[Rezension] Lost Galaxy (Brettspiel, Science Fiction)

© rudy games

Spiele mit App-Unterstützung mag ich ja mal grundsätzlich. Und wenn einem noch im Spiel die Regeln erklärt werden, gefällt mir das noch umso besser. Mal schauen, ob das eigentlich Spiel auch etwas taugt.

INHALT
120 Karten – und ein Freischaltcode für die gratis herunterladbare App.

HINTERGRUND
Äh, ja. Sonne macht alles kaputt. Wir müssen Planeten evakuieren, die in vier Farben daherkommen. An „Hintergrundwelt“ ist das Hauptfeature, dass es vier verschiedene Fraktionen gibt: Mechs, Broods, Sirians und Cyborgs, die alle eine andere Spezialfertigkeit haben. Ansonsten kommt das Ganze doch recht abstrakt daher.

MEDIADATEN

…Verlag:  Rudy Games
…Spielerzahl: 2-4
…Alter: 8+ Jahre
…Spieldauer: 10-15 Minuten
…Genre: Science Fiction
…App: Android / iOS
…EAN: 9120059810199
…Preis: ca. 14,95 Euro

SPIELMECHANIK
Man muss sich nur flott die kostenlose App runterladen, beim Verlag registrieren und dann mit dem beiliegenden Code das Spiel aktivieren und schon kann es losgehen. Es liegt keine Spielregel bei – man wird von der App langsam und Schritt für Schritt ins Spiel eingeführt. Man legt einfach das Handy in die Mitte des Tisches und ab dafür…

So wählt man zu Beginn eine von vier Fraktionen – sprich: Farben – die alle kleine Spezialfähigkeiten haben. So können die Cyborgs einen Planeten schon bei einer 3 evakuieren, nicht erst bei einer 4, die Broods können einem Gegner eine Karte von der Hand ziehen und abwerfen, die Mechs können die oberste Karte von einem Anlegefeld nehmen und abwerfen, die Sirians haben 7 anstelle von 6 Handkarten.

Und damit sind auch schon die wichtigsten Mechanismen kurz angerissen. Rund um das Smartphone herum befinden sich 8 Anlegeplätze; auf vieren davon liegen schon 1er Planetenkarten, eine von jeder Farbe. Die anderen 4 sind frei, hier können neue 1er Karten angelegt werden.

Jeder Spieler hat 6 Karten auf der Hand, von der er in seinem Zug so viele wie er möchte (und es regeltechnisch erlaubt ist) ablegen kann. So kann man auf eine freies Feld eine 1 legen, auf eine 1 eine 2, auf eine 2 eine 3, auf eine 3 eine 4 und auf eine 4 ein Raumschiff (durch einen Stern gekennzeichnet). Dabei spielt die Farbe der Karten für das reine Anlegen keine Rolle. Anschließend zieht man wieder auf 6 Handkarten auf und die linke Nachbarin ist dran.

Ziel des Spieles ist es, in drei Runden möglichst viele Siegpunkte generieren. 5 Punkte erhält man für  Raumschiffe, mit denen man Planeten evakuiert hat – dazu muss vorher eine 1, eine 2, eine 3 und eine 4 gespielt worden sein. Außerdem bekommt man Siegpunkte für evakuierte Planeten seiner Farbe – und zwar gleichgültig, ob man selber evakuiert hat, oder jemand anderes. Ja, es gilt also darauf zu achten, möglichst viele Karten der eigenen Farbe zu retten oder in andere Stapel, von denen man vermutet, dass sie von anderen evakuiert werden könnten, den einen oder anderen eigenen Planeten unterzuschmuggeln.

Wahlweise besteht auch immer die Option zu „passen“, also die eigenen Handkarten komplett abzuwerfen und 6 neue Karten nachzuziehen.

Was aber tut die App noch – nun, sie bestimmt in jeder Runde wer beginnt, sie hat Zufallsereignisse, wie, dass von jedem Anlegefeld die oberste Karte abgelegt werden muss, oder die Person, die an der Reihe ist, in diesem Zug keine Planeten evakuieren kann. Außerdem gibt es noch ganz selten durch’s Bild huschende Satelliten – gelingt es, auf einen Satelliten seiner Farbe zu tippen, so kann man einmalig zwei Karten zusätzlich ziehen. Nettes kleines Gimmick und vielleicht hätte Lost Galaxy nochmal mehr davon vertragen können.

Außerdem werden nach einigen Runden 16 Spezialkarten ins Deck gemischt: mit diesen kann man einen ganzen Anlagestapel wegblasten oder aber nur eine oberste Karte, man kann jemanden einmal aussetzen lassen oder einen Schutzschild über einem Stapel aufziehen, der jeglichen Schaden von diesem abwendet.

Gut hat mir gefallen, wie detailliert hier alles geschildert wird, auch das Auszählen der Siegpunkte und freundlicherweise kann man die Spielregeln auch nach dem ersten Spiel aus- und wieder einschalten. Sehr sinnvoll. Ganz ehrlich – von der App an sich bin ich eine wirklich großer Fan.

Das Spiel endet nach einem unbestimmten Zeitintervall mit dem Explodieren der Sonne – aber dazu in zwei Abschnitten mehr…

Ein kleines Minus für mich persönlich ist, dass man einen recht dicken Kartenstapel oft mischen muss, nachdem die Karten zwecks Zählung teilweise sortiert wurden – da bräuchte ich als höchstens mittelmäßiger Mischer eine Mischmaschine, damit das wieder gut durcheinandergewirbelt wird.

Das dicke Minus besteht in der Tatsache, dass man theoretisch nachdem man mitgerechnet hat, dass man in Führung liegt, das Spiel verschleppt oder gar einfach abwartet bis der Timer ausgelaufen ist.

MEINE MEINUNG
Hmmm… Spielt sich irgendwie als hätte Knizia sich ein app-unterstütztes Spiel ausgedacht. So haben wir es hier mit einem gut berechenbaren Karten-Farben-Zuordnungsspiel mit einer wirklich herausragend guten App zu tun. Ganz im Ernst – an der App ist echt nichts auszusetzen. Gut didaktisch aufbereitet, sauber programmiert und selbst die Musik ist zwar düdelig, aber nicht richtig nervig. Das Spiel an sich ist eher abstrakt als thematisch und bietet einiges an Spielspaß – vor allem spielt es sich völlig anders mit 2 Spielern oder aber mit 3 oder 4, wobei beides wirklich gut funktioniert, das hat man auch nicht oft in der Form.

MEINE WERTUNG
3,75 von 5 evakuierte Planeten

von: Mo

 

WEITER INFO`S ZU „LOST GALAXY“ AUS DEM NETZ
Hunter & Cron: Vorstellungsvideo Berlin Con
Familiennerd: Let`s Play (2 Spieler)
Spieleleiter: Rezension zu „Lost Galaxy“
Nerds-gegen-Stephan bespricht „Lost Galaxy“

2 Kommentare zu „[Rezension] Lost Galaxy (Brettspiel, Science Fiction)“

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: