[Rezension] Soldierboy

Autor: Joe Haldeman
Verlag: Mantikore Verlag
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 561
Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-939212-57-7
Preis: 12,95 €

von: Würfelheld

Na ein weiterer Haldeman der in meine Finger wandert und die Hoffnung schürt, das man in ein geniales Kopfkino wie bei „Der ewige Krieg“ entführt wird. Also auf geht’s ins Jahr 2043.

Klappentext:
SOLDIERBOY – Joe Haldemans mehrfach preisgekrönter Klassiker „Forever Peace“ in neuer Übersetzung. Das Jahr 2043. Ein Nuklearkrieg hat unfassbare Zerstörung über die Menschheit gebracht. Die Kämpfe werden dennoch unerbittlich fortgesetzt. Den Krieg führen mental gesteuerte Kampfmaschinen – sogenannte „SOLDIERBOYS“. Der Soldat Julian Class steuert einen solchen “SOLDIERBOY” und erlebt das Grauen des Krieges als verstörenden Livestream. Die junge Wissenschaftlerin Amelia Harding will diesem Horror ein Ende setzen. Bald wird Sie eine Entdeckung machen, die das gesamte Universum Jahrtausende zurückwerfen könnte. Ein Neuanfang für die gesamte Menschheit wäre zum Greifen nah… Gewinner des Hugo Award 1998 Gewinner des Nebula Award 1998 Gewinner des John W. Campbell Award 1998

Zum Inhalt:
Wir befinden uns im Jahr 2043, wo die westliche Allianz seit nunmehr sechs Jahren einen unerbittlichen Kampf gegen die Rebellen führt. Dieser Krieg ist getrieben durch die Gnadenlosigkeit der Ökonomie. Die Allianz nimmt für sich mehr oder minder in Anspruch zu entscheiden, wer Zugang zu Nahrungsmitteln und Technologie erhält. Unser Held Julian lebt und kämpft für die Allianz, wobei man ihn locker als Teilzeitsoldierboy bezeichnen könnte, denn die Allianz hat es aufgrund ihres Technikverständnisses und Fortschritts geschafft diesen Krieg, mit Roboter zu führen. Während des Dienstes steuert Julian, einen dieser Kampfroboter in der Schlacht, während er in seiner „Freizeit“ seiner Berufung als Universitätsdozent nachgeht.
In dieser Funktion gibt es ein entscheidendes Experiment, welches Julia einiges abverlangt hat bzw. Schuld auf seine Schultern legt. Als eine neue Partnerin in sein Leben tritt und diese ihn animiert sich mit dem Experiment und den damit verbundenen, möglichen Konsequenzen auseinanderzusetzen, erkennt er was wirklich dahinter steckt. Diese Erkenntnis erweist sich für Julian bald als größte Herausforderung seines Lebens, denn das ach so ungeliebte, sogar verhasste Projekt könnte die Rettung für die gesamte Menschheit bedeuten. – Das Ende des Krieges. Wenngleich sein Handeln vielen Menschen das Leben kosten könnte, steht für ihn fest das es das Richtige ist und die Opfer für das Leben der gesamten Menschheit unvermeidlich sind.

Mein Fazit:
Deckel zu, unterhalten gefühlt! So kurz könnte man es einfach und simpel zusammenfassen. Allerdings würde man damit diesem Buch nicht gerecht werden. Denn was einem hier zwischen den Deckeln erwartet ist in einigen Aspekten, wie etwa Überwachung oder Technik immer noch tagesaktuell und hat somit an Reiz nicht verloren. Haldeman verpackt alles geschickt in eine nahe Zukunft, welche die klaffende Gesellschaftsschere von heute, ins extreme weiterspinnt und somit zwei Fraktionen erschafft, die sich erbitterter nicht gegenüberstehen könnten.
Das einzige was ein wenig aufstößt ist das vom Verlag gewählte Taschenbuchformat. Dieses ist eindeutig zu klein.

