[Rezension] Lückenfüller – eine Tentakelporn-Anthologie (Horror)

© Amrun Verlag

Herausgeberin: Claudia Rapp
Verlag: Amrun Verlag
Format: A5, gebunden, limitiert
Seitenzahl: 166
Erschienen: 2016
ISBN: ohne, nur beim Verlag erhältlich
Preis: 18,90 Euro

von: Moritz

Mit „limitiert“ und „cthuloide Kurzgeschichten“ nin ich geködert wordent. Spätestens, als ich auf dem Cover das Wort „Tentakelporn“ las, hätte ich hellhörig werden sollen…

KLAPPENTEXT
Lovecraft ist tot, aber sein vielarmiges Monster Cthulhu ist lebendiger denn je.

Das grausige alte Wesen aus der Tiefe regt sich überall da, wo man nicht mit schleimigen Tentakeln rechnen würde – selbst im amerikanischen Wahlkampf mischt Cthulhu munter mit.

Auch unsere Autoren haben sich von ihm in einen Abgrund aus Horror und Schrecken, Lust und Leidenschaft, Ironie und Körperflüssigkeiten ziehen lassen.

Also taucht mit uns ab in glitschige Welten jenseits des guten Geschmacks, denn dieses Buch steckt voll praller Tentakelgeschichten, mal dreckig, mal fies, mal witzig – und fast immer mit einem Augenzwinkern.

Der perfekte Lückenfüller eben …

Mit Kurzgeschichten von Simona Turini, Markus Kastenholz, Claudia Rapp, Torsten Exter, Sascha Schlüter, Isa Theobald, Germaine Paulus, Leonie Landvogt, Doctores Milano, Thomas Williams und Mark G. Rummel.

DAS BUCH
Alter Schwede! Normalerweise bemühe ich mich ja, in einer Anthologie jede einzelne Geschichte zu würdigen, aber hier rauschten die Geschichten irgendwie wie ein obszöner Tentakelschwall an mir vorbei. Ich weiß auch gar nicht, wie ich das adäquat besprechen soll. Da bin ich mit meinem über die Jahre hinweg erarbeiteten Rezensions-Instrumentarium völlig machtlos. Und ich bin sogar noch zu schamhaft, um euch zu verraten, welche Lücken denn hier so gefüllt werden…

Irgendwie gibt es viel Sex, viele Tentakel, viele Körperflüssigkeiten, clevere Twists und unnötige wie völlig notwendige Gewalt, aber irgendwie ist kaum etwas in meinem Gedächtnis zurückgeblieben. Lediglich einzelne Momente haben sich (im schlimmsten Fall auf immer) in mein Gedächtnis gebrannt wie der Autounfall, bei dem man nicht weggucken konnte.

MEINE MEINUNG
Äh, ja! Wenn das Teil hier nicht unter die Rubrik „special interest“ fällt, dann weiß ich es auch nicht…

Neutral betrachtet kann man alle Geschichten vom Schriftstellerischen her wirklich gut lesen, denn sie sind allesamt gut gemacht und das Buch macht sich auch im Regal ganz gut, gerade der Blick auf das rosa Tentakel, den man auf dem Buchrücken erhaschen kann, macht wirklich neugierig. Und die letzte Geschichte ist auch für Fast-nicht-so-richtig-Perverse wie mich wirklich ein echtes Highlight, denn dass R’lyeh einfach die unterste Etage eines riesigen und nach unten hin immer krasser werdenden Bordells sein soll, ist eine verdammt coole Idee und macht richtig Spaß.

Wenn ihr also mehr über Tentakel lesen wollt, die sich an Orten befinden, an denen sie im normalen Verständnis keinen Platz haben, dann seid ihr hier genau richtig – zumindest die knapp 4 Öcken für die Kindle-Version kann man sicher probeweise springen lassen.

MEINE WERTUNG
4 von 5 Lücken, in die eigentlich keine Tentakel hineingehören

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