[Rezension] OZ – Ein Fantasy-Spielbuch

© Mantikore

Seit einigen Jahren wächst das Interesse an Fantasy-Abenteuer-Spielbüchern wieder. Und dabei legt man nicht mehr nur die Klassiker auf, auch neue Autoren drängen auf den Markt und greifen dabei auch Klassiker auf. Hierzulande dürfte „OZ“ eher durch den Spielfilmklassiker aus dem Jahr 1939 bekannt sein. In Amerika gehört die Reihe von Frank L. Baum zu den Kinderbuchklassikern, die fast jeder kennt. Jonathan Green erzählt nun aber nicht die Geschichte nach, sondern präsentiert eine moderne und zeitgemäße Fortsetzung.

INHALT
Wieder einmal ist es ein Wirbelsturm, der Dorothy Gale zurück in das zauberhafte Land OZ verschlägt. Auf der Suche nach ihren Hund Toto und einem Weg nach Hause muss sie aber feststellen, dass das Gesicht des Landes stark verändert wurde – und zwar nicht zum Guten. Eine unheilvolle Macht hat nach dem Weggang des weisen und gütigen Zauberers die Macht in der Smaragdstadt an sich gerissen und sie ist gefährlicher als alle Hexen zusammen.

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[Rezension] Leviathan Rising

Autor: Jonathan Green
Verlag: Luzifer Verlag
Reihe: Pax Britannia, Band 2
Format: broschiert
Seitenzahl: 428
Erschienen: 2014
ISBN: 9-783835-030-4
Preis: 13,95 €

von: Moritz

Neues von Ulysses Quicksilver. Da bin ich dabei!

Klappentext:
In 80 Tagen um die Welt – mit Stil!
Dieses vollmundige Versprechen der Carcharodon Shipping Company soll mit der Jungfernfahrt des beeindruckenden Unterwasserkreuzfahrtschiffs Neptune auf die Probe gestellt werden.
Doch bereits wenige Tage nach dem Besuch der Unterwasserstadt Pacifica kommt es zur Katastrophe. Die Neptune wird Opfer einer Sabotage, welche das Schiff in die bodenlose Tiefe des Meeres sinken lässt. Gefangen auf dem Meeresgrund, haben die Probleme für die Überlebenden gerade erst begonnen. Denn hier unten lauert ein jahrzehntelanges Geheimnis auf sie.
Leviathan ist erwacht und erhebt sich hungrig aus der Tiefe.

Zum Inhalt:
Ulysses und einige bekannte Gesichter von Magna Britannia befinden sich also auf dem im Klappentext geschilderten Unterwasserkreuzfahrtschiff. Dieses wird sabotiert, sinkt und wird von einem riesigen Kraken angegriffen. Aber das ist nur ein Teil der Gefahr, in der die Überlebenden schweben, denn einer von ihnen scheint ein Mörder zu sein, der es auf sie abgesehen zu haben scheint. Sie entkommen der Neptune und retten sich in eine Unterwasserstation, wo sie einem 25 Jahre alten Geheimnis auf die Spur kommen. Nun dreht der Mörder der Gruppe so richtig auf und dezimiert die Anzahl der bisher noch Überlebenden empfindlich. Dieses Unterwassersetting gemischt mit der Bedrohung von außen und der „10 kleine Negerlein“-Bedrohung von innen funktioniert super! Das macht echt Spaß. Wenn jetzt noch die Figuren etwas spannender gezeichnet wären, würde ich mich locker wieder im Vier-Punkte-Bereich einfinden.
Auch habe ich als alter Krimi-Profi den Bösewicht nur allzu schnell enttarnt, das wäre noch etwas subtiler gegangen, um die Geschichte noch etwas spannender zu erhalten.
Den Abschluss bildet ein fieser kleiner Cliffhanger – eine Wendung, die, so hoffe ich doch sehr, nicht nur ein kurzfristiger Schockeffekt war, sondern in weiteren Bänden der Serie wieder aufgegriffen werden wird…

Neben der Hauptgeschichte gibt es noch eine kurze Bonus-Erzählung „Vanishing Point – Fluchtpunkt“. Hier ist Ulysses zu einer Seance bei einer Verflossenen eingeladen, die dazu führt, dass die Anwesenden eine Maschine im Keller überprüfen, die der Vater von Ulysses Ex-Freundin kurz vor seinem vermeintlichen Tod konstruiert hat. Halbwegs interessant sind noch die politischen Irrungen und Wirrungen, aber ansonsten bleibt die Geschichte eher blass – auch das Schicksal des Vaters hat mich sowas von kalt gelassen.

