[Rezension] Die Schwerttanz-Saga: Täuscher (Roman, Fantasy)

© Kay Noa

Bisher hat Kay Noa eigentlich eher romantische Titel geschrieben, zwei davon mit phantastischem Einschlag. Nun aber präsentiert sie mit der „Schwerttanz“-Saga eine epische High-Fantasy-Geschichte, die offensichtlich ihr Herzenskind ist und damit nicht ganz so leichtfüßig daher kommt wie viele ihrer anderen Romane. Erschienen ist der erste Band „Täuscher“, der für die zweite Auflage noch einmal gründlich überarbeitet wurde.

Alles scheint am Kaiserhof des Kernlandes seinen gewohnten Gang zu gehen. Die Adligen blicken auf die einfachen Leute hinunter und erfreuen sich ihres Lebens, spinnen mal mehr mal weniger gehaltvolle und gefährliche Intrigen.

Menschen wie Xeroan, die nicht einmal auf ein gutes Elternhaus zurückblicken können, müssen zufrieden sein, mit dem, was sie haben. Dem klugen jungen Mann geht es noch vergleichsweise gut, ist er doch Schreiber in der Bibliothek und untersteht nur dessen Leiter. Der hat eine hübsche Tochter namens Lyressa, die ihm auch nicht abgeneigt zu sein scheint.

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[Gewinnspiel] Schwerttanz-Saga 1: Täuscher

Ein Dämon, der auf Rache sinnt.
Zwei Prophezeiungen, die sich widersprechen.
Sechs Auserwählte, die davon nichts wissen wollen.

Als Xeroan, der Schreiber am Hof des Kaisers, den Auftrag erhält, einer alten Legende nachzugehen, stößt er auf eine Prophezeiung, die das Schicksal Kernlands verändern könnte.

Zwölf magische Schwerter, so heißt es, würden in die Welt zurückkehren und die Zeitenwende einleiten. Ein gefundenes Fressen für die Intriganten am Kaiserhof, die hoffen, die alten Prophezeiungen zu ihren Gunsten zu biegen.
Was Xeroan nicht weiß: Ein alter, wegen unsäglicher Frevel verbannter Dämon drängt ausgerechnet jetzt zurück nach Kernland und bringt nicht nur Xeroans große Liebe Lyri in Gefahr, sondern droht nach und nach alles in einen Mahlstrom der Vernichtung zu reißen.

© Kay Noa

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[Rezension] War of Gods – Krieger des Nordens (Roman, Fantasy, Neuauflage)

© Mantikore Verlag

Der Mantikore-Verlag hat sich in den letzten Jahren immer wieder mit guten Neuauflagen in schicken Gewändern hervorgehoben. Nun nimmt man sich nach „Hammer oft he North“ den nächsten „Viking“-Werk zur Brust, nämlich „War of Gods“ von Poul William Anderson. Dieser Name sollte bei vielen Lesern die Lesefreude steigern, schließlich handelt es sich bei dem 1926 in Pennsylvania, USA geborenen Autor um einen mehrfachen HUGO- und NEBULA-Awards Gewinner. Außerdem war Anderson Präsident der „Science Fiction and Fantasy Writers of America“ und prägte so nicht nur als Autor die Genre-Geschehnisse. Leider war seine Zeit im Jahr 2001 abgelaufen – aber seit der RPC-Germany 2018 kann man sein Schaffen beim Mantikore-Verlag genießen.

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[Rezension] The Black Company #3: Dunkle Zeichen (Roman, Dark Fantasy)

© Mantikore Verlag

Nun liegt auch der dritte, bereits in Deutschland erschienene Roman der „The Black Company“-Saga in der Neuauflage des Mantikore-Verlags vor. Interessant ist hier, dass auf dem Klappentext zwar „Dunkle Zeichen“ steht, das Buch aber im inneren als „Die weiße Rose“ bezeichnet wird, dem Originaltitel folgend.

INHALT
Nach ihrem Sieg über die Lady, den Dominator und ihre Hexenmeister, haben sich die Rebellen der Weißen Rose, aber auch die Schwarze Schar in die „Ebene der Angst“ zurückgezogen, weil sie gemerkt haben, dass sie ihre Gegenspieler jetzt noch nicht ganz auslöschen, sondern nur einschließen und schlafen legen können. Erst die „Zeit des Kometen“ könnte eine Wendung bringen, aber so lange müssen sie ausharren, auch wenn das Jahre dauert.

