[Rezension] Die Seidene Stadt – Splittermond-Gruppenabenteuer für Abenteurer des zweiten Heldengrades

Autor: Stefan Unteregger
Verlag: Uhrwerk Verlag
System: Splittermond
Format: Heft, broschiert, A4
Seitenzahl: 68
Erschienen: Januar 2016
ISBN: 978-3958670358
Preis: 12,95 Euro

von: kris

„Die Seidene Stadt“ ist ein Gruppenabenteuer für Figuren, die bereits einiges an Erfahrung sammeln konnten und daher im zweiten Heldengrad sind. Das bedeutet, dass auch ihre Gegner und die Umgebung mehr Gefahren aufbieten als früher. Und nicht alles ist von Anfang an klar – sondern zeigt sich erst im Verlauf der Geschichte. Zumal die Helden sich dann auch entscheiden müssen, auf welche Seite sie sich stellen wollen.

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[Rezension] Dunkle Stunden

Autor: Kaiser & Lohwasser (Hrsg.)
Verlag: Verlag Torsten Low
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 421 Seiten
Erschienen: Oktober 2014
ISBN: 978-3-940036-26-1
Preis: 14,90€

von: Moritz

Mal wieder ’ne Anthologie. Drückt mir die Daumen, dass die Geschichten was können. Bei der Recherche habe ich herausgefunden, dass es sich bei dieser Sammlung um das Ergebnis eines gewaltigen Aufrufes handelt. Im „Deutschen Schriftstellerforum“ wurde dazu aufgerufen Geschichten zu einer Anthologie beizutragen und insgesamt kamen wohl 296 bei den Herausgebern an. Klasse. Da sollte genug Qualität dabeigewesen sein, um die etwas über 400 Seiten (mit 25 Geschichten) zu füllen.

Ich zitiere mal aus dem Aufruf: „Was wir wollen: Geschichten voller Düsterkeit, voller Schmerz und Verzweiflung, voller Grauen und Entsetzen, genauso gerne aber auch solche voller Phantasie, Melodie, Wunder und Geheimnis.

Die Geschichten dürfen zum Gruseln und Fürchten sein, zum Staunen und Nachdenken, und auch zum Sehnen und Hoffen. Ebenso willkommen sind ganz eigene Interpretationen der „Dunklen Stunden“, vielleicht sogar jene mit einem Licht am Ende des Tunnels.

Vor allem aber suchen wir Geschichten, die Atmosphäre atmen, die im Gedächtnis bleiben, an die man sich erinnert – gerne oder mit einem (angenehmen) Schaudern im Nacken.

Die Geschichten dürfen mit einer Prise (aber bitte nur einer Prise!) düsteren Humors gewürzt sein, und besonders gerne lesen wir niveauvolle und kluge Geschichten. „

Hört sich gut an, dann mal los!

Klappentext:
Dunkelheit. Ratten, die diese bevölkern. Dazwischen ein einzelner Mensch, dem nichts anderes geblieben ist als zu hoffen …

Ein finsteres Verlies. Etwas ist darin eingesperrt und wartet auf seine Abholung. Doch seine Wärter trauen sich nicht hinab, sie verhandeln miteinander, vielleicht losen sie. Der mit dem kürzesten Strohhalm muss hinuntersteigen …

Ein Professor für Quantenphysik, der sich mit seinen Experimenten weit hineingewagt hat in eine Welt jenseits aller Vorstellungskraft – und zu nahe an etwas, das er einmal für Gott hielt …

Diese und weitere packende Visionen aus Düsternis, Grauen und Verzweiflung versammeln sich in der Dunkelheit zwischen den Buchdeckeln und warten darauf, im Licht der Leselampe enthüllt zu werden. Doch auch Nachdenkliches, Verspieltes und selbst eine Prise Humorvolles schlummert verborgen zwischen den Seiten. 25 Geschichten, die Atmosphäre atmen und an die man sich erinnert – mit einem Lächeln auf den Lippen oder mit einem angenehmen Schauer im Nacken.

Mit Geschichten von Oliver Plaschka, Thilo Corzilius, Andreas Gruber, Markus K. Korb, Fabienne Siegmund, Tom Daut u. v. a.

