[Rezension] Die Welt der 1000 Abenteuer: Der Dschungel der Ungeheuer (Spielbuch, Fantasy)

© Mantikore Verlag

Jens Schumacher hat mit seiner Abenteuer-Spielbuch-Reihe „Welt der 1000 Abenteuer“ etwas erschaffen, was sich vor allem an junge Lesende richtet, die mit dem Konzept der Soloabenteuer, wie der Einsame Wolf, noch nicht so vertraut sind. Daher sind vermutlich auch die Helden, in deren Haut man schlüpft, eher jung gehalten. Das ist auch in „Dschungel der Abenteuer“ wieder so.

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Du bist ein Schmiedelehrling und auch wenn das Handwerk ein ehrbares ist, so bleibt der Alltag doch langweilig. Deshalb ergreifst du die Gelegenheit und begleitest deinen großspurigen Vetter Bolko, als dieser auf Abenteuerreise gehen und Ruhm durch die Begleitung einer Prinzessin gewinnen will.

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[Rezension] Mausritter (Fantasy-Rollenspiel)

© System Matters

Letztes Jahr schlug eine kleine Box ein wie eine Bombe. Mausritter erschien und plötzlich war überall zu lesen und zu hören, wie viel Spaß alle mit dem Spiel hatten. Und das, obwohl das Spiel nicht sonderlich erzählerisch daherkommt, sondern von den Gruftschrecken sogar absolute Old-Schooligkeit bescheinigt bekam.

INHALT
Die wunderschöne kleine Box ist prall gefüllt und enthält einfach alles, was ihr benötigt, um zu echten Mausrittern zu werden – außer Würfel. Okay, aber von denen haben wir ja alle ausreichend zu Hause herumfliegen. Bei mir auf jeden Fall, ist das so!

Ansonsten gibt es ein tolles gebundenes Regelwerk von 44 Seiten und alleine schon der „Werbeslogen“ überzeugt mich voll und ganz, lasst ihn mich kurz zitieren:

„Nehmt das Schwert in die Pfote, zieht die Schnurrhaare gerade und schlüpft in die Rolle tapferer Mäuse auf Abenteuerfahrt. Dies ist Mausritter, das Fantasy-Rollenspiel mit Schwert und Schnurrhaaren!“

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[Rezension] Fiasko – Deutsche Playsets

© Pro Indie

Es ist schon einige Zeit her das uns das Fiasko Kartenspiel in die Finger geraten ist. Nun hatten wir die Chance, einen ganzen Stapel Playsets zu checken. Eins vorweg – die Dinger sind echt gelungen!

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Für das deutsche Fiasko-Kartenspiel von Pro-Indie gibt es jetzt schon eine ganze Menge an Playsets. Und zwar ebenso wie das aktuelle Grundspiel in Kartenform. Meine Mittwochsrunde hat sich da für euch mal durchgespielt, als da wären:

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[Rezension] Der Eine Ring 2E Starterset

© Truant

Ende 2019 überraschte Cubicle 7 mit der Mitteilung, dass man sich von der von Sophisticated Games erworbenen Herr-der-Ringe-Lizenz trennen und somit das P&P-RPG The One Ring nicht mehr weiterführen werde. Da schien es hinter den Kulissen mächtig zwischen den beiden Fraktionen geknallt zu haben, kündigte man doch erst kurz zuvor eine überarbeitete, zweite Edition des beliebten Mittelerde-Rollenspiels an.
Doch die Verwirrung währte nur kurz, denn bereits Anfang 2020 vermeldete die als FREE LEAGUE PUBLISHING bekannte, schwedische Spieleschmiede FRIA LIGAN, dass man sich die Lizenz geschnappt habe und nun selbst an der zweiten Edition von The One Ring arbeite. Ein überwältigend erfolgreiches Crowdfunding sicherte die Finanzierung dafür ab.

Das Regelwerk zu The One Ring 2E hat als englischsprachige Version auch bereits den Weg in die Händlerregale gefunden, die Veröffentlichung einer deutschen Übersetzung hat TRUANT SPIELE, die die Lizenz hierzulande halten, für Ende März in Aussicht gestellt. Um Interessierte vorab bereits einen Vorgeschmack auf das Kommende geben zu können, wurde ein Starterset auf den Markt gebracht, mit dem Spielende sich schon jetzt ohne große Vorbereitung ins Abenteuer stürzen und das heimelige Auenland erkunden können.

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[Rezension] Baphomets Sohn (OSR, Abenteuer)

© Gazer Press

Als das deutschsprachige Abenteuer „Der Heilige von Bruckstadt“ Anfang vergangenen Jahres zum nach wie vor nur in Englisch erhältlichen OSR-Rollenspiel Lamentations oft he Flame Princess im Wiener Verlag GAZER PRESS erschien, erntete Autor und Verlagsinhaber Markus Schauta viel Lob aus der Szene für die gelungene Verquickung von klassischem Dungeon Crawl mit ordentlich recherchiertem historischem Background, ist das Szenario doch in einem verheerten Deutschland während des Dreißigjährigen Krieges angesiedelt. Ingo „Greifenklaue“ Schulze (†44) war sogar so angetan von dem Abenteuer, dass er über verschiedenste Kanäle eine deutschlandweite Sammelbestellung der gebundenen Ausgabe organisierte, da diese zu dem Zeitpunkt ausschließlich über den österreichischen Verlag zu erwerben war.

