[Rezension] Boss Monster: Big Box (Brettspiel)

© Pegasus

Bei dem Spielnamen denkt doch jede*r sofort an den Endgegner bei einem Videospiel, nicht wahr? Und tatsächlich weist auch das Cover, des rein analogen Kartenspiel, eine herrliche Pixelgrafik auf, die etwas an einen hüpfenden, rot gewandeten Klempner und dessen Nemesis erinnert.

Allein das macht schon jeden Nerd neugierig und verlangt näher unter die Lupe genommen zu werden.

Dazu sei an dieser Stelle gesagt, mir liegt das Spiel als Big Box vor, was sich nicht nur in den Ausmaßen sondern auch im imposanten Gewicht wiederspiegelt. Wer zum Muskelaufbau keinen Thunfisch-Shake nutzen will,s sollte regelmäßig die Spielbox stemmen.

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[Rezension] Das Dungeon-Alphabet

© System Matters

Er gehört zum Pen-and-Paper-Rollenspiel dazu wie das Spiegelei zu einem Strammen Max: Der Dungeon. Ob in Form eines dunklen, aber überschaubaren Kellerverlieses oder in der eines gigantischen, verzweigten Höhlensystems, über Jahrzehnte hinweg und auch heute noch regt er die kreativen Synapsen vieler professioneller wie semi-professioneller Autor*innen an. In den Anfangsjahren des Rollenspiels war er gar das Instrument der Wahl, um für viele unterhaltsame Spielabende (und vorzeitige Charaktertode) zu sorgen. Denn in seinem Inneren lauerten nicht nur eine Vielzahl verschiedenster Monster und geschickt platzierter Fallen, sondern es lockte insbesondere die Aussicht auf große Schätze und mächtige Artefakte.

In modernen Rollenspielen bzw. Abenteuern ist der Dungeon längst nicht mehr das zentrale Element, sondern dient in einem kleineren Maßstab hauptsächlich als Nebenschauplatz, bei dem zudem Wert auf einen nachvollziehbaren Aufbau gelegt wird. Die „Verrücktheit“ von damals, bei der hinter jeder morschen Tür Untote, Gallertwürfel oder magische Anomalien gewartet haben, ist einer gewissen Rationalität und, ja, auch ein Stück weit dem Realismus gewichen.
Bis vor einigen Jahren die OSR-Welle angerollt kam und über die Welt der Rollenspiele hinwegschwappte. Regelarme, schnelle (aber nicht minder tödliche) Systeme auf Basis der ersten D&D-Edition wurden mit einem Mal wieder attraktiv – und mit ihnen auch die „weirden“ Dungeons von einst.
Zu den großen Fans dieser Zeit gehört auch der Amerikaner Michael Curtis, der im Jahr 2009 mit dem Dungeon Alphabet (DA) nichts anderes als eine Liebeserklärung an die Dungeons alter Schule geschrieben hat. In der Originalfassung mittlerweile in der vierten Auflage bei GOODMAN GAMES erschienen, schnappte sich 2021 der SYSTEM MATTERS VERLAG die Lizenz und übersetzte das Werk ins Deutsche. Kann es auch in dieser Version überzeugen?

INHALT
Um dieses Fazit gleich vorwegzunehmen: Ja, ja und nochmals ja! Übersetzer Florian Graf sowie die Redaktion des SYSTEM MATTERS VERLAGS haben hervorragende Arbeit geleistet. Alle Texte lesen sich flüssig, schlüssig und ausformuliert, nichts holpert oder rumpelt. Auch der im Original immer wieder durchblitzende Humor konnte gekonnt eingefangen und übertragen werden. Großes Lob!  Aber worum, zur Falltür nochmal, geht es hier denn überhaupt?
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei dem DA um eine Sammlung verschiedenster Zufallstabellen, die Spielleiter*innen dabei helfen sollen, Dungeons mit Leben und Inhalten zu füllen. Aber das wäre zu kurz gegriffen. Ziel des Werkes von Michael Curtis ist es, das Flair der urigen Dungeons aus den Anfangstagen des Rollenspiels einzufangen und zu transportieren, also aus jener Zeit, in der alles ein wenig anders war.