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[Rezension] Die Zwerge – Die Komplette Saga: Alle fünf Romane im Schuber

Autor: Markus Heitz
Verlag: Piper Fantasy
Format: Schuber, A5, 5 Romane
Seitenzahl: 3.168
Erschienen: Sep. 2016
ISBN: 978-3-492-28100-3
Preis: 45,00 Euro

von: Moritz

Ich hab es ja als alter Fantasy-Allesleser irgendwie geschafft, die Zwerge jahrelang zu ignorieren, aber mit diesem Schuber kam ich praktisch gar nicht mehr am modernen Klassiker von Heitz vorbei.

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[News] Zwerge, Die komplette Saga – vorbestellbar

Der Piper Verlag wird ab dem 01.September 2016 die komplette Zwerge-Saga von Markus Heitz als Schuber herausbringen. Wer die Saga noch nicht kennt, für den dürfte sich der Schuber, welcher 45 Euro kostet und mit 3168 Seiten bestückt daherkommt, lohnen.

Hier gehts zur Verlagsseite.

[Rezension] Nordwärts – Die Phileasson-Saga #1

Autor: Bernhard Hennen / Robert Corvus
Verlag: Heyne
Format: Taschenbuch, broschiert
Seitenzahl: 494
Erschienen: 2016
ISBN: 978-3-453-31751-2
Preis: 14,99 Euro

von: Moritz

Sehr unterstützenswertes Projekt – die uralte DSA-Phileasson-Kampagne soll in 12 Bänden in Romanform erscheinen. Hoffentlich haben Verlag, Autoren und Leser genügend Puste, um dieses Mammutprojekt durchzustehen! Meine Daumen sind gedrückt!

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[Rezension] Legenden von Nuareth – Die Stunde der Helden

Autor: Jörg Benne
Verlag: Mantikore Verlag
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 352
Erschienen: Mai 2015
ISBN: 978-3-945493-21-2
Preis: 12,95 Euro

von: Würfelheld

Nareth ist mir durch „Das Schicksal der Paladine“ schon einmal ein Begriff und die angesprochene Trilogie habe ich mit Freude gelesen. Somit war es klar, das irgendwann auch dieses Werk in meine Hände wandert und mein Kopfkino diese Vorstellung spielen wird. Also auf geht’s…

Der Verlag zum Buch:
Der junge Felahar hat bislang ein beschauliches Leben als Gerichtsschreiber in einer großen Stadt geführt, träumt aber von Abenteuern und Heldentaten. Er beschließt, in die wilden Nordlande aufzubrechen, um dort Geschichten zu sammeln, diese nieder zuschreiben und zurück in der Stadt eine Karriere als Poet zu starten.

Er trifft auf die bekannten Helden Huk, Wim und Dalagar und darf diese eine Weile als Chronist begleiten, erkennt aber bald, dass seine verklärten Vorstellungen von Heldentum, Ehre und Opferbereitschaft mit deren Alltag wenig zu tun haben. Enttäuscht will er sich von ihnen trennen, doch das Schicksal schweißt die vier zusammen und als die Stunde der Helden schlägt, muss Felahar beweisen, ob in ihm mehr als nur ein Schreiber steckt.

Zum Inhalt:
Das wilde Leben in den Nordlanden ist an sich schon eine gewisse Herausforderung. So gestaltet sich das Leben nicht ganz so einfach und man ist froh wenn man Ablenkung erfährt. So ist der junge Schreiberling Felahar immer wieder auf der Suche nach Geschichten um diese nieder zuschreiben und einem wissbegierigen Schinkenpublikum vorzutragen.

Eines Tages beschert das Schicksal Fehalar eine unerwartete Begegnung mit drei Kriegerlegenden. Kurz entschlossen und mit einigen Nerven und Überredungskunst schließt sich der Schreiberling den Helden an. So erhält er schnell einen Einblick in deren Leben und muss sehr schnell feststellen das das gesponnene Heldengarn mehr Schein als Sein ist, sprich das Leben zwar hart, brutal und unbarmherzig sein kann aber die schönen Seiten einfach nicht so schön wie in den Erzählungen sind.

Nach dieser Erkenntnis wandelt sich Felahars Schicksal und sein Leben erfährt eine unerwartet Wendung.

