Was sehen meine Augen da? Der Hebben lässt still und heimlich neuen Lesestoff auf`s Nerdversum los.
Also wer mal einen guten Happen für mehr als Zwischendurch sucht, sollte derzeit bei „Worrkrieger“ vorbeischauen und „Proteus“ von Frank Hebben lesen.
Ich hatte gehofft, ein wenig Frieden zu finden, hier, im welken, schleichend rottenden Arboretum dieser entlegenen Enklave aus Erzverhüttung und Schlacke; zwischen all den stinkenden, namenlosen Gestalten, die im Schlagschatten der Lampen vielmehr tierische als menschliche Züge tragen: Teufel, Gespenster; Ausgestoßene wie ich: kranke, gefallene Engel in ihrer Unterwelt abseits aller Handelsrouten – weit genug entfernt, um nicht mit einem einzigen, interstellaren Sprung zurück an den Ort gelangen zu können, der in meinen Träumen nistet wie ein monströses Tier; etwas Vages, etwas unangreifbar Böses, das mich mit eisiger Klaue gepackt hat und seitdem gefangen hält und krankmacht, stärker wird und streut; nicht wie Metastasen, die meinen Körper brechen, ja, ich sterbe; nicht ausgelöst durch Strahlung, giftiges Essen, giftige Luft, sondern durch etwas tiefer Liegendes, etwas, das nicht in mir, unter meiner Haut, sondern jenseits der Oberfläche schwellt, mit Fingern nicht ertastbar und trotzdem immer da ist: