Im Gespräch mit Verlegerin Grit Richter (Art Skript Phantastik)

Mir stand Verlagsleiterin Grit Richter für ein kleines Interview rund um Steampunk, Anthologien, Bücher und vieles mehr zur Verfügung.

Hallo Grit,
vielen Dank für Deine Zeit. Würdest Du Dich bitte kurz vorstellen.
Danke, dass ich hier sein darf.

Mein Name ist Grit Richter, ich bin staatlich geprüfte Grafik-Designerin und habe seit 2012 den Art Skript Phantastik Verlag.

Wer oder was ist Art Skript Phantastik?
Der Art Skript Phantastik Verlag ist ein inhabergeführter Publikumsverlag spezialisiert auf Dark Fantasy, Steampunk und Space Opera (und alles zwischen drin und ein bisschen darüber hinaus ^^).

Wie kam es zur Gründung?
Ein Bekannter von mir hat ein Buch in einem Verlag veröffentlicht und fragte mich, ob ich dazu ein paar Illustrationen beisteuern wollte. Ich habe daraufhin das Buch gelesen und einen kleinen Einblick in die Verlagsarbeit bekommen. Recht schnell hab ich den Entschluss gefasst, selbst einen Verlag zu gründen. Was dann am 01.01.2012 auch passiert ist.

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[Interview] Im Gespräch mit System Matters

Der System Matters Verlag hat letztlich erfolgreich Dungeon World Fanfinanziert. Somit war es an der Zeit ein paar Fragen rund um dieses Rollenspiel zu stellen. Aber nicht nur das – lest selbst. Viel Spaß.

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Hallo ihr drei. Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview genommen habt. Würdet ihr euch bitte kurz vorstellen?
Daniel: Mein Name ist Daniel Neugebauer. Ich bin 35 Jahre alt und ich publiziere Rollenspiele.

Stefan: Ich bin Stefan Droste, 29 Jahre alt. Bei System Matters bin ich momentan Redakteur für Dungeon World und freier Autor für Rollenspielbelange aller Art.

Patrick: Hi, ich bin Patrick Jedamzik, 37 Jahre und bei System Matters für den ganzen langweiligen Kram im Hintergrund zuständig, also Buchhaltung, Kalkulationen, Versand.

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[Interview] Verleger Torsten Low

Logo_mit centeredTypoHallo Torsten,
vielen Dank das Du Dir die Zeit für dieses Interview freigeschaufelt hast. Würdest Du Dich kurz vorstellen.
Torsten Low, biologisches Alter 40, gefühltes Alter seit Verlagsgründung konstant 20, Frau, Kind, Haus, kein Hund, keine Katze.

Von Montag bis Freitag 8-20 Uhr bin ich ein ganz normaler arbeitstätiger Familienvater. Ich bringe jeden Tag meine Tochter in den Kindergarten, gehe danach meinem Brotjob in der IT-Branche nach, komme Abends nach Hause, schaue mit meiner Tochter gemeinsam 2-3 Folgen Wickie oder Bob, der Baumeister (meine Tochter hat einen guten Geschmack), spiele und kuschle mit ihr. Danach geht sie ins Bett – und mein Zweitleben kommt an die Oberfläche.

Nein, ich bin kein Geheimagent, kein Superheld und ich gehe auch nicht auf die Pirsch.

Ich bin einfach nur ein ganz normaler Kleinverleger (wobei das „normal“ von vielen bezweifelt wird).

Du bist der Mann hinter dem Vorlag Torsten Low. Was hat Dich dazu bewogen einen Kleinverlag zu gründen?
Ach, das war eigentlich ein Versehen.

