[Rezension] Supers! – Deutsche Ausgabe (Superheldenrollenspiel)

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Egal ob große Kinoleinwand oder heimischer Fernseher: Superhelden haben Hochkonjunktur. Mit der überaus erfolgreichen Verfilmung von »Iron Man« im Jahr 2008 wurde eine Lawine losgetreten, die die übernatürlichen Wesen in ihren Spandexanzügen innerhalb der nächsten Dekade gänzlich gesellschaftsfähig machen sollten. Plötzlich waren Namen wie Hulk, Spider-Man oder Aqua-Man nicht nur einer mittelgroßen, nerdigen Bevölkerungsgruppe ein Begriff, sondern selbst Tante Elke und Onkel Werner konnten etwas damit anfangen. Ein gigantischer, milliardenschwerer Markt entwickelte sich, und es ist heute – insbesondere in der modernen Welt der Streaming-Dienste – kaum noch möglich, nicht über Filme oder Serien mit Superhelden im Mittelpunkt zu stolpern.

Doch wo sie auf der einen Seite mittlerweile kaum wegzudenken sind, fristen sie auf der anderen auch 14 Jahre nach dem ersten Iron Man-Blockbuster noch ein Nischendasein, nämlich bei den Pen-and-Paper-Rollenspielen. Dass dieser spezielle Markt hierzulande im internationalen Vergleich noch kleiner und überschaubarer ist, hielt den Independent-Verlag PRO-INDIE jedoch nicht davon ab, dass englischsprachige, narrative Superhelden-RPG SUPERS! ins Deutsche übersetzen zu lassen und zudem nicht nur mit einem überarbeiteten Layout und neuen Illustrationen, sondern auch mit einem extra für diese Version erweiterten Regelwerk zu veröffentlichen – einer erfolgreichen Schwarmfinanzierung sei Dank. Dass ein Interesse an dem Titel besteht, scheint also unbestritten. Aber macht er auch Spaß?

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Mit Cape und Maske geboren. Das Supers! Interview

Die deutschsprachige Ausgabe von Supers! kann nun seit einigen Tagen käuflich erworben werden. Somit war es für mich an der Zeit, mit mein Cape anzuziehen und meine Superkraft zu aktivieren um mit den Verantwortlichen zu sprechen. Also nehmt Euch ein wenig Zeit.

Viel Spaß!

© Pro Indie

Hallo Dominik, Carsten und Werner,
vielen Dank für eure Zeit. Würdet ihr euch bitte kurz vorstellen?

Dominik: Vater Level 4, Vollgas Metalhead und Rollenspieler. Exil-Bajuware, der schon richtig viel gemacht hat. Einer, der nach Teneriffa ging, traf dort die Liebe seines Lebens. Den es genau deswegen wieder nach Deutschland, ins Rheinland, verschlug.

Mediengestalter am Tag. Des Nächtens mache ich Rollenspielkram.

Ich bin sarkastisch, aber nett, zynisch und positiv, abweisend und freundlich, Gottlos jedoch nicht ohne Glaube, einsam unter vielen, anders als die meisten … und doch wie alle anderen!

Ich bin zu faul für den Nobelpreis, zu arrogant, um von jedem gemocht werden zu wollen, zu intolerant um jeden Scheiß gutzuheißen, zu tolerant, um für jeden Scheiß in den Krieg zu ziehen und auch zu kreativ, um in Depressionsphasen zu versauern. Bin  immer noch zu verliebt um unglücklich zu sein!

Ich bin ein Typ der Malmsturm-Horde, Oberpropeller der deutschen Fate Core-Redaktion im Uhrwerk Verlag und verantworte dort die Linie. Zudem leite ich die Entwicklerschar zum Relaunch des Rollenspiels Engel in der dritten Edition. Außerdem habe ich einen Narren am Rollenspielsystem Supers! RED von Hazard Studios gefressen, das ich als Chefredakteur bei Pro Indie platzieren und mit einer Superheldengruppe als Supers– Deutsche Ausgabe realisieren konnte.

