[Rezension] Blade Runner: Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (Roman, SF, Neuauflage)

© FISCHER Tor

Autor: Philip K. Dick
Übersetzung: Manfred Alliè
Verlag: FISCHER Tor
Format: Klappbroschur
Seiten: 268
Erschienen: August 2017
ISBN: 978-3596297702
Preis: 14,99 Euro

von: Würfelheld

Der im Dezember 1928 in Chicago geborene Philip Kindred Dick braucht 1968 unter dem Titel „Do Androids dream of electic sheep“ zum ersten mal sein mittlerweile als Meisterwerk zu bezeichnendes Werk heraus. Den meisten dürfte der Titel „Blade Runner“ vom im Juni 1982 erscheinenden Kinoklassiker mit Harrison Ford ein geläufigerer Begriff sein. Nun wird im Oktober der Nachfolger Blade Runner 2049 in die Kinosäle kommen und somit hat es sich Fischer TOR nicht nehmen lassen eine entsprechende Neuauflage, inklusiver neuer Übersetzung, herauszubringen.

KLAPPENTEXT
»Träumen Androiden von elektrischen Schafen?« – diese Frage stellte sich Philip K. Dick im Titel seines 1968 erschienenen Romans. Ridley Scott hat danach den Film »Blade Runner« gedreht, der 1982 in die Kinos kam. Roman wie Film erzählen die Geschichte des Kopfgeldjägers Rick Deckard, der Jagd auf künstliche Menschen macht.
Im Buch geht es allerdings um weit mehr: Auf einer von einem Atomkrieg verwüsteten Welt sind künstliche Tiere zu Statussymbolen geworden, eine »Mercertum« genannte Fernsehreligion treibt ihr Unwesen, und sogenannte »Stimmungsorgeln« manipulieren die Gefühle der Menschen.

Und nicht nur Androiden werden auf Empathie getestet…

Die vollständige Neuübersetzung macht deutschen Lesern den Roman erstmals in seiner ganzen sprachlichen Differenziertheit zugänglich – ein Meisterwerk nicht nur der Science-Fiction-Literatur.

INAHLT
Rick Deckard fristet seinen Alltag als Prämienjäger des SFPD, allerdings nicht mehr in der uns bekannten Welt, sondern in einer post-nuklear-Verseuchten Welt. Als ein Kollege von Deckard von einem Androiden angegriffen und außer Gefecht gesetzt wird, sieht er die Chance sich seine Taschen zu füllen. Wohl eine der Gelegenheiten, die man nicht allzu oft im Leben erhält. Allerdings sind die aktuellen Androiden nicht mehr so einfach vom Menschen zu unterscheiden und so sieht sich Deckard schnell vor Schwierigkeiten wieder. Schnell kommen erste Erfolge zum Tragen, aber dies scheucht auch Leute auf, die Deckard nicht auf dem Schirm hatte. So mischt sich eine Polizeieinheit ein, die Deckard bis dato nicht kannte und versucht den Prämienjäger selbst als Androiden zu entlarven.

MEINE MEINUNG
Bis dato kannte ich nur die Übersetzung von Norbert Wälfl und diese fand ich seinerzeit schon sehr gelungen und so gut gemacht das sich das Werk ins Gedächtnis gebrannt hat. Was aber nun Manfred Alliè abliefert, welcher frei nach dem Übersetzer-Motto „Die Aufgabe ist es, einen gleichwertigen Text zu zimmern und die Intonation ebenso wie das zwischen den Zeilen Schwingende zu erhalten. Alles andere ist Babbelfisch.“ ans Werk gegangen zu sein scheint, ist gelungen und hat mich Blade Runner auf einer anderen Art und Weise erleben lassen. Frischer und dadurch auch einfach wiedererlebbar.

Was die Story welchen PKD hier geschaffen hat anbelangt, kann ich nur großen Respekt zollen, schließlich hat das Werk fast 50 Jahre auf dem Buckel und wirkt dank mancher aktuellen Entwicklung, wie etwa Industrieroboter, Kis, selbstfahrende KFZ, usw., so frisch wie eh und je,Trotzdem leidet die Tragkraft nicht.

Durch die post-nukleare-Welt wird eine extrem bedrückende Stimmung geschaffen, welche sich über die Handlung zieht und eine Hoffnungslosigkeit ausstrahlt, welche einen mit sich zieht, das man das Werk ungern aus den Händen legt.

Nachdem ich dieses Werk dann durchhatte gings erneut an den Filmklassiker, welcher seinen Status zurecht hat, aber wenn man dann frisch das Buch im Kopf hat, stinkt der Film echt ab.

Wer den „Blade Runner“ noch nicht kennt (sofort ändern), oder diesen wieder in sein Kopfkino eintreten lassen möchte, ist mit dieser Version bestens aufgestellt, auch wenn es, mehr als die Altübersetzung kostet, ob wegen dieser oder dem anstehenden Film, bleibt dahingestellt, ist aber auffällig. Ansonsten kann ich jedem nur die Doppeldröhnung empfehlen, nämlich beide Bücher lesen. Dieses Werk wird Dein Leben verändern.

MEINE WERTUNG
4,75 von 5 Runner

 

4 Kommentare zu „[Rezension] Blade Runner: Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (Roman, SF, Neuauflage)“

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