[Rezension] Die Götter – Ein Splittermond Quellenbuch

Autoren: Uli Lindner, Klaus Adrian, Christian Bender, Jan Bratz, Christian Dreyhaupt, Stefan Faber, Chris Gosse, Nicole Heinrichs, Marion Kreuz uva.
Verlag: Uhrwerk Verlag
Format: Hardcover, A4,
Seitenzahl: 176
Erschienen: August 2016
ISBN: 978-3958670563
Preis: 39,95 Euro

von: Kris

Es gibt wohl kein Pen&Paper-Rollenspiel-System, dass darauf verzichtet, die Grundregeln noch durch eigenständige Werke zu Religionen und/oder Magie zu ergänzen. Auch „Splittermond“ macht da keine Ausnahme, wie nun die Spielhilfe „Die Götter“ beweist, in dem es um dieselben, ihre Kulte und Priester geht.

Klappentext:
Das Quellenbuch zu Glaube und Priestern in Lorakis

Die Macht der Götter ist in Lorakis allgegenwärtig: Ihre Priester verkünden ihre Lehre und wirken mächtige Magie. Die Pracht der ihnen geweihten Tempel kündet von der ihnen entgegengebrachten Verehrung. Und auch in die Welt der Sterblichen gesandte himmlische Diener kämpfen gegen die Feinde ihrer Herren. Die Götter beeinflussen das Schicksal der Welt durch die in der Kristallchronik gesammelten Orakelsprüche und erscheinen mitunter sogar selbst auf Lorakis, wie etwa in Gestalt der berühmten Gottkaiserin von Kintai.

Im Angesicht dieser überwältigenden Macht stellen sich nicht wenige Sterbliche Fragen: Was ist das Wesen der Götter und was bringt sie dazu, an der Welt der Sterblichen Anteil zu nehmen? Wie können wir ihr Wohlwollen erlangen oder ihrem Zorn entgehen? Und wie kann man ihren wahren Willen ergründen, um ihm gemäß zu handeln? Splittermond: Die Götter gibt Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen und vermittelt dabei ein Gefühl dafür, wie Götter in der Welt von Splittermond mit den Bewohnern des Diesseits interagieren und was für eine Bedeutung sie für die Sterblichen haben. Neben Mythen zur Kosmologie und Entstehung der Welt nehmen dabei vor allem Fragen des Glaubens einen zentralen Teil der Spielhilfe ein, sei es die Frage nach den Quellen von Glauben, nach der Struktur von göttlichen Kulten, nach der Ausbildung von Priestern, nach der Bedeutung von Tempeln oder auch nach dem Einfluss des Glaubens auf das Leben gewöhnlicher Bewohner von Lorakis.

Dabei gibt der vorliegende Band keinen erschöpfenden Überblick über die mannigfaltige lorakische Götterwelt, sondern erläutert vielmehr Strukturen, skizziert mögliche Ausprägungen von Kulten und zeigt auf, wie Glaube in Lorakis gelebt wird – alles mit dem Ziel, dass Sie als Spielleiter oder Spieler eines gläubigen oder den Göttern geweihten Abenteurers ihre eigenen Kulte entwerfen und ausgestalten können. Daneben werden aber auch Hilfestellungen gegeben, wie man den Einfluss der Götter in Abenteuer einbauen kann, etwa anhand von Informationen zu göttlichen Dienern oder zum direkten Eingreifen von Göttern.

Abgerundet wird der Band durch weitere Anwendungen bestehender Regeln wie etwa neuen Zaubern, Meisterschaften und Stärken, Angaben zu priesterlichen Optionen der Handwerksregeln, Werten für göttliche Diener, neue priesterliche Ausbildungen sowie Angaben zur näheren Ausgestaltung der Nachteile der Stärke Priester.

Begeben Sie sich mit uns auf die Reise in die Welt des Glaubens und der Götter!

Inhalt:
Kein Volk kommt ohne Glauben aus. Das ist vor allem in einer Welt wie Lorakis wichtig, deren turbulente Geschichte ihre Bewohner mehr als einmal nach der Hilfe höherer Wesen rufen ließ. Und so haben sich – je nach Kultur und Volk so manche Glaubensrichtungen ausgeprägt, manche einander sehr ähnlich, andere wieder grundverschieden. Und wie so oft halten sich „Gut“ und „Böse“ die Waage oder verschwimmen miteinander.

