
Elea Brandt wurde die Liebe zum Lesen und Schreiben als Tochter zweier Germanisten quasi in die Wiege gelegt. Die 1989 geborene Psychologin fühlte sich allerdings schon früh zu den phantastischen Genres hingezogen und ist passionierte Rollenspielerin. Nun hat sie mit dem Schreiben angefangen und bereits mehrere Kurzgeschichten veröffentlicht. „Opfermond“ ist ihr erster Roman.
INHALT
Das Leben in Sha-Quai ist gefährlich, egal ob man nun als Hure, Dieb oder Bettler in einem der heruntergekommen Stadtviertel lebt oder in den durch eine Mauer geschützten Gebieten der Reichen. Wer nicht in der Lage ist, nach dem Regeln zu spielen, der fällt sehr schnell sehr tief oder verliert gleich sein Leben. Um schmutzige Arbeiten zu erledigen gibt es die „Unbestechlichen“,
Auftragsmörder, die ohne Skrupel andere um die Ecke bringen. Varek ist einer von ihnen – und er staunt nicht schlecht, als er von dem Oberhaupt einer angesehenen Familie darum gebeten wird, nicht jemanden zu töten, sondern den Mord an seinem Sohn aufzuklären.
Das ist wirklich eine Abwechslung, die er doch gerne annimmt. Er beginnt sich umzusehen, doch schon bald führen ihn seine Ermittlungen in die Unterstadt, denn sein Mord ist nicht der einzige, sterben doch gerade dort jede Menge Leute auf bestialische Art.
Im Zuge seiner Nachforschungen trifft er auf die Hure Idra. Die junge Frau ist auf seltsame Art und Weise mit einigen der Morde verknüpft und scheint mehr zu wissen – Grund genug, näheren Kontakt mit ihr aufzunehmen und zu versuchen, ihr vertrauen zu gewinnen, schließlich scheint auch Vareks eigener Bruder in die ganze Sache verwickelt zu sein.
MEDIADATEN
…Autor: Elea Brandt
…Verlag: Mantikore Verlag
…Format: Paperback
…Seiten: 437
…Erschienen: Oktober 2017
…ISBN: 978-3945493366
…Preis: 13,95 Euro
MEINE MEINUNG
Die Geschic;hte klingt auf den ersten Blick sehr simpel, ist es doch eine Suche nach einem Mörder, wie man sie aus jedem Krimi kennt, nur das Setting und Ermittler fantasylastig sind. Aber der Autorin geht es weniger um die damit verbundene Action, als: Wer tat was und warum – und da kann sie tatsächlich mit einigen netten Überraschungen aufwarten.
Aus diesem Grund nimmt sie sich auch sehr viel Zeit, die Figuren vorzustellen. Fast schon mehr Raum als Varek bekommt etwa die Hure Idra, deren hartes und von Verachtung und brutalen Männern geprägtes Leben in allen Einzelheiten geschildert wird. Sie ist selbst hart geworden, aber genau so wie der Assassine, der ebenfalls seine Gründe hatte, Berufsmörder zu werden, nicht unsympathisch. Beide haben einen facettenreichen und vielschichtigen Charakter, durch den man sie gleichzeitig lieben und hassen kann. Sie nehmen, so weit sie können, die Dinge in die Hand, obwohl sie oft genug auch übertölpelt werden und den entsprechenden Preis für sein Versagen zahlen.
Man bekommt zwar schon früh eine Ahnung, was und wer hinter allem stecken könnte, aber die Handlung verliert trotzdem nicht an Spannung, macht die Autorin doch keinen Hehl daraus, dass sie keine Scheu hat auf ein Happy End zu verzichten.
Alles in allem ist das Buch sehr intensiv geschrieben, die Hintergrundbeschreibungen folgen zwar modernen Trends und bedienen einige Klischees, wissen viele von denen aber auch zu variieren. Die Handlung hat zudem keine Längen und entwickelt eine dichte Atmosphäre, so dass man den Roman nur sehr ungern aus der Hand legt – die Mission gut zu unterhalten ist also erfüllt.
„Opfermond“ ist ein ansprechender Krimi, der auf ein dichtes und düsteres Fantasy-Ambiente, wie auch Figuren mit Ecken, Kanten und vor allem verständlichen Motiven setzt. Abenteuerliche Momente bei der Suche nach dem Mörder sorgen für die richtige Spannung, so dass der Roman von Anfang bis Ende kurzweilig bleibt.
MEINE WEERTUNG
4,5 von 5 Monden
von: Kris
Ein Gedanke zu „[Rezension] Opfermond (Roman, Fantasy-Thriller)“