Karneval der Rollenspielblogs: Seuchen und Krankheiten (März 2020)

Im März ist das Thema des Karnevals der Rollenspielblogs sehr aktuell, schließlich dürften die meisten von uns die Hamsterkaufattacken vieler Mitmenschen mitbekommen haben. Nein ich habe mich dieser Mehrheit nicht angeschlossen und wie wild im Supermarkt rumgeboxt. Aber ich gesteht, ich habe mir doch Gedanken gemacht, ob ich an diesem Umzug teilnehme… und hier ist dann mein Beitrag, welcher ein Blick ins Archiv ist.

Dieser Umzug wird von Spiele im Kopf präsentiert. HIER findet sich der Startpost.

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Beschreibender Text eines E-Books mit Rezensionshintergrund! Dirty Nerd – Texte von der dunklen Seite des Nerdtums

Autor: David Grashoff
Illustration: Timo Grubing
Format: ebook (Mobi)
ASIN: B00N869IXI5

von: QuackOnaut

Wer kennt sie nicht, diese Betamännchen. Meist bebrillte Typen von in der Regel schmächtigem Körperbau deren einzig schlechte Note die sechs in Sport ist. Die für Mädels schlichtweg nicht Existent sind und als ständiges Opfer für die Schulraudis herhalten müssen. In der Schule verspottet, als Hacker gefürchtet und von der NASA einbestellt wenn es gilt die Welt zu retten. – NERDS!

Doch Nerds sind nicht immer die unschuldigen, naiven Eierköpfe die wir aus dem Fernsehen kennen. Nein Nerds haben durchaus auch eine dunkle Seite und eben diese dokumentiert David Grashoff sehr amüsant und treffend in seinem Buch „Dirty Nerd – Texte von der dunklen Seite des Nerdtums“. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von insgesamt 36 SLAM-Texten und drei Kurzgeschichten.

Doch Zappen wir mal durch die Texte:

Den Anfang macht „Don’t fuck with Bludbadbitch69!“ indem eine Programmiererin anlässlich der Kritik ihres Chefs eine Schimpftirade am Telefon loslässt, die nerdiger nicht sein könnte und mir persönlich ein paar gute Ideen für eventuelle Diskussionen mit meinem Chef mitgegeben hat.

In „Ein Sommer in den Achtzigern“ begleiten wir drei pubertierende Jungdetektive die sehr interessante Lösungsmethoden für die Aufklärung des Falls eines verschwundenen Haustieres entwickeln, um die Belohnung abzugreifen.

Freunde von Roadtrip-Movies kommen in „Das Leben ist kein Schlager von Roberto Blanco oder wie das Karma mich dafür bestraft hat, dass ich einmal ein Jesus-Lebt-Plakat durch ein K erweitert habe.“ auf ihre Kosten. (Oh Man ist das ein gehämmerter Titel 😉 )
In der unser Protagonist einen Selbstfindungstrip der ganz besonderen Art beschreibt.

Wer sich jetzt mit der Flachen Hand vor die Stirn schlägt und meint das es nicht noch bekloppter und überdrehter abgehen könnte, wird mit „Mein Gemüse“ an den Rand des Wahnsinns geführt. Hier erfahren wir mehr über den letzten wahren Action-Helden, dem Supermacho und wirklichen Master of the Universe – Zack Boner!

Ruhiger aber nicht minder unterhaltsam geht es mit „Schreiben ist an sich keine Zauberei, wenn man nicht ständig abgelenkt … oh mein Gott, was macht die Frau denn da mit der Lavalampe?“ weiter. Dieser Text ist definitiv der Beweis dafür warum Nerds keine Tagebücher schreiben sollten.
Wenn doch, dann bitte veröffentlichen.

Wer Rollenspieler und regelmäßig auf Con’s anzutreffen ist, wird sich in „Ein ganz normaler Tag aus dem Leben eines Rollenspielers“ wiederfinden. Das ganze ließt sich wie ein Tatsachenbericht bei dem man die ganze Zeit denkt: „Kenn‘ ich!“

Doch hast Du nicht auch schon des öfteren Mal mit dem Gedanken gespielt, eine Antwort auf diese in grottenschlechten Deutsch verfassten Werbebotschaften zu Antworten die dein E-Mailpostfach und die Internetleitung verstopfen? In „Email von Julia_x“ erfahren wir wie es richtig geht.

Zwar nicht wegen SPAM aber trotzdem gewarnt sein, wer eine blühende Phantasie sein eigen nennt. Die sollten sich gut überlegen ob sie „Wie die Drogen Jack Wolfsskin davon abhielten den Rock’n’Roll zu töten.“ wirklich lesen wollen. Ich bekomme die Bilder eines Nackten, nur mit einer Spongebob-Socke über sein bestes Stück gestülpten, um einen Scheiterhaufen aus brennenden Jacken tanzenden, Champignons verzehrenden Irren nicht mehr aus dem Kopf!

