gab es viele heroische, einige lächerliche und auch einige Tode die nichts für die Öffentlichkeit sind (ist halt so!).

Hier nun ein kleiner Rückblick in meine Shadowrun-Karriere. Da gab es über die Jahre die ein oder andere Situation, welche ich hier niedertippe. Ob diese so cool ankommen wie am Spieltisch sein dahingestellt, allerdings waren sie es 🙂

Als erstes beschreibe ich kurz ein paar Charakterableben.

DC – DON CAMILLO 
Typ: menschlicher Ganger
Plex: UCAS, Seattle
Spieldauer: fast 3 Jahre

DC ist so absolut klischeehaft aus der 6.Welt geschieden, klassischer geht es kaum noch. Und zwar wurde im bei einem Pitfight von einem Elfen der Wams aufgeschnitten. Dieser Dreckssack war einfach zu schnell und fuhr seinen beschichteten Cybersporn aus. So glänzte die Klinge tiefrot und man konnte förmlich vom Rand des Pits sehen, wie der Herzmuskel den Lebenssaft verteilte.

NACHTFALKE
Typ: menschlicher Straßensamurai
Plex: ADL, Rhein-Ruhr-Megaplex
Spielzeit: knapp 2 Jahre

Nachtfalke hat für wenige als zwei Handvoll Creds ins Gras gebissen. Sauer über einen gescheiterten Deal mit seinem (Ex-)Schieber, welcher ihn hinters Licht führen wollte, kippte er sich einige Biere. Nachdem der erste Frust verflogen war verließ Nachtfalke die Kneipe und prellte die Zeche. Der Wirt flitzte hinterher und wurde schnell mit ein paar heftigen Schlägen abgefertigt. Dumm das dieser Vorfall von den Sheriffs gesehen wurde. So kam eins nach dem anderen und Nachtfalke legte sich mit der Ordnungsmacht an, gewann und flüchtet. Das es Überwachungsdrohnen gibt vergas Nachtfalkte bei seiner Aktion ganz. Shit happens, das wars. Bleivergiftung.

PETRUS
Typ: stenggläubiger Troll
Plex: ADL, Rhein-Ruhr-Megaplex
Spielzeit. ca. 1 Jahr

Petrus merkte nach und nach das ihm sein Glaube zwar die Kraft war die ihn all seinen schlechten Taten, welche er im Schatten beging, vergessen ließ. Als er bei einem Job allerdings einen Priester erschossen hatte, hielt er es in seinem Kopf nicht mehr aus und erhängte sich in einer Kirche über dem Altar.

KOMPLETTE SPIELGRUPPE
Charaktere: Magier, Decker, Söldner, Samurai und Rigger
Plex: UCAS, Seattle, Containerschiff
Spielzeit: Diese Gruppe hat ca. 6 Monate gezockt

Mit dieser Gruppe fing die Angst vor Wasser bei uns an. Es war so, das wir immer dann wenn der Job auch nur ansatzweise mit Wasser zutun hatte, immer Probleme bekommen haben, daher war es um so verwunderlicher das wir uns auf einen Job eingelassen hatten, welcher auf einem Containerschiff, so einen richtig großen Ozeanriesen eingelassen hatten. Her ging es „hau auf die Brause“ per Flugzeug, inkl. Absprung und dann mit motorisierten Schlauchboot zu dieser schwimmenden Blechbüchse. Der Job lief eigentlich relativ relaxt. Man merkt förmlich das die Spieler zwar angespannt waren, aber die ersten 85% liefen super, wie das besagt Messer durch die Butter.  Doch dann einen Unaufmerksamkeit vom Decker und schon stand der Containerriese unter Alarm. Hinzu kam das das Wetter einigermaßen umgeschwungen war. Also hoher Wllengang, Alarm und somit dann auch noch magische Aktivität. Es ging soweit das die Runner sich gegenseitig in die Haare bekamen und sich ihre Munition zeigten. Der Decker wurde gegrillt, der Magier wurde wahnsinnig und schmiss mit Zauber um sich und traf meistens seine Teammitglieder usw. usf. Ende vom Lied war. Gruppe tot! Seit diesem Abend sind „Wasserjobs“ mehr als nur gefürchtet!

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Das Charakterleben und das bestreiten von Abenteuern bzw. Herausforderungen kann hart sein und so kann es dann auch schon einmal zu Kollateralschaden kommen.

Hier nun ein paar kleine Beispiele die ich erlebt habe.

Runnergruppe ist in einem U-Bahnhof unterwegs und der Adrenalinpegel ist sehr hoch, da geht an der rechten Wand eine Tür auf. Samurai überlegt nicht und schießt. Boom. Putzfrau tot.

Grimmiger Ganger wird von seiner On-Off-Partnerin zugelabbert. Kurz ein neues Blondes bestellt und der Tussi die Rübe weggeballert. So wurde die neue Knarre gecheckt.

Zwei Trolle boxen sich auf einem Dach. Nach einer Weile ist der Kampf für die restlichen Runner langweilig und diese gehen. Treppe runter, Tür raus nach links zur Stammkneipe. Dumm nur wenn dann ein Troll vom Dach fällt und einen der Runner trifft.

Man sollte auch nie auf die Idee kommen während der Fahrt einen Taxifahrer zu erschießen, besonders nicht wenn dieser gerade mächtig Gas macht. Das endete in einer Straßenbarriere.  Der Söldner überlebte zwar, bis ihn die Gang erkannt und ihm den Rest gab.

Dumm ist auch wenn man seinen Straßendoc bedroht. Spätestens bei der nächsten „schweren“ Verletzung kann dieser mit seinem Skalpell so einige Organe entnehmen und seriös an zahlungskräftige Kunden weitergeben. Frag mal einen meiner verstorbenen Kpnzernagenten.

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Natürlich kann man rund um die Themen Sterben und Tod auch Abenteuer aufbauen. Dazu ein Blick in die Spielhistorie geworfen.

Runner bittet kurz vor Ableben seinen besten Chumski das er einen Wertgegenstand an jemanden übergibt. Dumm nur wenn dieser am Arsch der Welt, weit ab vom Schuss lebt. Aber das kann einige Abende in Anspruch nehmen.

Eine gemeinsame Connection bittet eine Gruppe eine Leiche von A nach B zu überführen. Leider war die Leiche, bzw. deren Inhalt (Drogen) sehr heiß und von jeder Gang im Umkreis von mehreren Kilometern erwartet. Mitten im Gangkrieg muss man dann den Überblick bewahren. War ein bleihaltige Angelegenheit.

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,Damit bin ich auch schon am Ende meines kleinen Beitrages. Ich hoffe er hat Dir Spaß gemacht.

Bis spädda,
Würfelheld

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