[Rezension] Der Terraformer

Autor: Matthias Falke
Verlag: Atlantis Verlag
Erschienen: Nov. 2014
Format: broschiert
Seitenzahl: 300
ISBN 13: 978-386402-189-3
Preis: 13,90 €

von: Würfelheld

Ich hatte einfach mal wieder Lust auf SF und da mir aus den unterschiedlichsten Gründen schon einmal das ein oder andere Werk von Matthias Falke in die Hände gefallen ist, nahm ich mir den aktuellen, vom Enthymesis-Zyklus unabhängigen, Band „Der Terraformer“ vor.

Der Klappentext:
Der Terraformer Anders McCoy lebt in einer Station auf einem menschenleeren Planeten, um dessen Umwandlung in eine bewohnbare Welt zu betreiben. Er glaubt, allein auf dem Planeten zu sein, der in den Sternenkarten als leblos und unbesiedelt gekennzeichnet ist. Eines Tages taucht jedoch ein Mann auf, der sich wortkarg vorstellt und angibt, er sei hier abgesetzt worden. Er bietet McCoy seine Dienste an und erlangt sein Vertrauen. Mit der Zeit kommt seine unfassbare Geschichte heraus. Doch während McCoy noch überlegt, ob er den Erzählungen des Fremden glauben soll, werden sie beide von dessen düsterer Vergangenheit eingeholt. Mit dem Frieden und der Einsamkeit ist es endgültig vorbei. Und es beginnt ein atemberaubendes Abenteuer, das sich der Terraformer in seinen kühnsten Träumen nie hätte vorstellen können …

Zum Inhalt:
McCoy ist in seinen Innersten schon immer ein Einzelgänger gewesen und so wundert es kaum das sich sein Leben zum Terraformer hin entwickelt hat. So geht er in seiner Arbeit auf und es stört ihn in keinster Weise, dass dieser Arbeitsplatz ein Einzelplatz mit nur wenig Kontakt ist, nur die nötigste Kommunikation betrieben wird, wie zum Beispiel Arbeitsberichte oder Nahrungs- und Arbeitsmaterialbestellungen.
Eines Tages erscheint ein Fremder auf McCoys Planeten und sorgt für erhebliches Chaos in dessen Leben, wobei sich schnell herausstellt, dass der Fremde sehr hilfreich ist. Nach einiger Zeit erfahren die neuen Freunde etliches über sich und so muss McCoy feststellen das sein neuer Freund einiges auf dem Kerbholz hat und sich auf der Flucht befindet.
Als die Verfolger auftauchen verhilft McCoy seinem Freund Roderick zur Flucht, was ihm selbst erheblich in Schwierigkeiten bringt Denn die Hilfe endet für McCoy mit seiner eigenen Gefangenschaft. Noch viel schlimmer ist, dass er sich einem Prozess gegenüber gestellt sieht, welcher ihm seine eigenen Verbrechen, welche ihm seine Peiniger andichten, nahebringen.
McCoy kann aber nun auf seine große Anpassungsgabe setzen und so gelingt ihm die Flucht, was eine wilde Hetzjagd zur Folge hat.

Mein Fazit:
„Der Terraformer“ beginnt etwas langsam was der Einbringung der Charaktere in die Handlung geschuldet ist. Somit ist man auch schon beim ersten spürbaren Unterschied, nämlich den zwischen Haupt- und Nebenfiguren, denn die Nebenfiguren erscheinen ein wenig „aus den Ärmel“ geschüttelt. Die Hauptfiguren hingehen sind gut dargestellt und weisen ihre Ecken und Kanten auf.
Die langsame Entwicklung des Buchanfanges, wird durch den zweiten Teil, welcher einer „Hetzjagd“ nahekommt, zwar temporeicher, allerdings hinterließ dies ein merkwürdiges Gefühl welches den Eindruck von „unpassend“ hinterließ.
Das Ende verdient hier im Fazit auch ein Extrawort, denn es kam nicht so überzeugend rüber, sondern eher etwas steif – leider muss man sagen, dass hier Potenzial nicht ausgereizt wurde.
Das die Thematik Terraforming hier nicht im Gänze besprochen wird, sollte jedem bei dem Umfang des Buches klar sein, allerdings ist es schade, das auch hier, nur an der Oberfläche gekratzt wird.
Wie eingangs schon geschrieben, kenne ich ja einige Enthymesis-Bücher und das ist beim Kosum dieses Werkes etwas hinderlich, da die Unterschiede mir persönlich zu gering erscheinen und ich so in dieses Zyklus-Kopfkinofilm verfiel, das ich manchmal unterbrechen musste um zu reseten.
Allerdings muss man sagen, wer auf SF-Popcorn steht, der findet mit „Der Terraformer“ einige Stunden Lesespaß.