Die Geschichten:
Insgesamt haben es 25 Geschichten von im Schnitt um die 15-20 Seiten in die gedruckte Veröffentlichung geschafft. Und die sind auch alle wirklich blitzsolide. Da gibt es gar kein Vertun. Von der Grundidee her gefällt es mir ausgezeichnet eine Anthologie auszuschreiben, die als verbindendes Element „Dunkelheit“ haben. Was ich aber ursprünglich für eine Stärke hielt, erweist sich in dieser Anthologie dann doch leider als Schwäche, da die Geschichten zwar dieses Thema alle hervorragend aufgreifen, aber auf so unterschiedliche Art und Weise, dass mir als Leser dann doch der rote (oder beim Thema besser: „der schwarze) Faden etwas verloren geht.

Leider gibt es auch keine richtige „Knallergeschichte“. Die Dinger sind alle auf gleichbleibend ordentlichem Niveau, dass irgendwie zwischendurch der Reiz verlorengeht und ich mich durch die letzten Kurzgeschichten fast schon quälen musste. Und das ist echt schade, weil – wie schon öfters erwähnt – keine wirklich üble oder langweilige Geschichte am Start ist. Vielleicht hätte ich selber einee richtig miese Story beitragen sollen, die den Leser etwa bei der Hälfte vor Angstschweiß triefend geweckt und Zeugnis davon abgelegt hätte, wie gut die anderen Beiträge wirklich sind. Ich tue mich auch an dieser Stelle schwer schwache Geschichten rauszugreifen und Anlesetipps zu geben. Was mir noch recht eindrücklich im Hinterkopf herumlungert ist vielleicht noch die Geschichte, in der ein Autor den japanischen Markt mit absolutem Körpereinsatz erobert. Wenn ihr euch einen Eindruck verschaffen wollt, könntet ihr euch also die Geschichte „amazon.jp“ reinziehen. Die hat schon irgendwie einen Reiz, aber wer schonmal beispielsweise Lovecraft gelesen hat, wird dann auch von der Pointe nicht völlig weggeblasen werden.

Mein Fazit:
Sorry! Ich bin dem Verlag ja sehr zugetan und auch die Idee, öffentlich zu einer Anthologie zu einem bestimmten Thema aufzurufen, finde ich schlichtweg grandios. Aber irgendwie hat keine einzige der Geschichten es geschafft, mich richtig zu packen. Sie rasen im D-Zug-Tempo an einem vorbei und schaffen es auch irgendwie einen zu bedrücken, aber sich nach einer Kurzgeschichtensammlung irgendwie mies zu fühlen kann ja auch nicht das Ziel der Chose zu sein. Oder ich bin einfach nicht die Zielgruppe und die Sammlung richtet sich an Menschen, die sich gerne auf Friedhöfen gegenseitig Geschichten vorlesen und versuchen, sich gegenseitig runterzuziehen.

Die Geschichten sind handwerklich allesamt blitzsauber und es gibt absolut keine Ausreißer nach unten, aber leider gibt es auch keinen Ausreißer nach oben, was aber auch zugegebenermaßen einfach dran liegen kann, dass sie haarscharf an meinem Geschmack vorbeigeschrieben sind.

Also nix für ungut, Konzept gut, Autoren gut, aber ich fühle mich einfach nicht abgeholt. Ist in diesem Fall wohl einfach Geschmackssache.

Meine Wertung:
2 von 5 Dunkle Stunden

[Rezi] Purpur und Schwarz

Autor: K. J. Parker

Verlag: Golkonda Verlag

Seiten: 128

ISBN: 978-3-942396-14-1

Preis: 14,90 €

von: knoedelchen

Der Golkonda Verlag hat diesem Buch ein Hochglanz-Softcover spendiert das neben dem ansprechenden Design auch mit zwei praktischen Klappflügel aufwartet, welche sich prima als Lesezeichen verwenden lassen. Doch nicht nur beim Cover hat sich der Verlag etwas einfallen lassen, sondern auch im Inneren. Die ersten Seiten, welche über die Mitwirkenden informieren, sind mit reichlich Schriftzeichen verziert und auch die Romanseiten selbst sind mit kleinen Details geschmückt. Die Story selbst ist komplett als Briefwechsel aufgebaut. So beginnt jeder Brief mit einer förmlichen Anrede in verzierter, geschwungen wirkender Schrift und endet mit dem Siegel des Verfassers. Es wird klar abgegrenzt zwischen der öffentlichen Depesche und dem privatem Inhalt des Briefes. Was angenehm auffällt ist das auch die „verschnörkelte“ Schrift sehr gut lesbar ist.

