[Rezension] Das Große Handbuch der Dämonen: Monster, Vampire, Werwölfe

as-DasGrosseHandbuchDerDaemonenAutor: Helmut Werner
Verlag: Bohmeier Verlag
Format: Softcover, A5, 272 Seiten
Erschienen: April 2011
ISBN-10: 3890946798
ISBN-13: 978-3890946795

von: Christel Scheja (kris)

„Das große Handbuch der Dämonen; Monster, Vampire, Werwölfe“ von Helmut Werner weckt gleich große Erwartungen bei dem interessierten Leser, verspricht doch auch der Klappentext schon eine Menge an Informationen und Enthüllungen nach den neusten Forschungsstand.

Bei dem Buch handelt es sich im Prinzip um ein Lexikon, ein Nachschlagewerk mit der klassischen Sortierung von A bis Z. Zu jedem Stichwort gibt es einen Text, wobei die meisten Einträge nicht mehr als zwei oder drei Sätze umfassen, eher weniger. Inhaltlich finden sich klassische Horror-Gestalten und Themen, wie Vampire, Werwölfe, Alraunen und Nekrophilie, aber auch Personen, die sich intensiv mit den Kreaturen der Nacht beschäftigt haben, selbst literarische Erfindungen sind, oder sich in den Augen der Öffentlichkeit irgendwelcher Verbrechen mit diesem Hintergrund schuldig gemacht haben.
Dazu kommen aber auch Götter und Göttinnen, antike Völker und Personen, die auch heute noch gerne in der phantastischen Literatur genutzt werden. Auch klassische Fabel- und Märchenwesen dürfen natürlich nicht fehlen, so dass letztendlich ein buntes Sammelsurium entsteht.
Das ganze wird noch begleitet von einer umfangreichen Literatur- und Quellenliste, die eventuell dazu dienen kann, die eigenen Studien in einem speziellen Bereich noch weiter zu vertiefen.

Ob und wie weit das Nachschlagewerk wirklich von Nutzen ist, muss jeder Leser selbst entscheiden. Tatsache ist aber, dass es sich nur wenig von anderen, wesentlich günstigeren Büchern zum gleichen Thema unterscheidet, auch wenn dort vielleicht die ein oder anderen Einträge zu Personen der Neuzeit fehlen könnten. Aber im Großen und Ganzen deckt sich das Buch mit so vielen anderen Lexika der „Magischen Wesen“.
Diejenigen, die sich bereits länger mit dem Thema beschäftigt haben, werden nicht viele neue Informationen vorfinden, auch die „aktuellen Forschungsergebnisse“ sind nicht ganz so neu wie man denkt werden doch teilweise auch noch sehr alte Klischees vorgebetet, da sich der Autor nur auf klassische Quellen stützt.
Laien werden sicherlich mehr Spaß an dem Buch haben, bietet es doch genau die Informationen, die sie suchen, wenn sie erstmals in das weite Feld der phantastischen Literatur eintauchen und gerne wissen wollen, was es mit dieser oder jener Figur oder Ding oder Begriff auf sich hat. Am Ende werden aber auch sie feststellen, dass man im Netz oft sehr schnell sehr viel mehr Information zu dem Thema findet.
Alles in allem ist das Buch zwar sehr solide gestaltet, erfüllt auch formal alle Anforderungen an ein Lexikon, ist aber nicht unbedingt das, was Titel und Klappentext versprechen.

Daher ist „Das große Handbuch der Dämonen; Monster, Vampire, Werwölfe“ nur bedingt empfehlenswert, findet man doch heutzutage viele Bücher mit einer ähnlichen Gewichtung und vor allem im Netz viel mehr Information zu den Themen, die einen Interessieren. Gerade einmal Laien, sei das Buch als erste Grundlage für ihre Studien empfohlen, aber auch sie dürften seiner bald überdrüssig werden.

