[Rezension] KULT – Die verlorene Göttlichkeit (Rollenspiel, Horror)

© Truant

Als die erste Auflage im Jahr 1991 erschienen, sorgte das Horror-RPG Kult aufgrund der expliziten und kontroversen Inhalte für Gesprächsstoff. Nun ist die mittlerweile vierte Edition des selbstbenannten „Splatterpunk-Rollenspiels“ erschienen, mit komplett überarbeitetem Regelwerk und an die Neuzeit angepassten, modernisierten Inhalten. Und wie schon zu Beginn der 90er Jahre erscheint das Rollenspiel hierzulande auch wieder bbei TRUANT auch wenn diesmal eine (sehr erfolgreich abgeschlossene) Finanzierungskampagne der Veröffentlichung vorausging.

Ist Kult heute noch genauso verstörend wie vor 31 Jahren? Und kann es vor allem spielerisch überzeugen?

INHALT
Der optische Ersteindruck beim Durchblättern des Regelwerks weiß auf jeden Fall schon einmal zu gefallen: Die Farben Schwarz, Weiß und Rot dominieren jede Seite, in deren Mitte die hervorragenden, faszinierend düsteren Illustrationen von Künstlern wie Anton Semenov, Daniel Comerci oder Bastien Lecouffe-Deharme eingebettet sind – alles eingerahmt in goldschimmernden Vignetten. Das sieht nicht nur edel aus, sondern transportiert das beklemmende Ambiente des Spiels auch recht zielsicher.

Weiterlesen „[Rezension] KULT – Die verlorene Göttlichkeit (Rollenspiel, Horror)“

[Rezension] Im Eis (Roman)

© Verlag Torsten Low

Vincent Voss hat im Verlag Torsten Low bisher mehr oder weniger Romane veröffentlicht, die in einer nicht all zu fernen Zukunft spielen, in der eine Zombieapokalypse wütete oder bereits das Land in Trümmern hinterlassen hat. Mit „Im Eis“ geht er sein Lieblingsthema etwas anders an und verneigt sich gleichzeitig ein wenig vor H. P. Lovecraft.

INHALT
Amelie Fischer arbeitet am Institut für Ethnologie in Hamburg. Die Professorin glaubte bisher alles über die deutsche Polarexpedition im Jahr 1878 zu wissen, in der ganz offensichtlich nach einer weiteren eisfreien Passage gesucht wurde. Dann aber werden ihr Aufzeichnungen zugespielt, die all diese Fakten widerlegen.

Weiterlesen „[Rezension] Im Eis (Roman)“

[Rezension] Choose Cthulhu 1: Cthulhus Ruf (Horror Spielbuch)

© Mantikore Verlag

Nach wie vor erfahren die Romane und Erzählungen von H.P. Lovecraft eine große Wertschätzung, haben sie das Bild der literarischen Phantastik doch nachhaltig geprägt. Dabei werden die Geschichten immer wieder neu aufgelegt und teilweise auch noch weiter geführt oder eben auch in spielbare Bücher umgesetzt.

INHALT
Der Held erfährt im Jahr 1926 überraschend vom Tod seines Großonkels George Gammell Angell, der bisher an der Brown University Sprachen unterrichtet hat. Der ist auf seltsame Art und Weise ums Leben gekommen. Aufschluss über den Grund und die Art seines Todes könnten die seltsamen Aufzeichnungen geben, die er hinterlassen hat. Vor allem eine schrecklich anzusehende Tonskulptur, die zum Teil wie ein Drache aussieht, zum anderen wie ein Oktopus. Und natürlich ist die Neugier größer als die aufkeimende Furcht …

