[Rezension] Infiltriert (Roman, Thriller, Horror)

© Verlag Torsten Low

Vincent Voss hat sich in den letzten Jahren durch seine zahlreichen Kurzgeschichten und einige Romane in die Herzen der deutschen Genrefans geschrieben, bietet er doch eine gute Mischung aus gepflegtem Grusel und düsterem Horror. Auch sein neuestes Werk „Infiltriert“ fängt eher beschaulich an, das Grauen schleicht sich auf leisen Sohlen heran.

INHALT
Zusammen mit seiner Familie genießt der Lehrer Flo einen sommerlichen Nachmittag im Freibad, als es plötzlich aus heiterem Himmel anfängt zu regnen. Das seltsame daran ist – die Feuchtigkeit riecht und schmeckt salzig – so als ob sie direkt aus dem Meer stamme. Allerdings passiert erst einmal nicht viel mehr … der Vorfall ist schnell wieder vergessen und unter mysteriöses Phänomen abgehakt.

Doch dann beginnt sich etwas zu verändern. Menschen erstarren während einer Störung plötzlich vor dem Fernseher und können sich nach dem Erwachen an nichts erinnern. Allerdings sind sie irgendwann nicht mehr sie selbst, beginnen sich seltsam zu verhalten, so als wären Fremde in ihre Haut geschlüpft. Flo ist einer der ersten, dem das Sorge bereitet – und das nicht ohne Grund, weil er doch schon bald mehr als andere.

MEDIADATEN

…Autor: Vincent Voss
…Verlag: Verlag Torsten Low
…Format: broschiert
…Seiten: 310
…Erschienen: März 2019
…ISBN: 978-3940036506
…Preis: 14,90 EUR

MEINE MEINUNG
Es ist nicht das erste Mal, dass das Grauen auf sehr subtile Weise in die kleine und beschauliche Welt ganz normaler Menschen einbricht, auch in „Wasser“ konfrontierte der Autor seine Alltagshelden bereits mit den Veränderungen.

Hier ist es ein Mann, der im Studium nicht die Karriere als Forscher sondern als Lehrer eingeschlagen hat und mit Frau und zwei Töchtern ganz zufrieden zusammenlebt, auch wenn er natürlich manchmal von dem tristen Schulalltag genervt ist.

Aber er ist einer derjenigen, die frühzeitig aufhorchen und etwas dagegen zu unternehmen versuchen, auch wenn das nicht einfach zu sein scheint, legt man ihm und den anderen, die ähnlich denken wie er doch Steine in den Weg.

Der „Feind“ hört mit, ist näher als gedacht und versucht nach und nach von immer mehr Menschen Besitz zu ergreifen – eine eigentlich klassische Geschichte a la „Bodysnatchers“, aber sie wird mit sehr viel Charme und Spannung erzählt, die kurzen Kapitel sorgen für eine schnelle Taktzahl, die gut mitfiebern lässt.

Die Figuren sind immerhin so weit ausgearbeitet, dass man mit ihnen fühlt und leidet und so gut in die Handlung eintauchen kann und nicht als unsichtbarer Beobachter am Rand mit dabei steht.

Alles in allem schafft der Autor es, die Geschichte ohne Längen und Brüche zu erzählen, auch das Ende erweist sich als konsequent.

„Infiltriert“ mag inhaltlich bekannte Themen bedienen und erinnert anfangs ein wenig an andere Romane des Autors, entwickelt aber schon bald eine eigene Stimmung und weiß eine gelungene Variante der vertrauten „Bodysnatcher“-Geschichte zu erzählen.

MEINE WERTUNG
3,5 von 5 Infiltrationen

von: Kris

 

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