[Rezension] KRIEGER

Herausgeber: Ann-Kathrin Karschnik, Torsten Exter
Verlag: Verlag Torsten Low
Cover: Timo Kümmel
Format: Taschenbuch, 398 Seiten
Erschienen: Juni 2013
ISBN 13: 978-3-940036-21-6

von: Würfelheld

Diese Anthologie ist mir schon öfters unter die Augen gekommen, zum einem durch die vielen verschiedenen Autorenlesungen oder durch den ein oder anderen Artikel. Nachdem diesjährigen Deutschen-Phantastik-Preis (DPP) und einen genaueren Blick auf die Autorenliste, war klar, ich werde mir diese mal geben. Hiermit ist es nun soweit.

Klappentext:
Actionreich, humorvoll und tiefsinnig – eine spannende Sammlung, die zeigt, wie facettenreich das Thema ist! (Gesa Schwartz) Ihr Versprechen heißt Blut. Ihr Schicksal ist der Tod. Sie sind Retter und Verdammnis, Schützer derer, die sie lieben, Alptraumbringer in den Reihen ihrer Feinde. Sie wandeln in Nebeln, auf Blutpfaden, mitten in unseren Städten. Ihre Orden sind alt, ihre Narben frisch. Ihre Heimat ist das Schlachtfeld. Sie sind Söldner und Legionäre, Gladiatoren, mutige Kämpfer, Schädelspalter und Riesentöter. Sie sind Krieger – und dies sind ihre Geschichten. Mit Beiträgen von Tina Alba, Stefanie Bender, Tom Daut, Susanne Gerdom, Markus Heitkamp, Detlef Klewer, Heike Knauber, Mike Krzywik-Groß, Stefanie Mühlsteph und Moritz Gießel, Sean O’Connell, Thomas Plischke, Bernd Rümmelein, Torsten Scheib, Heike Schrapper, Helen B. Kraft, Nina Sträter, Carsten Thomas, Christian Vogt, Judith C. Vogt, Jonas Wolf, Andreas Zwengel.

Zum Inhalt:
Wie aus dem Vorwort zu erfahren ist, ist Krieger das Endresultat aus 170 eingereichten Storys. So haben die Herausgeber einen großen Kessel Buntes zur Auswahl gehabt. Die oben aufgeführten Autoren haben es dann schließlich mit ihren Interpretationen von Kriegern in diese Kurzgeschichtensammlung geschafft. Bei der Auswahl der Geschichten wurde das Augenmerk nicht auf die Bekanntheit des Autors gerichtet, sondern die Storys selbst standen im Mittelpunkt.

Die Storys verschlagen einen in die unterschiedlichen Fantasy-Hintergründe von Dörfern bis Städte, von Wällen bis Gebirge. Weiterhin wird man von Mythen wie Nebelkrieger oder sagenumwobenen Wesen wie Drachen begeistert.

Krieger kann aber eins besonders gut, die unterschiedlichen Sichten, die Brutalität und die Heldentaten des Krieges beleuchten bzw. der aufzeigen.

So fließt Blut in Strömen oder man sitzt am Lagerfeuer und erfährt mehr übe alte Helden. Weiterhin wird nicht mit Wein, Weib und Gesang gegeizt und das zu jeder erdenklichen Jahreszeit.

Auch der Adel und seine Hinterhältigkeit spielen eine Rolle. Aber auch alte Versprechen werden abverlangt und bringen die Krieger immer wieder in Situationen für welche sie gelehrnt haben und geschaffen wurden.

Mein Fazit:
„Der Tod kommt in Sekunden. Ein neues Leben auszutragen dauert neun Monate. Einen Soldaten heranzuziehen fünfzehn lange Jahre.“ ist nur eines der vielen Zitate die dieses Sammlung mir ins Hirn genagelt hat. Wer Buchstabenaction in Form von muskelbepackten Helden wie Conan oder Kane mag oder wer Spaß an Stahlwaffenhelden hat, ist bei Krieger genau an der richtigen Adresse. Das Buch hat mir von der ersten bis zur letzten Seite einfach Lesevergnügen bereitet. Man muss den Herausgebern ein großes Lob für ihre Story-Zusammenstellung aussprechen. Die Mischung ist ihnen echt gelungen. Auch die kleinen Details machen dieses Buch einfach so lesenswert!

Wer glaubt Fantasy sein mittlerweile abgegriffen und man kennt alles, der sollte hier einen kleinen Blick riskieren – denn man hat selten soviel Krieger auf einen Haufen gesehen!

Ich will mehr davon!

Meine Wertung:
5 von 5 Stahlklingen

[Rezension] Kane 1 – Der Blutstein

Autor: Karl Edward Wagner
Verlag: Golkonda Verlag
Format: Klappbroschur, 297 Seiten
Erschienen: Feb. 2014 (Original 1975)
ISBN 13: 978-3942396912

von: Würfelheld

Beim Stöbern stößt man ab und an auf Neuauflagen. So auch bei diesem Buch. Und es ist eindeutig schon zu lange her das ich Kane gelesen habe. Also ran ans Werk und geschaut ob die überarbeitete Neuauflage mich überzeugen kann..