Weiterlesen „[Rezension] Choose Cthulhu 1: Cthulhus Ruf (Horror Spielbuch)“

RPG-Blog-o-Quest #068: Geister und Gespenster

Da ist der Mai fast schon wieder vorbei, also ist es an der Zeit sich der aktuellen Quest zu widmen. Auch dieses mal wieder von Seanchui auf die Beine gestellt. Mh, ich muss aber ehrlich zugeben, bei dem Thema werde ich wohl nicht wirklich was beisteuern können. Beruht wohl darauf, das ich in der Vergangenheit nicht viel mit Horror(-elementen) und Untote usw. an der Mütze hatte. Teils konnte ich das nicht für „ernst“ nehmen, teils fand ich es immer „altbackend“. Aber so langsam ändert sich dies. Schließlich konnte ich in letzter Zeit schonmal einigen Genre-Filmen und Serien etwas abgewinnen und fühlte mich gut unterhalten. Also von daher, entschuldigt wenn diese Queste etwas kürzer werden wird. Für Tipps, ob Rollenspiele, Serien, Filme, Brettspiele, usw. würde ich mich sehr freuen. So kann ich bestimmt meinen Horizont merdsinnig erweitern.

DIE FRAGEN

  1. Erzählt doch einmal: Gab es in einer Eurer Rollenspielrunden schon einmal eine gute Geistergeschichte, von der Ihr erzählen mögt?
  2. Spätestens seit „Ghostbusters“ finden sich Geister zumeist auf der Antagonistenseite abenteuerlicher Geschichten wieder. Hattet Ihr auch schon Erfahrungen mit anderen Geistern – zum Beispiel als Auftraggeber, Wegbegleiter oder Opfer in der Geschichte? Falls ja, wie sah das aus?
  3. a) an die Spielleiter unter Euch: Habt ihr bestimmte Techniken, um Geister auch wirklich gruselig darzustellen? Schafft Ihr es, Euren Spielern einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen?
    b) an die Spieler unter Euch: Hat Euer Spielleiter Euch schon einmal richtig bei einer Gespenstergeschichte gegruselt? Wie ist ihm das gelungen?
  4. Ich bin unlängst noch einmal über den Geisterbaukasten im Grundregelwerk von „Die schwarze Katze“ gestolpert und war ein zweites Mal hin und weg. In welchem Regelwerk denkt Ihr sind Geister treffend dargestellt? Oder gibt es Hausregeln für Euer Lieblingssystem, die Ihr mit uns teilen möchtet?
  5. Kennt Ihr eine gute Geistergeschichte über einen gruseligen Ort, ein heimgesuchtes Schloss, eine verfluchte Ruine oder sonst etwas, aus der ihr schon einmal ein Rollenspielabenteuer geschnitzt habt? Welche Geschichte war das, und wie gut hat es funktioniert?
Weiterlesen „RPG-Blog-o-Quest #068: Geister und Gespenster“

[Rezension] Scherbenfresser (Erzählspiel, Horror)

© Scherbenfresser

Die Charaktere öffnen nahezu gleichzeitig ihre Augen. Ein stechender Schmerz schießt durch ihre Schädel, als das flackernde Licht der schiefen Deckenlampe die Netzhaut berührt. Ein kurzer Blick aus zusammengekniffenen Augen verrät, dass sie alle sich in einem von Schutt überhäuften Raum befinden, aus dessen eingerissenen Wänden unablässig das Wasser hineinläuft. Umgekippte und zersplitterte Regale. Zertrümmerte Stühle. Abgesplitterter Putz. Die Charaktere werden ihrer gewahr und blicken sich in die Augen. Was zur Hölle ist passiert? Und wer sind die alle? Ah, ja. Der Koch mit diesem intensiven französischen Akzent, der so verflucht gekünstelt klingt. Und dort, diese Lady. Anwältin ist sie. Und so überheblich. Aber guckt sie euch jetzt an mit diesen panisch aufgerissenen Augen. Und die da? Stimmt, das ist die nervige Polizistin, die allen diese bohrenden Fragen gestellt hat. Aber was machen sie alle hier, gemeinsam in diesem Raum? Und weshalb stehen sie fast knietief im Wasser? Es schwirren nur Fragmente in den Köpfen herum, Fetzen vager Erinnerungen. Ein Haus…dieses Haus. Irgendetwas ist mit diesem Haus. Im Keller. Ja, es war im Keller. Dieses Leuchten. Und es war…böse.

