[Rezi] Die Rose der Unsterblichkeit II – Schwarze Segel (DSA 144)

Autor: André Wiesler

Verlag: Ulisses Spiele

erschienen: Mai 2013

Format: Taschenbuch, 317 Seiten

ISBN 13: 978-3868892123

von: Christel Scheja

Es hat auf anderen Rollenspielwelten schon Tradition, die Entdeckung neuer Welten mit Romanreihen zu begleiten, die zwar unabhängig von den gleichzeitig erscheinenden Abenteuer sind, aber genau so intensiv auf den neuen Kontinent einstimmen sollen, den es zu entdecken gilt.

Erstmals folgt man auch bei „Das Schwarze Auge“ diesem Trend, wie die Saga um „Die Rose der Unsterblichkeit“ zeigt, die nach und nach Aspekte des unbekannten Kontinents „Uthuria“ enthüllen soll. Nun ist „Schwarze Segel“ erschienen, der zweite Band des Zyklus.

Noch immer hat die Expedition aus AlAnfa nicht den legendären Südkontinent Deres erreicht, denn die stürmische See und andere Unglücke hat die Flotte auseinander gerissen und verkleinert. Auch die „Stolz des Raben“ hat Federn lassen müssen – aber man lässt sich trotzdem nicht unterkriegen. Nach dem Verlust von Freunden und Rivalen bilden sich neue Beziehungen, auch die Liebe kann es gelegentlich nicht lassen, die seltsamsten Paare zusammenzuführen, wie die Magierin Alisande und den tollpatschigen Gelehrten Marfan, nicht ahnend, was daraus noch erwachsen wird.

Schließlich wendet sich endlich doch noch alles zum Guten. Die bunt zusammengewürfelte Mannschaft kann aufatmen, als man endlich die Flotte wiederfindet und Land sichtet. Doch schnell zeigt sich, dass die fremden Gestade auch nicht ohne Überraschungen sind. Erst macht nur die Natur den Neuankömmlingen das Leben schwer, dann sind es die intelligenten Bewohner des neuen Kontinentes.

Noch während sie ihre neue Siedlung aufbauen, um sich von dort aus über das Land auszubreiten, müssen sie sich mit barbarischen und blutlüsternen Menschenfressern herumschlagen.

Die Geweihte Efferia schließt zwar Freundschaft mit der führenden Priesterin einer höheren Zivilisation, aber kann sie den freundlichen Worten der anderen Frau wirklich auf Dauer trauen und glauben, dass Efferd einen Bruder hat, der nicht länger im Streit leben möchte und versöhnlich die Hand ausstreckt?

Doch auch andere entdecken schließlich überraschende Züge an sich, als sie durch die neue Umgebung zum Äußersten getrieben werden, so wie der Krieger Alrik..

Eigentlich geht es in diesem Zyklus um die Erforschung eines neuen Kontinentes und seiner Geheimnisse – allerdings merkt man sehr schnell, dass dem nicht wirklich so ist, da andere Dinge im Vordergrund stehen. Gut ein Drittel der Handlung beschäftigt sich noch mit der Seereise und den Befindlichkeiten der Protagonisten auf See. Das erleichtert zwar den Neueinstieg, zieht allerdings auch in die Länge.

Auf Uthoria angekommen wird das typische Programm durchgezogen – die Helden schlagen sich durch eine lebensfeindliche Umgebung, die nicht von ungefähr ein wenig an Maraskan erinnert, man führt sich herrschaftlich auf und nimmt das Land mit der gleichen Arroganz in Besitz wie es die ersten Europäer in Amerika taten. Überhaupt orientiert sich der Autor sehr stark an der Eroberung und Besiedlung des westlichen Kontinentes, so wie es vermutlich auch vom Hintergrund her vorgegeben sein mag. Was aber in einer Rollenspielrunde und einem Abenteuer problemlos funktioniert ist hier vorhersehbar. Lange Zeit plätschert die Handlung nur so vor sich hin, man weiß genau, dass die wichtigen Figuren die Angriffe von Tieren und Barbaren überstehen werden und man nur die unwichtigeren opfert. Auch ist abzusehen, dass der freundliche Kontakt mit einer höherstehenden Zivilisation nicht so lange bleiben wird.

Letztendlich folgt der Autor breit ausgetretenen Wegen, bedient Klischees, wie man sie aus dem ein oder anderen Film oder Roman kennt, inklusive der Piraten- und Abenteurerromantik a la „Fluch der Karibik“ oder „Allan Quartermain“.

