[Rezension] Biber Gang (Kartenspiel)

© Amigo Spiele

Und wieder sehe ich mir für euch ein kleines Kartenspielchen an, Biber Gang aus dem „Extended Biber Universe“ von Amigo. Und was soll ich sagen? Ich habe direkt einen fiesen Ohrwurm: „Wir sind die Jungs von der Biber Gang, wir haben alle abgehängt, BIIIIIIBER GAAAAAAANG!“

DAS SPIELMATERIAL
Spielanleitung, 2 Bepunktungskarten, 108 Spielkarten mit Werten von 0-12 und ein Punkteblock. Die Box ist denkbar unspektakulär designt und auch die Karten haben halt Farben und Zahlen drauf. Schmucklus, aber funktional – und die Biber auf den 4 Biberkarten sind definitiv äußerst schnuffig, aber die kennen wir ja eventuell schon aus anderen Biber-Spielen. Der Regelflyer erfüllt seine Aufgabe und es ist kein Problem direkt ins Spiel einzusteigen. Also keine großen Überraschungen in diesem Bereich, aber auch keine Ausfälle. „Solide“ ist das Wort, das spontan in den Kopf kommt.

DAS SPIELPRINZIP
Das Spielprinzip ist schnell geschildert. Vor dir liegen 2 Kartenreihen mit je 4 Karten. Direkt zu Beginn drehen alle Mitspieler*innen zwei Karten um, um einen ersten Einblick in ihre Karten zu erhalten und um festzustellen wer nun beginnt, das ist nämlich die Person mit den meisten Punkten.

Wenn du an der Reihe bist, ziehst du vom verdeckten Nachziehstapel oder dem offenen Ablagestapel. Du siehst dir deine Karte an und tauschst sie dann entweder mit einer der offen vorliegenden Karten oder mit einer der verdeckten. Egal wofür du dich entscheidest, du legst deine Karte offen vor dir ab und legst die ersetzte Karte offen auf den Ablagestapel. Wahlweise kannst du auch die gezogene Karte offen auf den Ablagestapel legen – dann musst du aber eine der vor dir liegenden Karten umdrehen.

Das Spiel endet, wenn ein*e Spieler*in alle 8 Karten umgedreht hat – jetzt dürfen alle anderen noch eine Aktion ausführen und dann wird abgerechnet.

Was aber versuche ich mit meinen Karten hinzubekommen? Das ist super einfach, aber lässt sich rein mit Worten schwer erklären. Du musst versuchen wenig Punkte ausliegen zu haben. Dabei gilt folgende Regel. Liegen nicht die gleichen Zahlen übereinander, so werden die Punkte zusammengezählt – und das sei hier gesagt: Punkte sind schlecht. Ihr wollt so wenig Punkte wie möglich haben. Liegt aber zweimal die gleiche Zahl übereinander, so zählt dieses Pärchen als 0 Punkte. Sollte es euch sogar gelingen mehrere Spalten mit gleichen Pärchen zu haben, so erhaltet ihr sogar Minuspunkte (was GUT ist): bei 2 gleichen Pärchen sind das -10 Punkte, 3 bedeuten -15 und sollten alle Karten gleich sein, könnt ihr euch knallharte 20 Punkte abziehen. Dass Biber toll sind und hier für jede andere Karte eingesetzt werden können, versteht sich von selbst, oder, meine Biber Gang?

So geht das nun über 5 Runden und wer am wenigsten Gesamtpunkte hat ist Sieger*in.

Hört sich einfach an, ist es auch. Vielleicht zu einfach, denn vom Spielgefühl her fehlt irgendetwas. Vielleicht die Interaktion untereinander. Ich habe keinerlei Einfluss auf die Auslagen der anderen. Ich kann lediglich schauen, dass ich nicht der nächsten Person am Tisch Karten rauslege, die dieser nützen, aber auch darauf habe ich nicht viel Einfluss.

Positiv will ich werten, dass es mehrere Situationen gibt, die irgendwie Emotionen aufkommen lassen, etwa, im Positiven, wenn ich eine passende Karte ziehe oder im Negativen, wenn ich eine meiner verdeckten Karten auf den Ablagestapel werfe und die der nächsten Person am Tisch perfekt in die Auslage passt. Da sind schon etwas Freude und Ärger vorprogrammiert, aber insgesamt ist das Ziehen und Hinlegen von Karten zu belanglos, um wirklich etwas zu bewirken.

MEDIADATEN

…Autoren: Haim Shafir
…Grafik: Jan Bintakies und Ran Arieli
…Verlag: Amigo
…Spieleranzahl: 2-6
…Spieldauer: 15 min
…Alter: 8+
…Genre: Kartenspiel, Stichspiel
…EAN: 4-007396-020052
…Preis: ca 8 Euro

MEINE MEINUNG
Biber Gang ist beileibe kein schlechtes Spiel. In der Familie oder gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen schlägt es sich wirklich gut, da die Regeln einfach sind und dennoch nicht allzu ausgetretene Pfade beschreiten. So habe ich mit Schulklassen wirklich sehr positive Erfahrungen gemacht und es ist ganz sicher ein Spiel, das auch die Enkel mit  Eltern und Großeltern spielen können, ohne, dass es irgendwem weh tut oder jemand einen großen Vor- oder Nachteil hat.

Spieler*innen, die schon viele Kartenspiele haben kommen und gehen sehen, können Biber Gang auch spielen, aber es wird sich bei ihnen längerfristig nicht durchsetzen, da es einfach zu wenig überraschend und interessant ist. Selbst als Absacker gibt es in dem Bereich Spiele, die deutlich besser ankommen.

In meinem Regal wird es auf jeden Fall bleiben, da ich es gerne spiele und es auf jeden Fall ein schönes kleines Kartenspiel für spontane Runden im Lehrerzimmer oder Klassenraum ist.

MEINE WERTUNG
3,5 von 5 Dentagard-Biber

von: Moritz

L I N K S

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