[Rezension] German Kaiju (Anthologie, Monster)

© Leseratten Verlag

Herausgeber und Verleger fassen es in ihren Vorworten gut zusammen, genau wie auch Detlef Claus erinnern sie an die Faszination, die die japanischen Monsterfilme der 1950er bis 1980er Jahre  vor allem bei den Jungs der entsprechenden Generation auslösten.

Es machte einfach Spaß „Godzilla“ und anderen Kreaturen zuzusehen, wie sie ganze Städte auslöschten und nur durch den heldenhaften Einsatz einiger Auserwählten oder eines anderen Monsters besiegt werden konnten. Nach dem wie und warum fragten Macher und Zuschauer niemals, Hauptsache es machte Spaß ihnen dabei zuzusehen …Genau dieses Gefühl versuchen nun die elf Autoren, unter denen übrigens zur zwei Frauen sind, in den neun Geschichten  der Anthologie wieder zu erwecken.

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[Rezension] Phantastische Sportler (Anthologie)

© Verlag Torsten Low

Auch wenn Anthologien auf dem deutschen Markt eher einen schweren Stand haben, so besitzen sie doch eine gewisse Fangemeinde, die gerade die kurzen Texte zu festgelegten Themen mögen und dadurch gerne auch neue Talente kennenlernen. Diese Wünsche erfüllt auch „Phantastische Sportler“, eine Sammlung von 22 Geschichten, die mit einem Wendecover daher kommt, so dass man das Buch von beiden Seiten lesen kann.

INHALT
„Dabei sein ist alles“, sollte eigentlich die Maxime sein, unter denen Sport getrieben werden sollte. Aber so lange es Menschen gibt, haben sie diesen auch schon immer als Maßstab für Leistung gesehen – „Höher, schneller, weiter!“, das sind die Ziele, die so manchen dazu bringen bei Wettkämpfen zu schummeln, oder aber sich körperlich so zu verausgaben und zu verändern, um bei allen anderen anerkannt zu sein.

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[Rezension] Dampfmaschinen und Rauchende Colts

Herausgeber: Stefan Cernohuby & Wolfgang Schroeder
Verlag: Verlag Torsten Low
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 262
Erschienen: Oktober 2014
ISBN: 978-3-940036-27-8
Preis: € 13,90

von: Moritz

Mal wieder ’ne Kurzgeschichten-Anthologie. So fürchterlich stehe ich ja nicht darauf, aber einige Perlen entdeckt man doch immer wieder – also ran an den Speck!

Klappentext:
Wir schreiben das Jahr 1876. Die gewaltige Kraft des Dampfes hat die Welt erobert und sie durch ihre Errungenschaften ein wenig kleiner werden lassen. Dampfbetriebene Schnellboote durchqueren die sieben Weltmeere. Riesige Luftschiffe verdunkeln den Himmel über den Städten. Täglich werden die Grenzen des Machbaren erneut ausgelotet und erweitert. Inmitten der kargen Einöde des mittleren Westens ist ein amerikanischer Wissenschaftler dabei, die vorhersehbaren Energieprobleme der Zukunft zu lösen. Doch er wird beobachtet. Und als die Gelegenheit günstig erscheint, bringen Spione des russischen Zaren den Wissenschaftler und seine Maschine in ihre Gewalt. Eine Entführung, die eine ganze Kette von Ereignissen in Gang setzt … Folgen Sie den Spuren der Entführer und begleiten Sie deren Verfolger quer durch den Wilden Westen auf ihrem Weg in Richtung Ozean. Erleben Sie Gewalt, Verzweiflung, Schießereien und jede Menge Steampunk-Flair. Frei nach dem Motto: „Mit Volldampf gen Westen!“

Inhalt: Nebel über der Oakland Bay – Chris Schlicht … und die Welt zu meinen Füßen – Wolfgang Schroeder Die Crew der Washington – Andrea Bottlinger Ein ganz normaler Auftrag – Gerd Scherm Totentanz – Sean O’Connell Pier 49 – Andreas Zwengel Die Fahrt nach Topeka – Gerd Scherm Sea – Claudia Toman & Philipp Bobrowski Entführt – Gerd Scherm Für eine Handvoll Steam – Vincent Voss Craters of the moon – Michael Wozonig Queen Victoria auf der Rinderzucht – Marco Ansing Zwei Seiten einer Medaille – Stefan Cernohuby

Zum Inhalt:
Tja, was soll ich sagen? Ich war nach den ersten beiden Kurzgeschichten total geplättet. Da war wenig mit Western, fast ebenso wenig mit Steampunk oder wenigstens Dampfmaschinen. Die Geschichten waren haarscharf am Thema vorbei und was noch schlimmer war, sie waren irgendwie nicht richtig abgeschlossen und vom Aufbau her nicht einmal „echte“ Kurzgeschichten.

Gut, dass ich die Sammlung nicht in die Ecke geworfen habe, denn im Verlauf der dritten Geschichte kapierte ich langsam, dass sich die Kurzgeschichten zu einer Gesamtkomposition fügen sollten – die ersten beiden mussten also nicht gewaltig rocken, sie bildeten eher eine Art Exposé, einen Aufgalopp zu dem, was mich noch erwartete. So entwickelte sich langsam eine leicht angesteampunkte Spionagegeschichte mit Russen, die es darauf abgesehen haben, eine neuartige Energiequelle vom Boden der Vereinigten Staaten zu stehlen und gleich noch den Erfinder mit einzukassieren. Diesem Unternehmen stellen sich die unterschiedlichsten Gestalten in den Weg, die größtenteils hart an der Grenze der Absurdität wandeln, aber gerade dadurch wirklich unterhaltsam sind.
Die Gelenkstellen zwischen den einzelnen Geschichten knarrzen mal mehr und mal weniger, aber insgesamt entsteht wirklich eine kohärente Erzählung, nicht direkt „tight“, wie wir Berufsjugendlichen sagen, aber doch immerhin mit genügend Bindung, dass der Leser nie den Überblick verliert.

Mein Fazit:
Klasse! Nach ursprünglichem Schock ob der vermeintlichen Trötnasigkeit der ersten beiden Geschichten habe ich kapiert, dass die Geschichten zusammenhängen und dann hat es so richtig Spaß gemacht! Gefällt mir super das Konzept einen Roman von unterschiedlichen Autoren verfassen zu lassen und an den Lücken fallen zwar Ecken und Kanten auf, aber vom Schriftstil her ist die ganze Kiste dann doch einheitlicher, als ich gedacht hätte. Gute Arbeit – so darf es im Verlag Torsten Low gerne weitermachen!

Meine Wertung:
4 von 5 russische Ränkespiele