[Rezension] German Kaiju (Anthologie, Monster)

© Leseratten Verlag

Herausgeber und Verleger fassen es in ihren Vorworten gut zusammen, genau wie auch Detlef Claus erinnern sie an die Faszination, die die japanischen Monsterfilme der 1950er bis 1980er Jahre  vor allem bei den Jungs der entsprechenden Generation auslösten.

Es machte einfach Spaß „Godzilla“ und anderen Kreaturen zuzusehen, wie sie ganze Städte auslöschten und nur durch den heldenhaften Einsatz einiger Auserwählten oder eines anderen Monsters besiegt werden konnten. Nach dem wie und warum fragten Macher und Zuschauer niemals, Hauptsache es machte Spaß ihnen dabei zuzusehen …Genau dieses Gefühl versuchen nun die elf Autoren, unter denen übrigens zur zwei Frauen sind, in den neun Geschichten  der Anthologie wieder zu erwecken.

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[Rezension] Die Hilfskräfte – Die wahren Helden des Dungeons (Anthologie, Fantasy)

© Amrun Verlag

Von Anfang an waren sie in den „Pen & Paper“-Rollenspielen beliebt und wurden gerne genutzt, die mit unzähligen Fallen gespickten Tunnelsysteme unter der Erde, in der junge Abenteurer gegen Monster kämpfen und kostbare Schätze erbeuten konnten. Welchen Sinn und Zweck diese aufwendigen Katakomben hatten, war mehr oder weniger unwichtig, auch wer den Betrieb in ihnen aufrecht erhielt, da die Helden sicherlich nicht die ersten waren, die dort eindringen. Diese Bildungslücke möchte nun die Anthologie „Die Hilfskräfte“ beheben, in der sich die Autoren augenzwinkernd über „Die wahren Herren des Dungeon“ auslassen.

INHALT
Vierzehn Geschichten entführen die Leser hinter die Kulissen einer Welt, in der es niemals hell wird und das Leben auf Tunnel und Schächte begrenzt wird. Da ist etwa die unterdrückte Schankmagd, die mehr oder weniger unfreiwillig Mitläuferin in einer Heldengruppe wird, aber erst im Dungeon ihre Bestimmung findet.

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[Rezension] Der Orkfresser (Roman, Fantasy)

© Klett Cotta, Hobbit Presse

Christian von Aster gehört zu den Autoren, die die deutsche Szene weniger mit Massenware beglücken als mit witzigen und frechen Werken, aus denen die Satire nur so hervor quillt. Deshalb macht er sich auch in seinem neusten Buch „Der Orkfresser“ bewusst über die Auswüchse des Marktes lustig und schwenkt dann doch wieder zu einem düster-intelligenten Märchen um.

INHALT
Aaron Tristen hat es eigentlich geschafft. Seine Romane um „Engel gegen Zombies“ haben die Bestsellerlisten gestürmt, stehen auf den Listen auf Platz eins, und wann immer er eine Lesung macht, stürmen die Fans die Bude.

Aber der neuste Termin dieser Art bringt ihm zum Grübeln, denn er merkt, wie sehr er in die perfide Maschinerie geraten ist, in der für seinem Agenten und dem Verlag nur noch eine Kuh ist, die gemolken werden muss, so gut es geht.

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[Rezension] Die Baker-Street-Artefakte (Anthologie, Horror)

© Feder & Schwert

Beim „Baker Street“ handelt es sich um eine Saarbrücker Szene-Pub, die bei einer Erweiterung ihres Lokals im Jahr 2013 in einem seit den 1950er Jahren zugemauerten Hinterzimmer überraschende Entdeckungen machte, Kuriositäten, die der Weltenbummler Heinz Rox-Schulz, aus irgendwelchen Gründen vor der Nachwelt versteckte. Zusammen mit denen, die bereits seinen Nachlass verwalteten, bereiteten die Besitzer des „Baker-Street“ den Fund auf und präsentieren seither ein „Hinterzimmer-Museum“, überlassen es jedoch den Besuchern sich Gedanken über die Geschichte der teilweise ungewöhnlichen, teilweise sehr alltäglichen Gegenstände zu machen.

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[Lesen] Reading Challenge 2017 – 1.Quartal

Ich hatte mich ja dazu entschlossen, auch in diesem Jahr, an der Reading Challenge im Greifenklaue-Forum teilzunehmen und einfach zu hoffen, das ich dieses Jahr mehr Bücher schaffe als im letzten Jahr, wo es knapp ein Dutzend waren.

