[Rezension] Das Dimensionstor. Ein Portal in andere fantastische Welten und Zeiten (Roman, Fantasy)

© Amrun Verlag

Herausgeber: Nadine Muriel & Stefan Cernohuby
Verlag: Amrún Verlag
Format: Großtaschenbuch
Seiten: 290
Erschienen: März 2017
ISBN: 978-3958695597
Preis: 12,90 Euro

von: Kris

Die „Geschichtenweber“ gehört zu den aktiven Foren, in denen nicht nur über das Schreiben geredet wird, sondern die Leute es dort auch immer wieder schaffen, neue Anthologien zusammenzustellen und an den Verlag zu bringen. So hat sich der Amrun-Verlag der Sammlung um „Das Dimensionstor“ angenommen.

KLAPPENTEXT
Dem Wissenschaftler Prof. Dr. Groll gelingt es, von der Öffentlichkeit unbemerkt in seiner heimischen Garage ein Gerät zu bauen,welches ein Dimensionsportal öffnet. Fasziniert ergreift Max Groll einen Gegenstand nach dem anderen und schickt ihn durch das Tor, das zu fernen Orten,in andere Zeiten und sogar in phantastische fremde Welten führt …

18 Autoren– darunter Gerd Scherm, Ju Honisch, T.S.Orgel und Vincent Voss – erzählen in skurrilen, abenteuerlichen und aberwitzigen Geschichten, was diese Dinge in der jeweiligen Parallelwelt auslösen: Als göttliches Artefakt verehrt, als Auslöser von Katastrophen gefürchtet oder als Retter in großer Not willkommen … Der Leser darf gespannt sein, welche Bedeutung unscheinbare Gegenstände aus unserem Alltag in anderen Welten erlangen.

Mit spannenden Kurzgeschichten von Gerd Scherm, T. S. Orgel, Vincent Voss, Ju Honisch, Melanie Vogltanz, Robert Friedrich von Cube, Manuela P. Forst, Thomas Heidemann, Brigitta Gronau, Marion Jaggi, Günther Kienle, Navina Kleemann, Al Rey, Nicola Sadelkow, Juliane Schiesel, Günther Wirtz.
Herausgegeben von Nadine Muriel und Stefan Cernohuby.

INHALT
Eingebettet ist alles in eine Rahmenhandlung. Der glücklose und ein wenig von seinen Kollegen belächelte Professor Dr. Groll bastelt in seiner eigenen Garage ein Gerät zusammen, mit denen er einen weg in eine andere Dimension öffnen kann, oder gleich mehrere – genau sagen kann er das nicht, weil der Weg bisher nur eine Einbahnstraße ist. Aber um überhaupt etwas zu erreichen, wirft er in einem Anfall von Frust einfach ein paar Dinge durch den Riss, so wie die dritten Zähne und die Bibel seines Opas.

Auf der anderen Seite hat die Ankunft der Gegenstände oftmals eine verheerende Wirkung – das eine sorgt dafür, das ein grausamer Kult entsteht, der alle Wesen unterjocht, ein anderer endet das tyrannische Regime eines falschen Gottes. Wieder etwas anderes verhilft einem mittelalterlichen Mönch zu netten Züchtungserfolgen oder tröstet einen, in einer Endzeitwelt verlorenen Mann. So vielfältig wie die Dinge, die auf der anderen Seite landen, ist auch das, was mit ihnen geschieht. Aber dass ist Groll nicht genug, deshalb geht er einen Schritt weiter.

MEINE MEINUNG
Auch wenn die Geschichten alle dem Thema untergeordnet sind, so wurde es doch ganz den Autoren überlassen, was sie aus der Idee machen. Die meisten gefallen sich darin, die Wirkung der schrägen Gegenstände auf eine andere Welt und Zivilisation zu schildern, und dabei auch ein paar Seitenhiebe auszuteilen, einige andere arbeiten wohl vermutlich auf Absprache darauf hin, die Rahmenhandlung mit den Geschehnissen auf der anderen Seite zu verbinden, so dass der Wissenschaftler nach und nach nur zu einem Schluss kommen kann.

Die Erzählungen sind deshalb auch sehr abwechslungsreich und unterhaltsam, die Auswahl, die getroffen wurde, kann sich tatsächlich sehen lassen, denn nicht jeder Autor macht es dem Leser leicht, zu erraten,was in die andere Welt oder Zeit geraten ist, oder wie der Umgang damit ausgehen wird.

Klischees erleichtern oft das Zurechtfinden in dem Szenario, sie werden aber gelegentlich auch ganz derbe durchbrochen und auf den Kopf gestellt, so dass man nur selten wirklich sagen kann, wie die aktuelle Geschichte ausgehen wird.

Dabei kommt es nicht einmal darauf an, ob die Verfasser der Erzählungen einen bereits bekannten Namen wie Gernd Scherm, T. S. Orgel oder Ju Honisch tragen oder hier ihre erste Veröffentlichung haben, die Qualität ist insgesamt auf einem hohen Niveau, auch wenn es kein direktes Highlight gibt. Aber jeder wird vermutlich Geschichten finden, die ihm besonders gefallen, weil sie auch nach der Lektüre in Erinnerung bleiben werden.

Neben reiner Fantasy oder Science Fiction findet man übrigens auch Hybriden die mal mehr in die eine mal mehr in die andere Richtung ausschlagen, was die Sammlung noch etwas breit gefächerter macht.

Alles in allem lohnt es sich wirklich, einen Blick in „Das Dimensionstor“ zu werfen, wenn man wissen will, wie ganz unterschiedliche Autoren ein interessantes Thema so wie die Reise in eine andere Welt mittels eines künstlichen Portals aufbereiten und dabei höchstmögliche Freiheit in der Gestaltung ihrer Geschichten bekommen haben.

MEINE WERTUNG
4 von 5 Hin- und Rückreisen

 

2 Kommentare zu „[Rezension] Das Dimensionstor. Ein Portal in andere fantastische Welten und Zeiten (Roman, Fantasy)“

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