[Interview] Im Gespräch mit Daniel Isberner (Selfpublisher, Schattengalaxis, BattleTech)

Es ist schon viel zu lange her das hier auf Würfelheld regelmäßig Interview zu lesen waren. Nun habe ich ein wenig die Lauscher aufgemacht und siehe da, bei einem Autor wird es ab nächste Woche neuen Lesestoff geben. Also fix die Initiative ergriffen und ein paar Fragen gestellt.

Viel Spaß…

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Hallo Daniel,
vielen Dank das Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast,. Würdest Du Dich bitte kurz vorstellen.
Mein Name ist Daniel Isberner. Ich habe mein erstes Buch (Schattengalaxis – Die letzten Tage) Anfang 2013 veröffentlicht, konnte vorher aber schon für Catalyst Game Labs an ein oder zwei Technical Readouts für BattleTech mitschreiben.

Wenn ich gerade nicht schreibe, dann lese ich viel, schaue Serien oder treibe mich viel zu viel im Internet herum … Ansonsten bin ich ein großer Star Wars Fan und bringe es immerhin auf über 250 Star Wars Romane im Regal und mehreren Lichtschwertern an der Wand (okay, nur eines, aber ich bringe Halterungen für den Rest auch „bald“ an. Wirklich ^^)

Viele dürften Dich durch Deine Science-Fiction-Buchreihe „Schattengalaxis“ kennen. Worum geht es bei dieser Reihe?
Anfangs sollte es nur ein einzelner Roman werden. Die Menschheit hat sich über ein Dutzend Kolonien ausgebreitet und irgendwann den Kontakt zur Erde verloren. Nach und nach konnte man dann auch die anderen Kolonien nicht mehr erreichen, bis nur noch eine einzige übrig blieb.

Wie die sich versucht gegen das Unbekannte zu wappnen, da beginnt die Reihe, die mittlerweile weitaus mehr als nur diese Geschichte umfasst. Aktuell veröffentliche ich eine Kurzgeschichtenreihe (Schattengalaxis – Neue Welten) im Monatsrhythmus, die fernab vom Rest des Geschehens in der Galaxis spielt.

Wie bist Du auf die Idee gekommen?
Uff … gute Frage. Ich habe mit dem Plan angefangen, einfach einen Science-Fiction Roman zu schreiben. Weder die Geschichte noch das Universum waren zu Beginn wirklich ausgearbeitet. Das hat sich dann irgendwie verselbstständigt und ich weiß nicht, wie das passiert ist. Eine wirkliche Antwort auf die Frage habe ich daher nicht.

Was erwartet uns in den nächster Zeit in diesem Universum?
Am 6. September erscheint der letzte Band der Kurzgeschichtenreihe Neue Welten (Schattengalaxis – Ausbruch) als E-Book. Parallel dazu werde ich ein Taschenbuch mit der kompletten sechsbändigen Reihe veröffentlichen.

Aufmerksame Würfelheld Leser wissen das Du auch einmal im Fantasy-Genre mit „Die Legenden der Elben“ gewildert hast. Wie kam es seiner Zeit dazu, wie wurde das aufgenommen und gibt es Neuigkeiten zu der Reihe?
Ich wollte einfach mal etwas anderes als Science-Fiction machen und hatte die Idee für ein Fantasyuniversum mit Steampunk-Anleihen und ohne Magie, daraus wurde dann am Ende der erste Band dessen, was eigentlich eine Reihe mit dem Obertitel „Legenden von Foresun“ werden sollte. Von den Rezensionen her wurde das sogar sehr gut aufgenommen, von den Verkaufszahlen her leider nicht, weswegen die Reihe seitdem nicht wirklich vorangekommen ist. Sie steht jedoch wieder auf meiner ToDo-Liste, wenn ich den nächsten Schattengalaxis-Roman abgeschlossen habe, der sich seit der Geburt meiner Tochter leider sehr gezogen hat.

Mit dem mache ich jetzt aber so langsam weiter. Danach rücken dann die Zwerge von Foresun in den Mittelpunkt.

Du hast auch was für BattleTech zwischen Buchdeckel gebracht. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Ulisses Spiele und wie kamen die Werke an?
Die Zusammenarbeit mit Ulisses kam im Großen und Ganzen über meine Arbeit für Catalyst Game Labs und darüber, dass man sich halt halbwegs kennt. Ich hatte einfach mal angefragt, ob nicht Interesse an einem Roman besteht, der sich mehr mit BattleArmors befasst und weniger Mechzentrisch ist. Das kam bei Michael Mingers gut an, der meine Vorliebe für BAs teilt, und prompt hatte ich einen Buchvertrag.

BattleTech hat ja eine Up and Down Geschichte. Daher, wie geht es da für Dich weiter?
Mit Ulisses leider offenbar gar nicht, da meines Wissens keine weiteren eigenen Romane veröffentlicht werden. Bei Catalyst Game Labs habe ich noch ein paar fertige Dinge auf Halde liegen, die auf Veröffentlichung warten. Wirklich Einfluss darauf, wann die erscheinen habe ich aber nicht. Und wenn ich mehr erzähle, fange ich an Verschwiegenheitserklärungen zu brechen, also lasse ich das an der Stelle besser mal.

Wenn man nun den Blick auf Deine Bücher wirft, stellt man fest, dass diese in der Regel im Self Publishing entstanden sind. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Ich hatte zu Beginn einfach keine Lust, ein von mir geschaffenes Universum an einen Verlag zu verkaufen. Als Einsteiger behält man nicht gerade viele Rechte an seinen eigenen Werken. Da man mittlerweile nicht mehr auf einen Verlag angewiesen ist, konnte ich mich also entscheiden, was mir lieber ist. Und das war der Erhalt meiner Rechte.

Wenn es sich anbietet, arbeite ich aber auch mit Verlagen zusammen.

Es gibt ja immer wieder mal die Diskussion „Self Publishing“ oder „Verlag“?  Wie stehst Du dazu?
Man kann problemlos beides machen. Es ist halt davon abhängig, was die spezifische Situation hergibt. Wenn ich beispielsweise im BattleTech-Universum schreiben will, muss ich mich entweder mit Ulisses oder Catalyst Game Labs kurzschließen, das ist schließlich deren Universum.

Wenn ich meine eigene Welt erschaffen will, dann nutze ich Selfpublishing. Weder das eine noch das andere ist die Antwort auf sämtliche Fragen, es ist aber schön, die Wahl zu haben und individuell von Projekt zu Projekt entscheiden zu können.

Wenn man sich nun selber entschließen sollte etwas im Self Publishing zu veröffentlichen, welche Stolpersteine sollte man beachten? Könntest Du da ein paar Tipps geben?
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man als Selfpublisher eben nicht nur Autor ist. Man ist im Großen und Ganzen auch Verleger. Man muss sich um ein Buchcover kümmern, den Künstler bezahlen, ein Lektorat besorgen, das Lektorat bezahlen und sich um den Buchsatz kümmern.

Wenn man das getan hat, muss man sich ans Marketing machen, denn ohne Marketing verkauft sich nichts.

Das ist einer der größten Stolpersteine, den ich bei Neueinsteigern gesehen habe, man ist nicht darauf vorbereitet, was alles auf einen zu kommt.

Tipps … da könnte ich jetzt lange vor mich hinphilospohieren. Das würde dauern. Aber auf meiner Webseite gibt es einen ganzen Abschnitt mit Tipps und Tricks, den ich empfehlen kann. Auch eine Mitgliedschaft im Selfpublisher-Verband e.V., den ich mit gegründet und die ersten anderthalb Jahre als Geschäftsführer betreut habe, bevor ich mich mehr um meine Familie kümmern musste, ist empfehlenswert, da man dadurch an viele erfahrene Autoren herankommt, die man mit Fragen löchern kann.

Aus Deiner Sicht, wohin entwickelt sich das Medium Buch?
Gute Frage. Hier gibt es so viele verschiedene Theorien, die zum Teil positiv sind und zum Teil den Teufel an die Wand malen … da will ich lieber keine großen Mutmaßungen anstellen. Vieles hängt davon ab, wie die Technik sich entwickelt. Das E-Book ist jedenfalls nicht mehr wegzudenken und der Buchmarkt wird sich dahin entwickeln, wo das E-Book ihn hinführt.

Vielen Dank für Deine Zeit. Die letzten Worte gehören Dir.
Danke für das Interview. Und wenn die letzten Worte mir gehören, dann sollten sie wohl besonders weise und tiefgründig sein …

Pupskuchen!

Bildquelle: Daniel Isberner

2 Kommentare zu „[Interview] Im Gespräch mit Daniel Isberner (Selfpublisher, Schattengalaxis, BattleTech)“

    1. Die Kurzgeschichtenreihe „Neue Welten“ erscheint parallel zum Erscheinen des letzten Bandes als E-Book auch als gesammeltes Taschenbuch. Digital wird es den Sammelband nicht geben.
      Die Kurzgeschichte „Blutfall“ gibt es weiterhin nur einzeln Digital bzw. gedruckt in der gebundenen Ausgabe von „Trügerischer Frieden“ enthalten.

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