Klappentext:
Zwei Herrscher in einem Konflikt, der sich bald zum Krieg aufschaukeln könnte: der gebildete Dribeck, Herr eines Stadtstaates, der seinen Männern noch den Beweis erbringen muss, dass er auch mit dem Schwert umzugehen weiß; und Malchion, der Wolf, trinkfester Anführer der rauen Breim, der in Ermangelung tauglicher Söhne seine Tochter zur Kriegerin ausgebildet hat. Sie beide gieren darauf, ihre Position zu festigen und einander mit Spionen das Leben schwer zu machen. Doch in einer Welt voller Geheimnisse, die bereits in Vergessenheit gerieten, als Berge und Meere noch jung waren, gehen Kreaturen um, die älter sind als die Menschheit. Eine davon ist Kane, der unsterbliche Schwertkämpfer und Gelehrte, und für ihn sind die Fürsten der Menschen und ihre nichtigen Kämpfe nur Mittel zum Zweck. Mit dem Ring aus Blutstein, der ihm in die Hände fällt, will er eines der Rätsel vergangener Zivilisationen lösen, das vielleicht besser im Dunkeln geblieben wäre … Mit diesem Band startet eine überarbeitete Neuausgabe der Kane-Saga, einem der klassischen Meisterwerke der Fantasy. Neben Robert E. Howards Conan und Michael Moorcocks Elric ist Karl Edward Wagners Kane die dritte zeitlose Heldengestalt, die das Genre maßgeblich geprägt hat.

Zum Inhalt:

Die Mitglieder einer Räuberbande sind gerade dabei die Beute ihres letzten Raubzuges aufzuteilen, als sie auf einen merkwürdigen Ring mit einem noch merkwürdigeren Stein stoßen, einem Blutstein. Der Ring wird durch den Anführer geprüft, wobei er ihn dann in die Hände von Kane übergibt, da dieser ungewöhnliche Krieger einen genaueren Blick riskieren wollte. Nach der Prüfung will Kane den Ring an sich nehmen, was dem Anführer nicht gefällt und zu einer offenen Konfrontation führt. Als sich die Situation geklärt hat, ist Kane der Besitzer des Blutsteinringes und der Anführer liegt blutüberströmt und tot am Boden.

Mit dem Blutstein macht sich Kane auf den Weg zu einer alten Freundin. Jhaniikest ein magisches Wesen, welches sein Kraft benutzt um ein altes Gemäuer wohnhaft zu halten und dem Verfall einer Stadt zu zuschauen. Als Kane bei ihr eintrifft, wird es ein freudiges Wiedersehen, aber nicht ohne Hintergedanken, denn Kane weiß das er in der Bibliothek seiner alten Freundin mehr über seinen Blutsteinring erfahren kann.

Nachdem Kane seinen Wissenshunger über den Blutsteinring gestillt hat, macht er sich auf dem Weg zu Dribeck dem Herrscher von Selonaris, einem Stadtstaat. Nachdem der Kontakt hergestellt ist, gerät Kane in ein Abenteuer welches seines gleichen sucht.

Mehr möchte ich nicht zum Inhalt schreiben, da die Story zum einen bekannt sein dürfte und zum anderen ab hier nur noch Spoiler drin wären.

Das Setting:
Wir befinden uns in einem politischen Streit zweier Königreiche, die von ihrer Art unterschiedlicher nicht sein könnten. Zur einen Seite ein Stadtstadt, zur anderen ein raues wildes Land. Und so unterschiedlich diese Reiche sind, so unterschiedlich sind auch ihre Herrscher. Zur einen ein gebildeter, hinterlistiger Herrscher, zur anderen ein grober und rauer gestandener Kriegsführer.

Es werden aber nicht nur die Städte, die damit verbundenen Schwierigkeiten, sondern auch die Steppe und dort befindliche Orte beschrieben. Alles sehr detailverliebt. So schnell wie der Roman die Story vorantreibt, so schnell wechselt er auch die Orte des Geschehens.

Protagonisten:
Hier findet man eine große bunte Mischung, die vom normalen Fußsoldaten, über talentierte Räuber bis hin zu verschlagenen Herrschern reicht. Hier fällt genau wie bei beim Setting auf, das eine Detailliebe herrscht die wirklich gelungen ist.

Überraschungen erlebt man nicht, es wird die Fantasy-Schiene bedient.

Mein Fazit:
Wow dieses Werk von Karl Edward Wagner hat mich nach fast zwanzig Jahren erneut gepackt, ins Abenteuer gezogen und absolut begeistert. Diese neue überarbeitete Übersetzung vom Golkonda Verlag ist wirklich gelungen und lässt kaum Wünsche offen. Es kam sofort wieder das Feeling von früher auf und ich fühlte mich wieder so richtig Retro – das Kopfkino jubelt! Blut, Härte, Gefühl, Moral, ohne viel Tammtamm einfach alles was ein klasse Werk ausmacht.

Dem Verlag muss man auch für die gut gewählte Materialqualität ein Lob aussprechen. Damit aber nicht genug, die Liebe zum Detail findet sich z.B. auch in der Typo wieder.

So konnte mich das Buch wirklich begeistern und sorgte echt für Lesevergnügen!

Nur das Cover ist nicht ganz mein Geschmack – ist halt so!

Meine Bewertung:
4,75 von 5 schwertschwingende Helden