Wer als Nerd zu Schulzeiten gehänselt, verdroschen und einfach nur jede verdammte Sekunde gedemütigt wurde, kennt sie, die Rachephantasien wie sie in „Das Nerdperium schlägt zurück“ beschrieben werden. Wer sich zu passenden Racheaktionen noch nichts hat einfallen lassen, sollte hier ein paar gute Ideen abgreifen können.

Sollte der geneigte Leser jetzt noch immer nicht wissen, was ein Nerd ist oder sich fragen warum es so viele unterschiedliche Nerds gibt, der bekommt mit „Die Nerdklassen“ eine kleine Einführung in die unterschiedlichen Nerdtypen zum besseren Verständnis vermittelt. Jede einzelnen Nerdklasse wir in einem recht kurzen aber treffenden Text beschrieben was ein wenig an die Charakterbögen eines Rollenspiels erinnert.

Nachdem wir nun über die Nerdklassen ausreichend informiert wurden, wird es zeit das neu erlangte Wissen sacken zu lassen. Wer wissen will wie man in der Disziplin der korrekten Entspannung zum Meister wird, für den ist „Entspannt bis zum bitteren Ende“ der perfekte Leitfaden. Denn nur die Entspannten überleben.

„Alles kann nichts muss“ ist die Devise einer recht amüsanten Dokumentation über einen neuen aufstrebenden Star in der Swinger-Szene. Hier muss der Leser gute Nehmerqualitäten unter Beweis stellen, standhaft sein und eine Menge einstecken, denn es wird verdammt hart für die Lachmuskeln.

Wer einen Zockerabend dem Besuch in einem Swingerclub vorzieht, wird in eben dieser Geschichte „Der Zockerabend“ auf seine Kosten kommen und so nebenbei noch einen guten Hinweis bekommen.

Falls man eher zur Samstag-Abend-Fernsehen-Fraktion gehört, mag man sich des öfteren mal über die Qualität des Fernsehprogramms der hiesigen Sendeanstalten seine Gedanken gemacht haben. In „Ich kann gar nicht so viel Fernsehen gucken wie ich kotzen möchte“ teilt David Grashoff seine Einschätzung des Programms mit.

Vielleicht mag diese Einschätzung auch von dem Umstand ausgelöst worden sein das die gute heile Fernsehwelt in den letzten Jahren gelitten hat. In „Vampire sind die neuen Pferde“ erfahren wir zumindest, warum im Sonnenlicht glitzernde, anstelle unter Schmerzensschreien in Flammen aufgehende Vampire uncool sind.

Wer sich jetzt berufen fühlt einen neuen Roman zu schreiben um der Flut an schlechter Literatur entgegenzuwirken, aber verdammt nochmal keine Ahnung hat wie es geht, sollte sich auf das Wesentliche konzentrieren. Nehmt Euch ein Beispiel an „Eine Zombie-Wimmelbuch-Geschichte“.
Hier hat sich Grashoff ganz auf das wesentliche Konzentriert. Keine im Sonnenlicht glitzernde Vampire, keine tiefgreifende philosophische Erklärung über den Sinn des Lebens oder komplizierte Liebesgeschichten. Es geht schlicht um eine Unmenge an Zombies und den Fakt das wir alle am Arsch sind, wenn die Zombiekalypse ausbricht.

Ich gebe zu das mag für dein einen oder anderen ein Zombie zu viel gewesen sein und man mag sich Fragen was aus den Helden der Kindheit geworden ist. Wer eine Antwort auf diese quälende Frage sich wird sie in „From Hero to Zero“ bekommen.

Die Antwort mag schockieren, aber keine Sorge, denn wer jetzt gestresst sein sollte für den hält Grashoff ein Hausmittel zur Entspannung bereit. In „Die Masturbation ist der Puff des kleinen Mannes!“ werden wir über die Therapeutische Wirkung der Masturbation, der Auswahl der richtigen Vorlagen und einem recht pragmatischen Ansatz für anstehende Aufklärungsgespräche informiert.

Wer sich stattdessen lieber abreagieren und seiner kriminellen Energie freien lauf lassen möchte, für den hält „Auf die Bremse treten oder auch Breaking Bad“ eventuell die richtige Antwort bereit.

Für alle diejenigen, denen die beiden vorangegangenen Empfehlungen nicht zugesagt haben, können Trost in einer Brieffreundschaft finden. Gute Ansätze findet der geneigte Leser in einem „Brief an Vladimir Vladimirovich Putin“.