Ihnen zugrunde liegt aber immer die Kosmologie der Weit – die Lehre vom Werden, Sein und Vergehen. Wie aber verehren die Sterblichen ihre Götter, welche unterschiedlichen Kulte und Religionen gibt es – und vor allem, wie leben diese miteinander. Und wie treten die Priester auf – welche Aufgaben haben sie oder welchen Grund, um durchs Land zu ziehen und im Namen ihres Gottes zu wirken und zu suchen? Wie werden sie überhaupt ausgebildet, und welche magischen Kräfte, Artefakte und Waffen sind ihnen gegeben.

Wie geht man aber mit dem Göttlichen um, erweist man ihm immer Respekt, oder wagt man es, Ärger heraufzubeschwören. Und wen verehren die Bewohner der Welt eigentlich im Einzelnen?

Man sieht „Die Götter“ sind hier nicht unbedingt diejenigen, die im Mittelpunkt stehen, deshalb ist ihnen auch nur eines von vielen Kapiteln gewidmet. Es gibt zwar eine kurze Vorstellung der Götter der einzelnen Völker, aber das Hauptaugenmerk liegt tatsächlich auf den irdischen Vertretern, den Gläubigen und den Priestern.

Welches Weltbild haben die Sterblichen von Lorakis und wie hat sich das auf ihren Glauben ausgewirkt? Folgen sie wirklich alle den gleichen Gottheiten, wenn auch teilweise nur unter anderem Namen. Und wie sieht so ein Kult eigentlich aus?

All diese Fragen werden auf interessante Weise beantwortet. Und auch wenn vieles nur umrissen wird, mit diesen Angaben kann man doch seine Figur oder den Hintergrund so ausgestalten, dass man einerseits nur wenig Arbeit hineinstecken muss, andererseits aber auch das ein oder andere an eigenen Ideen mit einfließen lassen kann.

Spieler haben nun endlich die Möglichkeit, sich einen Priestercharakter auszuarbeiten, der nicht nur aus magischen Fähigkeiten und Wissen besteht, sondern auch die dazu passende Motivation hat, um einen Antrieb zu besitzen, in die Welt hinaus zu ziehen.

Auch die Götter selbst sind nicht bis ins Detail ausgefeilt. Es gibt zu allem Beispiele, die man in den entsprechenden Städten und Regionen auch nutzen kann, aber sie sind wie alles exemplarisch zu sehen.

Im hinteren Teil des Buches versammeln sich dann die ganzen Listen – vor allem die verschiedenen Zaubersprüche sind klar und übersichtlich aufgelistet. Dazu kommen allerlei Artefakte – von beseelten Gegenständen bis hin zum Handwerk, das von den Göttern gesegnet wurde.

Alles in allem muss man auch hier den Autoren zu Gute halten, dass sie alles sehr detailreich zum Leben erwecken, aber auch noch Anregungen geben, wie man eigene Ideen mit einfließen lassen oder entsprechende Lücken lassen.

Heraus kommt ein vielseitiger Quellenband, der gleichermaßen Spieler wie auch Spielleiter anspricht und immer wieder zum Blättern und Nachschauen einlädt. Viele Zeichnungen lockern die doch recht klein gedruckten Texte auf.

Mein Fazit:
„Die Götter“ ist eine typische Spielhilfe, aber gerade bei „Splittermond“ macht man alles richtig, indem man sich bewusst mehr auf die irdische Seite des Glaubens konzentriert, eben die Dinge, die fürs Spiel wichtig sind, und die Götter das sein lässt, was sie am besten sein sollten – schemenhafte Gestalten. Wer nun selbst einen Priester spielen möchte, bekommt genug Informationen an die Hand um ihn individuell zu gestalten. Spielleiter sind nun in der Lage Kulten endlich ein lebendiges Gesicht zu geben – was also will man mehr?

Meine Wertung:
4 vom 5 Kulten

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