[Rezension] Wie STAR WARS das Universum eroberte (Sachbuch)

Verlag: Heyne Verlag
Autor: Chris Taylor
Format: broschiert
Seitenzahl: 768
Erschienen: Nov. 2015
ISBN: 978-3-453-31709-3
Preis: 14,99 Euro

von: Würfelheld

Man kann die Macht, die in wenigen Stunden über die Kinoleinwände fließen wird, schon förmlich in den Adern kribbeln fühlen. Episode VII, steht nicht nur unter Druck, sondern es wird erwartet, dass es der erfolgreichste Film aller Zeiten werden soll. Weiterhin sind wohl auch viele Zuschauer und Fans gespannt, ob Darth Vader wirklich keine Mickey Mouse Ohre an seinem Helm angetackert bekommen hat. Damit die letzten Tage vor dem Leinwandspecktakel aber schnell vorbeigehen, habe ich mir mal diesen Wälzer aus dem Heyne Verlag geschnappt. Irgendwie hatte ich einen kleinen Yoda im Ohr der mir zuflüsterte: „Lesen Du musst!“ Also möge die Lesemacht mit mir sein.

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[RPG-Rezension] Star Wars: Am Rande des Imperiums Einsteigerset

AS-SW-AmRandedesImperiums-EinsteigersetVerlag: Heidelberger Spieleverlag
Autoren: Daniel Lovat Clark, Chris Gerber
Sprache: deutsch
Spieleranzahl: 2 – 5
Altersempfehlung: ab 12
Erschienen: Juli 2013
Inhalt: 1 Abenteuerheft, 1 Regelheft, 1 Einführungsboge,
1 Plan, 4 Charaktermappen. 14 Spielwürfel, 8 Schicksalsmarker,
35 Charaktermarker, 5 Raumschiffmarker
EAN: 4015566 018105
Preis: 19,99 Euro

von: Kris

Es war nur eine Frage der Zeit, dass auch zu „Star Wars“ ein neues Rollenspielsystem erscheinen würde, nachdem bereits andere große Franchises wie „Der Herr der Ringe“ es vorgemacht haben. Immerhin ist eine neue Zielgruppe herangewachsen, die bereits durch Comics und Zeichentrickserien in das Universum hinein gewachsen sind, und nun vielleicht nicht mehr nur vor dem Computer sitzen oder in Verkleidung durch die Siedlung rennen wollen.

Für diese Teenager und jungen Erwachsenen, natürlich aber auch für die altgedienten Fans erscheint nun „Star Wars: Am Rande des Imperiums“. Damit auch Laien, die bisher mit keinem „Pen & Paper“-Rollenspiel in Berührung gekommen sind, gibt es nun das „Einsteigerset“, das die grundlegenden Spielmechanismen anhand eines kleinen Abenteuers ansprechend erklärt.

Über zwanzig Jahre hat das Imperium unangefochten über die Galaxis regiert, haben der Imperator und Darth Vader mit eiserner Hand gezeigt, wie wenig sie mit sich spaßen lassen. Doch nun hat die Zerstörung ihrer mächtigsten Waffe durch die Rebellenallianz für erstes Chaos gesorgt.

In den Grenzgebieten des Reiches ist davon allerdings noch nicht ganz so viel zu merken. Hier, am Rande des Imperiums denken, Gauner und Schmuggler, Gangsterbosse und Kopfgeldjäger, aber auch Heimatlose und Flüchtlinge ohnehin in erster Linie an ihr Überleben und versuchen so angenehm wie möglich durch ihr Leben zu kommen.
Tatooine ist ein bekannter Schmelztiegel für diese Art von Leuten, egal ob sie humanoid oder nicht sind, denn die heimlichen Herrscher der Welt, die Hutts, machen keine Unterschiede.
Unangefochtener Boss der Raumhafen-Stadt Mos Shuuta ist deshalb auch Teemo der Hutt. Wer immer seinen Unmut weckt, bekommt Ärger, so wie die vier Schicksalsgefährten, die vor seinen Handlangern und Schergen auf der Flucht ist. Werden sie es schaffen, den Frachter des galaktischen Sklavenhändlers Trex an sich zu bringen und Tatooine mit der „Krayt Fang“ ungehindert verlassen zu können? Oder glauben auch andere noch mitmischen zu können?