Sollten sich die eine oder andere Leserinnen unter uns befinden und ihnen eine Brieffreundschaft nicht ausreichen, so bleibt noch eine persönliche Beziehung mit einem Nerd. Doch auch Nerds haben ihre ganz eigenen Vorstellungen von ihren Partnerinnen. In „Mein kleines Nerd-Mädchen – SciFi-Edition“ erfahren wir, was sich der SciFi-Nerd von Heute unter einer idealen Partnerin vorstellt.

Damit es aber auch von Seiten paarungswilliger Nerds klappt, sollten diese einige Tipps bezüglich ihrer Postings auf sozialen Netzwerken berücksichtigen. Die besten Tipps bekommen wir in „Meine Facebook Erkenntnisse“ vermittelt.

Ist man an dieser Hürde gescheitert, so kann man ja immer noch eine WG mit der „Liga der außergewöhnlichen Mitbewohner“ eröffnen und sich beim Frühstück mit Jesus und dessen Vater über das Thema Frauen unterhalten bzw. sich den einen oder anderen Tipp von Spiderman holen und ihn Fragen wie ihm die Frauen ins Netz gehen.

Verfügt man über genügend Kapital kann man sich das Leben recht durchgeknallt gestalten. Wer diesbezüglich keine Ideen hat sollte sich „Tanzt, Nutten, tanzt!“ durchlesen.

Sollten die monetären Mittel knapp und die Sause nicht nach dem eigenen Geschmack sein, so kann sich das Nerdmännchen von Heute auch Beziehungstipps von seinem besten Stück geben lassen, ganz so wie in „Gute Freund kann niemand trennen (… außer jemand mit einem Messer)“.

Grund zur Verzweiflung sollte sich aber nicht einstellen, denn auch die Idole und Helden eines jeden Nerds haben so ihre Probleme mit dem Verstehen des weiblichen Geschlechts und den Tücken des Alltags. Wer das nicht glaubt sollte einen Blick in das Logbuch des Captains der Enterprise 2.0 werfen. Einen Auszug daraus präsentiert uns „Ein Tag wie jeder andere an Board der U.S.S Enterprise 2.0“

Vielleicht wäre ein Tapetenwechsel auch mal ganz gut, allerdings eignet sich dazu ein Besuch auf dem Lande wohl eher als die nächste Geschichte. „Wie einst Clint Eastwood“. Zwar geht es auch hier um einen Ausbruch, wenngleich nicht aus dem Alltag sondern von Alcatraz, jedoch besteht die einzig therapeutische Wirkung dieses Textes darin, das der Leser sich wohl mit der flachen Hand von den Schädel klatscht.

Sollte es nicht geholfen haben und man noch immer mit Fragen da stehen, könnte das Dr. Sommer-Team eine Hilfe sein, naja zumindest jetzt wo David Grashoff nicht mehr bei der Truppe ist. Warum? – Lest selbst in „Meine Zeit beim Doktor Sommer Team“!

Gegebenenfalls liegt das Problem aber auch ganz wo anders?! – Es heißt zwar oft: „Da steckt man nicht drin“, aber vielleicht ist ja die eigene Pornosucht schuld an der Trennung von seiner letzten Freundin.

Will oder kann man das nicht einsehen, gibt es ja noch die bequeme Möglichkeit die Gesellschaft für alles verantwortlich zu machen, oder sich einfach mal über das zu beschweren, was in dieser Gesellschaft alles so schief läuft. – Was schief läuft? Lest selbst in „Das geht raus an euch!“

Seit ihr dann endlich auch zur Einsicht gekommen was alles mies läuft? So könnt ihr es unserem Grasi gleich tun und als Superhelden dem Bösen und ungerechten dem Kampf ansagen. Wer bezüglich des Superhelden-Daseins, der Auswahl des richtigen Kostüms oder der Erlangung von Superkräften Informationen benötigt, kann dies in „Helden wie mich“ nachlesen.

Alternativ bleibt da natürlich auch noch das Internet mit seinen diversen Suchmaschinen, doch Vorsicht, man soll nicht glauben was teilweise an Suchbegriffe verwandt wird und was sich die Seitenbetreiber daraus alles ableiten. Ihr glaubt mir nicht, dann lest es selbst in „Wer sucht, der findet“ nach.

Durch einen schlecht gewählten Link zum Thema Weihnachten bin ich einmal auf diese Geschichte gestoßen, oder war es doch eher auf einem Poetry-Slam … Von den ganzen Texten bin ich schon ganz konfus. Aber egal wo war ich, ach ja. „Eine kleine Weihnachtsgeschichte oder alles wird besser durch Zombies … sogar Weihnachten“. Diese Weihnachtsgeschichte sollte man den kleinen besser nicht vorlesen.

