[Rezension] Das Relikt der Fladrea (Roman, Fantasy)

von: Kris

© Mantikore Verlag

Larima weiß, dass sie nicht das leibliche Kind des Burgherren von Groveflyk und seiner Frau ist, sondern ein Findelkind, das noch als Säugling im Wald aufgelesen wurde. Trotzdem haben die beiden sie das nie spüren lassen und sie an der Seite ihres Sohnes aufgezogen, der in etwa dem gleichen Alter ist. Allein ein Amulett mit seltsamen Symbolen scheint ein Hinweis auf ihre Herkunft zu sein.

INHALT
Dennoch liegt die Aura des Besonderen über ihr. Das Mädchen zieht ohne es zu wollen die Blicke anderer auf sich. Und das scheint, als sie im richtigen Alter ist, auch die Begierden des weitaus älteren Ritters Bancrus von Eschenstab an.

Doch Larima will nicht die Frau des als Wüstling geltenden Mannes werden und reißt mit ihrem Ziehbruder Semi aus, als ihr Schicksal unabwendbar zu sein scheint. Gemeinsam haben die beiden erst kurz zuvor das Geheimnis des Amuletts entschlüsselt, auch wenn noch viele Fragen offen bleiben und folgen dem Pfad, den ihnen das Relikt weist.

Alles deutet darauf hin, dass das Mädchen die Erbin der Macht und Geheimnisse eines Volkes ist, das vor gut einer Generation urplötzlich verschwand – die Fladrea.

MEDIADATEN

Autor: Dominik Schmeller
Verlag: Mantikore Veröag
Format: Taschenbuch
Seiten: 504
Erschienen: 2017
ISBN: 978-3945493540
Preis: 14,95 Euro

MEINE MEINUNG
Man merkt schon aus welcher Ecke der Autor stammt, denn die Geschichte, die er hier präsentiert ist sehr von seinen Vorlieben geprägt. Larima und auch Semi sind eigentlich das geborene Abenteurermaterial. Sie wollen nicht als gelangweilte Edeldame oder als gehorsamer Ritter eines Jarl enden, sondern haben die Lust aufs Abenteuer in sich.

So sehr sie auch in ihre Rollen hineingewachsen sind, gerade das Mädchen tendiert dazu immer wieder auszubrechen und ihren eigenen Weg zu gehen – vielleicht auch, weil sie anders als ihr Bruder nichts zu verlieren hat.

Und dann sind da die Andeutungen und Geheimnisse, die sie immer mehr beschäftigen und zum Auslöser wie auch Motiv der eigentlichen Suche werden. Der Aufbau der Geschichte ist äußerst geschickt, denn nach und nach werden die notwendigen Hinweise enthüllt, die nicht nur die beiden jungen Helden weiter bringen, sondern auch einige der Figuren genauer beleuchten und den Hintergrund abrunden. Denn immerhin ist nicht alles so wie es scheint und auch die Geschichte von Larima nicht so überschaubar wie man denkt.

Abenteuer und Magie stehen im Vordergrund, auch wenn natürlich romantische Interessen nicht ausbleiben dürfen. Aus diesen Gründen sind auch die Figuren einfach gestrickt, man weiß im Prinzip sehr schnell, wer gut und wer böse ist.

Aber der Handlung schadet das nicht – sie liest sich durchweg flüssig und ohne Längen, weil der Autor eine gute Mischung aus Beschreibung und Aktion zu wahren weiß. Eine gewisse Atmosphäre wird durch die alltäglichen Beschreibungen der Burg- und Dorflebens geschaffen, auch wenn der Hintergrund insgesamt eher blass bleibt. Aber vermutlich dürfen die Leser zusammen mit den Helden auch erst nach und nach anfangen, die Welt und auch die Geheimnisse der Fladrea näher zu erforschen.

Elfen und Zwerge, auch andere typische Versatzstücke fehlen, so dass sich der Autor ganz auf die magischen Geheimnisse der Menschen konzentrieren kann und so seiner Welt auch einen ganz eigenen Flair verleiht.

Alles in allem erfindet „Das Relikt der Fladrea“ sicherlich nicht die Fantasy neu, ist aber ein unterhaltsames Abenteuer, das vor allem Rollenspieler an ihre eigenen ersten Erlebnisse in den Spielrunden erinnern wird, weil die Geschichte sehr viel von diesem Flair besitzt.

MEINE WERTUNG
3,75 von 5 Relikte

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