Der Inhalt:

Überfälle in einem grenznahen Ortsbereich des Kaiserreiches Vesani veranlassen den neuen Kaiser Nicephorus einen seiner engsten Freunde und Vertrauten als Stadthalter von Obertremissis, um dort die Lage unter Kontrolle zu bringen, zu berufen

Phomio ein Gelehrter, der lieber an einer Universität lehren möchte als der gestellten Aufgabe nachzugehen, sieht sich dieser nicht wirklich gewachsen. Obwohl er seinen Freund und Kaiser das eine ums andere mal bittet ihn ablösen zu lassen, folgt er des Kaisers Bitte und versucht alles um die Überfälle aufzuklären und selbige zukünftig zu stoppen. Doch auch Nicephorus hat seine Probleme. Ihm ist klar das es jederzeit einen Putschversuch gegen ihn geben könnte wenn er das geringste Anzeichen von Schwäche und Verwundbarkeit zeigt. Um dem vorzubeugen beruft er seine engsten Freunde, die er seit seinen Studienzeiten kennt, auf wichtige Positionen. Während es ihm mit deren Hilfe gelingt sich die Generäle und den Landadel vom Leib und unter Kontrolle zu halten, macht auch Phomio Fortschritte bei der Aufklärung.

In gegenseitigen Briefen informieren die beiden einander über die gemachten Fort- und Rückschritte. Sie geben sich gegenseitig Ratschläge, fordern und gewähren Unterstützung oder treiben ihren Spaß miteinander. Schließlich schickt Phomio seinem Freund und Kaiser einen Brief indem er ihn über die Hintergründe der Angriffe und den Initiator des ganzen aufklärt – es erscheint unfassbar!

Fazit:

Als ich das Buch das erste mal in Händen hielt dachte ich: „OK, viel Story kann das bei dem dünnen Büchlein ja nicht sein!“ – Wie das Leben so spielt und lag ich mit dieser Annahme gründlich daneben. Weil das Buch so dünn ist mag es auf den ersten Blick etwas unscheinbar wirken, man sollte es sich aber zweimal anschauen weil es sich als literarische Perle erweist. K.J.Parker beweist in diesem Buch das man nicht immer viele Worte braucht um eine gute Geschichte gekonnt zu erzählen. Die Idee die Geschehnisse in Form eines andauernden Schriftwechsels zwischen den Hauptfiguren zu erzählen erscheint auf den ersten Blick als sehr interessant, erweist sich alsbald aber geradezu als geniale Idee um dem Leser einen Einblick in die Psyche der Charaktere und deren Verhältnis zueinander zu geben. Die Charaktere wirken lebendig, vielschichtig und durch ihren bissigen Humor sind sie sehr sympathisch. Die Handlung des Buches wird sehr flüssig erzählt. Sie wirkt authentisch und ist auch für Leser die keinen Fàbel für Fanatsy haben nachvollziehbar. Der Galgenhumor der Figuren, gerade wenn es um das Berichten einer Niederlage geht sorgt für viel Spaß und lockert das ganze nochmal ordentlich auf.

Das Buch möchte man gar nicht aus der Hand legen was zum einen an den bereits erwähnten bissigen Humor liegt, vor allem aber an der spannenden Geschichte. Während man das eine ums anderen Mal eine Vermutung, was es mit den Angriffen auf sich hat und wer wohl dahinter stecken könnte, erscheint die Aufklärung dann absolut verblüffend. Unfassbar aber doch absolut schlüssig und logisch. Ich war ziemlich perplex, denn damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.

K.J.Parker war mir bis zu diesem Buch völlig unbekannt. Nachdem was ich hier lesen durfte, werde ich mir mit Sicherheit weitere Bücher aus ihrer Feder zulegen.

Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen der eine gute, spannende Geschichte zu schätzen weiß und sich humorvoll unterhalten lassen möchte. Für mich gehört dieses Buch den zum Besten was ich dieses Jahr gelesen habe.

5 von 5 Kaiserbriefen!

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