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[Rezension] Elfenwald: Schatten über Cas‘ashar (Spielbuch, Fantasy)

© Mantikore Shop

Es gab eine Zeit, da waren die Abenteuer-Spielbücher ganz neu und ungewöhnlich auf dem deutschen Markt, fesselten die Leser*innen, die dieser sehr analogen Form des Spielens nicht abgeneigt waren, sie inspirierten aber auch deutsche Fans, es den Engländern und Amerikanern gleich zu tun. So verfasste Karl-Heinz Zapf, damals noch hellauf begeistert von der „Einsamer Wolf“-Reihe das vorliegende Abenteuer „Elfenwald: Schatten über Cas‘ashar“, das nun in einer sorgfältig überarbeiteten Fassung bei Manticore erscheint.

INHALT
Du bist der Lehrling eines großen elfischen Magiers und gerade alleine zuhause, als ein Bote, ein Elf wie du, sterbend an der Türschwelle zusammenbricht. Seine letzten Worte erzählen von den Dunklen Fürsten, die einen verheerenden Angriff auf dein Land und Volk planen.

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[Rezension] Monsterjagd! (Rollenspiel)

© Uhrwerk Verlag

Wer von uns hatte als Kind nicht Angst vor der Dunkelheit und vor den Kreaturen, die sie ausspucken könnte? Vor der Gestalt unter dem Bett oder dem Monster im Schrank? Und wer von uns lag deswegen nicht oft stundenlang wach, die Bettdecke bis zur Nasenspitze hochgezogen, und erwartete einen hinterhältigen Angriff aus den Schatten? Mit Monsterjagd! kann der Spieß nun umgedreht werden. Das erfolgreiche spanische Rollenspiel, das 2021 beim UHRWERK VERLAG im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne auch in deutscher Sprache erschienen ist, richtet sich vorrangig an Vorschul- und jüngere Grundschulkinder und soll dabei helfen, Ängste zu überwinden und ein Gespür für gemeinschaftliches Handeln zu entwickeln.

INHALT
Die Spieler*innen schlüpfen dabei in die Rollen von kleinen Nachwuchsjäger*innen der Behörde für Monsterjagd, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eben jene Monster zu neutralisieren, die mit ihren Streichen arglose Leute in den Wahnsinn treiben. Dazu gehören beispielsweise der uhrenverstellende Weckerwicht, der Zähneputzen-hassende Faulzahn oder das Klingelstreich-liebende Gruseltonmonster. Begleitet werden die Jäger*innen stets vom/von der Meisterjäger*in. Dabei handelt es sich um die Spielleitung, die die junge Truppe als Anführer*in begleitet und, wenn nötig, mit Tipps und Ratschlägen durch das Abenteuer lotst. Kernaufgabe ist dabei immer, anhand verstreuter Hinweise herauszufinden, um was für ein Monster, auf das man gerade Jagd macht, es sich handelt, wo es sich versteckt hält und wie man es neutralisieren kann. Wobei „neutralisieren“ natürlich nicht „töten“ bedeutet. Kindgerecht werden die Monster gefangen und in Gefäße eingesperrt, in denen sie dann in einen langen Schlaf fallen. Es ist aber auch möglich, die Monster kampflos zu neutralisieren, in dem man sie zufriedenstellt und ihnen das gibt, was sie gern mögen. Ein Faulzahn beispielsweise liebt alle Arten von strengen Gerüchen wie beispielsweise von Käse, Blumenkohl oder dreckigen Socken – weswegen er ja überhaupt erst der ungebetene Gast im Haus ist, da er von irgendeinem dieser Dinge angelockt wurde. Überlässt man dem Faulzahn das Corpus Delicti, stapft er zufrieden von dannen. Anders herum haben alle Monster auch bestimmte Abneigungen gegen etwas, was ebenfalls als taktischer Winkelzug genutzt werden kann, um sie wütend zu machen und aus ihrem Versteck herauszulocken.