Wo wir gerade bei Weihnachten sind! Mit „Palmin ist das Ejakulat Gottes“ geht es weiter. Eine Geschichte die zwar nicht viel Gutes über Weihnachten aussagt, dafür aber einen großen Lob an Palmin bereit hält.

Seinen Faible für Listen bring David Grashoff nicht nur auf seiner Facebook Seite gerne mal zum Ausdruck. In „Listen, Listen. Listem!“ findet man die eine ums andere Auflistung der Dinge die man nicht tun sollte, aber Spaß machen würden.

Doch David Grashoff kann nicht nur gute Slamtexte und Listen verfassen, auch seine Kurzgeschichten von denen er gleich drei Stück zu diesem eBook gepackt hat können überzeugen.

In „Zwei wie Pech und Schwefel“ begegnen wir zwei Dämonenjäger die im Ruhrpott für Ruhe und Ordnung sorgen und dadurch ins Visier von zwei Mächtigen Dämonen geraten. Diese planen eine Falle um sich der lästigen Jäger zu entledigen.

Weiter geht es mit „Herrn Sanders“ einem Serienkiller der von einem Dämonen im Auftrag Luzifers für die Hölle angeworben werden soll. Doch wer sich mit dem Teufel auf ein Spielchen einlässt erlebt eine Böse Überraschung.

In „Seelenlos“ erleben wir das auch nach dem Tod nicht alle Probleme erledigt sind und das Vertrauen ein Fehler sein kann. Denn auch nach dem Tod lauern gefahren.

Mein Fazit:
David Grashoff präsentiert das Nerdtum auf eine Weise die durchweg zu unterhalten weiß. Wer wie ich den einen oder anderen Text schon mal live von ihm vorgetragen erlebt hat, wird sich unweigerlich dabei erwischen in Grasi’s Notation zu verfallen. Hätte ich Brille und Schlapphut, hätte ich mir diese aufgesetzt und eine dicke Version von ihm zu mimen, während ich die Text von dem Spiegel laut aufsage. – Nerdstyle.

Grashoff zeigt bei den Texten was er drauf hat, egal ob es tiefsinnig, zum lachen, absolut Abstrus oder einfach nur durchgeknallt ist. Er trifft genau den Punkt und schafft es das selbst Texte wie „Eine Zombie-Wimmelbuch-Geschichte“ unterhalten.
Bei der Auswahl der Titel für die eine oder andere Geschichte frag ich mich zwar wie viel LSD, Koks und Alkohol im Spiel gewesen sein muss und warum ich nix abbekommen habe, aber hey, dass ist künstlerische Freiheit und die Titel machen Neugierig.

Die Anordnung der Text passt, fragt mich nicht warum, es ist einfach so. Sehr schön finde ich das Grashoff bestimmte Themen immer wieder aufgreift, seien es Zombies, das miese Fernsehprogramm oder im Sonnenlicht glitzernde Vampire.

Aber bei allem Lob, und ich habe mich beim Lesen wirklich amüsiert, gibt es auch einen dicken Minuspunkt. Es hätte dem Buch nicht geschadet wenn man nochmal mit der Rechtschreibkorrektur und Grammatikprüfung drüber gegangen wäre. Die teilweise doch recht groben Schnitzer verhageln einem die Freude am Lesen dann doch ein wenig.

Meine Bewertung:
4,5 von 5 Zombie-Nerds

[Film-Rezension] A Little Bit Zombie

Darsteller: Stephen McHattie, Kristopher Turner, Crystal Lowe, Shawn Roberts
Regie: Casey Walker
Format: DVD PAL Dolby DTS
Sprache: deutsch
Region: 2
FSK: ab 16 Jahren
Studio: Ascot Elite Home Entertainment
Laufzeit: 83 Minuten
Erschienen: 2012
EAN: 7613059402737

von: Würfelheld

Nachdem ich letztlich einen Zombie-Roman konsumiert habe und dieser auch erträglich war, dachte ich mir, probiere es auch nochmals mit einem Kroppzeugfilm und schau ob das Genre mittlerweile wieder was gutes abliefert. Also ganz blauäugig an diesen Film heran.

