[vorgehört] Der nerdige Trashtalk #31: Ultima Ratio

Da denkt man an nichts Böses und schon legt der Osterhase einem eine neue Podcast-Folge ins Osternest. Und was für eine, mit weit über 2 Stunden – und davon, und das ist eher ungewöhnlich, weit über über 1 Stunde Hauptthema – hab ich hier wieder eine echte Preview-Mammutaufgabe bekommen. Zum Glück gibt es ja Kapitelmarken…

Nach einem kurzen Vorgeplänkel über die aktuelle Situation geht es auch schon los mit einem Getränketest: Selbe Kaffeemarke wie zuletzt, diesmal aber eine deutlich mildere Sorte… Getränketests gehören halt irgendwie zum Trashtalk dazu, aber zum Glück wechseln Elea & Philipp dann rasch in nerdige Themen. Das Ask Me Anything enthält nur zwei Fragen, aber gerade die erste (welcher Regisseur sollte dein Leben verfilmen?) lädt auch mich zum Nachdenken ein. Dann geht es zu zwei Interviews, einmal mit dem altbekannten Karl-Heinz Zapf über die von ihm organisierte Convention während der Pandemie-Hochphase und dann noch mit Nikolas Vegas über den Eurovision Song Contest (hab ich erwähnt, dass es Kapitelmarken zum Überspringen gibt?:-) ).

Die Medienschau enthält zwei Netflix-Serien (Bridgerton Staffel 2, Inventing Anna), ein Science-Fiction-Hörbuch (Aurora erwacht) und das FHTAGN-Abenteuer „Ultima Ratio“, welches mit dem „Ultima Ratio“-Hauptthema weder verwandt noch verschwägert ist… Weit über eine Stunde, nämlich so ziemlich genau die Hälfte der Folge, wird dann mit Nikolas Tsamourtzis gesprochen. Tatsächlich sogar weniger über das eigentliche Spiel an sich, sondern vielmehr über vielfach kritisch betrachtete Designentscheidungen während der Entwicklungsphase, den Umgang mit den zu Beginn sehr negativen Rezensionen und allgemein die Genre- & Spielphilosophie. Auch ein Blick in die Zukunft wird gewagt.

Kommen wir zu meiner Meinung und fangen wir mal mit dem Hauptthema an. Da bin ich dezent befangen, da ich für das System bereits selbst gearbeitet habe, nämlich als Herausgeber der „Fragmente der Zeit“-Anthologie. Unabhängig davon war das lange Interview aber durchweg interessant, also Daumen hoch für die zweite Trashtalk-Hälfte.

Die erste Hälfte ist mit Getränketest, Ask me Anything, den Interviews und der Medienschau durch Vielfalt geprägt. Das ist gut, weil es durch die Abwechslung nur selten langweilig wird, aber naturgemäß sind hier einige Abschnitte einfach viel spannender als andere… Ich finde das bemerkt man etwa gut beim Ask Me Anything, wo die 1. Frage zur Regisseur-Wahl wirklich spannend ist, während die 2. Frage zum TV-Konsum stark abfällt – Das könnte allerdings auch daran liegen, dass wir diese Frage vermutlich exakt so wie Elea & Philipp beantworten würden… Die beiden Interviews, jeweils knapp 10 Minuten lang, sind definitiv Geschmackssache. Hätte man es wirklich gebraucht, dass Karl-Heinz Zapf seine Begeisterung zu endlich wieder stattfindenden Conventions ausdrückt? Vermutlich nicht, zumindest wenn das Interview für sich betrachtet, aber Philipp sagt im Podcast ja selber, dass dieser kurze Abschnitt sozusagen das „fröhliche“ Sequel zur prinzipiell deprimierenden Corona-Folge vor drei Wochen sein sollte. Und ja, in diesem Zusammenhang hat Karl-Heinz (der an sich ja sehr unterhaltsam ist) durchaus eine Berechtigung – Nur wie viele hören auch die SpinOffs und können den Bezug herstellen?

Mutig fand ich die Entscheidung, das ESC-Interview in der Hauptfolge zu bringen. Denn bekanntermaßen schiebt Philipp die besonders nischigen Themen, wie zuletzt die Oscar-Folge, gern mal in die Bonusfolgen ab. Man merkt hier schon, wie er versucht im Interview eine Vergleichbarkeit von Rollenspiel- & Eurovision-Szene herzustellen, aber es ist und bleibt halt ein Nischenthema für das man zumindest ein Mindestmaß an Interesse haben muss. Mir hat es aber gefallen, besonders da es interessant war, dass es die gleichen Reibereien und Probleme in der Nerd-Community auch in anderen Hobbygruppen gibt. Die Medienschau ging auch in Ordnung, wobei man gerade bei „Bridgerton“ schon gemerkt hat (gerade wenn man hier die Besprechung der 2. Staffel mit der Besprechung der 1. Staffel im letzten Jahr vergleicht), dass ein*e Kultur- & Filmexpert*in (wie bei der 1. Staffel Jasmin Neitzel) ein deutlicher Zugewinn ist… Immerhin konnte mir Philipp „sein“ Hörbuch schmackhaft machen und sollte ich Carsten Pohl irgendwann mal auf einer Convention treffen, muss er für mich unbedingt sein „Ultima Ratio“-Mini-LARP-Abenteuer leiten.

Insgesamt also sehr viel Licht, gerade beim Hauptthema, und sehr wenig Schatten – Wobei man auch nur von Schatten sprechen kann, wenn man sich für bestimmte Themen überhaupt nicht interessiert. Ich war jedenfalls sehr angetan und finde, dass es bisher die stärkste nerdige Trashtalk-Folge dieses Jahres war.


Selber eine Meinung bilden könnt ihr euch ab morgen, dem 21. April.

L I N K S

2 Kommentare zu „[vorgehört] Der nerdige Trashtalk #31: Ultima Ratio“

  1. Spannend, wie weit Philipp und besonders sein Experte doch weg waren vom deutschen Ergebnis. Aber immerhin lag der bei den Gewinnern richtig. Und ich stimme deiner Analyse zu, es war sehr mutig von Philipp dieses Thema in den Podcast zu bringen.

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