Ich habe seit meinem 5. Lebensjahr geschrieben. Haufenweise Kurzgeschichten, haufenweise Romananfänge. Als mir 2002 mein damaliger, langjähriger Arbeitgeber mit einem Tritt in den A…llerwertesten zu verstehen gegeben hat, dass ich überflüssig bin und mein nächster Job ein 600-km-Pendeljob wurde, schrieb ich meinen ersten Roman. Als dann der 1. Teil von „Dunkel über Daingistan“ fertig war, hörte ich mich um, redete mit anderen unveröffentlichten Autoren und las einen Pseudoratgeber für neue Autoren. Das alles brachte mich zu der Annahme, dass ich eh keine Chance hätte. Ich schickte also das Manuskript nicht an einen Verlag. Und weil wir im Jahre 2000 das Buchbinden in einem Kurs gelernt haben, wollte ich 2 Exemplare produzieren – eines für mich, eines für eine gute Freundin. Bei meinen Recherchen zum Thema Veröffentlichen bin ich dann über die ISBN gestolpert. Für unter 100 Euro bekam man eine Nummer, die man auf sein Druckwerk draufpappen durfte und womit man sich die Berechtigung und Pflicht zur Abgabe der Bibliotheksexemplare erwarb. Für unter 100 Euro zum deutschen Kulturerbe zu gehören – das klang stark, das wollte ich. Gesagt, getan.

Dummerweise oder zum Glück kam dann die erste Bestellung rein. Zu einem in echt gar nicht existierenden Buch!
Wir wollten natürlich alles richtig machen, es uns mit Gewerbeamt und Finanzamt nicht verscherzen. Wir fragten nach, bekamen erklärt, dass wir ein Gewerbe anlegen müssten und schwupps, schon gab es den Verlag Torsten Low.

Dein Hauptaugenmerk liegt ja auf der Phantastik. Hat das einen speziellen Grund?
Die Phantastik ist meine bevorzugte Leserichtung. Ich liebe die Phantastik in allen Spielarten, bin damit aufgewachsen. Bei mir stehen „Frankenstein“ und „Dracula“ neben „Dämonenland“ und „Macabros“, Asimov neben „Perry Rhodan“, „Der ewige Held“ neben „Mythor“.

Daher bilde ich mir ein, mich dabei recht gut auszukennen (bzw. mich bis zur Verlagsgründung damit gut ausgekannt zu haben – eines der großen Nachteile eines eigenen Verlages ist tatsächlich, dass man nur noch selten dazu kommt, Bücher zu lesen, die schon fertig sind). Ich war früher auch im Fandom aktiv, war eine Zeitlang Mitglied eines Perry Rhodan Clubs, habe für Fanzines geschrieben, jahrelang bei einem der ersten, großen, deutschen Play-by-Email-RPG mitgeschrieben, war sogar mal auf einer Convention.

Ich ging einfach davon aus, dass ich dank dieser Vorgeschichte meine Zielgruppe kenne.

Auch in diesem Jahr sind einige Bücher aus Deinem Portfolio für den einen oder anderen Preis nominiert worden. Wie stehst Du zu den Preisen und deren Vergabe?
Du spielst jetzt auf den Vincent-Preis und den Deutschen Phantastik Preis an. Nun, ich bin der Meinung, dass solche Preise notwendig sind. Nicht wegen des Geldes (beide Preise sind ja undotiert). Und auch nicht wegen der Mehrverkäufe (die sind im Gegenteil sehr überschaubar – da bringt jede 3-zeilige Buchvorstellung in der „Haus & Garten“ ein Vielfaches).

Nein, aber diese Preise zeigen Autor und Verleger, dass sie Bücher für echte Leser herausgeben, dass sie sich nicht von ihrer Basis entfernt haben. Dass sie etwas machen, was gern gelesen wird.
Das ist für mich der Beweis, dass wir viel richtig gemacht haben.

Und ja, es macht mich stolz, wenn ich sehe, dass unsere Anthologien 6 Jahre in Folge für den Deutschen Phantastik Preis nominiert wurden.