INHALT
So oder so ähnlich könnte der Beginn eines Szenarios im regelarmen Horror-Erzählspiel Scherbenfresser von Gianni Ventrella aussehen, das die Geschichte von verschiedenen Charakteren – hier „Überlebende“ genannt – erzählt, die aufgrund eines schrecklichen Ereignisses ihr Gedächtnis verloren haben und verzweifelt versuchen, den Scherbenhaufen an zersprungenen Erinnerungen zu einem Gesamtbild zu formen, um sich an sich selbst, das Geschehene und an die Verbindungen untereinander zu erinnern, bevor es zur unausweichlichen Konfrontation mit jenem Albtraum kommt, dem sie ihren Umstand zu verdanken haben: dem namensgebenden „Scherbenfresser“.

Aber vielmehr erzählt nicht das Spiel diese Geschichte – die Spier*innen tun es. Denn mehr als ein knapper Satz, der die Handlung der Geschichte grob beschreibt, existiert zu Beginn nicht. Auch die Charakterbögen bleiben weitgehend leer. Es obliegt den Spieler*innen das Szenario, in dem sich die Charaktere bewegen, sowie diese selbst im Verlauf des Spiels zu entwickeln und mit Leben zu füllen. Die Spielleitung – hier mit „Schicksal“ betitelt – hat also nicht die Aufgabe, eine vorgefertigte Welt zu präsentieren, sondern ist lediglich Schiedsrichter*in wie Moderator*in und stellt hier und da ein Hindernis in den Weg, das es zu überwinden gilt. Ansonsten liegt die Erzählgewalt bei den Spieler*innen und baut auf deren Spontanität und Ideenreichtum auf.

Weiterlesen „[Rezension] Scherbenfresser (Erzählspiel, Horror)“

[Rezension] H.P. Lovecraft – Leben und Werk 2

© Golkonda Verlag

Zu den schillernsten Figuren der Phantastik, die seit Generationen die Szene prägen und viele beeinflusst haben, gehört zweifellos Howard Phillips Lovecraft (1890-1937), der zu Lebzeiten vielleicht nicht auf einen grünen Zweig kam, aber bei Freunden und Bewunderern so viel Eindruck hinterließ, dass er nicht vergessen wurde wie andere seiner Zeitgenossen. Viel ist über sein Werk geschrieben worden, weniger über ihn, eine Scharte, die das zweibändige Werk von S. T. Joshi nun ausgleicht. Der zweite Band von „H. P. Lovecraft – Leben und Werk“ deckt die Jahre zwischen 1925-1937 ab.

INHALT
Wie so viele andere junge aufstrebende Autoren und Künstler wagt auch Lovecraft 1925 den Sprung vom provinziellen Providence in das vor Leben sprudelnde New York. Auch wenn er dort viele Freunde findet und Eindrücke sammeln kann, die später die farbenprächtigen Schilderungen seiner Romane prägen, die vielen Gesichter, die ihm in einer Stadt wie dieser begegnen, so erlebt er auch die Schattenseiten der Metropole und zeigt sogar gewisse rassistische und judenfeindliche Tendenzen.

Weiterlesen „[Rezension] H.P. Lovecraft – Leben und Werk 2“

8.Winter One Page Contest

Nach einem Jahr Pause präsentieren wir zum achten Mal den Winter One Page Contest, kurz WOPC. Und wieder gilt es bis zu drei Einseiter mit Rollenspielmaterial zu erstellen. Bedingung: Du musst Deinen Einseiter in einer der Kategorien einreichen. Damit genug den Vorworten, wir lassen die Regeln folgen.

