
Gleichzeitig mit der Neuauflage von „Die Stunde der Helden“ erscheint auch mit „Dämonengrab“ ein zweiter Roman zu den „Legenden von Nuareth“, der aber keine Verbindung zu dem erstgenannten Buch hat, das in einer Leseprobe vorgestellt wird, sondern in einer ganz anderen Gegend spielt.
INHALT
Brensacker ist ein kleines Dorf am Rande der Wildnis. Es besitzt zwar eine gut organisierte Dorfmiliz, aber die Bauern und Handwerker sind nichts gegen die Abenteurer, die ab und zu die Gegend heimsuchen.
Denn irgendwo in der Nähe soll ein uralter, vergessener Tempel liegen – interessant für alle, die auf der Jagd nach Schätzen gleich welcher Art sind. Die wahre Natur dieses Ortes kommt aber erst zu Tage, als zwei junge Burschen einen Eingang aufspüren und einer davon kurze Zeit später mitsamt seinen Eltern spurlos verschwindet.
Aus der Stadt Teridia reist ein Inspektor mit ein paar Stadtgardisten an, um herauszufinden, was passiert ist, aber diese Gruppe ist nicht die einzige. Auch Abenteurer haben Lunte gerochen und liefern sich nun eine regelrechtes Wettrennen, als es darum geht, in die Tiefen der Erde hinab zu steigen. Allerdings rechnet keine damit, was die düsteren Gewölbe wirklich beinhalten … und bald sind alle gezwungen, zusammenzuarbeiten, wenn sie Überleben wollen.
MEDIADATEN
…Autor: Jörg Benne
…Verlag: Mantikore Verlag
…Erschienen: Januar 2018
…Format: broschiert
…Seiten: 306
…ISBN: 978-3961880386
…Preis: 13,95 EUR
MEINE MEINUNG
Die Handlung ist im Grunde sehr einfach gestrickt und deckt eines der ältesten Themen ab, das es in der Abenteuerliteratur gibt: Nämlich die Erkundung alter Ruinen, die Überbleibsel einer Zivilisation oder eines Kultes, den die heutigen Bewohner des Landes nur vom Hörensagen kennen. Dementsprechend wenige Informationen haben sie, als sie in die Tiefe hinab steigen, um alles genauer in Augenschein zu nehmen … und daraus bezieht die Geschichte dann auch ihre Spannung.
Denn hinter jeder Ecke lauert auf die Figuren eine mehr oder weniger unangenehme Überraschung, die sich nach und nach auch noch ausweitet, denn bald könnte jeder auf der Abschussliste stehen.
Der besondere Reiz des Buches liegt wohl darin, dass jede der lieb gewonnen Figuren auf der Abschussliste stehen kann und man sich bis zum sicher sein darf, ob es auch die Charaktere, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird, bis zum Ende schaffen.
Das ganze hat viel von einem Dungeon-Abenteuer, nur dass hier nicht nur eine Heldengruppe unterwegs ist, sondern gleich mehrere, die sich am ende miteinander verbünden müssen, um ihre Fähigkeiten zusammen zu werfen.
Der Autor stellt es sehr geschickt an, Sympathien beim Leser zu erwecken. Viele der Figuren sind ganz normale Leute mit Schwächen und Stärken, kleinen Wünschen und großen Hoffnungen, so dass man sich mit mindestens einer identifizieren kann.
Auf der anderen Seite ist der Roman aber auch nichts für zart besaitete Gemüter – was in den labyrinthartigen Höhlen passiert ist konsequent geschildert, wenn natürlich auch nicht bis in die Details. Und auch romantische Gefühle haben in der Geschichte keinen Platz, da die Helden damit beschäftigt sind, eines zu tun: Irgendwie zu überlegen.
In der Hinsicht spricht der Autor auch mit diesem Buch ganz gezielt Rollenspieler und junge männliche Leser an, die gegen ein paar kleine Horror-Momente und viel Action nichts einzuwenden haben.
„Dämonengrab“ ist genau das, was der Titel schon andeutet – ein handfestes Dungeon-Abenteuer in Romanform und mit allen Konsequenzen, die auftreten können, wenn man sich mit Mächten anlegt, die man weder einschätzen noch beherrschen kann.
MEINE WERTUNG
4,25 bon 5 Helden
von: Kris
Ein Gedanke zu „[Rezension] Legenden von Nuareth #2: Dämonengrab (Roman, Fantasy)“