[Rezension] Tarean: Sohn des Fluchbringers (Jubiläumsausgabe, Fantasy)

© Mantikore Verlag

Jeder Autor hat einmal klein angefangen – oder die Chance seines Lebens bekommen. Bei Bernd Perplies war es die Veröffentlichung der „Tarean“-Trilogie bei Egmont Lyx, die ihm den Weg in das Berufsleben als Autor öffnete. Nun, nach über zehn Jahren, denkt er noch immer gerne an sein Debüt zurück und hat sich auch darum gekümmert, dass die Geschichte noch einmal eine Neuausgabe erleben durfte – textlich wie inhaltlich überarbeitet und mit Illustrationen versehen erscheint „Sohn des Fluchbringers“ nun beim Mantikore Verlag.

INHALT
Weil der Kristalldrachenritter Anrean einige schwere Fehler begeht, geht die Schlacht der guten Mächte gegen den Hexenmeister Calvas und seine Wolflinge schlecht aus, so dass sich diese über das Land ausbreiten, es verwüsten und die Menschen versklaven können. Von nun an gilt der einstige Held, der während des Kampfes starb, als „Fluchbringer“ und damit auch als Sündenbock für die verzweifelten Menschen.

Das wirkt sich auch auf seinen Sohn Tarean aus, der ausgerechnet in der Nacht der großen Schlacht geboren wurde. Man beschimpft und verachtet ihn, nur wenige stehen zu ihm, wie Wilfert, der ehemalige Knappe Anreans. Doch all die Anfeindungen lassen den Jungen nicht verzweifelt. Als er siebzehn Jahre alt ist, beschließt er den Namen seines Vaters reinzuwaschen und das zu vollenden, was dieser nicht konnte. Ausgestattet mit den weisen Ratschlägen seines Lehrmeisters und dem Schwert seines Vaters zieht der junge Mann aus, um sich dem Hexenmeister entgegen zu stellen. Doch er bleibt nicht lange alleine, denn schon bald findet er Verbündete und Freunde im Werbären Bromm und der Vashtari Auriel …

MEDIADATEN

…Autor: Bernd Perplies
…Titelbild: Rossita Atanassova
…Illustrationen: Hauke Kock
…Reihe: Tarean #1
…Verlag: Mantikore Verlag
…Format: Paperback
…Seiten: 443
…Erschienen: Oktober 2018
…ISBN: 978-3961880
…Preis: 14,95 EUR (eBook: 9,99 EUR)

MEINE MEINUNG
Für sein Debüt wählte sich Bernd Perplies ein sehr vertrautes Thema. Der Auszug eines jungen Helden um das Ansehen seiner Familie und dazu noch die ganze Welt zu retten, ist nicht gerade neu, aber immer noch beliebt und gerade für junge Leser ansprechend gehalten. Auch die Figuren entsprechen den gängigen Klischees, muss der jugendliche Held doch erst einmal einige unangenehme Erfahrungen machen um zu lernen, dass er seinen Feinden nicht nur mit blauäugigem Idealismus gegenüber treten kann. Dem entsprechend gesellen sich schon bald Gefährten um ihn herum, die entsprechende Erfahrungen haben, um ihm zu helfen und die wichtigsten Dinge beizubringen, die erste Liebe nicht ausgeschlossen.

Die Handlung ist deshalb recht überschaubar, gerade erfahrene Leser werden sehr schnell ahnen, was als nächstes passiert und wie sich die Figuren verhalten werden. Denn gerade weil sie Archetypen entsprechen, brechen sie nur selten aus den vorgegebenen Schemata aus.

Dennoch besitzt das Buch keine Längen, es ist gefällig und flott geschrieben, bietet kurzweilige, wenn auch nicht tiefer gehende Unterhaltung, die man gut auf der Reise oder am Strand genießen kann.

Die Überarbeitung bügelt tatsächlich einige Schwächen der Erstausgabe aus. Der Text liest sich flüssiger, Namen, die Assoziationen zu Rollenspielen wecken könnten, wurden ausgetauscht und der Held ist nicht mehr ganz so naiv und einfach gestrickt, wenn natürlich auch noch weit davon entfernt, Ecken und Kanten zu haben. Die Illustrationen verleihen den Charakteren ein Gesicht und die ergänzenden Informationen erlauben zudem mehr über die Entstehungsgeschichte und den Hintergrund der Saga zu erfahren.

„Sohn des Fluchbringers“, der erste Band der „Tarean“-Trilogie ist eine immer noch solide gestrickte Fantasy-Geschichte für alle Fans, die unterhaltsame, wenn auch nicht tiefgründige Abenteuer lieben. Durch die Überarbeitung hat der Roman aber tatsächlich dazu gewonnen und ist auch für diejenigen, die schon den alten Roman besitzen, durchaus einen Blick wert.

MEINE WERTUNG
4 von 5 Schwertklingen

von: Kris

 

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