Nun ist das 1.Quartal vorüber und ich möchte kurz Bilanz ziehen. Wobei ich direkt am Anfang einschiebe, das sind nur die Titel die ich für diese Challenge gelesen habe. Mein Count 2017 liegt um einiges höher, aber nicht alles passt zur Chellenge,
daher…

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[Rezension] Allerfeinste Merkwürdigkeiten (Storysammlung)

© Golkonda

Autor: Christian von Aster
Verlag; Golkonda Verlag
Format: Taschenbuch, Klappbroschur
Seiten: 251
Erschienen: März 2016
ISBN: 978-3944720920
Preis: 16,90 Euro

von: Würfelheld

Christian von Aster ist mir bereits 2007 mit „Stirnhirnhinterzimmer“ untergekommen und seitdem lese ich seine Werke immer wieder gerne. So war es für mich klar das ich bei „Allerfeinste Merkwürdigkeiten“ zugreifen muss.

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[vor Ort] Kitty Moan Con 2016

Die Kitty Moan Con ist nun schon wieder einige Zeit ins Land gezogen. Nun kann man, Dank des Küperpunk einen kleinen Einblick in die Geschehnisse, erlangen.

Viel Spaß beim glotzen.

[Rezi] HUNGER – Die Zombie-Horror-Anthologie

Herausgeber: David Grashoff & Pascal Kamp

Verlag: Blitz

Erschienen: Dez. 2012

Format: broschiert, 480 Seiten

ISBN 13: 978-3-89840-348-1

von: Würfelheld

David Grashoff und Pascal Kamp haben ihre Krallenhände in das fleischliche Dasein der deutschen Autorengemeinde geschlagen, um der Spezies Zombie eine Anthologie zu widmen. NEIN dies ist keine Lobpreisung auf erotische und glitzernde Wesen die in den letzten Jahren über die Kinoleinwände und LCD Schirme der Nation flimmerten, sondern ein Blick auf die harte Wirklichkeit. So werden uns 22 Geschichten und dazu passende Grafiken in broschierter Aufmachung geboten! Das Cover deutet einem den Weg!

Zum Inhalt:

So damit man sich ein besseres Bild machen kann, werde ich hier auf die einzelnen Storys kurz eingehen. Nach dem Vorwort der Herausgeber geht es auch schon mit der ersten Story aus der Tastatur von Boris Koch namens Fleischspenden los. Zwei ungewöhnliche Typen gehen ihren Streifendienst in einer absurden Gesellschaft in der Zombies mit ein paar Auflagen unter uns leben, nach. Während ihres Dienstes kommt es dann zu einer alltäglichen Streifendienstszene die zu lösen ist. Zynismus spielt eine Rolle.

Weiter geht es mit Der letzte Rockstar von Manfred Lill. Hier dürften wir an einem Konzert von Hector dem Superstar schlechthin teilnehmen. Eine besondere Art Lieder zu intonieren hat Hector dabei schon.

JIHAD von Tobias Backmann folgt dem ganzen. Hier werden Zombies als Sklaven, welche das nationale Rauschmittel Jihad ernten, gehalten. Ihr Eigner spielt dabei eine dubiose Rolle und erweist sich als sehr seltsamer Mensch.

Mit einem Gourmet erfreut uns dann André Wiesler. Hier schreibt er sich in SMS Form seine Schuld von der Seele, wobei das wohl nur an seiner ausweglosen Situation liegen dürfte. Aber trotz allen kann Wiesler es nicht lassen und deckt dunkle Seiten vom Grashoff auf.

In Apocalypse Marseille versetzt uns Andreas Gruber in ein endzeitliches Frankreich. Dort lässt er einen Geldeintreiber, der kurz vorm Ableben steht, mal eben etwas auf den Putz hauen.

Wenn Zwölfjährige sich die Nasen an den Kinovorschauvitrinen plattdrücken, dann liegt das wohl daran, dass sie für richtige Filme noch zu jung und für Kinderfilme zu alt sind. Aber welche Phantasien sich in den Köpfen dieser Halbstarken bilden können, bringt uns Christoph Marzi in Die schreckliche Insel der Hungrigen Zombies näher.

Im Stile alter B-Movies geht es in Die Tankstelle der lebenden Zombies von Markus K. Korb weiter. Markus zeigt dabei auf, was passiert wenn eine Gruppe Verlierer an einer Tankstelle ihren Abend verbringen und dabei erfahren das die Toten aus ihren Gräber aufstehen und die Lebenden angreifen.

Bis der Tod uns scheidet aus der Feder von David Grashoff füllt als nächstes die Buchseiten. Hier wird aufgezeigt, welche Opfer jeder Einzelne bringen muss, um nicht zum Zombie zu werden.

Weiter geht es mit einem Blick auf die deutschen Poetry Slam Bühnenkultur. Torsten Sträter bringt uns diese und einen abgewrackten Slammer der auf seltsame Weise sein Publikum gewinnt in All Killers, no Fillers näher.

