[Rezi] Türme aus Kristall – DSA – Die Türme von Taladur 5

Autor: Dorothea Bergermann

Verlag: Ulisses Spiele

Erschienen: Dez. 2012

Format: 320 Seiten, broschiert, TB

ISBN 13: 978-3868892130

von: Christel Scheja

Mit „Türme aus Kristall“ nähert sich die Saga um „Die Türme von Taladur“ langsam dem Höhepunkt und Abschluss der sechsbändigen Reihe. Nach den letzten Ereignissen, die die Karten neu gemischt haben, müssen die Überlebenden zusehen, dass sie nicht den immer rücksichtsloser werdenden Intrigen zum Opfer fallen. Vor allem, wenn sie schon länger mittendrin stecken.

Vor allem Jazemina Ernathesa bekommt das zu spüren. Die junge Frau nähert sich langsam aber unaufhaltsam ihrer Niederkunft. Zwar hat sie erst vor kurzem ihren ungeliebten darpartischen Ehemann Edelhard verloren und ihr Geliebter Boromeo ist endlich aus der Gefangenschaft frei, in die ihn die Intrigen seiner Feinde gebracht haben, aber wirklich frei fühlen kann sie sich nicht.

Der Mordanschlag auf sie und das Ungeborene hat ihr bewiesen, dass die wirklichen Feinde näher sind, als gedacht. Deshalb nimmt sie die Einladung von Dom Cavazaro an, die Niederkunft auf seiner Hazienda zu erwarten und nicht länger in der von Spannungen und Überfällen geschüttelten Stadt zu verweilen.

Doch ist sie dort wirklich sicher? Schon kurz nach der Geburt ihres Sohnes muss sie wieder fliehen, da jemand die Zimmerflucht in Brand steckt, in der sie die letzten Tage verbracht hat.

Das bedeutet auch für Boromeo, mit seinem Rachefeldzug aufzuhören und sich um wesentlich ernstere Dinge zu kümmern.

Denn nun zeigt sich immer mehr, dass vielleicht nicht nur alte Familienfehden und Konkurrenz unter den führenden Sippen der Stadt die Ränke immer wieder anheizen, sondern auch noch etwas anderes mit ihm Spiel ist, das viel größere Kreise ziehen könnte.

Im fünften Band der Saga rücken wieder die eigentlichen Hauptpersonen in den Mittelpunkt, vor allem Jazemina und Boromeo, die zwar Eltern werden, aber um so mehr um ihr Leben und ihre Liebe kämpfen müssen.

Dorothea Bergermann führt schon einmal einige der offenen Fäden zusammen und spinnt sie weiter, sorgt durch viele kleine Gefahren und Angriffe, dass ihre Helden nicht zu Atem kommen, aber so ganz kristallisiert sich noch immer nicht heraus, was eigentlich in Taladur wirklich vor sich geht.

Nur im Hintergrund fallen erste Andeutungen, dass auch noch jemand von Außen mitmischt und dem Alaunhandel schadet, doch wer ist noch nicht zu erkennen. Die Geschichte macht neugierig, wartet aber nicht gerade mit großen Enthüllungen auf. Dafür übernimmt die Autorin gekonnt die Charaktere und entwickelt sie weiter, zeigt, dass man auch Jazemina nicht unterschätzen sollte.

Dank ihres flüssig zu lesenden Stils schafft es die Autorin keine Langeweile aufkommen zu lassen, auch wenn die Geschichte leidlich spannend bleibt. Da es zudem die ein oder andere überraschende Wendung gibt, wird man gut unterhalten.

Wie auch schon in den anderen Bänden ist eine genauere Kenntnis Aventuriens nicht notwendig, nur um die Handlung zu verstehen sollte man die Vorgänger gelesen haben, da die Autorin nicht mehr viel erklärt.

„Türme aus Kristall“ ist ein unterhaltsamer Roman aus der Reihe „Die Türme von Taladur“, der erste Fäden zusammenführt und neue Hinweise verteilt, aber keine wirklichen Enthüllungen bietet. Die Geschichte ist zwar nur leidlich spannend, lässt sich aber dank vieler kleiner Momente und durch den angenehmen Stil der Autorin flüssig lesen. Jedenfalls werden vor allem Fans intrigenreicher Fantasy wieder den meisten Spaß haben.

Meine Wertung:

3,75 von 5 Kristallen

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[Rezi} Die Last der Türme – DSA – Die Türme von Taladur 2

Autor: Andrè Wiesler

Format: broschiert, 309 Seiten

Verlag: Ulisses Spiele

ISBN: 978-3868891966

Eine Stadt im Herzen Almadas ist der Schauplatz der sechsteiligen Saga im „Die Türme von Taladur“. Hier kämpfen nach dem Tod der Ratsherrin Giuliana Tandori die alten und mächtigen Adelssippen um die Vorherrschaft in der Stadt und dem Umland. Die Familie gilt den Einheimischen alles und für ihr Wohl ist man bereit zu morden. Das zeigt sich vor allen in „Die Last der Türme“, dem zweiten Roman der Reihe, der von Andre Wiesler verfasst wurde.