Meine Wertung:
3 von 5 bewohnte Planeten

[Rezension] Tödlicher Auftrag

Autor: Joe Haldeman
Verlag: Mantikore-Verlag
Format: broschiert
Seitenzahl: 300
Erschienen: Feb. 2014
ISBN 13: 978-3939212454
Preis: € 12,95

von: Würfelheld

Haldeman, ja der sagt mir etwas. Habe vor langer Zeit mal sein Werk „Der ewige Krieg“ gelesen. Außerdem hat das Cover von diesem Werk irgendwie so ein Touch von etwas älteren und sehr wahrscheinlich meistens eingestaubten Shooter Klassiker wie etwas „Spec Ops“. Also Buch in die Hand, Deckel beiseite geklappt und die Nase reingesteckt.

Klappentext:
Jack Delay, ehemaliger Scharfschütze der US Armee, erhält ein sonderbare Lieferung: Im Paket sind ein Scharfschützengewehr samt Munition und ein paar Tausend Dollar in bar als „Anzahlung“. Der anonyme Absender verspricht noch mehr Geld. Delay soll dafür einen Mann töten. Was Delay zunächst für einen skurrilen Scherz hält wird schnell bitterer Ernst. Bald wird Jack Delay selbst zur Zielscheibe und muss sich entscheiden. Eine atemlose Hetzjagd auf Leben und Tod beginnt…

Zum Inhalt:
Nachdem Jack Delay schwer verwundet wird, muss er aus dem Aktiven Dienst der US Army, als Scharfschütze, ausscheiden. Er schlägt sich seit diesem Ereignis so durchs Leben, denn mit seiner Invalidenrente kann er sich keine großen Sprünge leisten und so beschließt er sich mal als Schriftsteller zu versuchen. Eines Tages erhält er durch seine Agentin ein, für seine momentanen Verhältnisse, unfassbares Angebot. Er soll einen Rohentwurf eines Horrorromans erstellen, wofür er 50.000 Dollar bekommen soll. Ohne lange zu überlegen sagt Jack zu.

Jack macht sich frisch ans Werk, ohne wirklich zu wissen, worauf er sich da eingelassen hat. Nachdem er einige Kapitel fertig gestellt hat, erhält er Post, welche einen Einblick in die sich anbahnende Zukunft erlaubt. Im Paket sind ein Scharfschützengewehr, passende Munition und Unterlagen zu Jacks nächstem Hit enthalten. Außerdem findet Jack eine eindeutige Botschaft, sollte er den Hit nicht durchführen, stirbt seine Lebensgefährtin Kit.

Jack offenbart sich Kit und die beiden beschließen ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, sprich sie fliehen vor den Wahnsinn. Allerdings werden die Beiden schnell wieder aufgefunden und der Wahnsinn geht weiter. Eine wahre Hetzjagd, ohne Rücksicht auf Verluste, nimmt ihren lauf.

Mein Fazit:
Joe Haldeman zeigt mit „Tödlicher Auftrag“ das er weiß wovon er spricht und kann hier auch seine eigenen Vergangenheit einfließen lassen. Das merkt man auch, denn es ist kein Überhang zur Übertreibung oder Ex-Supersoldaten vorhanden. Die Protagonisten haben mich überzeugt und wirkten weder gezwungen noch gekünstelt.

Für mich zwar nicht neu, aber trotzdem erstklassig umgesetzt, finde ich die Perspektivwechsel. man könnte sogar sagen, Haldeman hat zwei Bücher erschaffen. So hat man als erstes die Jack-Perspektive und zum anderen die Horrorroman-Perspektive, die auf gelungene Art und Weise verschmelzen.

