[Rezension] Kontext-Sensitiv: Unternehmen Taube (powered by FHTAGN)

© Pyromancer Publishing

Uh. da bekomme ich doch glatt ein PDF zum rezensieren. Schwierig. Ich bin doch so alt – okay, dann drucke ich es mir einfach aus und lese es in Ruhe im Sessel.

Was haben wir denn hier? Ein Sci-Fi-Abenteuer für das cthuloid angehauchte Fthagn-System. Alles klar. Da weiß ich, worauf ich mich einlasse.

INHALT
Bevor wir zum wirklich guten Inhalt kommen, muss ich, als jemand, der an dem einen oder anderen Rollenspielprodukt mitgearbeitet hat, kurz etwas streng werden: Es ist nie eine gute Idee, sein eigenes Lektorat zu machen. Da schlüpfen einfach zu viele Fehler in das fertige Produkt – und das ist nie schön, auch wenn es ein mehr oder weniger „kleines“ Abenteuer ist. Aber ich will ja Geld dafür haben und dann darf ich wenigstens meine Schwippschwägerin oder einen vorbeireisenden Schlawiner aus dem Internet mal drüberlesen lassen. Auch das Design ist – nun ja, sagen wir mal „hemdsärmelig“. Funktionell und straight, aber nicht sonderlich ansprechend. Ich hoffe mal, dass das in meinem Preview-Exemplar so ist und für die finale Fassung noch nachgelegt wurde.

Aber come on, Alter. Sei nicht so streng. Schau dir das gute Stück lieber mal in Bezug auf seinen Spielwert an!

Hintergrund: Die Menschen haben ein außerirdisches Raumschiff gefunden und dadurch ihre Technologie in unfassbarer Geschwindigkeit gesteigert – allerdings ist mensch noch nicht auf Außerirdische gestoßen und so ist es jetzt etwas ganz Besonderes, dass ein außerirdisches Artefakt gefunden wurde.

Der Auftrag ist ebenso schnell geschildert wie einfach ausgeführt. Die Charaktere sollen vor der offiziellen Mission auf den Forschungs-Außenposten Ender-2473 reißen und sich das Teil für die Organisation „die Firma“ unter den Nagel reißen, bevor die offizielle Mission der Weltregierung UWG es in den Besitz bekommt.

Wir alle wissen, dass so eine Mission nicht so einfach durchzuführen ist, wie es sich anhört und so stoßen unsere Held*innen auf dem kleinen Fels irgendwo im Nirgendwo auf die eine oder andere Komplikation.

Ich sage es nur ungern, aber ich kann hier nicht viel zum Inhalt verraten, denn das Abenteuer lebt von den diversesten Wendungen und Überraschungen. Was ich verraten kann, ist, dass die Truppe (hoffentlich) auf Ender ankommt und es entweder mit den Schweigemönchen der Andrés-de-Urdaneta-Stiftung oder mit den Wissenschaftlern der Bayer-Station zu tun bekommt – vielleicht auch mit beiden. Irgendwann bekommen sie dann auch das Artefakt zu Gesicht und haben es im schlimmsten Falle schlussendlich auch noch mit den Soldaten der Weltregierung zu tun. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Sagte ich schon, dass es unterwegs so die eine oder andere Überraschung geben wird?

Was mir ausgezeichnet gefällt, ist, dass die Situation sehr sandboxig geschildert ist und ich als SL jede noch so unwichtige Information zu den Bewohnern der Stationen, zum Planeten und zum Artefakt erhalte, sodass die Charaktere möglichst frei handeln können. Damit gewinnt ein Rollenspielprodukt bei mir ja immer schon.

Auch großartig sind die 6 vorgefertigten Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten – und die teilweise noch ihre eigenen Überraschungen mitbringen. Wirklich ein ganz, ganz großes Plus.

Insgesamt kann ich mir das Abenteuer exzellent als Con-Abenteuer vorstellen, denn ich bin sicher, dass es auch mit Gruppen, die sich nicht gut kennen, ausgezeichnet funktionieren wird.

MEDIADATEN

…Autor: Tobias Deißler
…Verlag: Pyromancer Publishing
…Format: PDF oder Softcover
…Seiten: 50 + Charaktere + Handouts
…Erschienen: 2020
…ISBN:DriveThruRPG-Link
…Preis: PDF 11,78 Euro, Softcover 17,73 Euro, Softcover + PDF 17,73 Euro

MEINE MEINUNG
Ich bin ja nicht so der Sci-Fi-Spezi, aber hier wird das Feld wirklich gut bestellt. Die Hintergrundwelt ist superknapp beschrieben, aber prägnant. Die Aufgabe ist einfach, aber natürlich ganz und gar nicht konfliktlos zu lösen. Die Elemente der Geschichte (Orte, Personen, Handlung) sind gut beschrieben und greifen gut ineinander. Die Charaktere sind interessant und passen gut zusammen.

Aber: Nichts ist, wie es scheint! Trust no one. (Not even yourself!)

MEINE WERTUNG
4 von 5 kleinen Vögelchen

von: Moritz

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