Zur Story:
Steve seine Verlobte Tina und das befreundete Pärchen Craig und Sarah wollen ein paar ruhige Tage verbringen. So gesehen die letzten ruhigen Tage vor der herannahenden Hochzeit von Steve und Tina. Dafür schotten sie sich ab und machen sich an die Planung. Als Steve allerdings durch einen kleinen Mückenstich, dem er anfänglich, keinerlei Bedeutung beimisst, mit dem Zombie-Virus infiziert wird, beginnt ein Lebenswandel den sich keiner der vier jemals hätte vorstellen können. Steve verwandelt sich immer mehr in einen Zombie, so wird sein Verlangen nach Hirn, anfänglich noch egal welches Hirn – ob Affe oder Krokodil, Hauptsache glibbrig, immer größer! Wie durch Zufall finden die vier eine Art Zombie-Enzyklopädie die ihnen verrät wie es mit Steve weitergehen wird und das sein Verlangen nach Hirn mit den Ersatzhirnen von Tieren nicht lange gut gehen wird, denn er braucht Menschenhirn.

Bei einer Hirnbesorgung läuft die Gruppe oldschooligen Zombiejägern über den Weg, welche von ihren Erfahrungen und der derzeitigen Suche berichten.

Na wenn sollten sie wohl suchen – richtig – Steve.

Die Ereignisse spitzen sich dann zu, den Steve wird immer unerträglicher und auch herausfordernder, sodass am Ende eine Konfrontation zwischen seiner Gruppe und den Zombiejägern unausweichlich ist.

Das Setting:

Wir befinden uns in einer etwas abseits gelegenen Gegend, wie es für solche Filme die Regel erscheint. Die sich in der Nachbarschaft befindlichen Geschäft- und Wohnhäuser sind US-Like.

Die Charaktere:
Hier stellt sich einfach nur eine Frage: Wer hat den größten Sockenschuß. Gute unterhaltende Leistung der Darsteller ohne dass das Gefühl aufkommt das man sich zu Ernst nimmt.

Bild und Ton:
Nichts besonderes, es ist alles da wo man es erwartet. Die Spuren passen überein, der Sound nimmt nicht die Überhand bzw. Übersteuer nicht. Die Syncro sitzt an der passenden Stelle.

Mein Fazit:
Mit A Little Bit Zombie greift man zu einer gut unterhaltenden Zombie-Komödie die mit ihrer Laufzeit genau umzugehen weiß. Die „Lacher“ sitzen an den richtigen Stellen und man merkt ziemlich schnell dass der Film sich selber nicht so ernst nimmt. Das ist nicht im geringsten störend, sondern sorgt eher dafür das der entsprechende Flair noch besser rüber kommt. Natürlich spielt der Film mit Vorurteilen, nimmt diese aber gekonnt auf und bringt dazu einige passende Lacher.

Wer auf kurzweilige Unterhaltung mit Kroppzeugs steht und das alles nicht so total Ernst nimmt, ist bei A Little Bit Zombie genau richtig aufgehoben.

Meine Wertung:
4 von 5 Glibberhirnen

[Rezi] Teutonic Horror

 

Autor: Michael Schmidt

Verlag: SelfPublishing

Format: broschiert, 174 Seiten

Erschienen: März 2013

ISBN 13: 9781483980959

von: Würfelheld

 

Teutonic Horror siedelt sich im Bereich der unheimlichen Phantastik an, von daher auch der Untertitel Unheimliche Geschichten.

Zwischen den Deckel hat Michael Schmidt fünfzehn Kurzgeschichten vereint, die teilweise schon in anderen Publikationen erschienen sind.

Zum Inhalt:

Im folgenden möchte ich kurz ein paar Worte zu einigen Kurzgeschichten schreiben, die aus meiner Sicht die Spannweite der Sammlung gut zeigen.

An Anfang macht „Volldampf voraus“. Darin geht es um die Symbiose zwischen einem Lokführer und seinem dampfbetriebenen Zug. Dabei geht es nicht nur um Arbeit sondern auch um die Verschmelzung ihrer Gefühle.

Weiter geht es mit „Remanenz“. Dabei handelt es sich um eine Zeitreisegeschichte, wobei es auch hier um die Behebung von geschichtlichen Fehlern geht.

„Rhythmus der Angst“ zeigt auf, dass man für sein Tun auch die Konsequenzen tragen muss. Dabei wird die Thematik Flucht als nicht vorhanden bzw. relevant abgetan.

„Abgründe“ vermittelt einem, das die Münze immer zwei Seiten hat und man nicht auf den ersten oder zweiten Blick erkennt wer Jäger und wer Gejagter ist und ob dieses evtl. Überdacht werden muss. Das Ganze wird mit ein wenig Vampirismus gepaart.

„Der Tod ist dir sicher!„ man kennt es, man erlebt manche Sachen immer und immer wieder. Man kommt sich vor, als ob man im Repeat-Modus gefangen ist und es nur einen Ausweg gibt.

Mit „Ein Stein in der Mauer“ geht es dann weiter. Eine Story, die einem an der Wahrheit zweifeln lässt. Aber was ist es dann? Virtualität, überlappende Realität oder harter Stoff.