Mit „Dampfmaschinen und rauchende Colts“ ist ein Steamwestern erschienen. Was steckt dahinter und wie kam es zu diesem Projekt?
Da stecken zwei Personen dahinter: Stefan Cernohuby und Wolfgang Schroeder. Nachdem die beiden schon bei der Horror-Western-Anthologie „Der Fluch des Colorado River“ mit mir zusammengearbeitet haben, lag es nahe, auch bei einem Steampunk-Western zusammenzuarbeiten. Beim „Fluch“ hatten wir das Thema schon ziemlich stark eingegrenzt, haben eine Grundsituation definiert und die Autoren wirklich schon stark in eine bestimmte Richtung gelenkt. Das Ergebnis war schon sehr gut, aber eben eine ganz klassische Anthologie. Bei den „Dampfmaschinen“ sollte nicht nur die Ausgangssituation definiert sein, sondern sich ein echter Handlungsfaden durch alle Geschichten ziehen. Man könnte auch sagen, dass es eigentlich ein kompletter Roman ist, der jedoch von 12 Autoren gemeinsam in Form von 13 Kurzgeschichten niedergeschrieben wurde. Ein – wie ich finde – ganz großartiges und innovatives Konzept, welches sich die beiden Herausgeber haben einfallen lassen.

Aktuell kamen z.B. „Arkland“ und „Wasser“ heraus. Könntest Du dazu ein paar Worte sagen?
Beide Romane waren für mich so etwas wie eine Rückkehr in die Vergangenheit, aber auf komplett unterschiedliche Art und Weise.

So erinnerte mich „Arkland“ an die Bücher von Michael Moorcock. „Elric“ und „Der Herzog von Köln“ waren einfach Figuren, die nicht eindimensional waren. Figuren, die manchmal richtige Arschlöcher waren, die nicht immer alles richtig machen mussten und es auch gar nicht wollten, die nicht einfach gut oder böse waren. Moorcocks Bücher waren Anfang der 90er mein Einstieg in das Fantasy-Genre – und sie haben mich einfach bis heut nicht losgelassen. Umso mehr freute ich mich, dass Holger M. Pohl mit „Arkland“ einen Roman geschrieben hat, dessen Protagonisten ebenso vielschichtig waren, wie die Moorcockschen Originale.

„Wasser“ weckte in mir ganz andere Empfindungen. Dieses Buch ist einfach eine Zeitreise in meine Kindheit und Jugend, brachte die Erinnerung an das Budenbauen auf der Loberaue und das Rumstrolchen in Abrisshäusern wieder zurück. Wir haben ziemlich viel Blödsinn angestellt – und oft genug mussten wir als angehende Jugendliche mit unseren „Problemen“ alleine klarkommen. Nicht, weil die Eltern nicht geholfen hätten. Nein, weil damals nur ein Turnbeutelvergesser seine Probleme von Mama und Papa lösen ließ.

Es gibt ja die „Story-Olympiade“. Daraus ist bereits „Stille“ erschienen und die aktuelle Ausschreibung findet man auf Deiner Website. Wie ist die Olympiade entstanden, wer wertet die Storys aus und letztendlich wer trifft die Entscheidung der Veröffentlichung?
Die Story-Olympiade existiert mittlerweile seit gut 16 oder sogar mehr Jahren. Über ein Jahrzehnt lang hat sie Ernst Wurdack – eines meiner großen Vorbilder in der Verlagsszene – betreut. Dann ging sie für 2 Jahre zu den Verein „Die Phantasten“ und 2013 habe ich meine Bereitschaft bekundet, als Schirmverlag die Story-Olympiade zu übernehmen. Mir hat einfach dieses Konzept zugesagt, dass bislang unveröffentlichte Autoren eine Chance bekommen, die ersten Schritte im Buchmarkt zu machen. Deswegen wollte ich auch nach der Auflösung der „Phantasten“ dieses großartige Projekt unbedingt weiterunterstützen.

Es gibt eine Vorjury und eine Hauptjury, die in mehreren Durchgängen aus allen (anonymisierten) Einsendungen die Geschichten mit Punkten versieht. Mittels dieser Punkte wird dann eine Reihenfolge festgelegt. Am Ende entscheide ich, wie viele Seiten das Buch maximal haben darf, um noch verkäuflich zu bleiben.

