
Über die letzten Jahre hinweg ist Pegasus die Anlaufstelle für horroreske Brettspiele. Natürlich darf da auch der Meister himself nicht fehlen.
Die neueste Inkarnation – auch am Namen gut zu erkennen – von „Love Letter“.
Love Letter = gut
Lovecraft = gut
Was soll schief gehen?
DIE AUFMACHUNG
Kleine Schachtel mit einem in einer Bibliothek sitzenden Professor und einem unterschwellig bedrohenden Tentakel-Schleim-Wesen. Sieht schonmal top aus.
Auch die Karten können sich sehen lassen. Haben das Format und die angenehme Dicke der Vorgängerspiele und sehen super aus – gerade im Lovecraft-Kontext betrachtet.
Ausgezeichnet gefällt mir, dass die 25 Karten nicht nur das Spielen zu viert ermöglichen, sondern sich bis zu sechs Spieler fröhlich in den Wahnsinn treiben können.
Wie bei der ganzen Reihe üblich gibt es auch hier wieder für jeden Spieler Übersichtskarten mit den Mächten der Karten und eine gut verständliche Anleitung.
DIE REGELN
Tja. Die Regeln von „Love Letter“ und seinen 7592523570 Varianten sollten ja mittlerweile bekannt sein. Jeder Spieler hat eine Karte auf der Hand – wenn er an der Reihe ist, zieht er eine weitere Karte und spielt eine davon aus. Fertig.
Gewinnen kann man, indem man im Laufe des Spiels alle Gegner ausschaltet oder am Ende die Karte mit dem höchsten Wert auf der Hand hat. Easy.
Ich mag die Startspielerbedingung gerne, denn wer zuletzt in Ägypten war, darf das Spiel beginnen. Knuffige Idee – auch wenn ich persönlich ja den hätte starten lassen, der zuletzt in Arkham war…
Neu sind hier Wahnsinnskarten. Neun der 25 Spielkarten besitzen zusätzlich Wahnsinnsfunktionen. Sobald eine solche Karte mit Wahnsinnssymbol oben auf dem Stapel der ausgespielten Karten eines Spielers liegt, lebt dieser in permanenter Gefahr, dem Wahnsinn anheim zu fallen. Regeltechnisch bedeutet das, dass er nun in jeder folgenden Runde eine Wahnsinnsprobe ablegen muss. Das bedeutet, dass er so viele Karten ziehen muss wie auf seinem Stapel liegen. Ist davon mindestens eine eine Karte mit Wahnsinnssymbol, so ist er endgültig durchgeknallt und ist in dieser Runde aus dem Rennen.
Der Vorteil allerdings ist, dass er von nun an wahlweise auch die Wanhsinnsfunktion seiner Karten nutzen. Und die haben es in sich. So kann Nyarla die Karten der Mitspieler einsammeln und beliebig neu verteilen, ein Hund von Tindalos kann einen bisher nicht wahnsinnigen Gegner direkt ausscheiden lassen, der Leuchtende Trapezoeder gewinnt die Runde, wenn der Spieler gleichzeitig eine Karte mit einem Wert von 5 oder höher auf der Hand hat und der große Cthulhu gewinnt direkt das komplette Spiel, wenn er nach 2+ Wahnsinnskarten ausgespielt wird.
Ansonsten bekommt man als Sieger einer Runde entweder einen normalen Siegpunkt oder einen wahnsinnigen Siegpunkt. Gewinnen kann man final – wie oben beschrieben mit Cthulhu – oder mit zwei normalen oder 3 wahnsinnigen Siegpunkten.
MEDIADATEN
…Autor: Seiji Kanai
…Hersteller: Pegasus Spiele
…Alter: 10+
…Spieldauer: 20-30 Minuten
…Anzahl Spieler: 2-6
…Sprache: deutsch
…EAN: 4-250231714085
…Preis: ca. 15 EUR
MEIN FAZIT
Bisher die beste Variante von „Love Letter“. Die Stärken werden beibehalten, man kann mit bis zu sechs Spielern loslegen und der Wahnsinnsmechanismus ist super (okay, eher „super-fies“ oder „super-riskant“).
MEINE WERTUNG
4,25 von 5 Wahnsinnsproben
von: Würfelheld