Man merkt sehr genau, wie sehr das Einsteigerset die Spielmöglichkeiten heruntergeschraubt hat, und das liegt nicht nur an der zeitlichen und örtlichen Einordnung. Wer gehofft hatte, bereits einen Jedi oder wenigstens Machtsensitiven spielen zu dürfen, wird bitter enttäuscht. Diese Bereiche sind ganz ausgeklammert und man ist auf ganz normale Charaktere beschränkt, die eher aus der Welt von Han Solo und Chewbacca stammen.

Die Helden dürfen nämlich gerade einmal in die klassischen Rollen schlüpfen, die man bereits als Nebenfiguren aus der Filmreihe kennt – es gibt natürlich gleich den zwielichtigen Schmuggler, den Wookie-Kameraden, die Kopfgeldjägerin und einen Droiden, der hier auch die Funktion des Arztes übernehmen kann. Alle sind mit einer kurzen Hintergrundgeschichte versehen, damit man sie sich besser vorstellen können.

Letztendlich macht das auch Sinn, sind Kampfregeln doch meistens viel einfacher erklärt, als alles andere und können gerade Einsteiger so die zusätzlichen Talent- und Fähigkeitenregeln viel besser lernen. Die vorgegebenen Charaktere machen es auch gleich möglich mit dem Spielen zu starten, da das Abenteuerheft die Regeln im Spiel für Spieler und Spielleiter gleichermaßen erklärt. Alleine der Spielleiter muss sich etwas vorbereiten – alle anderen können sofort starten.
Das prädestiniert die Runde, um spontan auf einem Treffen oder an einem verregneten Nachmittag eingesetzt zu werden.

Anders als bei vielen anderen „Pen & Paper“-Rollenspielen benutzt man hier allerdings nicht die üblichen durchnummerierten vier- bis zwanzigseitigen Würfel, sondern ganz eigene, auf denen verschiedene Symbole zu sehen sind: Begabungs-, Verstärkungs- und Trainingswürfel stehen gegen Schwierigkeits-, Komplikations- und Herausforderungswürfel. Der Machtwürfel wird hier nur dazu benutzt um Glück und Unglück zu beeinflussen.

Das Spiel arbeitet mit Talent- und Fertigkeitsproben, um den Verlauf der Geschichte spannender zu gestalten. So sind auf der Flucht vor den Handlangern des Hutts zum Beispiel durchaus manchmal Heimlichkeits- und Verstecken-Proben notwendig, wenn man einerseits Kämpfen ausweichen oder sich einen Vorteil verschaffen will. Die Bögen geben genau an, welche Würfel man dabei einsetzen, und wie man sein Glück noch beeinflussen kann. Auch die Kämpfe laufen nach einen ähnlichen Schema ab.
Tatsächlich werden sich altgediente Rollenspieler im „Einsteigerset“ eher langweilen, da es klassische Anfängerszenarien durcharbeitet, und sollten gleich nach den Grundregelwerken greifen, wenn sie Lust darauf haben, sich im Star Wars Universum zu bewegen, da sie dort gleich mehr Möglichkeiten und Variationen an der Hand haben.
Das Set ist tatsächlich für Neueinsteiger konzipiert, die so erst einmal auf kostengünstige Weise und recht unkompliziert herausfinden können, ob sie überhaupt mit einem „Pen & Paper“-Rollenspiel zurecht kommen oder wie viel Spaß sie dabei haben. Wenn ja, dann hilft das Regelheft dabei, noch einige weitere Szenarien auf und jenseits von Tatooine zu erfinden und durchzuspielen, auch wenn man dabei irgendwann an seine Grenzen stößt. Allerdings ist es auch nicht möglich, sich eigene Figuren auszudenken, da bereits die Blanko-Charakterbögen fehlen und auch die Auswahl an Talenten und Fertigkeiten eher begrenzt ist.

Die Charaktermappen, Pläne und Regelhefte sind schön illustriert, so dass man sich gleich im Spiel zu Hause fühlen kann, so dass keine Wünsche offen bleiben.

Mein Fazit:
Alles in allem rentiert sich das „Star Wars: Am Rande des Imperiums“-Einsteigerset wirklich nur für Fans des Universums, die sich erstmals in der Welt der „Pen & Paper“-Rollenspiele bewegen, oder für Gruppen, die pflegeleichtes Material für eine spontane Runde suchen. Denn hat man bereits Erfahrung stößt man schnell an die Grenzen des doch sehr begrenzten Sets.

Meine Wertung:
3 von 5 Spaceballs