An dieser Stelle zitiere ich aus meiner HUNGER-Rezi, da die folgende Story in dieser Anthologie enthalten war:

 

Es gibt Tage die sollte man schnell vergessen oder mit viel Alkohol aus dem Gedächtnis tilgen. Was ansonsten alles passieren kann, zeigt uns Michael Schmidt in Der gebrauchte Tag.

In „Maria“ lernen wir eine weitere Spezies der Phantastik kennen, nämlich Werwölfe. Aber damit nicht genug, wir bekommen einen Einblick in die Gefühlswelt und ihrer Fähigkeit sich in Zaun zu halten.

Man kennt es, man trifft sich und möchte schön gemütlich durch die Natur wandern. Aber was passiert, wenn das Geplante von der Wahrheit abweicht und der Wahnsinn die Oberhand erhält, erfährt man in „Ruppert“.

Mein Fazit:

„Teutonic Horror“ bietet fünfzehn spannende und wahnsinnige Geschichten, welche einiges an „schwarzen Humor“, etliche Ironie und viel Horror in sich haben.

Es fiel mir beim lesen der Kurzgeschichten größtenteils schwer ein Ende zu finden und das Buch auch mal für eine Pause beiseite zulegen. Überrascht war ich, als ich bereits am hinteren Buchdeckel angelangt war. Leider konnten mich nicht alle Kurzgeschichten gleich stark überzeugen. Teutonic Horror hinterlässt aber einen guten Eindruck.

Meine Bewertung:

4 von 5 Teutonen

Weitere Informationen:

Michael Schmidt im Netz

 

[Rezi] HUNGER – Die Zombie-Horror-Anthologie

Herausgeber: David Grashoff & Pascal Kamp

Verlag: Blitz

Erschienen: Dez. 2012

Format: broschiert, 480 Seiten

ISBN 13: 978-3-89840-348-1

von: Würfelheld

David Grashoff und Pascal Kamp haben ihre Krallenhände in das fleischliche Dasein der deutschen Autorengemeinde geschlagen, um der Spezies Zombie eine Anthologie zu widmen. NEIN dies ist keine Lobpreisung auf erotische und glitzernde Wesen die in den letzten Jahren über die Kinoleinwände und LCD Schirme der Nation flimmerten, sondern ein Blick auf die harte Wirklichkeit. So werden uns 22 Geschichten und dazu passende Grafiken in broschierter Aufmachung geboten! Das Cover deutet einem den Weg!

Zum Inhalt:

So damit man sich ein besseres Bild machen kann, werde ich hier auf die einzelnen Storys kurz eingehen. Nach dem Vorwort der Herausgeber geht es auch schon mit der ersten Story aus der Tastatur von Boris Koch namens Fleischspenden los. Zwei ungewöhnliche Typen gehen ihren Streifendienst in einer absurden Gesellschaft in der Zombies mit ein paar Auflagen unter uns leben, nach. Während ihres Dienstes kommt es dann zu einer alltäglichen Streifendienstszene die zu lösen ist. Zynismus spielt eine Rolle.

Weiter geht es mit Der letzte Rockstar von Manfred Lill. Hier dürften wir an einem Konzert von Hector dem Superstar schlechthin teilnehmen. Eine besondere Art Lieder zu intonieren hat Hector dabei schon.

JIHAD von Tobias Backmann folgt dem ganzen. Hier werden Zombies als Sklaven, welche das nationale Rauschmittel Jihad ernten, gehalten. Ihr Eigner spielt dabei eine dubiose Rolle und erweist sich als sehr seltsamer Mensch.

Mit einem Gourmet erfreut uns dann André Wiesler. Hier schreibt er sich in SMS Form seine Schuld von der Seele, wobei das wohl nur an seiner ausweglosen Situation liegen dürfte. Aber trotz allen kann Wiesler es nicht lassen und deckt dunkle Seiten vom Grashoff auf.

In Apocalypse Marseille versetzt uns Andreas Gruber in ein endzeitliches Frankreich. Dort lässt er einen Geldeintreiber, der kurz vorm Ableben steht, mal eben etwas auf den Putz hauen.

Wenn Zwölfjährige sich die Nasen an den Kinovorschauvitrinen plattdrücken, dann liegt das wohl daran, dass sie für richtige Filme noch zu jung und für Kinderfilme zu alt sind. Aber welche Phantasien sich in den Köpfen dieser Halbstarken bilden können, bringt uns Christoph Marzi in Die schreckliche Insel der Hungrigen Zombies näher.

Im Stile alter B-Movies geht es in Die Tankstelle der lebenden Zombies von Markus K. Korb weiter. Markus zeigt dabei auf, was passiert wenn eine Gruppe Verlierer an einer Tankstelle ihren Abend verbringen und dabei erfahren das die Toten aus ihren Gräber aufstehen und die Lebenden angreifen.

Bis der Tod uns scheidet aus der Feder von David Grashoff füllt als nächstes die Buchseiten. Hier wird aufgezeigt, welche Opfer jeder Einzelne bringen muss, um nicht zum Zombie zu werden.

Weiter geht es mit einem Blick auf die deutschen Poetry Slam Bühnenkultur. Torsten Sträter bringt uns diese und einen abgewrackten Slammer der auf seltsame Weise sein Publikum gewinnt in All Killers, no Fillers näher.

Was passiert, wenn das Virus ausgebrochen ist und man sich nicht sicher sein kann, wer infiziert ist und wer nicht erfährt man in Die Hungrigen Lebenden. Fabian Mauruschat lässt hier Kerkermeister und Opfer nicht nur aufeinander treffen sondern auch die Grenzen transparent erscheinen.

Was einem Mann passieren kann, wenn sich Ehefrau und Mutter immer zur selben Jahreszeit in die Haare bekommen, schildert Michael Siefener in Zombie. Die Story ist wohl als Hinweis an alle Medikamenteinnehmenden Ehemänner zu verstehen.

Anstalten – Zombies ? Michael Tillmann bringt uns in Das Himmelreich der Autisten genau diese Thematik näher. So erlebt man die direkte Nachinfektionszeit und die damit verbundenen Änderungen aus Sicht eines Autisten.

Arbeiten bis über den Tod hinaus und dass in einer verlorenen und vergessenen Gegend. Das ist noch nicht genug, den dieses auch noch für einen Ausbeuter. Dieses beschreibt Christian von Aster in Für die Statistik.

Wenn man sich in einem Mietshaus zu sehr der Leidenschaft hingibt und nicht genau weiß wer oder was seine Nachbarn sind, sollte man immer das Unmögliche in Betracht ziehen. Was einem sonst blüht erfährt man in Lena Falkenhabens Story Die Spur des Geiers.

Mit Zwei Wochen – Ewigkeit zeigt Torsten Scheib was Autoren alles so auf sich nehmen um ein gutes Stück Lektüre abzuliefern. Selbst die Einsamkeit eins Leuchtturmes kommet da in Betracht. Und ohne es vorher zu wissen welchen Realismus und Fiktionen diese Einsamkeit mit sich bringt beschreitet man hier einen neuen Abschnitt des Lebens.

Wenn Menschen ihre Erinnerung gestohlen bekommen und bei dieser Maßnahme etwas falsch läuft, gerät die Welt aus den Fugen. Wie dieses geschieht zeigt Nina Horvath in Gestohlene Erinnerungen.

Es gibt Tage die sollte man schnell vergessen oder mit viel Alkohol aus dem Gedächtnis tilgen. Was ansonsten alles passieren kann, zeigt uns Michael Schmidt in Der gebrauchte Tag.

Unversicherbar von Wolfgang Hohlbein bringt uns den alltäglichenWahnsinn der bei Versicherungen abläuft näher. Wenn dann aber noch Zombies hinzukommen wird das ganze noch bizarrer.

Die Weltherrschaft liegt in den Händen der Zombies. Wie es dann mit den Menschen weitergeht, erfährt man aus einem Tagebuch in Artgerechte Haltung von Falko Löffler.

Eine Mischung aus bekannten Shows und Filmen schraubt Markus Heitz in Unverhofftes Ende zusammen. Man bekommt einen Blick hinter die Kulissen von Raffgierigen TV Produzenten. Erschreckend wird es dann bei den Fans und deren Hingabe.

Thomas Plischke macht mit seiner Story Der Hunger nach der Schlacht die Sammlung komplett. Hier wird aufgezeigt was Überlebenden nach einer Schlacht so alles für Gefahren begegnen können und das nicht nur aus dem eigenen Lager.

Mein Fazit:

Ich muss gestehen, als ich das erste Mal bei Facebook über HUNGER gestolpert bin, habe ich mir gedacht „oh nee wer braucht sowas?“. Mittlerweile ist HUNGER erschienen und ich habe mir die mehr als 470 Seiten und 22 Storys zu Gemüte geführt. Und was soll ich sagen, HUNGER konnte mich wirklich überzeugen, den man findet ein weites Spektrum an Storys abseits dieser, aus den letzten Jahren bekannten, Kuschelwesen, Kein Klimmbim sondern richtig gute oldschoolige Zombiestorys mit platzenden Schädeln, sabbernden Gebissen, fauligen Gerüchen und abgesägten Schrotfinten. Es fiel mir sehr schwer HUNGER aus den Händen zu legen, den trotz der sehr detailliert beschriebenen „Ekelszenen“ war man auf mehr gespannt. Manche Ideen und deren Umsetzung, sprich den Versatz in eine Zombiewelt, haben mich wirklich überzeugt. Auch die Abrechnung mit einigen Klischees bzw. nervigen Alltagsbeschallungen aus der Glotze kommen echt gut an.

