[Rezension] Potion Explosion (Brettspiel)

Autoren: Lorenzo Silva, Andrea Crespi, Stefano Castelli
Hersteller: Heidelberger Spiele
Alter: 8+
Spieldauer: 30-45 Minuten
Anzahl Spieler: 2-4
ISBN: 4-015566-033573

von: Moritz

Severus Snape – das Brettspiel. Ich wette mit einer offiziellen Harry Potter-Lizenz wäre das der Kracher des Jahres geworden.

Boxtext:
iebe Studierende, es ist wieder so weit. Euer letztes Jahr an der Horriblen Hochschule für handfeste ­Hexerei ist fast vorbei und so wird es Zeit für das Abschlussexamen. Die Regeln sind dieselben wie immer: Nehmt euch Zutaten aus dem Spender im Tranklabor und braut damit eure Tränke. Vergesst nicht, was ich euch immer predige: Explosionen sind (meistens) nützlich! Die Verkostung von Tränken während des Examens ist nicht nur gestattet, sondern ausdrücklich erwünscht! Setzt eure Kreationen geschickt ein, um eure Aufgaben schneller und besser zu erledigen und euch so als würdige Absolventen zu erweisen. Sobald das Kontingent an zu verleihenden Zauberkunstorden aufgebraucht wurde, endet das Examen. Denkt daran, dass nur derjenige die Auszeichnung für den Studenten des Jahres erringen kann, der die schwierigsten und damit wertvollsten Tränke gebraut hat! Viel Erfolg!

Die Aufmachung:
Schon wieder ein Spiel, das einfach toll aussieht und mit schönem Material begeistert. Es gibt viele, viele Trankfläschchen aus Pappe, vier Arbeitstische, ein paar Counter mit Zauberkunstorden und Markern für „Kleine Hilfe“ sowie einen Startspielermarker mit dem Konterfei des Schulleiters Airbus Schrumpelohr (ja, auch hier wieder eine kleine Verneigung vor dem großen Vorbild), aber die wichtigsten Elemente sind der selber zusammenzubauende Zutatenspender sowie die 80 Zutatenmurmeln.

Wie man der hervorragend verständlichen und recht witzigen Anleitung entnehmen kann, haben wir es bei den blauen Murmeln mit Einhorntränen, bei den roten mit Drachenqualm, bei den schwarzen mit Ogerschleim und bei den gelben mit Feenhaarschuppen zu tun.

Die Regeln:
Jeder Spieler hat vor sich einen Arbeitstisch mit Raum für zwei Tränke und Platz für drei weitere Zutaten. Zu Beginn erhält jeder zwei Starttränke, die 80 Zutaten werden in den Zutatenspender geworfen und dann geht es los!

Der Grundmechanismus besteht darin, dass man sich in jedem Zug eine Zutat (sprich: eine Murmel) aus dem Zutatenspender nimmt. Stoßen durch das Wegnehmen einer Murmel zwei oder mehr Murmeln einer Farbe aneinander, dann explodieren sie und man darf sie sich auch nehmen. Nimmt man diese wieder aus dem Spender und es stoßen dadurch weitere Murmeln einer Farbe gegeneinander, dann explodieren auch diese und man hat fast schon mehr Zutaten, als man überhaupt gebrauchen kann. Zusätzlich dazu darf man sich während seines Zuges vom Professor helfen lassen. Das bedeutet, dass man sich eine weitere Zutat nehmen darf (die aber nie zu Explosionen führt). Der Nachteil daran ist, dass man am Spielende 2 Siegpunkte abgezogen kriegt – aber in manchen Situationen kann eine zusätzliche Murmel einen riesigen Unterschied ausmachen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei zunehmender Erfahrung diese Option immer häufiger zieht – zu Beginn kommen einem die zwei Punkte Abzug als zu großes Opfer vor.

Was tue ich aber nun mit den gewonnenen Zutaten? Klarer Fall! Ich lege die Murmeln auf die passende Farbe meiner beiden Zaubertränke und weitere bis zu drei Murmeln kann ich auf meinem Arbeitstisch ablegen, alle weiteren muss ich wieder in den Zutatenspender werfen. Habe ich alle nötigen Zutaten für einen Trank zusammen, so ist der Trank fertig gebraut und ich kann ihn umdrehen.

Fertig gebraute Tränke kann ich während meines Zuges auch einnehmen, was entweder mir einen Vorteil oder meinen Gegnern einen Nachteil gibt.
Es gibt 8 verschiedene Arten von Tränken mit den unterschiedlichsten Auswirkungen:
– Man darf sich eine Zutat aus dem Spender nehmen.
– Man darf sich zwei benachbarte unterschiedliche Zutaten aus dem Spender nehmen.
– Man darf je bis zu eine unterschiedliche Zutat aus der untersten Reihe des Spenders nehmen.
– Man darf 2 oder mehr benachbarte Zutaten aus einer Bahn des Spenders nehmen.
– Man darf alle Zutaten aus dem Vorrat des Gegners nehmen.
– Man darf alle Zutaten aus seinem Vorrat für jede beliebige Farbe nehmen.
– Man darf einen schon verwendeten Trank erneut einnehmen.
– Bis zu 5 Zutaten einer Farbe dürfen aus einer Bahn des Spenders genommen und oben wieder in den Spender eingefüllt werden.

Am Ende des eigenen Zuges muss man alle nicht verwendeten Zutaten, die nicht in die Tränke oder in den Vorrat passen, zurück in den Spender gegeben werden, werden neue Tränke aus der Mitte gezogen, um wieder zwei Tränke auf dem Arbeitstisch zu haben. Auch wird jetzt überprüft, ob man die Voraussetzungen für einen Zauberkunst erfüllt (3 Tränke einer Art oder 5 verschiedene Tränke).

Das Spiel endet, wenn alle Zauberkunstorden verteilt wurden und die Runde beendet wurde. Sieger ist derjenige, der die Tränke mit den meisten Siegpunkten erschaffen hat – und vergesst bloß nicht die Punkte durch die Zauberkunstorden hinzu zu addieren. Die bringen je 4 satte Punkte ein. Ach ja – die „Kleinen Hilfen“ des Professors kosten jeweils 2 Siegpunkte – also zieht die doch bitte auch noch ab.

Mein Fazit:
Ein schönes Spiel für die ganze Familie, wenn die Kinder sich für Harry Potter-ähnliche Fantasy begeistern und so um die 10 Jahre alt sind. Für Runden, die komplett aus Erwachsenen bestehen, taugt das Spiel auch für einige unterhaltsame Runden, aber dann verliert es irgendwann etwas den Reiz.

Es sieht super aus, hat eine tolle taktile Komponente und es ist immer wieder sehr zufriedenstellend, die Zutaten explodieren zu lassen, um dem Gegner wichtige Ressourcen zu rauben und sie selber für seien Tränke verwenden zu können, aber die große Stärke liegt in dem Ausnutzen der Vorteile, die einem das Einnehmen der Tränke gewährt. Da kann man ganz toll Synergie-Effekte nutzen und dem Gegner den sicher geglaubten Sieg in letzter Sekunde abluchsen.

Meine Wertung:
3,5 von 5 Würfel

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