2022 ist „Der Heilige von Bruckstadt“ nicht nur offiziell auch in Deutschland erhältlich, sondern es folgt mit „Baphomets Sohn“ auch ein weiterer Dungeon Crawler inmitten der Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Diesmal allerdings auf Basis eines anderen OSR-Titels, nämlich Swords & Wizardry (welches demnächst übrigens in deutscher Sprache bei SYSTEM MATTERS erscheinen wird). Markus Schauta verspricht dabei nicht nur erneut viel Action vor geschichtlicher Kulisse, sondern vor allem deutlich vielschichtigere NSC und einen wendungsreichen Plot. Gelingt dem Autor also ein zweiter Coup?

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Deutschland am 2. November des Jahres 1620. In den frühen Morgenstunden ist aus dem Gasthaus ‚Niederegg‘ in der thüringischen Stadt Nordhausen ein Schuss zu hören. Einer der dort nächtigenden Gäste liegt tot in seinem Zimmer, dem Anschein nach mit der eigenen Pistole selbst gerichtet. Aber wer war diese Person und weshalb hat sie sich vermeintlich das Leben genommen? Die Charaktere, die sich zu diesem Zeitpunkt entweder selbst in dem Gasthaus aufhalten oder auf anderen Wegen auf die Tragödie aufmerksam gemacht werden, gehen der Sache nach – und finden sich alsbald im Auftrag einer von insgesamt fünf Fraktionen in den fauligen Tunneln einer großen, aber verfallenen Templeranlage wieder, auf der Jagd nach einer alten, mystischen Reliquie. Dabei kommen sie auch Dingen auf die Spur, die besser begraben geblieben wären. Denn nach Jahrhunderten des Schlummers streckt ein vergessen geglaubtes Grauen seine Finger nicht nur nach den Menschen in Nordhausen aus, sondern auch nach den neugierig herumschnüffelnden Charakteren…

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[Rezension] KULT – Die verlorene Göttlichkeit (Rollenspiel, Horror)

© Truant

Als die erste Auflage im Jahr 1991 erschienen, sorgte das Horror-RPG Kult aufgrund der expliziten und kontroversen Inhalte für Gesprächsstoff. Nun ist die mittlerweile vierte Edition des selbstbenannten „Splatterpunk-Rollenspiels“ erschienen, mit komplett überarbeitetem Regelwerk und an die Neuzeit angepassten, modernisierten Inhalten. Und wie schon zu Beginn der 90er Jahre erscheint das Rollenspiel hierzulande auch wieder bbei TRUANT auch wenn diesmal eine (sehr erfolgreich abgeschlossene) Finanzierungskampagne der Veröffentlichung vorausging.

Ist Kult heute noch genauso verstörend wie vor 31 Jahren? Und kann es vor allem spielerisch überzeugen?

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Der optische Ersteindruck beim Durchblättern des Regelwerks weiß auf jeden Fall schon einmal zu gefallen: Die Farben Schwarz, Weiß und Rot dominieren jede Seite, in deren Mitte die hervorragenden, faszinierend düsteren Illustrationen von Künstlern wie Anton Semenov, Daniel Comerci oder Bastien Lecouffe-Deharme eingebettet sind – alles eingerahmt in goldschimmernden Vignetten. Das sieht nicht nur edel aus, sondern transportiert das beklemmende Ambiente des Spiels auch recht zielsicher.

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[Rezension] New Hong Kong Story: Magical Cops – Drachentanz (Abenteuer)

© Black Mask

NHKS ist ein Rollenspiel in welchen die Spielenden in die Rollen von Schauspielenden schlüpfen, um mit diesen wiederum in Leinwandrollen zu schlüpfen um somit einen der unzähligen, pro Jahr produzierten Filme bzw. Serien, zum Kassenschlagen zu machen. Mit „Magical Cops: Drachentanz“ liegt nun das Auftaktabenteuer zu einer „neuen Serie“ vor. Somit die Linse geschärft und losgedreht.

INHALT
Die Spielenden verkörpern in diesem Abenteuer die Rollen von Ermittlern der Sondereinheit 13/4, einer Einheit, welche sich mit paranormalen Vorkommnissen beschäftigt. Dabei erledigt diese Einheit ihre Ermittlungen mehr oder minder im Geheimen, denn nur die involvierten Personen sind eingeweiht.