Mein Fazit:
„Die Stunde der Helden“ hat mich für mehrere Stunden in seinen Ban gezogen und mich gut unterhalten. Die Welt gefällt mir sehr gut, den es muss ja nicht immer mit Oberhammermagiefuzzis um sich geworfen werden. Außerdem weißen die so entstandenen Möglichkeiten aus Stahl und Blut gute Ansätze auf, die Benne gut nutzt, allerdings nicht ganz ausquetscht und sich hundertprozentig zu eigen macht, den alleine die Enttäuschung von Fehalar über die „Wirklichkeit der Legenden“ ist mir einfach zu flach und schwach dargestellt.

Die Protagonisten finden alle den richtigen Platz in der Story, diese nicht nur durch den gesponnen Plot, sondern weil sie alle Ansatzpunkte (Stärken und Schwächen) bieten. Dafür werden Nebenfiguren gar nicht groß dargestellt und sind schnell wieder aus der Story und dem Gedächnis heraus. Schade da wurde oft Potenzial verschenkt.

Nichtsdestotrotz spulte mein Kopfkino einen klasse Fantasy-Streifen ab und ich bin froh das mein Türsteher die Buchdeckel hat hereingelassen.

Meine Wertung:
3,75 von 5 Schreiberlingen

[Rezension] Der Schwertmeister (Die Krosann Saga II)

as-Krosann2-SchwertmeisterAutor: Sam Feuerbach
Verlag: Selbstverlag(Create Space)
Format: Taschenbuch, 418 Seiten
Erschienen: Juni 2014
Karte: bene
Titelbildgestaltung: jasmin
ISBN-10: 1499502478
ISBN-13: 978-1499502473

von: Christel Scheja (kris)

Auch in anderer Hinsicht macht es Sam Feuerbach den großen Verlagen vor. „Der Schwertmeister“, die Fortsetzung von „Die Auftragsmörderin“, dem ersten Band der „Krosann-Saga“ erscheint bereits einen Monat später und schließt ohne Umschweife an die Ereignisse um den jungen Prinzen Karek an.

Weil sich die Anzeichen mehren, dass sein Sohn von einer Auftragsmörderin umgebracht werden soll, beschließen sein Vater König Tedore und einige Vertraute ihn heimlich fortzuschicken. Er soll am Hof eines treuen Fürsten unter anderem Namen als Soldatenanwärter leben und lernen, um seine Herkunft zu verbergen.

Aus diesem Grund kommen schwere Zeiten auf den nun vierzehnjährigen Prinzen zu. Er muss auf sein geliebtes Essen verzichten und nun mehr denn je trainieren und arbeiten. Und seine Zimmerkameraden machen es ihm erst einmal nicht einfacher, sich einzugewöhnen, vor allem der derbe Söldnersohn Krall hat zunächst immer nur Hohn und Spott für ihn übrig.

Aber Karek macht unter dem Namen Linnek auch zunehmend gute Erfahrungen. Er lernt auch ohne Rückhalt durch seinen Rang für sich und andere einzustehen und ist nicht mehr länger nur der Außenseiter, sondern findet mit der Zeit sogar Freunde, denen er voll und ganz vertrauen kann. Auch entdeckt und schärft er nach und nach seine eigenen Fähigkeiten, ohne dass er sich dabei sonderlich verbiegen muss.

Denn gerade letzteres ist wichtig, droht dem Reich seines Vaters doch nicht nur Gefahr durch das Nachbarreich, sondern auch einen intriganten Fürsten, der es nun nicht mehr nötig hat, hinter den Kulissen zu agieren.

Ausgerechnet die Auftragsmörderin, die den Prinzen eigentlich töten soll, wird dabei zu einer Schlüsselfigur im komplizierten Intrigenspiel um die Macht, ebenso wie ein geheimnisvoller alter Schwertkämpfer, der aus der Versenkung auftaucht und zu einem wichtigen Lehrmeister und Verbündeten für Karek wird …

„Der Schwertmeister“, der bereits im ersten Band seine Auftritte hatte, wird nun zu einer wichtigen Figur in Kareks Leben und beantwortet einfach durch seine Anwesenheit einige Fragen, die sich der junge Prinz schon die ganze Zeit gestellt hat. Doch bevor es so weit ist, muss der junge Held eine schwierige und schmerzvolle Lehrzeit durchstehen und sich dabei auf die Dinge konzentrieren, denen er früher so gut wie möglich aus dem Weg gegangen ist.

Die Szenen im Ausbildungslager sind zwar klassisch gestrickt, aber auch hier findet Sam Feuerbach seinen ganz eigenen Stil damit umzugehen und die meisten Klischees abzuwandeln. Wieder gelingt es ihm, den neuen Figuren nur mit wenigen Worten Leben einzuhauchen und sie unverwechselbar zu machen.

