
Für Fans der 5. Edition von Dungeons & Dragons sowie von Der Herr der Ringe sollte 2016 ein rollenspielerischer Traum in Erfüllung gehen: Der irische Spieleverlag CUBICLE 7 brachte mit Adventures in Middle-Earth eine Pen-and-Paper-Kreuzung dieser beiden äußerst erfolgreichen Werke heraus, die vom TRUANT VERLAG auch ins Deutsche übersetzt wurde. Aufgrund vertraglicher Differenzen mit dem Lizenzpartner SOPHISTIC GAMES ist es 2020 auch schon wieder vorbei mit dieser Liaison – CUBICLE 7 stellt die Produktion ein.
Für Verleger Mario Truant jedoch kein Grund, mit der Veröffentlichung übersetzten Materials aufzuhören. Zwar erblickte der Spielleiterschirm zu Abenteuer in Mittelerde bereits Ende 2019 das Licht der Welt, verdeutlicht aber, mit welchem Enthusiasmus der gebürtige Pfälzer und sein Team weiterhin zu Werke gehen.
INHALT
Der auf sehr stabilem Karton gedruckte, achtseitige Schirm beinhaltet auf den inneren vier Seiten vor allem einen Überblick eher mechanischer Natur: Die Einstellung der verschiedenen Völker zueinander findet hier ebenso Platz wie die Beschreibung möglicher Ereignisse und Szenarien (Leid, Untaten, verdorbene Schätze), die die Schattenpunkte der Charaktere anwachsen lassen können. Eine Zusammenfassung konkreter Regeln erfolgt allerdings nur oberflächlich und mit vielen Verweisen auf das Spieler- bzw. Spielleiterhandbuch. So wird beispielsweise im Rahmen eines zentralen Infokastens zwar beschrieben, wie die Reise der Charaktere bzw. Gefährten – ein Kernelement des Spiels – zu planen ist und was dabei beachtet werden muss. Sobald aber Tabellen ins Spiel kommen (z.B. bei Herausforderungen während einer kurzen, mittellangen oder langen Reise) oder komplexere Abläufe beschrieben werden müssten (z.B. Unternehmungen während der Gefährtenphase), wird auf die jeweiligen Seiten in den Regelwerken verwiesen. Das ist hier grundsätzlich okay, da die Beschreibungen inhaltlich gut zusammengefasst sind. Mir persönlich fehlen aber die „Klassiker“ wie eine Übersicht über die Kampfregeln oder Situationsmodifikatoren. Die gibt‘s in Form der Aufbruchs- und Ankunftstabellen zwar auch, aber eben nur darauf bezogen. Immerhin gibt es aber einen eigenen Kasten mit verschiedenen Seitenreferenzen.