[Rezension] Du bist Deadpool – Der interaktive Spiele-Comic: Mit Deadpool-Würfeln und Stiften

© Panini

Wenn einer erst einmal damit anfängt, dann machen andere gleich weiter … das ist auch im Fall der Abenteuerspielbücher üblich. Denn „Du bist Deadpool“ ist nicht so ungewöhnlich wie man denkt, wenn auch anders als die Spielecomics aus dem deutschsprachigen Raum. Der Autor Al Ewing beruft sich auf eine ältere Tradition und hat dabei auch ein sehr ungewöhnliches Konzept entwickelt.

INHALT
Deadpool war ja schon immer dafür bekannt, dass er die Wände der fünften Dimension durchbrach und sich einfach an seine Leser richtete, um ihnen direkt etwas zu erzählen. Hier ist es diesmal nicht anders, nur dass er sie sogar dazu auffordert, für ihn Entscheidungen zu treffen.

Der Grund für das Abenteuer – erst einmal egal, denn erst nach und nach erschließen sich die Informationen, was Deadpool eigentlich zu finden versucht und warum er sich überhaupt auf diese Tour de Force durch Raum und Zeit einlässt.

Ein Zeithelm führt ihn durch markante Ereignisse der amerikanischen Geschichte seit den späten 1950er Jahren und manchmal auch noch weiter zurück in die Welt, bis er schließlich ans Ziel seiner Wünsche gelangt – wie erfolgreich, das zeigt sich erst am Ende.

MEDIADATEN

…Autor: Al Ewing
…Zeichner: Paco Diaz & Salva Espin
…Farben: Guru e-FX
…Übersetzung: Michael Strittmatter
…Verlag: Panini 
…Format: broschiert in Pappbox mit Beilagen
…Erschienen: November 2018
…ISBN: 978-3741608964
…Preis: 19,99 EUR

MEINE MEINUNGWie man es auch von anderen Spiele-Comics kennt, springt man von Panel zu Panel – welches man ansteuern muss, verrät der ewig plappernde Deadpool, der auch am Anfang entsprechende Hinweise gibt, wie mit allem zu verfahren ist.

Dabei bestimmen vor allem die sogenannten Trübsals- und Brutalo-Punkte neben dem obligatorischen Würfelglück, ob am in den entsprechenden Konfrontationen erfolgreich ist oder nicht. Die sammelt und verändert man sich natürlich durch die entsprechenden Aktionen mit den bekannten Marvel-Schurken und ihren Handlangern wie dem Kingpin oder Begegnungen mit anderen Helden wie Daredevil. Genau so sollte man seine Ausrüstung gut im Auge behalten und gegebenenfalls austauschen, denn man weiß sie, wofür man bestimmte Fundstücke noch brauchen kann

Beim Blättern von einem Punkt zum anderen sollte man allerdings höllisch darauf Acht geben, nicht aus dem aktuellen Kapitel heraus zu springen, da man sonst durcheinander kommt. Denn ganz offensichtlich erschien das Abenteuer zunächst erst einmal in fünf Heften, die auch die entsprechenden Kapitel darstellen, durch die man sich bewegen muss, um ans Ende zu gelangen – oder eben auch auf die Nase zu fallen.

Natürlich sind die Wege innerhalb der Kapitel aufgrund des Platzmangels eher einfach gehalten und es gibt sehr, sehr viele Stolpersteine, damit man auch nicht all zu schnell durchkommt. Am Ende kann man sich jedenfalls gut amüsieren, vor allem wenn man ein Faible für Deadpool und die anderen nicht ganz so sauberen Helden des Marvel-Universums in New York hat und deren Gegenspieler mitsamt der typischen Handlanger kennt.

Die Geschichte wird mit einem Augenzwinkern erzählt, klingt ab und an ein wenig zynisch und böse … aber die Gewalt ist eher moderat und dem Humor unter geordnet.

Damit der Fan auch gleich loslegen kann, wurden dem interaktiven Comic auch noch ein Charakterbogen, zwei Stifte und zwei Würfel im Deadpool-Design beigefügt, damit man seinen Helden auch stilecht durch die Abenteuer führen kann.

„Du bist Deadpool“ wurde jedenfalls sehr ansprechend ausgeführt, hat Beilagen, die allein schon als Merchandise den preis rechtfertigen und macht durch seinen Humor nicht nur den Solitär-Abenteuer-Fans Spaß, sondern auch den normalen Comiclesern, wenn sie denn bereit sind, sich einfach mal auf das Spiel einzulassen.

MEINE WERTUNG
4,25 von 5 malende Superhelden

von: Kris

 

 

2 Kommentare zu „[Rezension] Du bist Deadpool – Der interaktive Spiele-Comic: Mit Deadpool-Würfeln und Stiften“

  1. Das ist jetzt zugegeben pingelig, aber wenn überhaupt, dann durchbricht Deadpool regelmäßig die Vierte Wand, und nicht die Fünfte Dimension. Dennoch danke für die Rezension, ich habe es in der Bahnhofsbuchhandlung auch schon gesehen und mich gefragt, ob es da wirklich großartige Entscheidungswege geben kann.

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    1. Ehy Klaus, na da muss ich mal Kris (Rezensenten) drauf hinweisen. Aber ob Wand oder Dimension, das ändert für den Inhalt ja nichts. Das Ding hat Spaß gemacht…

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