Was passiert, wenn das Virus ausgebrochen ist und man sich nicht sicher sein kann, wer infiziert ist und wer nicht erfährt man in Die Hungrigen Lebenden. Fabian Mauruschat lässt hier Kerkermeister und Opfer nicht nur aufeinander treffen sondern auch die Grenzen transparent erscheinen.

Was einem Mann passieren kann, wenn sich Ehefrau und Mutter immer zur selben Jahreszeit in die Haare bekommen, schildert Michael Siefener in Zombie. Die Story ist wohl als Hinweis an alle Medikamenteinnehmenden Ehemänner zu verstehen.

Anstalten – Zombies ? Michael Tillmann bringt uns in Das Himmelreich der Autisten genau diese Thematik näher. So erlebt man die direkte Nachinfektionszeit und die damit verbundenen Änderungen aus Sicht eines Autisten.

Arbeiten bis über den Tod hinaus und dass in einer verlorenen und vergessenen Gegend. Das ist noch nicht genug, den dieses auch noch für einen Ausbeuter. Dieses beschreibt Christian von Aster in Für die Statistik.

Wenn man sich in einem Mietshaus zu sehr der Leidenschaft hingibt und nicht genau weiß wer oder was seine Nachbarn sind, sollte man immer das Unmögliche in Betracht ziehen. Was einem sonst blüht erfährt man in Lena Falkenhabens Story Die Spur des Geiers.

Mit Zwei Wochen – Ewigkeit zeigt Torsten Scheib was Autoren alles so auf sich nehmen um ein gutes Stück Lektüre abzuliefern. Selbst die Einsamkeit eins Leuchtturmes kommet da in Betracht. Und ohne es vorher zu wissen welchen Realismus und Fiktionen diese Einsamkeit mit sich bringt beschreitet man hier einen neuen Abschnitt des Lebens.

Wenn Menschen ihre Erinnerung gestohlen bekommen und bei dieser Maßnahme etwas falsch läuft, gerät die Welt aus den Fugen. Wie dieses geschieht zeigt Nina Horvath in Gestohlene Erinnerungen.

Es gibt Tage die sollte man schnell vergessen oder mit viel Alkohol aus dem Gedächtnis tilgen. Was ansonsten alles passieren kann, zeigt uns Michael Schmidt in Der gebrauchte Tag.

Unversicherbar von Wolfgang Hohlbein bringt uns den alltäglichenWahnsinn der bei Versicherungen abläuft näher. Wenn dann aber noch Zombies hinzukommen wird das ganze noch bizarrer.

Die Weltherrschaft liegt in den Händen der Zombies. Wie es dann mit den Menschen weitergeht, erfährt man aus einem Tagebuch in Artgerechte Haltung von Falko Löffler.

Eine Mischung aus bekannten Shows und Filmen schraubt Markus Heitz in Unverhofftes Ende zusammen. Man bekommt einen Blick hinter die Kulissen von Raffgierigen TV Produzenten. Erschreckend wird es dann bei den Fans und deren Hingabe.

Thomas Plischke macht mit seiner Story Der Hunger nach der Schlacht die Sammlung komplett. Hier wird aufgezeigt was Überlebenden nach einer Schlacht so alles für Gefahren begegnen können und das nicht nur aus dem eigenen Lager.

Mein Fazit:

Ich muss gestehen, als ich das erste Mal bei Facebook über HUNGER gestolpert bin, habe ich mir gedacht „oh nee wer braucht sowas?“. Mittlerweile ist HUNGER erschienen und ich habe mir die mehr als 470 Seiten und 22 Storys zu Gemüte geführt. Und was soll ich sagen, HUNGER konnte mich wirklich überzeugen, den man findet ein weites Spektrum an Storys abseits dieser, aus den letzten Jahren bekannten, Kuschelwesen, Kein Klimmbim sondern richtig gute oldschoolige Zombiestorys mit platzenden Schädeln, sabbernden Gebissen, fauligen Gerüchen und abgesägten Schrotfinten. Es fiel mir sehr schwer HUNGER aus den Händen zu legen, den trotz der sehr detailliert beschriebenen „Ekelszenen“ war man auf mehr gespannt. Manche Ideen und deren Umsetzung, sprich den Versatz in eine Zombiewelt, haben mich wirklich überzeugt. Auch die Abrechnung mit einigen Klischees bzw. nervigen Alltagsbeschallungen aus der Glotze kommen echt gut an.

Leider gab es aber auch Lichtstrahlen, die den Zombies zu schaffen machten. So hätte ich mir an manchen Stellen mehr Unvorhersehbarkeit gewünscht.

Ich hoffe das war nicht die letzte Anthologie die den Hirnfressenden Untoten gewidmet worden ist.

Somit komme ich zu folgender Bewertung:

4,25 von 5 Hirnlutschern!

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Weitere Infos:

Blitz Verlag im Netz

HUNGER bei Facebook

Interview mit David Grashoff – Ein Herz für Zombies