[Rezenzion] Doctor Who: Wunderschönes Chaos (Roman)

Verlag: Cross Cult
Autor: Gary Russel
Format: broschiert
Seitenzahl: 252
Erschienen: Nov. 2013
ISBN: 9783864253119
Preis: 12,80 Euro

von: Quack-O-Naut

„Wunderschönes Chaos“ prangt nicht nur vom Cover dieses Doctor Who Romanes, sondern könnte auch der Titel meines derzeitigen Terminplaners sein. Trotz allen musste diese Story verschlungen werden.

Klappentext:
Der Doktor und Donna Noble sind zurück in London, um Zeit mit Donnas Familie zu verbringen und um von ihren Abenteuern zu berichten. Donnas Großvater, Wilfred Mott, ist besonders gut gelaunt – er hatte einen neuen Stern am Himmel entdeckt, der daraufhin nach ihm benannt wurde. Er nimmt den Doktor, als Ehrengast, mit zu der Benennungszeremonie.

Doch der Doktor ist misstrauisch, auch über andere Veränderungen, die man am Himmel beobachten kann. Vor allem dieser eine Stern dort hinten, nein, nicht der. Der da, ein Stück weiter links …

Eine alles verzehrende, bösartige Macht aus dunkler Vorzeit ist zur Erde gekommen … mächtig, finster und wütend.
Ein Abenteuer mit dem zehnten Doktor

Zum Inhalt:
Der Doktor und Donna landen mit der TARDIS in London. Donna möchte, anlässlich des Todestages ihres Vaters, etwas Zeit mit ihrer Familie verbringen. Wenngleich sie ein recht zwiespältiges Verhältnis zu ihrer Mutter hat, will sie ihr doch auf ihre Weise an diesem besonderen Tag beistehen. Dabei muss Donna sich selbst eingestehen dass sie durch die Abenteuer die sie zusammen mit dem Doktor erlebt hat, zu einer anderen, besseren Persönlichkeit herangewachsen ist. Nicht das es bedeuten würde das Donna sich etwas gefallen lässt oder einer Diskussion aus dem Weg gehen würde, sie sieht einiges nur etwas anders als früher.

Während Donna die üblichen Diskussionen mit ihrer recht distanzierten Mutter führt, lässt sich Opa Wilfred die gute Laune nicht verderben. Er hat einen neuen Stern am Himmel entdeckt und dieser soll nach ihm benannt werden. Das erzählt er auch den Doktor und möchte diesen bei der Namenszeremonie dabei haben. Während Wilfred völlig euphorisch ist, sieht der Doktor das ganze eher skeptisch. Sein Instinkt sagt ihm, dass etwas mit diesem neuen Stern nicht stimmt und auch andere eher subtile Änderungen bleiben dem Doktor nicht verborgen und lassen ihn Gefahr wittern. – Wohl nicht zuletzt weil er über das gedankenmanipulierende Papier die „Anweisung“ bekommen hat dem jungen Lukas das Leben zu retten.
Also machen sich der Doktor und Donna ein weiteres Mal daran die Welt zu retten, nichts ahnend das ihre Widersacher sie bereits erwartet haben. Doch wie sagt River Soong immer so schön „Spoiler Alarm!“

Mein Fazit:
Bei Romanen zu Fernsehserien bin ich immer sehr skeptisch, da sich die Romane entweder so strikt an die Vorgaben des Serien-Universum halten das nichts Neues dabei herumkommt, oder so dermaßen an allem bekannten rütteln das sie nur noch den Namen mit der Serie gemein haben.

Doch Gary Russel und die Lektoren vom CrossCult-Verlag haben einen richtig guten Job gemacht. Die Charaktere bleiben vertraut, entwickeln sich aber während der Geschichte weiter. Empfand ich Donna immer als ein wenig anstrengend, so beschreibt Gary Russel ihren Charakter in diesem Buch mit wesentlich mehr Tiefe und Charakterstärke. Durch ihre Abenteuer mit dem Doktor hat sie eine Metamorphose durchgemacht, die dem Charakter gut zu Gesicht stehen. Dabei ist Gary Russel sehr behutsam vorgegangen, so dass sich die Geschehnisse geschmeidig in den Zeitstrom einfügen ohne dabei „Paradoxien“ zur Serie zu schaffen.

Story technisch hat Garry Russel eine grundsolide Arbeit abgeliefert: Wie immer muss der Doktor und sein Side-Kick Donna Noble die Welt retten, wobei der typische Humor der beiden nicht zu kurz kommt. Zeitgleich schafft es Gary Russel aber auch ein Thema von sehr ernster Natur gekonnt mit einzubinden: Alzheimer.

Dabei versteht es Russel den Leser zu packen und auch zu halten. Ein Kunststück, denn die einzelnen Handlungsstränge wirken oft völlig zusammenhanglos bzw. nur sehr lose miteinander in Verbindung stehend. Kurz vor Schluss des Buches kommen die Stränge dann mit einem AHA-Effekt zusammen, was plötzlich alles ganz logisch erscheinen lässt.
Er beweist mit diesem Buch sehr viel Fingerspitzengefühl, denn es gelingt ihm das Thema Alzheimer gekonnt mit einzubauen, ohne das es überzogen, theatralisch oder abgeschmackt wirkt.

Mit Netty, der Protagonistin die an Alzheimer erkrankt ist, hat Garry Russel eine starke Frau geschaffen, welche sich von dieser heimtückischen Krankheit nicht unterkriegen lässt. Sie kommt sehr glaubhaft rüber und wächst einem sofort an Herz.

Für uns Doctor Who Fans ist dieses Buch ein klares MUSS. Das Kopfkino spukt hier im besten MAXIMUMM 3D mit THX Sound durch den Kopf, so dass man den Eindruck gewinnt man wäre live dabei oder würde sich das ganze gerade im Fernsehen anschauen.

Für Nicht-Doctor-Who versierte Leser, kommt das Buch zwar durchaus in Frage, jedoch kommt hier der einzige Kritikpunkt am ganzen Buch zu tragen: Es wird teilweise zu viel Vorwissen um die Serie vorausgesetzt. Newbies, kennen weder die Protagonisten, noch die Storyline oder die doch recht ausgefallenen Gadgets des Doktors.
Wer „die gestohlene Erde“ nicht gesehen hat, kann mit der Anfangsszene im Buch nichts anfangen.

„Wunderschönes Chaos“ ist definitiv ein gelungenes Werk, das absolut empfehlenswert ist. Für mich war es das erste Buch zu Doctor Who das ich je gelesen habe und dank „wunderschönes Chaos“ definitiv nicht das letzte. – Weiter so CrossCult, weiter so Garry Russel. – Ich will mehr!

Meine Wertung:
4,5 von 5 Timeloards

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