
Als im Oktober 2014 die Rebirth Edition von Degenesis erschien, wirbelte diese doch einigen Staub auf. Schließlich brachte der Schuber zwei dicke Wälzer des Enzeit-Settings mit sich. Somit war seinerzeit auch der Einstiegspreis höher als gewohnt. Wenn man dies aber runterbrach, täuschte der Eindruck. Die beiden Wälzer brachten nicht nur ein gelungenes Design mit sich, sondern zeigten auch, dass man sich wirklich Gedanken über den Rebirth gemacht hatte, schließlich war Degenesis vorher von vielen Leute als „unspielbar“ betrachtet worden. Dies hat sich nun wirklich geändert und seit Erscheinen legt der Verlag nach und nach, in einer angenehmen Schlagzahl, Erweiterungen vor. In „Black Atlantic“ erwartet einen, vereinfacht gesagt, eine ausführliche Regionalbeschreibung und Abenteuer. Also Deckel umgeklappt und reingeschaut.
INHALT
Vorweg, das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt. Zum einen eine Regionalbeschreibung und zum anderen ein Abenteuerabschnitt. Also von vorne nach hinten, werfe ich zuerst einen Blick auf die Regionalbeschreibung. Hier wird ein genauerer Blick auf Briton, was der nördlichste Teil Frankens ist, geworfen, es grenzt ans Protektorat und Briest.
Der Blick fällt zuerst auf die Geschichte und die sich daraus entwickelte Kultur. Hier geht man besonders auf eine Schlacht ein, welche den Wiederläufern ein Artefakt einbrachte. Dieses Artefakt stellt die Geschichte so sehr auf den Kopf, dass die Auswirkungen aktuell immer noch spürbar sind. So wird aus Unterstützung Misstrauen, Verrat und auch Verzweiflung. Ein brisante Mischung welche Allianzen infrage stellt.
Neben den geschichtlichen Hintergrund werden einige der wichtigsten Orte, wie etwa die britischen Insel mit all ihren Mysterien, über Briest bis hin zur Spitalerstadt Renns beleuchtet.
Kommen wir zu Abenteuerabschnitt des Buches. Eindeutig kein Leichtgewicht was dort auf den Spielleiter wartet, denn man hat ein gut 120 seitiges Abenteuer vor sich, welches allerdings durch eine gute Struktur und einen guten Aufbau (Zeitstrahl, NPCs, …) den Spielleiter doch einiges an Arbeit erspart, aber auch genügend davon übrig lässt. Das ist nicht mal eben so getan.
Die Helden erwartet ein Abenteuer welches durch seine Horroraspekt besticht. Diese dann mit verräterischen Handlungen für Gefahren sorgt und das Ganze dann mit Sabotagen aufmischt. Oft genug kann es zu Konflikten kommen, welche die Helden vor heikle Situationen stellt. Weiterhin gibt es genügend Szenen in denen die graue Hirnmasse der Helden gefragt ist. Also viele Stunden Spaß.
MEDIADATEN
…Autoren: Marko Djurdjevic
…Illustrationen: Marko Djurdjevic, Adrian Fekete
…Verlag: SIXMOREVODKA
…Format: Hardcover, Vollfarbe, Lesebändchen
…Seiten: 278
…Erschienen: 2018
…ISBN: 978-3981754353
…Preis: 44,90 EUR
MEINE MEINUNG
Mit „Black Atlantic“ wird einem ein wirklich tolles Buch geboten. Seien es die, man könnte hier schon sagen „Standardmäßig“ echt tollen Illustrationen, oder aber die tollen Settingerweiterungen. Ich war sofort wieder im Setting drin und fand mich durch die gebotenen Beschreibungen auch direkt in der Region zurecht. Die Mischung stimmt meiner Ansicht nach auch, sprich genug Geschichte, genug Politik und mehr als genug Aktuelles.
Das Abenteuer ist von der Idee her, sehr gut und schneller als man denkt, steckt der Heldenhals in der Schlinge. Auch der Zeitstrahl und die Steckbriefe helfen dem Spielleiter wirklich gut weiter. Allerdings ist hier eine gewisse Gradlinigkeit zu spüren und man muss aufpassen, dass es dann doch nicht zu vorhersehbar wird. Aber das Abenteuer bietet so einiges. Da kann man locker noch mehrere Ideen rausziehen und viele weitere Abenteuer abzweigen bzw. entwickeln. Kampagnen sind hier durchaus machbar. Ok, bei dem Umfang sollte das auch kein Problem darstellen..
Alles in allem finde ich „Black Atlantic“ sehr gelungen. Werft auf jeden Fall mal ein Auge in diese Region, denn Diese ist im Vergleich zum Süden fast wie die zweite Seite einer Medaille.
MEINE WERTUNG
4,25 von 5 nördlichen Regionen
von: Würfelheld
Ein Gedanke zu „[Rezension] Degenesis: Black Atlantic (Rollenspiel)“