Leider gab es aber auch Lichtstrahlen, die den Zombies zu schaffen machten. So hätte ich mir an manchen Stellen mehr Unvorhersehbarkeit gewünscht.

Ich hoffe das war nicht die letzte Anthologie die den Hirnfressenden Untoten gewidmet worden ist.

Somit komme ich zu folgender Bewertung:

4,25 von 5 Hirnlutschern!

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Weitere Infos:

Blitz Verlag im Netz

HUNGER bei Facebook

Interview mit David Grashoff – Ein Herz für Zombies

[Interview] Ein Herz für Zombies! Grashoff spricht über HUNGER – die Zombie Anthologie

Hallo David,

es gibt neues von Deiner Schaffensfront zu berichten. Somit vielen dank das Du Dir die Zeit genommen hast.

David Grashoff: Kein Ding. Für die Kunst doch immer.

Dein neustes Projekt heißt HUNGER, eine Anthologie. Worum geht es?

David: Es ist eine Zombie-Anthologie mit über zwanzig Geschichten von arrivierten und neuen Autoren (und Zeichnern), die auf ihre Art und Weise das Thema beleuchten.

Könntest Du uns einen kleinen Einblick in die Storys geben?

David: Es ist wirklich ein Rundumschlag der zombiesken Möglichkeiten. Neben klassischen Geschichten, findet man auch Sci-Fi-Storys und sogar lustige Texte. Es ist für jeden Freund der untoten Gesellen ertwas dabei.

Wenn konntest Du alles zum mitwirken bewegen?

David: Neben vielen Größen des phantastischen Genres (Wolfgang Hohlbein, Markus Heitz, Christoph Marzi uvm …) findet man auch einige Neulinge und Nachwuchsautoren, die sich in diesem großartigen Line-Up austoben dürfen.

Wie bist Du auf die Idee zu HUNGER gekommen?

David: Die Idee kam mir zusammen mit meinem Mitherausgeber Pascal Kamp. Wir fanden, dass Zombies im literarischen Genre einfach zu kurz kommen. Dagegen haben wir etwas unternommen.

Sind Zombies nicht schon längst überholt und Dank der letzten Zeit auch einwenig ausgelutscht und verweichlicht?

David: Ich finde das ganze Horror-Genre ist in letzter Zeit durch diese ekelige Romantisierung von Vampiren und ähnlichen Kreaturen verweichlicht worden. Zombies eignen sich meiner Meinung nach aber nicht für dafür. Das finde ich gut. Im Zombie-Genre geht es ja eigentlich nicht wirklich um die „Monster“, sondern um die Menschen und wie sie in Extremsituationen reagieren. Im Endeffekt ist das Genre auch näher an der Dystopie als an der typischen Horrorgeschichte.

Was hältst Du von diesen Leuchtzombies?

David: Zombies sollten nicht leuchten.

Die Anthologie erscheint beim Blitz Verlag. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

David: Es war ein langer steiniger Weg bis dahin, der sicherlich den Rahmen dieses Interviews sprengen würde. Sagen wir mal, dass wir Herausgeber froh sind mit Blitz und Scratch zwei Verlage gefunden haben, die sich zusammengetan haben, um dieses tolle Projekt zu stemmen.

Wie gestaltete sich die Verlagssuche?

David: Eigentlich hatte ich damit die Probleme, da ich ja meisten attraktive Autoren an Bord meiner Projekte habe. Hier hat es sich allerdings ein wenig schwieriger gestaltet. Aber ich verweise mal auf meine vorherige Antwort.

Was hast Du in naher Zukunft geplant bzw. was können wir von Dir als nächstes erwarten?

David: Im Moment bin ich vor allem in Sachen Nerd-Comedy unterwegs. Ich werde 2013 bei Lektora eine Sammlung von Nerd-Texten aus der Feder verschiedener Poetry-Slammer veröffentlichen und ein zweites ähnlich gelagertes Projekt liegt bereits in der virtuellen Schublade, aber da verrate ich erst etwas drüber, wenn es in trockenen Tüchern ist. 😉

Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte ans Volk überlasse ich Dir.

David: Immer in den Kopf schießen!

WEITERE INFOS

HUNGER bei Facebook

David Grashoff im Netz