Die Juroren sind oftmals Teilnehmer der früheren Jahrgänge, aber auch Lektoren finden sich darunter.

Du tingelst ja auf die eine oder andere Convention, u.a. auch auf Spieleconvention wie dem RatCon. Wie ist die Resonanz dort und wie steht man den Kleinverlagen gegenüber?
Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Conventions gemacht. Auch wenn die Spieler nur spärlich die Lesungen besuchen (Klar – sie sind ja auch für die Spielrunden da), aber wir haben wahnsinnig viele vielseitig interessierte Rollenspieler kennengelernt, die auch gerne mal zu einer Anthologie greifen, um sich Inspiration fürs nächste Abenteuer zu holen. Da Rollenspieler oftmals auch schreiben, ist es nicht selten, dass wir unsere Autoren auf solchen Veranstaltungen treffen.

Dazu kommt, dass wir auf solchen Cons halt den direkten Draht zu unseren Lesern und Käufern haben. Die sagen uns gleich, wenn ihnen mal ein Buch nicht so gefallen hat. Und die aufbauenden Gesprächen mit kreativen Menschen, die sich – ähnlich wie wir – ungern als „normal“ beschimpfen lassen, sind einfach wahnsinnig motivierend, aufbauend und inspirierend

Dieses Konzept des Tingelns funktioniert ganz sicher nicht für alle Verlage – aber für uns funktioniert es.

Was muss ein Manuskript haben um Dich zu packen und Dein Interesse zu wecken, so dass es auch bei Dir den Weg zur Veröffentlichung schafft?
Nun, im Moment tue ich mich irgendwie schwer, Interesse an einem Manuskript zu haben. Unsere Planung steht bis 2018, Verträge über 2018 hinaus zu schließen, erscheint mir nicht sinnvoll. Wenn man ganz genau weiß, dass man nicht mehr machen kann, dann lässt man Einsendungen häufig auch einfach ungesehen liegen.

Aber unter normalen Umständen müsste der Autor zuerst zwei meiner Testleser überzeugen. Danach müsste ich beim Lesen von Expose und Leseprobe zum einem vom Plot, zum anderen von der Schreibe begeistert sein. Dazu gehört auch, dass der Autor sein Handwerk beherrscht. Die Geschichte sollte zumindest mehrfach selber überarbeitet und mit dem Duden-Korrektor gecheckt worden sein. Erst dann werde ich das komplette Manuskript anfordern. Und dann wird sich zeigen, ob das Manuskript hält, was Leseprobe und Expose versprechen.

Könntest Du uns einen Blick in die anstehenden Projekt gewähren?
Eigentlich wollte ich schon seit einer kleinen Ewigkeit das neue Buch von Mara Laue draußen haben. Aber durch diverse Widrigkeiten ist der erste Teil der neuen „Sukkubus“-Reihe immer noch nicht fertig.

Dann steht demnächst ein Kurzgeschichtenband von Oliver Plaschka an. Neben den vielen Geschichten, die bereits in unserem Verlag erschienen sind, kommen Nachdrucke aus Anthologien anderer Verlage sowie auch einige komplett neue Geschichten. Für Fans von Oliver sicher ein Fest.

Das „Ungeziefer“ soll genauso im Oktober erscheinen wie der 3. Teil der „Auf den Spuren H.P.Lovecraft“-Reihe. Zudem wird auch ein neuer „H.P.L.“-Comic herauskommen.

Fans von Vincent Voss werden sich sicher freuen, dass das Sequel zu „Faulfleisch“ bereits im Lektorat ist.
Und dann stehen da noch einige Projekte auf meinem Plan, die einfach der Oberhammer sind und über die ich leider noch gar nichts sagen darf.