Gleichzeitig entwickeln sich auch Karek und die Auftragsmörderin weiter und zeigen, dass sie noch andere Qualitäten haben. Dabei ist die junge Frau von noch mehr Geheimnissen umgeben als der junge Prinz, so dass auch in dieser Hinsicht die Spannung gewahrt bleibt.

Mit einem unverwechselbaren Gespür für menschliche Verhaltensweisen schafft es der Autor nicht nur seine Helden zusammenzubringen und eine glaubwürdige Veränderung in der Auftragsmörderin auszulösen, sondern auch den Prinzen an dieser Begegnung wachsen zu lassen. Ebenso wenig überzeichnet sind die Gegenspieler, auch wenn sie sich vor allem durch Machtgier, Skrupellosigkeit und Sadismus auszeichnen. Aber auch diese negativen Züge bleiben in einem angemessenen Rahmen, sie machen die Feinde um so vorstellbarer und gefährlicher.

Langsam aber sicher kommen auch die magischen Elemente ins Spiel – jemand glaubt offensichtlich nur all zu gerne an die im ersten Band geäußerte Prophezeiung und will deren Erfüllung verhindern.

Die Handlung bietet auch wieder sehr viel Abwechslung, einige neue Hinweise und weitere Mosaiksteine, nur die Spannung ist nicht mehr ganz so gut getaktet wie im ersten Band, weil sich der Autor im Mittelteil etwas zu viel Zeit lässt, um sich dann auf den letzten 70 Seiten mit den Ereignissen zu überschlagen, was gerade die letzten Konfrontationen überhastet wirken lässt.

Das ist auch das einzige Manko, dass den positiven Eindruck jedoch nur wenig schmälert, weil alles andere wieder stimmt und weit von den gängigen Klischees des Genres entfernt ist.

Auch in „Der Schwertmeister“, dem zweiten Band von „Die Krosann-Saga“ überzeugt Sam Feuerbach wieder mit interessanten Entwicklungen, einem komplexen Hintergrund, der sich immer mehr entfaltet, einem ordentlichen Schuss Humor und facettenreichen Figuren, die durchweg menschlich gezeichnet werden. Heraus kommt ein unterhaltsames und kurzweiliges Fantasy-Abenteuer, das auch diesmal Lust auf mehr macht

Meine Bewertung:
4,5 von 5 Schwertmeister

[Rezension] Die Auftragsmörderin (Die Krosann Saga i}

as-Krosann1-AuftragsmörderinAutor: Sam Feuerbach
Verlag: Selbstverlag(Create Space)
Format: Taschenbuch, 410 Seiten
Erschienen: Mai 2014
Karte: bene
Titelbildgestaltung: jasmin, bene
ISBN-10: 1499355130
ISBN-13: 978-1499355130

von: Christel Scheja (kris)

Der Vorteil des modernen Selfpublishing ist, dass sich der veröffentlichende Autor nicht den Konventionen unterwerfen muss, die ihm Verlage auferlegen und seine Vision so umsetzten kann, wie er es möchte, nur beeinflusst von seinen eigenen Testlesern.

Das sorgt zwar für große Qualitätsunterschiede, ermöglicht aber auch Romanen oder Serien das Licht der Welt zu erblicken, die sich als kleine Perlen entpuppen. Eine davon ist „Die Auftragsmörderin“, der erste Band der „Krosann“-Saga.

Mit seinen fast vierzehn Jahren ist Prinz Karek noch nicht sonderlich daran interessiert, seinen Platz in der großen Politik einzunehmen. Er ist zwar der Thronfolger und wird entsprechend ausgebildet, aber die Unterrichtsstunden, vor allem das Waffentraining, empfindet er als große Last. Und in den Sitzungen seines Vaters mit dem königlichen Rat oder an Gerichtstagen langweilt er sich eher, als aktiv mitzumischen.

Er isst lieber für sein Leben gern und hangelt sich von Mahlzeit zu Mahlzeit, denn auch Freunde fehlen ihm, mit denen er sich die Zeit vertreiben könnte. Dennoch entwickelt er einen wachen Verstand und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, die ihm dabei helfen, immer die richtigen Fragen zu stellen und damit den Geheimnissen seiner Umwelt auf den Grund zu gehen. Zudem ist er von ausgeprägt friedliebender Natur und zieht gewaltlose Lösungen vor.

