[vorgehört] Der nerdige Trashtalk #29: Guerilla Journalists: Ist Eskapismus politisch?

© NgS

Die erste „nerdige Trashtalk“-Folge 2022 wird Euch am Mittwoch, 26. Januar in die Hörzentren geduddelt. Den Anfang macht eine kurze Begrüßung und der bekannte Getränketest (diesmal mit einem Tee). Gefolgt wird dies durch eine kleine Hörer*innen-Fragerunde.

Dann geht es mit einer ungewohnt kleinen Medienschau weiter. Elea bespricht zuerst Brindlewood Bay, ein kleines Rollenspiel von System Matters. Philipp legt mit dem Superheldencomic „Captain America – Das andere Amerika“ nach. Elea lässt dann das Kartenspiel „Für die Königin“ (System Matters) folgen.

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[Interview] Im Gespräch mit Daniel Malheur (Mephistopolis)

Vor knapp zwei Wochen habe ich mein Crowdfunding-Pledge von „The Heaven and Hell Orchestra“ aus dem Briefkasten gefischt und mir direkt in die Gehörgänge gejagd. Da der Silberling zu gefallen wusste war klar das ich Daniel mal ein paar Fragen rund um dieses Projekt stellen wollte. Hier nun das Ergebnis. Viel Lesespaß!

 

Hallo Daniel,
Danke das Du Dir die Zeit für dieses Interview nehmen konntest. Würdest Du Dich zuerst einmal vorstellen?
Hallo André,
zunächst einmal vielen Dank für Dein Interesse und Deine Interview-Anfrage.

Gestatten: Malheur, Daniel Malheur – MonokelPopper aus Berlin. Ich bin 20er Jahre Chansonnier, Entertainer und Conférencier. Seit 1995 bin ich in Sachen 20er Jahre unterwegs und habe mich vom  „klassischen“ Salontenor mit der Zeit mehr und mehr zum MonokelPopper – fernab des „20er Jahre Mainstreams“ entwickelt. Meine Spezialität sind in Vergessenheit geratene Schlager aus den 20ern, soll heißen, der berühmte „Kaktus“ gehört nicht zu meinem Repertoire. Dafür eher Titel wie DIE SUSI BLÄSST DAS SAXOPHON oder ICH BIN VERRÜCKT NACH HILDE. Ich gastiere in Theatern, auf Partys und Kleinkunstbühnen, wie auch Genre übergreifend auf Alternativ-Rock-, Techno- oder Gothic-Festivals.

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[Rezension] Cthulhu Investigatoren-Kompendium

Verlag: Pegasus Press
Autoren: Keith Herber, Paul Fricker, Mike Mason, Heiko Gill, Daniel Neugebauer
Format: gebunden
Seitenzahl: 244
Erschienen: Oktober 2015
ISBN: 978-3957890085
Preis: 12,95 Euro

von: kris

Zeitgleich mit dem Grundregelwerk der siebten Edition von „Cthulhu“ erscheint bei Pegasus Press nun auch das „Investigatoren-Kompendium“, das man sozusagen als „Spieler-Handbuch“ ansehen kann. Denn hier finden diese in ausführlicher Form alles, was sie wissen müssen, um glaubwürdige
und lebendige Charaktere zu
erschaffen.

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[Rezension] Fantasy Noir: Übernatürliche Mordfälle

as-FantasyNoirHerausgeberin: Grit Richter
Verlag: art script phantastik
Format: Paperback,
Seitenzahl: 200
Erschienen: Juli 2015
ISBN: 978-3945045039
Preis: 12,80 Euro

von: Kris

Grit Richter gehört zu den Herausgebern und Verlagsbesitzern, die viel Herzblut in ihre Anthologien und Romane stecken. Das merkt man nicht nur an der Auswahl der Texte sondern auch deren Präsentation – besonders herausragend war dabei die Sammlung um „Die dunkelbunten Farben des Steampunk“. Aber auch ihr neuster Streich „Fantasy Noir“ kann sich sehen lassen. Zwölf Geschichten beschäftigen sich mit Morden, die mindestens in einem Detail nicht ganz von dieser Welt sind, selbst wenn sie auf der Erde spielen.

Klappentext:
Versteckt vor aller Augen tummeln sich die Wesen der Nacht unter uns. Selbst die geschulten Adleraugen der besten Ermittler erkennt die Gefahr nicht sofort. Die Hüter von Recht und Ordnung kratzen an der Oberfläche der Realität und legen das wahre Gesicht der Welt frei.