So ein paar kurze Fragen mit der Bitte um kurze Antworten.
Dein Lieblingsautor?
Das kann ich so gar nicht sagen. Ich liebe das Lesen und habe irrsinnig viel Favoriten.  Ob nun Klassiker der Phantastik wie Poe, Verne und Lovecraft oder aktuelle Autoren wie Heitz und George R.R. Martin oder Autoren, die so schräges Zeug machen wie Carlton Mellick III. Da möchte ich mich wirklich nicht festlegen.

Dein Lieblingsbuch?
Das, bei welchem ich gerade in dem Moment an der Veröffentlichung arbeite.

Wenn ich gerade ein neues Buch-Baby in die Welt entlasse, dann ist es mein absolutes Lieblingsbuch – bis zum nächsten Buch-Projekt.
Ansonsten gilt dasselbe wie für den Lieblingsautor. Ich mag alles, was aus der Phantastikecke kommt, Comics oder Sachbücher, die sich mit deutscher Geschichte (explizit die beiden Weltkriege) beschäftigen.

Wenn ich lese brauche ich … ?
… ein gemütliches Sofa und eine Tasse Tee oder ein Glas Wein.

Als nächstes lese ich?
Meine Emails – Outlook hat sich nämlich gerade zu Wort gemeldet.
Ach so – nächstes Buch meinst du …

Den neuen „Walking Dead“-Comic und Ian Kershaws „Das Ende“.

Vielen Dank für Deine Zeit. Die letzten Worte gehören Dir.
Unabhängige Studien haben festgestellt, dass Vielleser im Durchschnitt oftmals über ein höheres Nettoeinkommen verfügen, als Nichtleser oder Wenigleser. Und da die meisten Menschen ja gerne mehr Geld in der Tasche hätten, möchte ich einfach einen Rat in die Runde werfen:
Lest mehr Bücher!

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[Rezension] Viele Köche verbessern den Brei – Interkulturelles und interreligiöses Kochbuch

Autor: Christiane Strobach
Verlag: Zauberfeder Verlag
Seitenzahl: 104
ISBN 13: 978-3-938922-07-1
Preis: 19,90 €

von: QuackOnaut

Der Volksmund sagt: „Viele Köche verderben den Brei!“ Das dem nicht so ist, bzw. das viele Köche etwas Außergewöhnliches auf die Beine gestellt bekommen, möchte das Schullandheim Burg Nordek mit einem interessanten Buchprojekt unter Beweis stellen.

Klappentext:
Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine kulinarische Rundreise durch drei Kontinente: Die Elfenbeinküste empfängt Sie mit knusprig gegrilltem Fisch und frittierten Bananen in würziger Sauce, in Afghanistan liegt der Duft von gebratenem aromatischem Lamm mit Koriander in der Luft, und Deutschland präsentiert sich mit Thüringer Klöße von der deftigen Seite. Dies und mehr erwartet Sie auf unserem Ausflug in die Weltküchen.
Jedes Essen wird Ihnen von einem der Bewohner des Internats Landschulheim Burg Nordeck serviert, die für dieses Buch ihre Geheimrezepte aus aller Welt zusammenbrachten. Viele aufschlusseiche Hintergründe, Geschichten und Anekdoten kommen mit auf den Tisch, und die Unterteilung nach christlichen, jüdischen und muslimischen Speisegesetzen erlaubt es, die Rezepte authentisch nachzukochen. Wir wünschen viel Spaß beim Entdecken der Vielfalt, die daraus entsteht!