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[Rezension] Der tiefe Wald (Rollenspiel, Fantasy)

© System Matters

Mit „Der tiefe Wald“ findet man beim System Matters Verlag ein weiteres kleines phantastisches Rollenspiel. Dieses dreht sich um Dekolonisation. Konflikte zwischen Monstern und Menschen, genauer gesagt um eine kleine Ortschaft bzw. Dorf. Die genauen Umstände bestimmen die Spielenden. Die Beschreibung des Verlages laß sich sehr gut und verständlich, also musste ich da mal meine Nase reinstecken und schauen wie tief der Wald wirklich ist.

BEVOR ES LOSGEHT
Am Anfang wird nur vorgegeben, dass das Spiel im einem tiefen, von Monstern „bewohnten“ Wald, stattfindet. Also kein großes lesen eines Settings erforderlich. Die Spieler*innen bestimmen die weitere Entwicklung, sowohl des Settings, als auch aller vorkommenden Monstern, wie auch Menschen.

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[Rezension] Monster & Magie: Diebe des Drachendolchs (Fantasy-Spielbuch)

© Dame Rahlmeyer

Neben Romanen, Drehbüchern und Hörspielen schreibt Dane Rahlmeyer auch Abenteur-Spielbücher, die er selbst in seiner Reihe „Monster & Magie: Deine Entscheidung – Dein Abenteuer“ veröffentlicht. Neu erschienen ist nun „Diebe des Drachendolches“.

INHALT
Du bist nach der erfolgreichen Bergung des Drachendolchs auf dem Weg in die Hauptstadt, um das kostbare alte Artefakt gewinnbringend an den Höchstbietenden zu verkaufen. Doch wie gewonnen so zerronnen – als du in einem Dorf Rast machst, fällt eine Räuberbande über dieses her und nehmen auch dir alles weg.

Das kannst du nicht auf dir sitzen lassen und so brichst du in den gefährlichen Krallenwald auf, um dort den Schatz wieder an dich zu bringen. Oder befindet er sich doch eher in einer Ruine, dem Versteck der Bande? Ob nun gefährliche Wildnis oder ein tödlicher Dungeon – es ist an dir, zu entscheiden, welchen Weg du gehst.

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RPG-Blog-o-Quest #068: Geister und Gespenster

Da ist der Mai fast schon wieder vorbei, also ist es an der Zeit sich der aktuellen Quest zu widmen. Auch dieses mal wieder von Seanchui auf die Beine gestellt. Mh, ich muss aber ehrlich zugeben, bei dem Thema werde ich wohl nicht wirklich was beisteuern können. Beruht wohl darauf, das ich in der Vergangenheit nicht viel mit Horror(-elementen) und Untote usw. an der Mütze hatte. Teils konnte ich das nicht für „ernst“ nehmen, teils fand ich es immer „altbackend“. Aber so langsam ändert sich dies. Schließlich konnte ich in letzter Zeit schonmal einigen Genre-Filmen und Serien etwas abgewinnen und fühlte mich gut unterhalten. Also von daher, entschuldigt wenn diese Queste etwas kürzer werden wird. Für Tipps, ob Rollenspiele, Serien, Filme, Brettspiele, usw. würde ich mich sehr freuen. So kann ich bestimmt meinen Horizont merdsinnig erweitern.

DIE FRAGEN

  1. Erzählt doch einmal: Gab es in einer Eurer Rollenspielrunden schon einmal eine gute Geistergeschichte, von der Ihr erzählen mögt?
  2. Spätestens seit „Ghostbusters“ finden sich Geister zumeist auf der Antagonistenseite abenteuerlicher Geschichten wieder. Hattet Ihr auch schon Erfahrungen mit anderen Geistern – zum Beispiel als Auftraggeber, Wegbegleiter oder Opfer in der Geschichte? Falls ja, wie sah das aus?
  3. a) an die Spielleiter unter Euch: Habt ihr bestimmte Techniken, um Geister auch wirklich gruselig darzustellen? Schafft Ihr es, Euren Spielern einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen?
    b) an die Spieler unter Euch: Hat Euer Spielleiter Euch schon einmal richtig bei einer Gespenstergeschichte gegruselt? Wie ist ihm das gelungen?
  4. Ich bin unlängst noch einmal über den Geisterbaukasten im Grundregelwerk von „Die schwarze Katze“ gestolpert und war ein zweites Mal hin und weg. In welchem Regelwerk denkt Ihr sind Geister treffend dargestellt? Oder gibt es Hausregeln für Euer Lieblingssystem, die Ihr mit uns teilen möchtet?
  5. Kennt Ihr eine gute Geistergeschichte über einen gruseligen Ort, ein heimgesuchtes Schloss, eine verfluchte Ruine oder sonst etwas, aus der ihr schon einmal ein Rollenspielabenteuer geschnitzt habt? Welche Geschichte war das, und wie gut hat es funktioniert?
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[Rezension] Die Welt der 1000 Abenteuer: Der Kerker des Schreckens (Fantasy-Spielbuch)