Meine Wertung:
2 von 5 Alraunen

[Rezension] Chaos & Hexenzauber

as-ChaosUndHexenzauberAutor: Nicholas Hall
Verlag: Bohmeier Verlag
Format: Softcover, A5, 160 Seiten
Erschienen: Juli 1993, inhaltlich unveränderte 3. Auflage 2014
ISBN-10: 3890942660
ISBN-13: 978-3890942667

von: Christel Scheja (kris)

Magie ist ein weites Feld und spricht vor allem die Männer und Frauen an, die ohnehin an das Übersinnliche glauben oder durch spannende mystische Romane neugierig darauf geworden sind, so dass sie es selbst ausprobieren wollen. Daher findet man in der esoterischen Bücherecke sehr viele Werke zum Thema, oft nur geschrieben, um normalen Hausfrauen Nervenkitzel zu verursachen, aber ansonsten nicht viel zu bewirken. Aber es gibt auch Bücher, die aus Überzeugung und mit Ernst geschrieben wurden, wie „Chaos und Hexenzauber“ von Nicholas Hall.

Hall gehört in der übersinnlichen Szene zu den bekanntesten und eifrigsten Verfechtern der sogenannten Chaos-Magie, die sich keinen strengen Regeln oder Dogmen unterwirft, sondern stattdessen bewusst in der Grauzone bewegt, um Kräfte heraufzubeschwören, die sowohl Gutes als auch Böses bewirken könnten und damit die Balance in der Welt aufrecht erhalten.
Nach einem Vorwort und einer entsprechenden Einleitung hält er sich nicht lange mit weiteren Erklärungen auf, sondern kommt gleich zur Sache.
In unterschiedlichen Kapiteln beschäftigt er sich zunächst mit den „Werkzeugen der Magie“, zu denen neben dem Stab auch der Chaosstern, Amulette und Fetische gehören.
„Die Techniken der Hexerei“ beginnen mit Meditation und Visualisierung, können über „Geste und Tanz“ bis hin zur „Besessenheit“ führen.
„Böswillige Puppenmagie“ und „Wohltätige Puppenmagie“ zeigen, dass die gleiche Technik unterschiedlich verwendet werden kann und gerade von Voodoo-Priestern abwechselnd eingesetzt werden, um ihre Ausgeglichenheit zu bewahren.
Und schließlich dreht sich alles um das „Worte weben“, die Zaubersprüche, ehe er noch einmal auf „Chaos & Hexenmagie“ im Allgemeinen eingeht.

„Chaos und & Hexenmagie“ ist kein Buch mit Anleitungen, die man zum Spaß „mal ausprobieren“ kann. Sowohl Autor als auch Übersetzer machen deutlich, dass sie es sehr ernst nehmen und haben über das Impressum eine Warnung gesetzt, die kein Leser außer Acht lassen sollte. Denn tatsächlich werden in diesem Buch Kräfte heraufbeschworen, die einen starken und unerschütterlichen Geist brauchen, um sie zu beherrschen.
Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, inwieweit er an die Macht der Magie glauben soll – aber es ist nie gut, leichtfertig mit Ritualen umzugehen, die gerade in anderen Kulturen oder in der Vergangenheit eine Bedeutung hatte.
Nicholas Hall mischt Voodoo mit schamanistischen Vorstellungen, verbindet die Vorstellungen und Rituale der verschiedensten Schulen miteinander, so dass man sehr schnell merkt, dass er sich nicht in ein Schema pressen lassen will. Seine Texte sind aus Überzeugung geschrieben und strahlen schon deshalb eine ziemliche Kraft aus. Zudem bewegt er sich in einer Grauzone, die viele schon als Ausflug in die Schwarze Magie bezeichnen könnten. Immerhin entschärft er durch seine Ernsthaftigkeit jeden Eindruck, dass dies alles nur aus Geldmacherei aus den Fingern gesogen ist, denn man hat eher das Gefühl, er fasst hier eigene Erfahrungen und Erlebnisse zusammen, die teilweise unter die Haut gehen.
Alles in allem richtet sich das Werk bewusst an Leser und Leserinnen, die sich wirklich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen und um die Gefahren wissen, die sie durch unbedachte Nutzung damit wecken könnten.

Daher ist „Chaos & Hexenzauber“ nichts für Laien, die zwischendurch „mal eben ein bisschen Zaubern“ lernen wollen, um ihren LARP oder Cosplay-Charakter auszugestalten oder einfach nur Spaß zu haben. Das Handbuch ist sehr ernst gemeint und wagt sich in Bereiche, die gerade auch bei unsicheren Lesern Alpträume auslösen könnten.

Meine Bewertung:
3 von 5 Chaossternen