
Poul Anderson hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt der wilden Nordmänner in seinen Romanen wieder zum Leben zu erwecken. Gerade bei „Last Viking“ fällt aber auch auf, dass die Geschichte, so sehr sie von den Intrigen her auch an „Game of Thrones“ erinnern mag, keine übersinnlichen Elemente enthält und mehr ein historischer Roman ist.
INHALT
Nach Jahren im Exil und in fernen Landen ist Harald in seine Heimat zurückgekehrt, doch er ist nicht der einzige regierende König. Zwar hat er sich mit seinem Nebenbuhler fürs erste arrangiert, allerdings ärgern ihnen die Dänen unter ihrem Anführer.
Krieg und Kampf sind seine Leidenschaft, dabei kommt seine Frau Elisabeth und sein Kind Maria aber eher zu kurz. Letztendlich nimmt er sich mit Thora, der Tochter eines Fürsten noch eine weitere Frau und bringt damit auch ein wenig die Zwietracht in sein Haus.
Auch haben ihn die Jahre auf dem Schlachtfeld und in der Ferne hart gemacht. Er regiert mit harter Hand und schafft sich so durch ungerechte Entscheidungen immer mehr Feinde, die sich noch nicht erheben, aber schon im Hintergrund Intrigen spinnen.
MEDIADATEN
…Autor: Poul Anderson
…Übersetzung: Andrea Blendl
…Karten: Hauke Kock
…Reihe: The Last Viking #2
…Verlag: Mantikore Verlag
…Format: Paperback
…Seiten: 352
…Erschienen: Juli 2019
…ISBN: 978-3961880591
…Preis: 13,95 EUR (eBook: 9,99 EUR)
MEINE MEINUNG
Im Grunde erzählt der Autor hier nur die alten Aufzeichnungen nach und kleidet sie mit ein wenig Fleisch aus, damit der Held den Lesern nicht zu fremd bleibt. Als König macht er allerdings keine so gute Figur, reagiert er doch manchmal recht unbeherrscht und bringt einige der Fürsten gegen sich auf, weil sie seine ungerechten Entscheidungen verurteilen. Tatsächlich sind viele Schlachten auch schon verloren, weil er seine Gegner und deren Verbündete unterschätzt.
Und auch im familiären Bereich stellt er sich eher ungeschickt an, nimmt nicht wirklich Rücksicht auf die, die ihm anvertraut sind.
Alles in allem ist die Geschichte aber keine, mit der man richtig warm werden kann, spult sie die Geschehnisse doch so nüchtern und distanziert wie in einer Chronik ab, schafft es trotz aller beschriebenen Fehlentscheidungen seinen Charakteren kein Leben einzuhauchen.
Auch die Spannung bleibt eher moderat, denn die Schlachten werden so knapp geschildert, dass Fans von Action gar nicht mitfiebern können und auch sonst bleiben überraschende Wendungen eher aus.
Interessant ist das Buch so vielleicht für Fans von „Vikings“, aber auch diese sollten damit leben können, dass die Geschichte eher nüchtern und trocken erzählt wird und der Funke nicht wirklich überspringen mag.
„Die Rache der Wikinger“ spinnt das Leben von Harald Sigurdharson leider auch diesmal eher langweilig und trocken geschrieben herunter, denn die Geschichte ist weniger ein historischer Roman, als die nüchterne Nacherzählung einer Chronik und bietet zudem leider auch keinerlei Fantasy-Elemente.
MEINE MEINUNG
2,75 von 5 Langschwertern
von: Kris
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