Zum Inhalt:
Nach einer kleinen Danksagung geht es direkt mit dem Inhaltsverzeichnis weiter welches in verschiedene Rubriken unterteilt ist.
Die Rubrik Herzlich Willkommen macht den Anfang und stimmt den Leser direkt neugierig. In vier Kapiteln wird dem Leser erklärt, was es mit diesem Buch auf sich hat, wie es zu der Idee zu diesem Buch kam, wie Religion in vielen Ländern dieser Welt auch in der Küche eine wichtige Rolle spielt und wie dieses Buch aufgebaut ist. Eine doppelseitige Karte informiert noch über die genaue geografische Lage der Heimatländer der Jungköche und deren Rezepte. Apropos Rezepte, mit denen geht es dann auch direkt weiter. Diese sind in die Rubriken: christliche Rezepte, jüdisch Rezepte, muslimische Rezepte und weitere Rezepte eingeteilt. Dabei gibt es neben dem für Kochbücher obligatorischen Foto des entsprechenden Gerichts, eine Portrait-Zeichnung des Kochs, sowie einige interessante Antworten zu ausgesuchten Fragen. Zu den Rezepten gibt es jeweils einen Text der über die Herkunft, die Tradition und den religiösen Hintergrund des Gerichtes informiert. Zu guter Letzt wird dann das Rezept für das jeweilige Gericht gut strukturiert aufgeführt. Nach den insgesamt 13 Gerichten gibt es noch den Punkt Bibliografie, der neben zahlreichen Web-Links zu weiteren Informationen rund um die Regionen, die regionalen Küchen und den Ländern, auch weiterführende Literatur empfiehlt.

Mein Fazit:
„Quadratisch, Praktisch, Gut!“ – Was eigentlich der Werbeslogan einer bekannten Schokoladenmarke ist, eignet sich sehr gut um dieses Buch zu beschreiben. Die Idee zum diesem Buch finde ich großartig. Zum einen finde ich die gesamte Aufmachung des Buches, die sehr wertig ist, sehr gelungen, zum anderen ist das Buch wirklich praktisch. Sollte ich die Gelegenheit bekommen einmal für Freunde die muslimischen oder jüdischen Glaubens sind zu kochen, habe ich passende Rezepte, die ihren religiösen Erfordernissen entsprechen. So ganz nebenbei lernt man einiges über die Regionen und die Kultur der Menschen und bekommt Rezepte für leckere Gerichte.
Wenngleich das Buch bei einem flüchtigen Blick etwas unscheinbar erscheint, ändert sich dies, wenn man es erst einmal in der Hand hält und näher betrachtet wird. So weist das schokobraune Cover neben den stilistisch schön designtem Titel ein Löffel-Ornamentmuster auf. Beim Blättern fühlt sich das ganze Buch, der gut verarbeitete Einband und das glatte Papier einfach nur gut an. Die appetitlichen Fotos von den Speisen und die nette Präsentation der „Köche“ rundet das ganze ab.
Der eine oder andere mag vielleicht zusammenzucken wenn rund 20 € für ein „nur“ 100 Seiten starkes Kochbuch bezahlen soll. Aber das Buch ist es wert.

Meine Wertung:
5 von 5 Rezeptideen

Würfelview 10 – Im Gespräch mit Harald Giersche vom Begedia Verlag

So nach langer Zeit habe ich mir wieder einen Interviepartner geschappt und mal ein paar Fragen gestellt. Dabei handelt es sich diesmal um Harald Giersche vom Begedia Verlag.

Aber kurze Rede, langer Sinn – lest selbst. Viel Spaß!

Hallo Harald,
vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für dieses kleine Interview nimmst.
Harald Giersche: Ich freue mich, dass Du Interesse zeigst.

Würfelheld: Könntest Du Dich an dieser Stelle den Lesern bitte vorstellen?
Harald Giersche: Ich bin ein Mittvierziger, der durch den Versuch, über BoD eigene Geschichten, aber auch schon die von anderen, zu Büchern zu machen, beim Verlegen gelandet ist. Da gibt es so viele Geschichten … dass ich selbst kaum noch schreibe. Im Hauptberuf bin ich selbstständiger IT-Berater. Wäre schön, wenn ich das mal drangeben könnte …