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[Rezension] Supers! – Deutsche Ausgabe (Superheldenrollenspiel)

© Pro-Indie

Egal ob große Kinoleinwand oder heimischer Fernseher: Superhelden haben Hochkonjunktur. Mit der überaus erfolgreichen Verfilmung von »Iron Man« im Jahr 2008 wurde eine Lawine losgetreten, die die übernatürlichen Wesen in ihren Spandexanzügen innerhalb der nächsten Dekade gänzlich gesellschaftsfähig machen sollten. Plötzlich waren Namen wie Hulk, Spider-Man oder Aqua-Man nicht nur einer mittelgroßen, nerdigen Bevölkerungsgruppe ein Begriff, sondern selbst Tante Elke und Onkel Werner konnten etwas damit anfangen. Ein gigantischer, milliardenschwerer Markt entwickelte sich, und es ist heute – insbesondere in der modernen Welt der Streaming-Dienste – kaum noch möglich, nicht über Filme oder Serien mit Superhelden im Mittelpunkt zu stolpern.

Doch wo sie auf der einen Seite mittlerweile kaum wegzudenken sind, fristen sie auf der anderen auch 14 Jahre nach dem ersten Iron Man-Blockbuster noch ein Nischendasein, nämlich bei den Pen-and-Paper-Rollenspielen. Dass dieser spezielle Markt hierzulande im internationalen Vergleich noch kleiner und überschaubarer ist, hielt den Independent-Verlag PRO-INDIE jedoch nicht davon ab, dass englischsprachige, narrative Superhelden-RPG SUPERS! ins Deutsche übersetzen zu lassen und zudem nicht nur mit einem überarbeiteten Layout und neuen Illustrationen, sondern auch mit einem extra für diese Version erweiterten Regelwerk zu veröffentlichen – einer erfolgreichen Schwarmfinanzierung sei Dank. Dass ein Interesse an dem Titel besteht, scheint also unbestritten. Aber macht er auch Spaß?

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[Rezension] Vier gegen die Finsternis (Rollenspiel)

© System Matters

Mal wieder keine Ahnung, womit man die Wartezeit im Zug, in der Arztpraxis oder im Stau überbrücken soll, weil das Smartphone keinen Saft mehr hat und das Ladekabel daheim auf dem Tisch liegt? Oder wie man die letzten Stunden des Abends sinnvoll nutzen kann, da im Fernsehen nix Gescheites läuft, sämtliche Streamingdienste durchgeguckt sind und die Freunde keine Zeit haben? Vielleicht haben unter anderem diese Fragen den italienischen Spieldesigner Andrea Sfiligoi umgetrieben, als er das kurzweilige Solo-Rollenspiel Four against Darkness entwickelte und 2016 über GENSHA GAMES vertreiben ließ. Auf jeden Fall schien er damit einen Nerv getroffen zu haben, denn das Spiel fand binnen kürzester Zeit eine beachtenswerte Anzahl an Fans und kann in der englischsprachigen Fassung bereits auf eine mindestens ebenso beachtliche Anzahl an Zusatzbänden und Abenteuern zurückblicken.
2021 wurde der SYSTEM MATTERS VERLAG auf dieses scheinbare Kleinod aufmerksam und sicherte sich die Lizenz für den Vertrieb in Deutschland. Im Rahmen einer Vorbestellaktion sollte Anfang 2022 das Interesse an dem Titel ausgelotet werden, der hierzulande als Hardcover-Buch mit einem überarbeiteten Layout, eigenen Grafiken und natürlich in einer tadellosen Übersetzung erscheinen sollte. Die Reaktion darauf war enorm – und sicherte dem Verlag darüber hinaus die Finanzierung sämtlicher in Aussicht gestellter Zusatzziele.

Nun ist das Grundregelwerk von Vier gegen die Finsternis, wie das Solo-Spiel in unseren Breitengraden offiziell heißt, regulär erschienen (natürlich auch als PDF-Datei). Kann es den Vorschusslorbeeren gerecht werden?


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Mehr als Bleistift, Radiergummi, einen Bogen Karopapier und zwei sechsseitige Würfel braucht es nicht, um bei Vier gegen die Finsternis auf seine Kosten zu kommen, denn das Spiel will vor allem eines sein: Minimalistisch und kurzweilig. Daher wurde ganz bewusst auf die Einbettung in eine detailliert ausgearbeitete Spielwelt verzichtet. Hier zählt nur eines: Rein in den Dungeon, Monster umkloppen, Schätze einsammeln, Stufe aufsteigen und wieder raus. Im Schnitt dauert ein solcher Crawl zwischen 45 und 60 Minuten. Ein optimaler Zeitvertreib also für Zwischendurch!

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[Rezension] Die Hallen des Meerkönigs (Fantasy-Spielbuch)

© K. Neumeyer

In den letzten Jahren erscheinen wieder vermehrt Fantasy-Spielbücher, Soloabenteuer, in denen die Lesenden nur mit Stift, Papier und vielleicht einem Würfel bewaffnet, eigene Wege durch eine Geschichte finden können. Neben Neuauflagen alter Abenteuer aus dem Ausland und von hier gibt es aber auch immer wieder Autoren, die frisch durchstarten, so wie im Fall von „Die Hallen des Meerkönigs“.

INHALT
Viele Legenden und Mythen ranken sich um die Insel, die nach und nach wieder sichtbar wird, nachdem sich die Nebelschleier lichten. Und da sich die meisten um unermessliche Schätze drehen, werden natürlich auch viele Abenteurer und Glücksritter aufmerksam.

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