[Rezension] Feuer & Frost (Roman, Shadowrun)

© Pegasus Press

In den letzten Jahren ist es ein wenig still geworden um „Shadowrun“, auch wenn es mittlerweile Neuauflagen gibt. Gerade in Deutschland scheint man vergessen zu haben, dass es durchaus seinen Reiz haben kann, in einer Welt zu spielen, die in Detail bereits jetzt Wirklichkeit geworden ist. Deshalb versucht man jetzt wohl mit Romanen, die kein großes Vorwissen verlangen, Interesse bei ehemaligen Fans und neuen Lesern zu wecken. Eines dieser Bücher ist „Feuer und Frost“ .

INHALT
Der Magier Elijah hat sich auf die Arcano-Archäologe spezialisiert und mittlerweile kein unbeschriebenes Blatt mehr, wenn es darum geht, Relikte der Vergangenheit aufzuspüren, die auch eine gewisse magische Aura in sich tragen. Da er sich an niemanden gebunden hat, wird er immer wieder gerne engagiert, um abseits der großen Spieler die Kastanien aus dem Feuer zu holen und solche Schätze zu bergen. An seiner Seite ist dabei meistens die Adeptin Kyrie, andere Leute wirbt er meistens nach Bedarf an. So wie auch dieses Mal, als es darum geht, eine geheimnisvolle alte Karte vor anderen zu bergen.

Schon bald zeigt sich, das ausgerechnet sie den Weg zu einem noch viel größeren und älteren Artefakt weist, dass so reizvoll wie gefährlich ist. Dennoch möchte Elijah mit der Neugier des Forsch

ers mehr heraus finden und geht zusammen mit seinem Team das Wagnis ein, den Schatz auch noch selbst zu bergen, bevor es jemand tut, der diesen nur missbrauchen würde …

Damit hält er die brennende Lunte zu einem Pulverfass in der Hand.

MEDIADATEN

…Autor: Kai O‘ Connal
…Übersetzung: Christina Brombach
…Verlag: Pegasus Press
…Format: broschiert
…Seiten: 336
…Erschienen: Oktober 2017
…ISBN: 978-3957891235
…Preis: 12,95 EUR

MEINE MEINUNG
Als Leser ist es eigentlich gar nicht einmal so wichtig, die aktuelle Weltlage in der Zeit zu kennen, in der der Roman spielt, da diese so gut wie keine Rolle spielt und nur dann erwähnt wird, wenn der Autor sie für die Handlung braucht. Das Abenteuer selbst benutzt nur die gängigen Eckdaten, erklärt aber dennoch immer wieder kurz, was es mit dem „Erwachen“ und damit auch dem Auftauchen von Elfen, Zwergen und Orks auf sich hat, wie nun die Hacker arbeiten und was man alles mit der Matrix anstellen kann.

Auch sonst folgt der den üblichen Gepflogenheiten, arbeitet sich durch das für das Rollenspiel so typische Gemisch aus Action und Intrigen durch.

Natürlich regiert auch hier Geld die Welt und erlaubt es schon einmal seine Loyalität nach dem Wind zu hängen, Magie und Macht sind eng miteinander verbunden, Treue und Verrat geben einander gerne schon einmal die Hand.

Wie immer steht eine Gruppe von Außenseitern im Mittelpunkt, denn die Runner sind kaum diejenigen, die fest in die Strukturen der Gesellschaft eingebunden sind, sondern eher anderem Rand agieren und auf dem schmalen Grad zwischen Legalität und Verbrechen hin und her pendeln.

Auf der Suche nach dem Artefakt tun sich schnell schon einmal Abgründe auf und auch die Umgebung ist manchmal ein tödlicher Feind. Letzendlich bekommen die alten Hasen genau das geboten, was sie sich wünschen – ein Szenario, dass auf der einen Seite altbekannter Muster nachzeichnet, aber gleichzeitig auch die aktuellen Regeln und Gegebenheiten mit einbindet. Normale Leser werden zwar ordentlich in das Geschehen eingeführt, müssen aber auch Geduld mitbringen, da die sich Handlung manchmal durch die ganzen Erklärungen voran schleppt. Am Ende werden jedenfalls alle Erwartungen erfüllt, wenn auch nicht unbedingt mit all zu überraschenden Wendungen.

„Feuer und Frost“ ist ein typischer „Shadowrun“-Roman, lesbar für alle alten und neuen Fans, der die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt und gleichzeitig auf recht sanfte und angenehme Weise in die Weiterentwicklung der Regeln einführt. Auch neue Leser und Spieler können durch das überschaubare Abenteuer gewonnen werden, weil es keine besonderen Vorkenntnisse verlangt.

MEINE WERTUNG
3,75 von 5 Frostige Schatten

von: Kris

 

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