Würfelheld: Du bist ja Verlagsleiter von Begedia. Könntest Du uns ein wenig mehr zum Verlag, dem gebotenen Programm und den zukünftigen Projekten erzählen?
Harald Giersche: Ja, der Verlag. Gegründet Juni 2011. Das bin ich und sicher meine Frau Petra, die für Korrektorat zuständig ist. Dann mittlerweile vier Autoren, die auch andere Aufgaben, wie Lektorat, Herausgeberschaft und anderes übernommen haben. Einige Grafiker, die bereits mehrfach für Begedia Cover gestaltet haben, würde ich locker dazuzählen.
Das Prgramm besteht im Moment aus phantastischen Titeln der unterschiedlichsten Art, space crime, space Opera, einer eBook-Dark-Phantasy-Reihe und Anthologien. In der zweiten Hälfte 2012 erscheint das erste nicht-phantastik Buch. Es ist ein philosophischer Abenteuerroman. Dann der erste reine Fantasy-Titel. Thriller und Krimis, beides auch mit dunklem Teint, sind ebenfalls in Planung.

Würfelheld: Gibt es einen besonderen Grund warum sich Begedia auf Science-Fiction spezialisiert hat?
Harald Giersche: Spezialisiert würde ich nicht sagen, der Anfangsschwerpunkt liegt aber sicher auf SF. Das liegt an meinem persönlichen Interesse an dem Genre.

Würfelheld: Einige Kurzgeschichten, die bei Begedia erschienen sind, sind ja für den „Deutschen Phantastik Preis“ vorgeschlagen. Wie war Deine Reaktion darauf?
Harald Giersche: Ja, es ist definitiv schön, wenn man mit seiner Arbeit auf solchen Listen auftaucht. Dieses Jahr sind Titel und Cover von Begedia-Büchern in allen drei SF-Preisen vertreten gewesen, was mich echt glücklich macht. Der Phantastik-Preis ist aber in einer Beziehung was Besonderes: Hier sind auch die Anthos selber nominierungsfähig. Und das ist besonders prickelnd für mich. Aber ich freue mich genauso für jeden der Mitmacher, wenn Sie es schaffen würden.

Würfelheld: Wie entscheidest Du, welches Manuskript bzw. Projekt bei Dir verlegt wird?
Harald Giersche: Ich lese es an, schmecke es, fühle es. Schau, wie gut ich mit meinem Lesegefühl reinkomme. Dann lasse ich möglicherweise ein, zwei andere Testleser ‚schmecken’. Da Themen und Genre mittlerweile nicht mehr wichtig sind, entscheidet eigentlich alleine mein Lese-Gefühl.

Würfelheld: Zum Schluss des Interviews, bitte ich Dich um einige kurze Antworten auf folgende Fragen:
Harald Giersche: Okay, schauen wir mal

Würfelheld: Welches war das erste Buch, das Du gelesen hast?
Harald Giersche: Uuui, mal grübeln … ich glaube ein Wilhelm Busch Sammelband.

Würfelheld: Dein Lieblingsbuch?
Harald Giersche: Muss ich passen, es gibt keinen Liebling.

Würfelheld: Dein Lieblingsautor?
Harald Giersche: Noch Andreas Eschbach, auch Hamilton, da bin ich mir nicht sicher. Und Matthias Falke, der wirklich ausgezeichnet schreibt. Nun ja, den muss ich nicht kaufen, den verlege ich.

Würfelheld: Dein zuletzt gelesenes Buch?
Harald Giersche: aktuell gelesenes Buch: „Krieg um den Mond“. Ein ausgezeichnetes eBook.

Würfelheld: Deine Lieblinsgetränke?
Harald Giersche: Earl Grey Tee mit Apfeltee gemischt. Und das eine oder andere Bier .

Würfelheld: Hast Du bestimmte Leserituale?
Harald Giersche: Mhm, eher nicht, aber ich habe einen Spleen: wenn es spannend wird, lese ich nicht weiter, will die Spannung nicht zu schnell auflösen … äußerst doofe Eigenschaft, wenn man eigentlich viel lesen will.

Würfelheld: Vielen Dank für das Interview und die letzten Worte gehören Dir.
Harald Giersche: Ich bedanke mich für Dein Interesse.

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