Gesucht werden die besten einseitigen Beiträge zu diesen drei Kategorien. Bei den Beiträgen geht es immer um bespielbares Material, ob universell, ob genrebezogen oder für ein konkretes System, ob Abenteuer, NSC, Kartenmaterial, Zufallstabellen etc. pp. Da die Kategorien einzel gewertet werden, muss diese auf dem eingereichten Einseiter ausgewiesen werden.

THEMEN UND KATEGORIEN
01. Cyberrunner – Von Cyberpunk 2020 bis Philipp K. Dick
Hintergrund: Nächstes Jahr ist sowohl das Cyberpunkjahr als auch das Philipp K. Dick-Jahr, welcher mit seinen Near-SF-Geschichten viel zum Genre beitrug – der Kategoriename erinnert an sein vielleicht berühmtestes Werk „Blade Runner“.

02. Sport – Von Rennbahnen, Wettkampfarenen und Grubenkämpfen
Quasi als Fortsetzung und Erweiterung des Karnevals Gladiatoren, Wrestler und Fallobst (Link). Neben Kampfsport ist ein Wettrennen, Olympiade oder eine Rollenspielumsetzung einer der unzähligen Tabletopsportarten wie Bloodbowl, Guildball, Dreadball oder Ironball möglich.

03. Herbst – Von Kürbisschnitzereien und fallenden Blättern
Nachdem wir schon Winter und Frühling im WOPC hatten, wird es Zeit für den Herbst. Die Herbstlande, zu dem kürzlich ein Rollenspiel erschienen ist (Rezi), bieten z.B. eine Inspirationsquelle.

Weiterlesen „8.Winter One Page Contest“

[Trailer] Colour out of Space

Eine weitere Kurzgeschichte aus dem Schaffenswerk vom H.P. Lovecraft kommt auf die Leinwände der weltweiten Lichtspielhäuser.

Wer, wie ich, sich die Story vorher lesetechnisch ins Hirn schrauben möchte, wird u.a. beim Festa Verlag, Chronik des Cthulhi Mythos I, ISBN: 978-386552-144-6 fündig.

Weiterlesen „[Trailer] Colour out of Space“

Schon ein paar Tage erhältlich: „Cthulhus Ruf: Das Lesebuch“

© Fischer TOR

Eigentlich ist das Horror-Genre nicht so meins, mit all seinen Auswüchsen, nicht so wirklich meins. In kleinen Dosen schaffe ich es dann ab und an doch mal einen Film, eine Serie, ein Buch, … zu konsumieren. Ja hier auf meinem Blog stehen auch einige Genre-Rezensionen, welche ich dank tatkräftiger Mithilfe veröffentlichen konnte.

Nun bin ich auf der Suche nach Lesefutter auf das seit einigen Tage erhältlich „Cthulhus Ruf: Lesebuch“ gestossen.  Und hui, was soll ich sagen, damit bekommt mein Buchregal Zuwachs. Mein viertes H.P.Lovecraft Buch – dafür bekomme ich nun bestimmt viel Asche auf mein Haupt. Oder für die Beichte das ich erst ein paar mal, an einer Hand abzählbar, das Rollenspiel erleben konnte.

Weiterlesen „Schon ein paar Tage erhältlich: „Cthulhus Ruf: Das Lesebuch““

The Evil Within #2 im Let`s Play geschaut

Wie das meist so ist, man ist auf der Suche nach etwas völlig anderen und landet dann durch eine Empfehlung auf einen Youtube-Channel. Dort bin ich dann nicht um dieses Let`s Play rumgekommen.

Kurz gesagt drei Leute (Psequence + Hi55 Gamer) nehmen sich „The Evil Within #2“ vor. Ab und an übersteuern die Mikrophone ein wenig, das kann man aber verschmerzen, da es sonst sehr angenehm zu schauen ist.

Ich verlinke mal auf den ersten Teil des Let`s Plays. Schau doch rein, vielleicht ist es was für Dich!

Weiterlesen „The Evil Within #2 im Let`s Play geschaut“