Ich habe auf Social Media folgende Frage gestellt: „…Also, was wolltest du schon immer über „Spielen als blinde Person“ wissen ??? Keine Scheu, einfach her mit deiner/n Frage/n!“.
Hier eine Frage, welche mir von penandpaperblog gestellt wurde: „Wie machst du es mit dem Würfeln? Würfelt jemand anderes für dich? Oder würfelst du und jemand nennt laut das Ergebnis? Oder gibt es dafür Tools?“
Ok, die Vorgeschichte meiner Einschränkung kannst Du im Artikel „Blind am Rollenspieltisch“ oder in der 42.Folge des Niveauvollen Trashtalks „Barrierefreiheit im Rollenspiel“ nachvollziehen. Aber das hält mich jetzt nicht davon ab hier auf Deine Frage einzugehen. Und „blind“ ist nicht gleich „blind“. So zählt man in Deutschland als „blind“ wenn man maximal 2% Sehkraft aufweist.
Kommen wir nun also zum Thema „Würfeln“. Im o.g. Artikel „Blind am Rollenspieltisch“ findest du dazu ja schon meine Erfahrungen. Aber ich fasse das hier gerne zusammen.
Ich habe ja noch eine gewisse Restsehkraft (ca. 1,5-2,0 %). Das war zu Anbeginn meines Nerdseins noch höher, so dass ich mit „normalen“ Würfeln gestartet bin. Schnell fand ich den Zugang zu der bunten vielfältigen Würfelwelt, was bei mir, selbst heute noch, für Impulskäufe sorgt 🙂 . Meine Sammlung ist aber Überschaubar, da ich mich immer wieder von Würfeln getrennt habe – Wohl eingeredetes schlechtes Karma, oder Würfelpech, und so 🙂
Früher war es für mich noch selbst drin mein Würfelergebnis zu sehen und entsprechend zu handeln/spielen. Aber auch da war es schon immer von der Umgebung abhängig – sprich Lichtverhältnisse, Würfelfarbe und Müdigkeit. So konnte es sein das ich Mittags in einer Runde noch mein Würfelergebnis gut erkannte, am Abend allerdings Hilfe der Mitspielenden benötigte.
Heute sieht es so aus, dass ich immer noch am liebsten „normal“ würfel. Die Würfel wähle ich nach wie vor nach „guter Erkennbarkeit“ aus (nach meiner Einschätzung), denn in 98% aller Fällt muss ich das Ergebnis erfragen. Das bedeutet natürlich auch, das man seinen Mitspielenden vertrauen muss, aber wer hier bescheißen möchte/tut sollte überlegen ob das die richtige Herangehensweise ist. Aber diesen Fall hatte ich noch nicht. In meinen derzeitigen Spielrunden ist das kein Thema. Und auf Cons auch nicht, wenn man damit offen umgeht und das kurz erklärt – also „Mitnahme“ ist hier das Zauberwort.
Würfeltools habe ich auch schon einmal in der Nutzung gehabt. Hier ist es genau wie bei Würfeln, das Feeling muss stimmen. Schlussendlich sind die meisen für mich zugänglich, da mein über die PC, Tablet, und Smartphone Einstellungen viel machen kann – hier stellt sich aber immer die Frage der Verhältnismäßigkeit und ob ich bereit bin, die Zeit zu opfern, wenn es gute Alternativen gibt. Ja, einige Tools bieten Sprachausgabe, was due Nutzung erleichtert. Auch muss man sich dann im klaren darüber sein, das mit dieser Nutzung als mobile Endgeräte Einzug am Spieltisch erhalten. Dies möchte nicht jede Spielrunde und das finde ich selbst sogar gut.
Ich hoffe ich konnte dir einen guten Einblick verschaffen.
Würfelheld
P.S.: Ich habe ja vor einiger Zeit auf meinem Blo auf Braille-Würfel hingewiesen. Dank Michael von jaegers.net habe ich auch einige, allerdings nutze ich diese so gut wie nie.
L I N K S
2 Kommentare zu „Fragestunde #2: Wie würfelst du als blinder Spieler“