© Mantikore Verlag

Wieder entführt  Jens Schumacher den Leser in seiner Abenteuer-Spielbuch-Reihe „Die Welt der 1000 Abenteuer“ in eine spannende Geschichte, die dieser selbst erleben kann. „Die Kerker des Schreckens“ sind zwar unabhängig von den anderen Geschichten zu spielen, erlauben aber auch ein Wiedersehen mit bekannten Gestalten.

INHALT
Du erwachst mit einer dicken Beule am Kopf in einem schmutzigen dunklen Kerker. Deine Erinnerung ist geschwunden, so dass du dich fragst, was du eigentlich da unten machst und warum du in diesem Loch steckst. Nach und nach kommt die Erinnerung wieder und als dein Cousin Bolko vor dem inneren Augen auftaucht, ahnst du, dass du dich in ein mieses Abenteuer hast verwickeln lassen.

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Media Monday #450

Trotz Sabine und einer kurzen Oscar-Nacht geht es heute Morgen ab an den Media Monday. Natürlich wie immer vom Medienjournal-Blog.

© Medienjournlal Blog

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Ich habe einen Höllenhund für Dich! (Buchgewinnspiel)

© Patrick Pissang

Nutzt du die Freiheit, die Pflicht zur Verantwortung, die dir dein Leben aufzwingt? Was wäre, wenn das Schicksal dich auserwählt hat, um einem Pfad zu folgen, der dich zum mächtigen Kriegerpriester formt? Würdest du dein komplettes Leben ändern und dein Schicksal annehmen, selbst wenn du dafür die Liebe deines Lebens opfern müsstest?

Der letzte Kriegerpriester der Göttin Zulora wurde vor 20 Wintern im Kampf getötet. Der neue, ungewöhnliche Auserwählte ist ein Bettler, ein Geprügelter und Geächteter in der mittelalterlichen Stadt Ingelspfort.
Wenn er nur wüsste, dass gleichzeitig ein Junge in einem kleinen Dorf im Sommer 2019 seine Geschichte als Comic zeichnet …

Der Comic-Held und Bettlerjunge Hansgar stank wie eine Leiche im Sommer – Reste der Kanalisation klebten wie Kletten an ihm. Sein Ziel, die Prinzessin Penelop vor dem Todesurteil zu bewahren, lag in greifbarer Nähe. Der Befehl seiner Kriegsgöttin und die Queste des Königs von Lichterwald katapultierten sein Leben aus dem Straßendreck hinein in Ränkespiele der Götter; und direkt in den Kampf gegen das mächtige Ungetüm, den dreiköpfigen Wolf Samael.

Der Auserwählte hatte die Prinzessin fast erreicht; das Versteck hinter dem Kaninchenkäfig im Burghof war gut gewählt … bis das Ungetüm aus dem Wohnturm stakte; es heulte laut; es nahm Witterung auf. Hansgar drückte sich tiefer hinter den Käfig.

Der Höllenhund witterte ihn und stürmte mit wetzenden Krallen zu seinem Versteck. Umfangen vom Gestank des Urviechs, erzitterte der auserwählte Kämpfer Zuloras und wich soweit wie möglich an die Burgmauer zurück. Die drei Köpfe des Höllenhunds umrundeten von jeder Seite sein Versteck. Mit zitternden, todbringenden Lefzen knurrten sie den Eindringling an.
Hansgar, der angehende Kriegerpriester, saß in der Falle …

DAS GEWINNSPIEL

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