Ich war Teil des Projekts Kopfkino (Ratten!, Funky Colts) und habe deutsche Versionen der Rollenspiele wie Savage Worlds (Gentleman’s Edition, Sundered Skies) und Scion: Hero als Art Director und Layouter betreut.

Ich war nicht ganz unbeteiligt, als die Lizenz zu Jim Butchers Romanreihe Dresden Files – Die dunklen Fälle des Harry Dresden von Droemer Knaur zu Feder & Schwert wechselten und konnte im selben Verlag auch Richard Kadreys Sandman Slim positionieren. Beides nun bei blanvalet. Und auch sonst platzt mein Kopf vor Ideen und Projekten.

Ich arbeite immer wieder an diversen kleineren Projekten, einfach so oder für verschiedene Verlage. Streckenweise für System Matters und Ulisses Spiele. Manches erscheint, manches davon auch nicht.

Will sagen: Ich bin eigentlich für jeden Scheiß zu haben … Hau mich an.

Carsten: Alles trifft sich im Rheinland – ich komme als Norddeutscher aus der entgegengesetzten Richtung und lebe mit meiner Familie in der Nähe von Köln. Vater? Check! Metalhead? Check! Kreativ? Check!

Beruflich bin ich Projektleiter für Softwareprojekte, und stecke recht tief im Thema agiler Entwicklung. Das macht Spaß und ist sehr abwechlungsreich, aber eher technisch spannend als inhaltlich. Privat läuft dann der inhaltlich spannende Teil, bei dem es dann um Rollenspiele geht. Kreativ ist beides, auf unterschiedliche Weise.

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[Rezension] Captain Marvel: Eine für alle, alle für eine – Band 1 (Comic, Superheldin)

© Panini

Oha. Captain Marvel. Da bin ich blank. Gut, dass zu Beginn der Panini-Bände immer eine kompetente Zusammenfassung zu finden ist. Danke dafür. Ebenso wie für den Service, dass beim Eintreffen neuer Superheld*innen immer eingeblendet wird, um wen es sich hier handelt und zwar mit Klarnamen und Held*innennamen. Das ist echt hilfreich für alle, die nicht soooo sattelfest sind oder gerade nicht sicher sind, um wen es sich hier handeln mag, da das Aussehen der Figuren ja doch je nach Zeichner*in etwas variiert.

Wir haben es also mit Carol Danvers zu tun, die 1977 ihre eigene Superheldenkarriere als „Ms. Marvel“ startete. Seit 2012 hat sie mit Abenteuern im All so richtig durchgestartet und kommt jetzt nach diesem „kleinen Urlaub“ wieder auf die Erde zurück.

Da trifft sie in Manhattan direkt auf einen cthuloiden Tentakelschrecken von unfassbarer Größe. Herzlich willkommen. Gut, dass ihr im Kampf Spider-Woman unter die Arme greift und ihr Iron Man, oder eine ganze Armee von Iron Men, bei der Entsorgung des gewaltigen Kadavers hilft. Dann darf sie noch kurz Hazmat kennenlernen und ihren eigentlich verflossenen Freund James Rodes wiedertreffen, bevor es so richtig losgeht.

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[Rezension] Harley Quinn: Greatest Hits (Comic, Antiheldin)

© Panini

Ursprünglich wurde Harley Quinn Anfang der 1990er Jahre für die damalige „Batman“-Zeichentrickserie als lustiger und noch verrückterer Sidekick für den Joker erdacht, erwies sich aber schon bald als Charakter mit Potential, der nicht als dumme Clownsprinzessin und Anhängsel eines anderen Schurken versauern sollte.

Schon bald emanzipierte sich Harley daher von ihrem Schöpfer und Herrn und wurde erst zu einer Gaunerin, dann einer Antiheldin aus eigenem Recht. Wie Poison Ivy und Catwoman hat auch sie irgendwo tief drin ein gutes Herz.

Im Laufe der Geschichte erhielt sie mehrere eigene Serien, die erfolgreichste war wohl die von Amanda Conner und Jimmy Palmiotti, die 2014 startete. Passend zum Film fasst Panini nun die „Greatest Hits“ dieser Saga noch einmal in einem Sammelband zusammen.

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