Doch was sehen sie, wenn sie ins Auge der Dunkelheit blicken? Die Anthologie »Fantasy Noir« wartet mit zwölf übernatürlichen Mordfällen auf mutige Leser, die bereit sind, ihren Geist einer Welt voll düsterer Phantasmen zu öffnen.

Zum Inhalt:
„Albenpfeile“ sind der Grund für den Tod mehrerer wichtiger Bürger in Lavinia Alba und die Täter lassen sich nichts gefallen. Nur gut, dass der Polizist Urien Rheged noch ein Ass im Ärmel hat, mit dem er ihnen Einhalt gebieten kann.

„Das Herz eines Engels“ ist ein kostbares Gut, so dass es nicht verwunderlich ist, dass einer der himmlischen Boten eines Tages ermordet und ausgeweitet aufgefunden wird. Die Suche nach dem Täter erweist sich als überraschend schwierig, auch wenn es genug Verdächtige gibt.

Der „Tod eines Mädchens“ scheint kein besonders schwieriger Fall zu sein, hat man den Täter doch bereits gefunden und dieser sogar gestanden. Allerdings steckt noch mehr dahinter, wie die Assistentin des Kommissars weiß.

„Hyperion“ ist eine Vertreter des Feenvolkes, auch wenn er das nicht an die große Glocke hängt. Nur rettet ihn das nicht vor dem, was jemand mit ihm vor hat …

„Von Kröt P. I.“ ist ein ausgezeichneter Privatdetektiv, der sich auch nicht scheut, auch schon mal gegen „Recht und Gesetz“ vorzugehen. Wie bitter notwendig das ist, zeigt sich manchmal schneller als gedacht…

Im New York des Jahres 1947 schlägt sich Moira Bran mehr schlecht als recht als Reporterin durch und sieht in manchen Dingen mehr als andere – der Mord, mit dem sie sich nun beschäftigt ist nämlich verzwickter als gedacht – und das „Blutgold“ bringt sie mit dem Übernatürlichen zusammen, als sie dem wahren Täter auf die Spur kommen will.

Das sind nur einige der insgesamt zwölf Geschichte in dieser Anthologie, die sich zum Ziel gesetzt hat, phantastische Elemente mit den Motiven und Handlungsmustern der „Schwarzen Serie“ zu verbinden. Einige Autoren lassen sich es deshalb nicht nehmen, ihre Geschichte gleich in der entsprechenden Ära, nämlich den 1940er Jahren anzusiedeln, oder ihren Welt den entsprechenden Anstrich zu geben.

Die Helden sind entweder Privatschnüffler, die sich durch die Schatten ihrer Stadt schlagen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, Polizeibeamte, die ihren Dienst lockerer sehen und gelegentlich sogar selbst Dreck am Stecken haben. Etwas seltener sind Figuren wie die Journalistin in „Blutgold“, die auch von der Atmosphäre er genau die Stimmung trifft, die die entsprechenden Filme besitzen. Überzeugend wirkt auch „Lavern“, weil es dem Autoren gelingt, die Spannung bis zuletzt zu halten und immer nur Details preiszugeben, die sich erst in den letzten Sätzen zu einem Ganzen zusammenfügen.

Die Klischees des Schwarzen Genres auf die Schippe nimmt hingegen „Von Kröt P. I.“. Dem Autoren gelingt es mit schrägen Ideen genau die Bilder im Kopf zu erwecken, die man bei einer Satire zum Thema auch braucht. Da macht es auch nichts aus, dass der Mordfall selbst eher Beiwerk ist.

Mein Fazit:
Alles in allem haben sich die Autoren eine Menge einfallen lassen, um die Leser zu unterhalten und die Erwartungen zu durchbrechen, die das im Stil der „Golden Twenties“ gestaltete Cover machen dürfte. Es geht hier mitnichten nur um abgewrackte zynische Ermittler und schöne aber gefährliche Frauen und düstere Geheimnisse – die Handlungsmuster werden teilweise bewusst durchbrochen, was die einzelnen Erzählungen um so spannender macht.

Das verwandelt auch „Fantasy Noir“ zu einer Sammlung, die jedem Fan von düsteren Kriminalgeschichten nur empfohlen werden kann. Denn auch wenn die Atmosphäre stimmt – die Geschichten beweisen mehr Bandbreite, als man denkt.

Meine Wertung:
4,5 von 5 Leichen