Ein Hexenprozess reißt Karek jedoch schon bald aus seinem trägen und langweiligen Leben, weckt ein Interesse, das er vorher noch nicht kannte. Warum will ein Adliger eine angesehene Priesterin töten, nachdem er sie grausam gefoltert hat, Welches Geheimnis versteckt sich in den Zeichen auf einem Pergament, auf das es nicht nur er abgesehen hat, und nicht zuletzt – was haben die Fetzen einer uralten Prophezeiung damit zu tun?

Derweil haben sein Vater und dessen Vertraute andere Sorgen, erkennen sie doch, dass eine Auftragsmörderin ihr Unwesen in und um die Burg treibt und ihr Ziel ganz offensichtlich der Prinz zu sein scheint …

„Die Auftragsmörderin“ ist einer jener Romane, die eigentlich keine spektakulären und epischen Geschichten erzählen, sich aber dennoch irgendwie in das Herz des Lesers schleichen und ihn ganz schnell mitten in das Geschehen ziehen.

Sam Feuerbach verzichtet nämlich zuerst einfach darauf, den Hintergrund zu enthüllen und beschreibt seine beiden Hauptfiguren in ihrer kleinen Lebenswelt. Der Prinz, verwöhnt und verweichlicht, aber dennoch nicht moralisch und geistig verdorben steht dabei im krassen Gegensatz zu der namenlosen Auftragsmörderin, die keine Gefühle mehr, außer Hass und Mordlust zu haben scheint und für die Töten wie das Atmen zum Leben gehört. Und in einer dritten Handlungsebene wird eine weitere Figur eingeführt, die allerdings erst später zum Tragen kommt, aber auch ihren Teil zum Hintergrund beiträgt.

In lebendig erzählten Szenen erfährt der Leser nicht nur vom alltäglichen Dasein seiner Helden, sondern auch den im Hintergrund schwelenden Gefahren, sei es nun einem heraufziehenden Konflikt mit dem südlichen Nachbarreich oder aber Intrigen am eigenen Hofe. Immer wieder gibt es Andeutungen und Hinweise, dass hinter all den Problemen vielleicht noch mehr mitschwingt und auch die Magie nicht so ganz aus der Welt der Menschen verbannt ist.

Es sind scheinbar kleine und unspektakuläre Ereignisse, die sich nach und nach zu einem abwechslungsreichen und bunten Mosaik zusammenfügen. Deshalb bedarf der Autor auch keiner epischen Schlachten oder viele dramatische Kämpfe, um die Geschichte spannend zu gestalten.

Es sind die facettenreichen Figuren, die die Handlung tragen, denn immer wieder zeigt sich, dass auch sie Geheimnisse haben, die die einzelnen Hinweise miteinander verbinden.

Dabei stört es überhaupt nicht, dass die Helden und Schurken durchaus auch so ihre Klischees bedienen, denn der Autor lässt sich nicht auf die reinen Archetypen festlegen und belässt es oft bei reinen Andeutungen, in die man als Leser selbst genug hineininterpretieren darf.

Erzählt wird das alles in einem warmherzigen und flüssigen Stil, der niemals langweilt und viele Ereignisse mit einem Augenzwinkern unterlegt. Sam Feuerbach trifft den Charakter seiner Helden und der anderen Figuren oft mit wenigen Worten und findet auch sonst eine gute Balance zwischen Abenteuer, Beschreibung und Dialogen, um den Leser durchweg bei der Stange zu halten. Am Ende ist man nicht nur rundum zufrieden mit der Geschichte sondern hat auch noch Lust darauf zu erfahren, wie es in Krosann weitergehen wird.

„Die Auftragsmörderin“ ist ein rundum gelungenes Fantasy-Abenteuer für alle Fans lebendiger Geschichte aus fremden Welten, in denen die Spannung nicht allein auf Action, exotische Monster oder gar übermächtige Gegnern setzt, sondern eher auf Geheimnisse, die sich erst nach und nach enthüllen, ähnlich wie das Intrigenspiel hinter den Kulissen, das die Handlung zusammenhält. Dazu kommen ausgefeilte Figuren, die immer wieder zu überraschen wissen, und eine abwechslungsreiche Handlung, die von Anfang bis Ende durch die unkomplizierte und vor allem lebendige Erzählkunst von Sam Feuerbach getragen wird.

Meine Bewertung:
4,75 von 5 Aufträgen