Das Ende von „Tödlicher Auftrag“ kommt etwas schnell um die Ecke, allerdings ist zu diesem Zeitpunkt alles gesagt und so bin ich mit einem Lächeln auf den Lippen aus diesem Werk ausgestiegen. Ich freue mich schon auf den nächsten Haldeman.

Meine Wertung:
4 von 5 Scharfschützen

[Rezension] Jet

Autor: Russell Blake
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: Klappbroschur
Seitenzahl: 321 Seiten
Erschienen: Oktober 2014
ISBN 13: 978-3943408379

von: Würfelheld

Ein Buch was mich wieder durch seinen Klappentext bekommen hat und das nicht nur weil mal wieder einer der sagenumwobensten Geheimdienste der Welt, der Mossad, eine Rolle spielt, sondern auch weil ich so ein wenig an die TV Serie Navy CIS und an das Buch „Der Mossad“ denken musste. Also mal sehen ob es hier auch Nackenschläge a la Gibbs gibt.

Klappentext:
Codename: Jet. Alter: 28 Jahre. Jet war einst des Mossads tödlichste menschliche Waffe, bis sie ihren eigenen Tod vortäuschte, um diese Identität für immer zu begraben. Aber die Geheimnisse der Vergangenheit lassen sich nicht einfach abschütteln. Als ihr neues Leben auf einer ruhigen Insel von einem brutalen Angriff bedroht wird, muss Jet zu ihrer geheimen Existenz zurückkehren, um die zu retten, die sie liebt. Eine wilde Achterbahnfahrt voller schockierender Wendungen beginnt … Fans von Lizbeth Salander, SALT und der Bourne-Trilogie werden ihre helle Freude an diesem unkonventionellen Thriller haben, der mit Höchstgeschwindigkeit auf ein erschütterndes Finale zusteuert.

Zum Inhalt:
Jet eine ehemalige Geheimagentin lebt mittlerweile wieder ein bürgerliches Leben, zwar mit einigen Einschränkungen, aber sie lebt. Sie hat sich auch eine neue Existenz aufgebaut, so betreibt sie ein Cafè. Eines Abend findet in ihrer Nachbarschaft Festlichkeiten statt, die Jet veranlassen ihren Laden früher schließen zu wollen. Doch kurz vor dem vorgezogenen Ladenschluss betritt ein merkwürdig anmutender Typ Jets Laden.

Ohne lange zu fackeln attackiert dieser Jet, welche sich dank ihres Trainings und noch immer ausgeprägten Instinkten erfolgreich Verteidigt und den Angreifer überwältigt. Kurz darauf folgen zwei weitere Typen, die jedoch ebenfalls von Jet ausgeschaltet werden können.

Diese Geschehnisse zwingen Jet zu handeln. Es scheint ganz so, als wenn jemand aus Jets Vergangenheit sie loswerden will, nur dafür kommen eine ganze Menge Leute in Frage. So macht sich Jet kurzentschlossen ans Werk und fängt an, der Sache auf den Grund zu gehen. Dafür muss sie einiges an Reisen, Geduld und Hinterhältigkeiten auf sich nehmen.

Meine Meinung:
Russell Blake versetzt seine Protagonisten sehr geschickt in unterschiedliche Zeitlinie bzw. Rückblenden und sorgt so dafür, dass das Buch nicht ins stocken gerät. Die Aufhänger sitzen so perfekt, das man jedes mal fluchen könnte, weil das Kopfkino im „Stop-and-Go“ hängt. Da aber in jeder Einblendung die Aktion so perfekt passt und man so mit wichtigen Daten versorgt wird, merkt man schnell das diese Szenenwechsel genau das Instrument sind, die dieses Buch mit tragen und auszeichnen, denn Russell Blake gelingt es diesen Bilderwahn, den man von der Kinoleinwand her kennt, perfekt ins innere Auge zu transportieren.

Wer in den letzten Jahren die neueren James Bond oder Jason Bourne Filme gesehen hat, wird sich in diesem Thriller schnell verlieben und nach Beendigung wieder von vorne anfangen wollen.

Ein Papiererlebnis, was sich in diesem Genre nicht zu verstecken braucht und mehr als einen Blick wert ist.

Meine Wertung:
5 von 5 Geheimagentinnen