Letztlich beim Feedback sammeln, kam die Bitte nach einem Interview aus dem Illustratorenbereich auf. Schwups – dann komme ich dieser Bitte hiermit nach. Viel Spaß beim lesen.
Hallo Mia,
vielen Dank das du dir die Zeit genommen hast und mir für dieses Interview zur Verfügung stehst. Würdest du dich bitte kurz vorstellen.
Sehr gerne! Mein Name ist Mia Steingräber, ich bin 34Jahre alt und ich arbeite seit etwa 13 Jahren als freiberufliche Illustratorin. Ich habe zwei kleine Töchter und lebe mit ihnen, meinem Mann Tobias Junge, den mache vielleicht als Autor kennen, und unserem Kater in der Nähe von Bonn.
Du bist als Illustratorin, u.a. für DSA, Eis und Dampf, tätig. Wie kam es dazu?
Seit ich 12 bin, bin ich selbst begeisterte Rollenspielerin. Und begeisterte Malerin/Zeichnerin bin ich noch viel länger! Da lag es nahe beide Leidenschaften zu verbinden. Also habe ich mich immer wieder beworben, immer wieder nachgefragt und irgendwann hat es geklappt!
Wie bist Du zum zeichnen gekommen?
Meine Eltern und mein Bruder sind auch künstlerisch begabt. Vielleicht liegt es einfach etwas in der Familie. Meine Mutter hat mir als Kind oft Elfen- und Zwergenbilder gemalt, die ich einfach nur großartig fand. Vermutlich hat sie damit schon früh mein Interesse an der Kunst geweckt…und am Fantastischen.
Wie bist Du zum Rollenspiel gekommen?
Über meinen älteren Bruder. Er hat mit Freunden DSA gespielt und ich durfte mitmachen.
DSA ist ja dein hauptsächliches Spielfeld, aber du hast ja auch für SR und Lodland was gemacht. Muss man sich da stark umgewöhnen/umstellen?
Mittlerweile mache ich ja kaum noch was für DSA, sondern viel im Kinder-, Malbuchbereich. Nein, umgewöhnen musste ich mich nie. Ich fand es immer schon wichtig Abwechslung zu haben. Außerdem mag ich sehr viele Bereiche fernab der klassischen Fantasy: Cyberpunk z.B.. Momentan fahre ich recht stark die Steampunk-Schiene. Alles will ausprobiert und zeichnerisch umgesetzt werden.
Was zeichnest Du am liebsten?
Ganz klar: Menschen! Setting und Klamotten können sehr gerne wild variieren, aber letztlich bleibe ich immer an Personen hängen.
Welche Bild hättest Du gerne gezeichnet/gemalt?
Alle John Howe oder Mucha Bilder.
Wenn würdest Du als Vorbild betrachten?
Da gibt es so viele: die gerade genannten Künstler John Howe, Alphonse Mucha, J.W. Waterhouse, Brom, Olga Dugina, aber auch Caryad. Alles wunderbare Künstler der klassischen, sprich nicht digitalen, Richtung.
Wenn ich fast Talentfrei in puncto Grafischer Erstellung/Illustrieren bin, was würdest Du mir empfehlen um dieses zu ändern?‘
Üben, üben, üben. Selbst eine talentfreie Person sollte mit viel Übung besser werden. Denke ich zumindest.
Jeder Mensch hat ja ein Talent, bei Dir ist es eben die Grafische Ader. Was kannst Du im Gegensatz dazu gar nicht?
Rechnen! Mich orientieren. Mit Technik umgehen. Ich habe doch so einige Defizite. 😉
Was sollten angehende Zeichner beachten, wenn sie sich an einen Verlag wenden?
Eine gute Frage, die ich mir bis heute selbst oft noch stelle. Vielleicht keine Angst zu haben und dran zu bleiben. Absagen und Tiefschläge gehören dazu. Wenn man an sich selbst glaubt, ist das das A und O und irgendwann klappt es dann auch bestimmt.
Eine andere, nicht minder interessante Baustelle, ist die Jurorenschaft beim Deutschen Rollenspielpreis. Wie bist du in die Jury gerutscht, sprich wie kam es dazu?
Ich bekam eine Mail und wurde gefragt, ob ich Lust hätte bei Deutschen Rollenspielpreis als Jurorin die Zeichner Sektion zu vertreten. Wenn man lange dabei ist, kennt man die ein oder andere Person und dadurch tun sich ab und an interessante Möglichkeiten auf. Zuletzt wurde ich gefragt, ob ich auf der Vienna ComicCon im November nicht als Jurorin eines Cosplay-Wettbewerbs dabei sein möchte. In diesem Metier kenne ich mich allerdings null aus, weshalb ich abgesagt habe.
Tatsächlich war es sehr interessant beim Deutschen Rollenspielpreis auf diese Weise dabei zu sein. Aber auch sehr zeit- und vor allem Leseintensiv. Dennoch: eine tolle Erfahrung!
Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir.
Haltet fest an euren Träumen! Die Welt hat nie genug an Bilder und Geschichten und wäre sehr arm ohne die Kunst! Jeder Pinselstrich und jeder Buchstabe zählt!