Anders als die anderen Familias, die genügend Köpfe ihr eigen zählen und denen es deshalb nichts ausmacht, mal den ein oder anderen zu verlieren, kämpfen die Xetarro ums Überleben. Dom Lumino ist alt und sieht dem Ende seines Lebens entgegen.

Dennoch hat der Hellsichtmagier und Gildenmeister noch nicht entschieden, wer von seinen Ziehsöhnen einmal der Erbe von Titel, Vermögen und Ämtern sein soll. Da ist einmal der heißblütige Zahir, seines Zeichens ein begnadeter Fechter, und auf der anderen Seite der ruhige aber gerissene Hesindio, der genau weiß, wie er die Fäden der Macht zusammenhalten muss.

Der alte Mann hat seinen Ziehkindern in den letzten Jahren viel beigebracht, nun muss sich zeigen, wer würdiger ist, sein Nachfolger zu sein. Aus diesem Grund räumt der alte Mann jedes Hindernis aus dem Weg, nicht ahnend, welche Entwicklungen er damit auslöst.

Derweil wird jedoch auch das Schicksal von Edelhard, Jazemina und Boromeo fortgeschrieben. Während ersterer sich inzwischen recht gut in die Gesellschaft eingefügt und deren Regeln gelernt hat, ist letzterer ist am tiefsten Punkt angelangt, den ein Bewohner Taladurs erreichen kann – in den Alaun-Minen. Wieder kommen neue Geheimnisse ans Licht, die auch andere ehrwürdige Familien der Stadt erschüttern können. Denn zu den Traumwandlern gehören nicht nur einfache Männer und Frauen, die ihrem traurigen Leben entfliehen wollen, sondern auch junge Adlige…

André Wiesler schreibt zwar auch die große Handlung weiter und lässt immer wieder Entwicklungen einfließen, die den Hintergrund fortschreiben, konzentriert sich aber weitestgehend auf die Familie Xetarro und arbeitet diese etwas gezielter aus. So erhalten Zahir, Lumino und Hesindio tatsächlich etwas mehr Profil als die anderen Figuren und man nimmt an ihrem Schicksal wesentlich mehr Anteil.

Natürlich nutzt der Autor wieder einiges an klassischen Klischees, doch man nimmt es ihm nicht übel, da der Einsatz funktioniert.

Die Sympathien ruhen jedoch eindeutig auf dem geradlinigen Zahir, der seinem Herzen folgt und für sich erkennt, dass das wahre Glück nicht im Nehmen, sondern im Geben liegt, aber auch sein Bruder und sein Vater sind durch ihre verruchte Skrupellosigkeit so interessant, dass man sie gut von dem Rest der Figuren unterscheiden kann.

Die Handlung ist spannend aufgebaut. Es gibt jede Menge Action und Drama, einige böse Wendungen und nicht zuletzt auch einige Enthüllungen, die Lust auf den nächsten Band machen. Auch ist die Atmosphäre etwas derber und rauer als im ersten Band, lässt es sich der Autor doch nicht nehmen, den Standesdünkel genüsslich auszuarbeiten und zu zeigen, wie viel Wert eigentlich die „Fellachen“ in den Augen der Adligen haben.

Wie im ersten Band gibt es einiges an Bezügen zu Aventurien, allerdings gilt auch hier, dass die Geschichte auch an anderer passender Stelle spielen könnte. Und dazu kommt, dass es wichtig ist, den ersten Band zu kennen, da es anders nicht möglich ist, das Intrigengeflecht im Hintergrund oder das Verhalten einiger Personen zu verstehen.

„Die Last der Türme“ zeigen, dass „Die Türme von Taladur“ auch andere Facetten zeigen können. Diesmal werden vor allem die Leser ihren Spaß haben, die actionreiche Intrigen mögen, bei denen es ordentlich zur Sache geht. Die in sich geschlossene Haupthandlung wird erstmals von Entwicklungen im Hintergrund begleitet, die neugierig auf die Fortsetzung machen.

3,75 von 5 Sternen

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[Rezi] Türme im Nebel – DSA – Die Türme von Taladur 1

Autor: Bernard Craw

Format; broschiert, 378 Seiten

Verlag: Ulisses Spiele

ISBN: 978-3868891669

„Die Türme im Nebel“ ist ein von Bernard Craw entworfenes Projekt, dass sich über mindestens sechs Romane hinziehen und von mehreren Autoren geschrieben werden wird. Jedes Buch fügt seine Mosaiksteine zum Gesamtbild hinzu, auch wenn es aus verschiedenen Blickwinkeln geschrieben wird. In „Türme im Nebel“ führt Craw deshalb erst einmal die wichtigsten Figuren ein, die immer wieder auftauchen werden und enthüllt erste Facetten des Settings.

Der junge Edelhard von Binsböckel hat keine Wahl mehr. Nachdem es ihm nicht gelungen ist, die Hand einer schönen und reichen Erbin aus der Umgebung zu gewinnen, beschließt ihn der Vater an Handelspartner im fernen Almada zu verheiraten, die zwar auch von Adel sind, aber einen ganz anderen Lebensstil pflegen. Nur mit einem Brief ausgestattet, reist der junge Mann ab und erreicht nach ereignisloser Reise Taladur.

Dort herrscht allerdings keine Ruhe, denn gerade eben erst ist Ratsherrin Giuliana Tandori verstorben. Alles deutet zwar zunächst auf einen natürlichen Tod hin, es besteht aber auch die Möglichkeit, dass sie umgebracht wurde. Ehe dies genauer untersucht werden kann, übergießt jemand die Leiche mit Öl und setzt sie in Brand.

Die reichen und mächtigen Familien der Stadt sind in Aufruhr. Nicht nur, dass Verbrechen hat sie aufgeschreckt, es ist auch ein Machtvakuum entstanden. Die Karten können jetzt wieder neu gemischt werden. So wetzt manch ein Dom oder eine Domna heimlich im hauseigenen Streitturm das Messer, um endlich die Rivalen auszuschalten.

Der junge Adlige aus dem rauen Darpatien versucht sich zunächst aus allem herauszuhalten, weil ihm die Intrigen fremd sind. Dumm nur, dass sich ausgerechnet Edelhards Verlobte Jazemina Ernathesa in Boromeo, einen Sohn der verfeindeten Familie Amazetti verliebt hat, der in seinem Übermut selbst ziemlichen Ärger bekommt. Und dass ist nur eine der vielfältigen bösen Intrigen unter den reichen und mächtigen Familien Taladurs, der reichen Eisenstadt im Herzen Almadas, die eine unruhige Zeit versprechen.

Man merkt dem ersten Band an, dass er erst einmal das Szenario bereitet und die Weichen für die späteren Ereignisse stellt. Bewusst springt der Autor von Schauplatz zu Schauplatz und stellt die wichtigen Figuren und ihre Beziehungen vor, baut erste Verwicklungen auf. Der Mord und die Schändung des Leichnams sind dabei eigentlich nur der Auftakt zu den eigentlichen Ereignissen – den Intrigen zwischen den Familien, die nun wie in einem klassischen Drama ihren Lauf nehmen.

Da ist einmal das Liebespaar, das zwischen den verfeindeten Familien steht, die Oberhäupter der Adelshäuser, die ihre Rivalen ganz genau beobachten um im entscheidenden Moment den richtigen Zug zu machen. Durch Edelhard von Binsböckel erhält der Leser zugleich die Möglichkeit, in das ganze Intrigengeflecht hineinzuwachsen.

Auch andere Gruppen, wie die geheimniskrämerischen Traumwandler, die sich mit Rauschkräutern in eine andere Bewusstseinsebene versetzen und eine Horde von Ferkinas tragen ihren Teil dazu bei, dass sich die Situation verschlimmert.

Da zwar viele Fragen aufgeworfen, aber kaum Antworten gegeben werden, bleibt die Spannung eher mäßig, die Handlung szenisch. Selbst die eingestreute Action kann den Eindruck nicht verbessern. Immerhin ist es flüssig geschrieben, Längen werden weitestgehend vermieden.

Bei der Vielzahl der Figuren ist es auch nicht möglich, diese eingängiger zu charakterisieren, so bleiben selbst die wichtigen Personen eher blass, so dass man sich keinen wirklich merken kann. Aus dem Grund ist der Dramatis Personae auf den letzten Seiten auch sehr hilfreich.

Der Aventurien-Kenner wird zwar einiges wiedererkennen, was die Atmosphäre von Das schwarze Augen wiederspiegelt, dennoch ist Taladur so allgemein gehalten, das die Stadt auch im dekadenten Süden oder im lieblichen Feld spielen könnte.

Wer also eine abgeschlossene Handlung mit viel Action oder zumindest ausgefeilteren Figuren sucht, wird letztendlich nicht zufrieden sein.

Alles in allem bietet „Türme im Nebel“ zwar einen angemessenen Auftakt der Reihe „Türme im Nebel“, dürfte aber dennoch vor allem die Leser ansprechen, die großangelegte Intrigenspiele mögen und so nichts dagegen haben, dass der erste Roman eher zur Einführung dient, als wirklich mit Spannung und tiefergehenden Entwicklungen punkten kann.

3 von 5 Sternen

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