[Rezension] Europe Divided (Brettspiel)

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Was ist denn das? Ein mit großem Aufwand und schicker großer Box produziertes Zwei-Personen-Kriegsspiel, das nicht bei Frosted Games erschienen ist? Was hat mich denn da schon wieder erreicht? „Ein Wettlauf um Einfluss in Europa nach dem Kalten Krieg“? Okay, hört sich interessant an.

DAS SPIELMATERIAL
Machen wir die Box doch mal auf. Hossa. Ein wirklich gut produzierter aufklappbarer Spielplan mit einem in risikoähnliche Regionen unterteilten Europa. Außerdem in der linken unteren Ecke eine bis 20 gehende Kramerleiste – oben findet sich eine weitere bis 20 gehende Leiste, die scheinbar den Spielfortschritt in Form von „Schlagzeilen“ festhält. Als nächstes fällt mir eine riesige Tüte mit 36 Würfeln in rot, blau und gelb auf. Dann gibt es einen ganzen Haufen auszupöppelnder Papp-Token und 40 größere und 60 kleinere Spielkarten. Neben der 20 Seiten starken Anleitung finden sich noch 2 Spielerhilfen in der Box, deren Gestaltung mir in ihrer Einfachheit und dem Grundton schwarz ohnehin schonmal gut gefällt.

Ach, ja. Die 10 Plastikbeutelchen zum Verstauen der Komponenten will ich nicht unterschlagen. Ich habe alles verstaut und sogar noch drei Beutelchen übrig. Läuft bei mir.

Ich würde sagen, der erste Eindruck wurde mit Bravour bestanden, mache ich mich doch mal an das Regelheft und zwinge meine nur sehr wenig spieleaffine Frau, am Tisch Platz zu nehmen.

Die Anleitung mag ich schonmal sehr. Auf der ersten Seite bekomme ich das Material gezeigt, jeweils mit der Bezeichnung und auf den nächsten anderthalb Seiten wird der Spielaufbau mit Bild und Nummerierung genau erklärt. Genau so muss das.

DAS SPIELPRINZIP
Das Grundprinzip ist schnell erklärt. Über 20 Züge (Runden) versuchen Westeuropa (Nato plus EU) und Russland ihren Einfluss zu vergrößern und am Ende das größte Prestige zu haben – welches sich wiederum aus  Schlagzeilen, Dominanz und Vorteilskarten ergibt.

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[Rezension] The Longest Trench (World War I CoSim-Kartenspiel)

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Oooookay, was hat der Würfelheld mir denn da geschickt? Ein Kartenspiel, bei dem zwei (oder mit leichter Krücke vier) Spieler*innen die bekanntesten Schlachten des Ersten Weltkriegs nachspielen? Weiß der Kerl denn nicht, dass ich zwar Rollenspiele und Strategiespiele sehr liebe, aber mit „echtem Krieg“ oder CoSim wirklich nicht viel anfangen kann? Aber na gut, er wird sich etwas dabei gedacht haben…

DAS SPIELMATERIAL
Okay, was haben wir denn hier? Einen Spielplan mit 20 unterschiedlichen Feldern (Schlachten) und einer Siegpunktleiste. Dazu zwei Counter – einen für die Siegpunktleiste, die das Hin- und Herwogen  des Kriegsverlaufs darstellt und einen, der anzeigt, welche Schlacht gerade geschlagen wird. Dazu gibt es sechs Würfel und zwei 40er Kartendecks und zwei Übersichtskarten.

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Dazu gibt es noch eine Spielanleitung, die in 11 Schritten die Regeln wirklich gut erklären und anschließend noch einige Varianten bieten, wie das Spielen zu viert, eine Art Draftingvariante zu Beginn, eine historische Variante sowie eine Variante, die die Ressourcen gegen Ende hin verknappt, um die wahren Gegebenheiten besser darzustellen. Auch sehr angenehm finde ich die Anmerkungen von Arno und Frederic die etwas über ihren persönlichen Zugang zum 1. Weltkrieg erzählen. Ich mag ja solche zusätzlichen Infos immer sehr.

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[Interview] Im Gespräch mit Dirk Blech (Spieleentwickler, Heroes vs Warlords)

Durch den Kollegen Philipp von Nerds-vs-Stephan bin ich auf Dirk und sein Brettspiel aufmerksam geworden. Einen genaueren Blick konnte ich auch schon auf diese Spiel werfen. Somit aber nicht genug. Kurz vor SPIEL`18 konnte ich Dirk noch einige Fragen stellen. Genaueres könnt Ihr aber auf der Messe selbst erfragen! Somit genug von mir – ab dafür!

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Hallo Dirk,
vielen Dank das du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Würdest du dich bitte vorstellen.
Gerne tue ich das. Ich heiße Dirk Blech bin mittlerweile 47 Jahre alt und komme aus dem Großraum Köln. Bin verheiratet und habe 2 Kinder.

Wie bist Du zum Brettspielen gekommen und war der Schritt zum Spieldesigner eine logische Konsequenz oder bist du so rein gerutscht?
Nun das ist eine lange Geschichte. Angefangen habe ich wie die meisten mit den Klassikern (Mensch Ärgere Dich nicht, Spiel des Lebens , Mankomania….) die es früher gab aber die waren mir einfach immer zu langweilig. Dann habe ich eine lange Zeit Risiko gespielt, aber auch das wurde auf die Dauer so das es keiner mehr mit mir spielen wollte, da ich fast immer gewonnen habe. Da dachte ich mit selber mal so was in der Art zu machen wäre eine tolle Sache und habe einfach als Kind schon mit solchen Sachen angefangen.

Zuerst waren es nur Labyrinth spiele aus Lego und Quartetts aber im Laufe der Zeit habe ich mir dann mehr zu getraut und als dann ein damaliger Freund zu mir kam und sagte er habe da ein Fantasyspiel „DSA“ bin ich davon nicht mehr weg gekommen.

Dann habe ich mit ein paar Freunden zusammen Nächtelang im Keller gespielt bis einer meinte man könne so was auch selber herstellen, naja und was soll ich sagen. Jetzt bin ich da wo ich jetzt bin……

Du arbeitest am Brettspiel „Heroes vs Warlords“. Könntest Du dazu bitte mehr erzählen?
„Heroes vs Warlords“ kurz „HvW“ ist ein Fantasy- Strategiespiel mit Rollenspielelementen.

In dem Spiel übernimmt jeder Spieler ein Volk und einen Helden. Mit diesem Helden muss er die Spielwelt erkunden die in jedem Spiel unterschiedlich ist. Da die Spielwelt immer zu beginn gemischt wird und dann umgedreht auf den Tisch gelegt wird. Dadurch haben wir quasi ein „Fog of War“ auf Brett. Dann sind auf der Spielwelt überall Rohstoffquellen versteckt, diese gilt es zu erobern. Das macht jeder Held mit seiner Armee die er am Anfang selber erstellt hat. Gewinnt der Held dieses Gefecht bekommt er Erfahrungspunkte und kann nach einer bestimmten Menge von diesen Aufsteigen.

Dann hat aber auch jeder Spieler eine Ortschaft die es zu verwalten gilt. Dort kann man dann neue Soldaten für die Armee des Helden kaufen oder andere Gebäude um z.b. mehr Gold zu bekommen, besser Handeln zu können oder einfach eine bessere Verteidigung. Falls man Belagert wird……

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