Erst zum Ende hin bringen Entwicklungen, die nur sporadisch angesprochen wurden, ein wenig Action und damit auch Spannung in die Geschichte. Wirklich aufregender wird sie dadurch nicht. Auch die Figuren sind blass gezeichnet, bleiben durch ihre Vielzahl mehr oder weniger Archetypen.

So kann der flüssige Stil und die Routine des Autors nicht darüber hinweg täuschen, dass der Roman selbst durchschnittlich bleibt und so gut wie gar nicht den Flair einer neuen und unbekannten Welt einfängt. Das liegt aber weniger an ihm selbst als an dem vorgegebenen Thema und den festgelegten Eckpunkten.

Alles in allem dürfte „Schwarze Segel“ in erster Linie für die Spielleiter und Spieler interessant sein, die sich in der kommenden Zeit auf dem neuen Kontinent bewegen und Ideen für Abenteuer finden wollen. Reine Leser werden vermutlich eher von der vorhersehbaren Handlung, den blassen Figuren und den vielen Klischees enttäuscht.

Meine Wertung:

2,5 von 5 neuentdeckten Kontinenten

Weiter Informationen:

Rezi „Die Rose der Unsterblichkeit 1 – Schwarze Perle“

Das Buch beim Verlag

Blogger schenken Lesefreude – Welttag des Buches

Auch ich mache bei dieser tollen Aktion am Welttag des Buches mit und möchte euch mit Lesefutter beglücken!

Worum geht es?

Ganz einfach!

Es soll Lesefutter unters Volk, also unter meine Leser gebracht werden. Aber nicht irgendwelches, sondern Lesefutter welches Freude bereitet und thematisch zum Blog passt. Ich glaube das ist mir, dank einiger netter Sponsoren auch gelungen.

Wie kommst Du ans Lesefutter?

Das ist ganz einfach!

Hinterlasse einfach, in der Zeit von 23.04.2013 bis 30.04.2013 14:00 Uhr einen Kommentar, in dem Du schreibst was Du von dieser Aktion hälst, aber mehr als einen dummen Spruch solltest Du schon zustande bekommen. Bitte im Formular Deine E-Mail-Addy angeben, so dass im Gewinnfalle eine Kommunikation möglich ist.

Wann gibt es das Lesefutter?

Der Glückstroll wird am 30. April seine Finger in die Lostrommel stecken und die Bücher zulosen.

Welches Lesefutter gibt es?

Für weitere Infos zu den einzelnen Titeln klickt bitte aur die LINKS.

Zum Schluss:

Bleibt mit nur Euch viel Spaß zu wünschen!!!

Euer Würfelheld

[Interview] André Wiesler bricht nach Uthuria auf

(c) Ulisses Spiele 2012

Hallo André,

vielen Dank das Du Dir die Zeit genommen hast und Dich kurz meinen Fragen stellst.

André Wiesler: Sehr gern!

Würfelheld: Seit dem letzten Interview, zu der Zeit von „Die Chroniken des Hagen von Stein“ hat sich ja bei Dir viel getan, z.B. Dein Engagement bei Ulisses. Kannst Du uns zu Deiner Aufgabe dort etwas mehr erzählen?

André Wiesler: Klar, ich bin dort als Ansprechpartner für die Community und als Marketingleiter tätig, ich versuche also Fragen zu klären und möglichst umfassend über unsere neuen Produkte und Vorhaben zu informieren. Außerdem schreibe ich Romane, Kurzgeschichten und andere Texte für Das Schwarze Auge und betreue die Homepage.

Würfelheld: Aktuell erscheint Dein Roman „Die Rose der Unsterblichlichkeit“, der im >DSA Universum< angesiedelt ist. Kannst Du uns einen kleinen Einblick gewähren?

André Wiesler: Schwarze Perle, der erste Teil der Reihe „Die Rose der Unsterblichkeit“, stellt den Auftakt einer Reise nach Uthuria dar, dem sagenumwobenen Kontinent südlich von Aventurien. Ich schildere die Erlebnisse der ersten Expedition neuerer Zeit dorthin, mit Seeungeheuern, düsterer Magie und einem guten Schuß Humor.

Würfelheld: Wie bist Du auf die Idee gekommen?

