Verlag: Piper
Format: kartoniert, 412 Seiten
Erschienen: 2008
ISBN 13: 978-3-492-26651-2
von: Würfelheld
Thomas Finn liefert mit diesem Roman einen Abstecher in die Zeitreise-Thematik ab, wobei das ganze mit Thriller-Elementen gespickt wird. So werden die über vierhundert Seiten mit einem thematisch passenden Cover umhüllt.
Zum Inhalt:
Medizinstudent Tobias, der seine Kindheit im Waisenhaus verbringen musste und dessen Beziehung nun kurz vor Weihnachten in die Brüche gegangen ist, wurde gerade durch seine Nachbarin ein Paket, welches diese dankenswerterweise angenommen hat, übergeben. Diese Päckchen erhält Tobias nun schon einige Jahre, wobei er bis dato nicht herausfinden konnte, wer ihm diese Päckchen zuschickt. Doch dieses Päckchen ist anders, es enthält, so wie es den Anschein macht, Hinweise auf Tobias früheres Leben bzw. seine Herkunft. Dieses zugesandte Geschenk führt Tobias nach einiger Zeit in einen Uhrladen und von dort direkt in ein unerwartetes Abenteuer. Als ihm der Uhrmacher erklären möchte was das ganze mit seinen leiblichen Eltern zu tun hat, betritt ein Unbekannter das Ladenlokal. Kurz darauf kommt es zu Tumult im Ladenlokal. Während dieses Tumults fallen Schüsse und als Tobias seine Gedanken einigermaßen zu ordnen versucht, erklärt ihm der Uhrmacher das er weg muss und das es nur eine Möglichkeit gibt. So wird Tobias in eine Zeitmaschine gesteckt und landet in Biedermeierischen Hamburg des 19. Jahrhunderts, wobei nur auf den ersten Blick, denn es herrscht Hysterie und Chaos. Doch auch hier läuft für Tobias nicht alles rund, den Tobias fällt hier wie ein bunter Hund auf. Schnell wird Tobias wegen seiner Andersartigkeit zum Hauptverdächtigen in einer Mordserie, in der ein bis dato Unbekannter seinen Opfern den Kopf aufschneidet und ein Sekret entnimmt.
Um seine Unschuld zu beweisen, was sich als sehr schwierig erweisen tut, da eine ganze Stadt auf der Jagd nach ihm ist, erhält Tobias unerwartet Hilfe. So trifft er auf Heinrich Heine. Zusammen versucht das ungleiche Paar Tobias Unschuld zu beweisen und tritt dabei einigen unangenehmen Zeitgenossen auf die Füße. Als ob das aber noch alles nicht genug ist, muss dann auch noch die Zeitmaschine gesucht werden, den Tobias möchte in seine Zeit zurück und sich dort der Dinge die auf ihn warten stellen.
Mein Fazit:
Thomas Finn haucht einer geschichtlichen Gegebenheit durch die Verknüpfung mit modernen Elementen und der Thematik Zeitreise neues bzw. erneutes Leben ein. Man hat zur jeder Zeit das Gefühl, das man an der Seite von Tobias durch dessen Leben bzw. mit ihm durch das hanseatische Hamburg des 19. Jahrhunderts zieht. Dabei überrascht einen Thomas Finn immer und immer wieder, den durch die gute Recherche, die einem beim Zug durch Hamburg geboten wird, so trifft man auf historisch nachweislich anwesende Persönlichkeiten, befindet sich das Kopfkino unter Volllast und produziert hervorragende Sinneseindrücke.
Leider wird der Kopfkinofilm durch einige Mehrfachnennung im Text etwas zum stolpern gebracht, so muss ich nicht öfters darüber informiert werden, welche Haarfarbe der Protagonist hat, oder das er Student ist. Und die Zeitmaschinenherkunft wird mir zu kurz abgehandelt. Da steht man schnell vor Fakten. Nichtsdestotrotz haben mich die gebotene Story und die darin befindlichen Details, die Wendungen und der Spannungsbogen gut unterhalten, wobei noch einwenig Luft nach oben ist.
Meine Bewertung:
4,5 von 5 Zeitmaschinen