Mein Fazit:
Puh! Die Figuren bleiben total blass, die steampunkige Hintergrundwelt wird völlig aus den Augen verloren – bloß gut, dass die Handlung klasse ist und mitreißt. Die kurze zweite Geschichte des Bandes hätte ich persönlich nicht gebraucht, die reißt die Wertung nochmal um 0,5 Punkte in die lichtlose Tiefe des Marianengrabens.

Meine Wertung:
3 von 5 Oktopusse

[Rezension] Unnatural History

Autor: Jonathan Green
Verlag: Luzifer Verlag
Reihe: Pax Britannia, Band 1
Format: broschiert
Seitenzahl: 370
Erschienen: 2013
ISBN: 9-783943-408195
Preis: 13,95€

von: Moritz

Eine steampunkige Welt des Jahrs 1997? Immer her damit!

Klappentext:
Zwei Monate vor den Feierlichkeiten zum 160. Thronjubiläum von Königin Victoria wachsen Unsicherheit und Unzufriedenheit in Magna Britannia.
Eine revolutionäre Sekte namens Darwinian Dawn verbreitet Angst und Schrecken in Londons Straßen. Mysteriöse Schattenwesen streben nach Einfluss und Macht.
Nichts ist wie es scheint, während die Uhr des Big Bens das Jahr 2000 ankündigt… und damit das Ende der Welt.

Zum Inhalt:
Poah. Schon der Klappentext liest sich total cheesy. Da gibt sich aber ein Autor die volle Pulp-Kante. Fehlen bloß noch Dinosaurier…

… okay. Die gibt es dann im Verlauf des Buchs auch noch. Hat dieser Johnathan Green ein Glück, dass ich auf so etwas stehe, denn ansonsten hätten sein Dandy-Protagonist Ulysses Quicksilver, die von einer steampunkigen Maschine angetriebene Queen Victoria und die Dinosaurier im Londoner Zoo keine Chance die 1 Punkt Grenze von unten kommend zu überspringen.

Nun, der steampunk-Hintergrund kommt nur selten zum Tragen – etwa bei der Lebenserhaltungsmaschine der Queen oder bei den Transportmitteln, die beim Anschlag im Zoo eine größere Rolle spielen, aber das stört mich wenig, denn Mr. Green hat etliche schön-spinnerte Ideen wie ein Mittel das ein Wesen (beispielsweise einen Mensch) auf genetischer Basis langsam evolutionär zurückentwickelt, bis es irgendwann wieder zu einer Art Ursuppe wird.

Den Helden – Ulysses Quicksilver, also Odysseus Quecksilber, empfand ich zu Beginn als etwas quartermainig, später wurde er aber eher jamesbondesk, in besseren Momenten erinnerte er sehr an Indiana Jones. Sind ja alles nicht die schlechtesten Referenzen und ich könnte mir einen schlechter zusammengeklaute Protagonisten vorstellen. So richtig an Konturen gewinnt er zwar nie, aber man mag ihn schlussendlich doch und er trägt – soviel kann ich schon sagen – auf jeden Fall einen Roman im Alleingang. Dazu noch ein interessanter Kriminalfall in Museums-Umgebung, einen fiesen Bösewicht, der eine staatsfeindliche Sekte anführt, einen Bösen im Hintergrund und viele, viele Kämpfe und scharfe Bräute und fertig ist der Pulp-Cocktail! Wohl bekomm’s!

Mein Fazit:
Keine große Literatur, aber es liest sich verdammt flott runter. Was will man im Pulp-Genre mehr? Ich finde den Helden ganz cool und war von den teilweise ziemlich abgefahrenen Ideen jederzeit gut unterhalten. Also alles super! In der Badewanne oder krank auf dem Sofa definitiv eine hervorragende Wahl.

Meine Wertung:
3,5 von 5 Steampunk-Queens