Meine Wertung:
4 von 5 Soldierboys

[Film-Rezension] Appleseed alpha

Regie: Shinji Aramaki
FSK: ab 12 Jahren
Erschienen: Juli 2014
Studio: Sony Pictures Home Ent.
Laufzeit: ca. 93 Minuten
AISN: B00JA3SZ64

von: Würfelheld

Ab und an wandert auch mal ein Anime durch meine Hände und ich muss sagen da war schon die ein oder andere Perle dabei. Als ich dann auf diesem Cover Appleseed lass, klingelte etwas. Stimmt, da gabs schon mehrere die ich gesehen hatte, also Kauf- und Konsumpflicht. Was dann kam, lest selbst.

Die Story:
Der dritte Weltkrieg liegt nur knapp zurück und ein paar Überlebenden, die hier im total zerstörten New York hausen und versuchen weiterhin zu überleben bilden den Rest der Menschheit. Kampfdrohnen und Cyborgs bestimmen das Straßenbild. Krimineller Abschaum tätig weiterhin seine Geschäfte und sagt wo es lang geht.Leutnant Deunus und Cyborg Briareos schlagen sich als Auftragssöldner für Two Horns, einen der großen Bosse durch, u.a. aber auch weil Briareos Schulden bei ihm abarbeiten muss.

Die beiden sollen eines Tages ein paar aggressive Drohnen aus dem Verkehr ziehen, die Two Horns das Leben schwer machen. Als sie die Drohnen ausfindig machen sind diese gerade dabei ein Fahrzeug anzugreifen. Deunus und Briareos erledigen die Drohnen und retten so die kleine Iris und einen weiteren Soldaten vor dem sicheren Tod. Iris und ihr Beschützer befinden sich auf einer streng geheimen Mission und das wenige was sie Deunus und Briareos erzählen können reicht um diese für die Mission als Helfer zu gewinnen. Zumal Leutnant Deunus ihr Herz für die kleine Iris entdeckt und auch Briareos entschlossen ist für eine gerechte Sache einzustehen.

Es dauert nicht lange bis die Gruppe erkennen muss das alle möglichen Parteien und die Koalition hinter ihnen her sind. Nachdem Iris und ihr Beschützer von der Koalition gefangen genommen werden, machen sich Deunus und Briareos auf die Suche nach den beiden und finden wenig später die Leiche von Iris Beschützer.

Bei diesem finden sie einen Chip mit den Details ihrer Mission. Als Briareos diesen in seine kybernetischen Systeme einkoppelt und Zugriff auf die Daten bekommt, wird schnell klar das sie alles daran setzen müssen um die Koalition zu stoppen, andernfalls wird niemand un sagenumwogenen Olympus überleben.

Das Setting:
Wie bereits erwähnt, befinden wir uns im zerstörten New York, kurz nach dem dritten Weltkrieg. Es gibt wenige Überlebende die ein tristes Dasein fristen. Auf der anderen Seite gibt es die kriminellen Banden und Organisationen, die Macht, Geld und Einfluss riechen und versuchen dieses zu erlangen. Es ist ein Schwanken zwischen Hoffnungslosigkeit und Hoffnung.

Bild und Ton:
Bildtechnisch wartet hier ein gewagter Misch-Masch auf den Konsumenten, zum einen die harten Cyberpunk-Szenen, zum anderen die weichen Hoffnungs-Szenen. Hier wird den Szenen der Zeichenstil angepasst und so finden mehrere Stilbrüche im Film statt.
Der Sound ist durchgehend von guter Qualität und unterstützt das Bildgeflimmer hervorragend. Die ein oder andere Szene ist allerdings Bild-Ton-technisch überzogen.

Mein Fazit:
Appleseed alpha ist das Preqel zum 2004 erschienen Appleseed und fügt sich gut in die Reihe ein, wobei er nicht ganz das Level erreicht. Das liegt meiner Meinung nach an dem Zeichenmix, der oben bereits beschrieben wurde, das weiß nicht ganz zu gefallen.
Die Handlung basiert einfach auf „Hoffnung“, treibt die Charaktere aber gut an. Der gebotene dreiste und flache Humor passt absolut zu den Charakteren, dem Setting und bietet einen Coolness-Faktor der echt gute Lacher produziert.
Appleseed alpha ist ein sehr gelungener Film, mit zwei drei kleinen Schwächen.

Meine Wertung:
4,25 von 5 Cyborgs