André Wiesler: Die Idee kam im Gespräch mit Mario Truant, unserem Verlagsleiter, auf. Mit An fremden Gestanden hat Alex Spohr ja den Auftakt zur spielerischen Erforschung des Kontinents durch Das Schwarze Auge-Fans gelegt und Mario wollte gerne eine erzählerische Begleitung dazu. Ich freue mich, dass ich diese umsetzen darf.

Würfelheld: Kannst Du uns einwenig mehr zum Hauptcharakter Alrik erzählen?

André Wiesler: Alrik ist ein ehemaliger Gladiator, den nach seiner Befreiung nichts mehr in Aventurien hält. Er ist gradlinig, aber aufrichtig und kann ordentlich zulangen, was er auch reichlich tun muss. Dass ihn in Uthuria mehr erwartet, seine Bestimmung nämlich, das ahnt er jedoch noch nicht. Aber Alrik ist ja nur einer der Hauptcharaktere, es reisen außerdem noch Karas Kugres, der verzogene Grandensohn, Marfan Steyck, der Forscher oder Efferia, die Efferdgeweihte mit. Und andere.

Würfelheld: Wird es Fortsetzungen, eventuell sogar eine eigene Uthuria Reihe geben?

André Wiesler: Ja, Die Rose der Unsterblichkeit wird auf jeden Fall fortgesetzt. An Teil 2 arbeite ich gerade, er ist für Anfang 2013 geplant. Ob es eine eigene Uthuria-Reihe geben wird, entscheidet unter anderem die Resonanz auf Die Rose der Unsterblichkeit.

Würfelheld: Du hast erste Einblicke ja schon auf der RatCon gewährt. Die Lesung hielt auch eine Überraschung parat. Wie bist Du auf diese Idee gekommen?

André Wiesler: Du meinst, wie ich auf die Idee gekommen bin, mich bei einer Das Schwarze Auge-Lesung mit Björn Schmiedeberg, dem Respect-Meister im Schwergewicht im Mixed-Martial-Arts zu prügeln? (lacht) Ich versuche immer, meine Lesungen ein bisschen aufzupeppen, und da ich mich bei Alriks Kampfstil stark an meinen schmerzhaften Erfahrungen mit dem MMA orientiert habe, lag die Idee nahe, ein paar der Prügeleien im Roman einmal umzusetzen. Da ich bei Björn trainiere, konnte ich ihn auch schnell dafür gewinnen.

Würfelheld: Wird es weiterhin solche Lesungen, mit Überraschungseffekt zukünftig geben?

André Wiesler: Auf der DreieichCon im November werde ich mich von Judith C. Vogt mit einem Schwert verprügeln lassen, wenn wir die Frage klären, was besser ist: Guter Nahkampf oder geschickter Schwertkampf? Und für die nächsten Veranstaltungen fällt mir bestimmt auch noch was ein – vorausgesetzt, ich habe meine Prellungen und blauen Flecken bis dahin auskuriert. (lacht)

Würfelheld: Kannst Du uns noch einen Einblick in die kommenden Uthuria Produkte geben?

André Wiesler: Gern. Als nächstes kommt der erste Teil einer Dreiteiligen Regionalkampagne mit dem Namen Grüne Hölle, die den Bereich rund um die Anlandungsstelle der Helden in An fremden Gestaden beschreibt und in Form einer Abenteuerkampagne erforschbar macht. Darauf folgen dann Teil 2 und 3, die sich mit den Xo’artal befassen, einer uthurischen Zivilisation. Ich sage nur: Blutmagie.

(c) Ulisses Spiele 2012

Würfelheld: Was hast Du in naher Zukunft geplant bzw. was können wir von Dir erwarten?

André Wiesler: Ich schreibe aktuell am zweiten Teil der Rose der Unsterblichkeit, bereite ein Schreibseminar für den Januar mit dem Titel „Wie schreibe ich ein Buch?“ vor (es sind noch ein paar Plätze frei (zwinkert)) und plane außerdem Anfang 2013 etwas mit dem halbfertigen Manuskript eines komischen Mysterybuches. Aber dazu kann ich noch nicht mehr verraten.

Würfelheld: Vielen Dank fürs Interview. Die letzten Worte gehören Dir.

André Wiesler: Vielen Dank. Die letzten Worte nehme ich gerne und verschenke sie an Weihnachten an meine Frau weiter. Ein Geschenk weniger, um das ich mich kümmern muss.

Weitere Infos:

Buchseite beim Verlag

André Wiesler im Netz

André Wiesler Wochenendseminar „Wie schreibe ich ein Buch“

Ratcon 2012 Lesung: